Liste der Straßennamen in Sendling (Stadtbezirk 6)

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Die Straßennamen im Stadtbezirk 6 Sendling der bayerischen Landeshauptstadt München wurden zum großen Teil im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergeben.

Sendling umfasst seit der Eingemeindung 1877 als Stadtteile Ober-, Mitter- und Untersendling. Zur Zeit nach der Eingemeindung Untersendlings 1877 begann mit der zunehmenden Industrialisierung des Münchner Westens eine rege Bautätigkeit auf den zuvor landwirtschaftlich genutzten Fluren im Sendlinger Ober- und Unterfeld, um Wohnraum für die Massen an zugezogenen Arbeitern zu schaffen. Es entstanden, entweder aus privater Hand oder durch Wohnungsbaugenossenschaften finanziert, vor allem große Mietwohnungsblöcke.

Im Jahr 1905 gedachte man des 200. Jahrestages der Sendlinger Mordweihnacht; zum Gottesdienst in der noch unfertigen Neuen Pfarrkirche St. Margaret mit anschließendem Libera auf dem alten Sendlinger Friedhof erschien sogar der Prinzregent Luitpold mit Gefolge. Da zu dieser Zeit sich das Siedlungsviertel auf dem Sendlinger Unterfeld gerade rasant entwickelte, lag es nahe, die neu entstehenden Straßenzüge nach Helden des Freiheitskampfes oder nach Ortschaften, aus denen die Teilnehmer stammten, zu benennen, um ihnen ein ehrendes Gedächtnis sicherzustellen.

Es folgt eine alphabetische Auflistung von Straßennamen im Bezirk 6, die Zahl in der Zeile unter dem Straßennamen gibt das Jahr der Benennung an.

Weitere Straßennamen und solche aus anderen Stadtvierteln finden sich in der Liste Münchner Straßennamen.

A

Aberlestraße

1887, Johann Georg Aberle (Geburtsdatum unbekannt) war Adjutant im Lützelburgschen Regiment und einer der Anführer des Oberländer Bauernaufstandes, er leitete den Angriff auf den Roten Turm an der Isar. Aberle wurde 1706 auf dem Schrannenplatz (heute: Marienplatz) mit dem Schwert hingerichtet.

Albert-Roßhaupter-Straße

1962, Der SPD-Sozialpolitiker Albert Roßhaupter (* 1878, † 1949) war von 1907 bis 1933 Mitglied des Bayerischen Landtages und von 1945 bis 1947 bayerischer Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge. Die nach ihm benannte vierspurige Ausfallstraße beginnt am Harras im Bezirk 6, verlässt diesen aber bereits nach wenigen hundert Metern bei der Bahnunterführung und führt dann durch den Stadtbezirk 7 Sendling-Westpark über den Partnachplatz zum Luise-Kiesselbach-Platz.

Alois-Gilg-Weg

1986, Der Priester Alois Gilg (* 1857, † 1943) gründete 1888 den Arbeiterverein München-West, von 1909 bis 1922 war er Pfarrer von St. Margaret in Sendling.

Alramstraße

1887, Maximilian Alram war um 1700 Pfleger der Grafschaft Valley und Teilnehmer des Aufstandes.

Am Harras

1930, 1856 wurde das einstige Schloss am Löwenhof an der Gabelung der Landstraßen von München nach Wolfratshausen und Weilheim abgerissen, einen Rest erwarb Robert Harras und errichtete dort ein Café mit Gartenwirtschaft, das Zum Harras hieß und sich als beliebter Ausflugsort für die Münchner etablierte. Auch das Café wurde 1903 abgerissen, nur der Name überlebte in der Bezeichnung des dort entstandenen Platzes und der U-Bahnstation Harras der Linie U6.

Am Isarkanal

1989, Die Straße verläuft parallel zum Isar-Werkkanal in den Stadtbezirken Sendling und Thalkirchen.

An der Stemmerwiese

1985, die Familie Stemmer bewirtschaftete über Jahrhunderte den östlich der Wiese gelegenen Stemmerhof und erwarb sich große Verdienste bei der Finanzierung der neuen Pfarrkirche.

Arzbacher Straße

1930, Arzbach ist ein Ort bei Bad Tölz im Oberland.

Axel-von-Ambesser-Straße

1990, Axel von Ambesser (* 1910, † 1988; eigentlich: Axel Eugen Alexander von Oesterreich) war einer der bekanntesten Schauspieler, Filmregisseure und Autoren der Nachkriegszeit. Er wirkte in München unter anderem an den Kammerspielen und am Residenztheater.

B

Baumgartnerstraße

1897/99, Die Straße ehrt gleich zwei Träger dieses Namens. Anton Baumgartner (* 1761, † 1831) war Baurat, Heimatschriftsteller und Polizeidirektor in München. Franz Baumgartner, genannt Spanner, war ein bürgerlicher Lohnkutscher und Unteroffizier. Er schlug dem Major Andreas Dall'Armi vor, die Hochzeitsfeier des Kronprinzen Ludwig von Bayern 1810 mit einem Pferderennen zu bereichern und gilt deshalb als Initiator des Oktoberfestes. Baumgartner selbst gewann dann auch dieses erste Rennen auf der Theresienwiese.

Berlepschstraße

1886, August Freiherr von Berlepsch (* 1815, † 1876) war ein Imker, der sich in München um die Bienenzucht verdient gemacht hat. Er war der Erfinder des Wabenrähmchens und der Berlepschbeute.

Bleyerstraße

1934, Jakob Bleyer (* 1874, † 1933) war Germanist und Wortführer der Deutschen in Ungarn (Batschka). Von 1929-33 gab er die Deutsch-Ungarischen Heimatblätter heraus.

Bruderhofstraße und Brudermühlbrücke (benannt um 1855), Brudermühlstraße

1890, An dieser Stelle lag ein gleichnamiger Bauernhof, der zusammen mit der benachbarten Brudermühle zwei verfeindeten Brüdern gehört haben soll, von deren Fehde örtliche Sagen berichten.

D

Daiserstraße

1886, Franz Daiser (* 1635, † 1705) war Aumeister in München. Er geriet auf dem Ritt zum Gottesdienst in der Mordweihnacht unter die kaiserlich-österreichischen Truppen und wurde erschossen.

Danklstraße

1959, Josef Ferdinand Dankl (* 1676, † 1736, frühere Schreibweisen Dänckhel, Dänkhel, Dankhel) war 1703 Kurfürstlicher Pflegskommissär in Bad Tölz, 1705 dann Mitorganisator des Aufstandes. 1706 wurde er seines Amtes enthoben, 1715 wieder eingesetzt.

Daumillerweg

1982, Oscar Daumiller (* 1882, † 1970) war evangelischer Pfarrer an der Himmelfahrtskirche in Sendling Kidlerstraße und wurde später Oberkirchenrat und Kreisdekan von München. Daumiller organisierte 1945 die Hilfe der Bevölkerung für die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau.

Demleitnerstraße

1958, Joseph Demleitner (* 1877, † 1954) war Geistlicher Rat und Volksgenealoge, er gilt als Urvater der Familienforschung in Altbayern.

Diepoldstraße

1930, Diephold war der Name eines Münchner Ratsherrengeschlechts im 16. Jahrhundert.

Dietramszeller Platz und Dietramszeller Straße

1904, Dietramszell ist ein Ort südlich von Wolfratshausen mit einem um 1100 gegründeten Kloster und einer bekannten Rokokokirche aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Dudenstraße

1937, Konrad Duden (* 1829, † 1911) war Philologe und der Verfasser des bekannten orthographischen Wörterbuches der deutschen Sprache (1880/1903), das einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung den Weg bereitete.

E

Engelhardstraße

1959, Sebastian Engelhard (auch: Engelhardt) war Hofkoch in München und spielte eine bedeutende Rolle beim Aufstand von 1705 in München.

Esswurmstraße

1978, Esswurm war der Name eines seit 1374 in München nachweisbaren Kaufmanns- und Patriziergeschlechts.

F

Fallstraße

1959, Der Ort Fall (Lenggries) wurde durch Ludwig Ganghofers Roman „Der Jäger von Fall
1886) bekannt. Das alte Dorf musste 1957 dem Sylvensteinspeicher weichen, für die Bewohner wurde vor der Flutung des Tals einige hundert Meter höher an der Straße nach Vorderriß ein neuer Ort Fall erbaut. Mit der Überflutung des Dorfes versank auch die 1740 erbaute Kirche.

Flößergasse

1949, Seit dem 13. Jahrhundert war die Isarflößerei ein für Bayern über viele Jahrhunderte wichtiger Wirtschaftszweig.

Fritz-Endres-Straße

2002 nach Fritz Endres (* 1877, † 1963) war Kupferschmied in München. Zwischen 1912 und 1918 war er Mitglied des Bayerischen Landtags. März 1919 - Mai 1919 war er bayerischer Minister für Justiz und Juni 1919 - März 1920 bayerischer Innenminister.

G

Gaißacher Straße

1904, Gaißach ist ein Ort bei Bad Tölz, dessen Einwohner sich 1705 am Oberländer Bauernaufstand beteiligt hatten.

Ganghoferstraße

1878, Jörg von Halsbach, genannt Jörg Ganghofer, auch: Jörg von Polling' († 1488) war ein Baumeister. Er leitete ab 1468 den Bau der Frauenkirche. Weitere Aufträge hatte er beim Neubau des Alten Rathauses, am Alten Hof und an der Allerheiligenkirche am Kreuz. Das Grab Ganghofers befindet sich in der Frauenkirche. - Erst nach der Benennung der Straße bekannt wurde ein anderer Träger des Namens, Ludwig Ganghofer (siehe Fallstraße).

Georg-Hallmaier-Straße

1898, Georg Hallmaier war Bierbrauer im Tal zu München, er nahm 1705 am Aufstand gegen die österreichische Besatzung teil.

Gotzinger Platz und Gotzinger Straße

1904, Gotzing ist ein Ort in Oberbayern zwischen Weyarn und Miesbach, mehrere Gotzinger Bauern nahmen am Aufstand teil und liegen vermutlich an der Alten Pfarrkirche begraben.

Greineckerstraße

1958, Frater Sebaldus Greinecker (auch: Greinögger) war ab 1731 der erste geprüfte Lehrer in Thalkirchen. Die Nordseite der Straße gehört zu Sendling, die Südseite zu Thalkirchen.

Greinerberg

1951, Thomas Greiner war ein Fabrikant von Glasinstrumenten, er trat 1897 Grundstücke an die Stadt München ab, um den Bau dieser Straße zu ermöglichen.

H

Hans-Klein-Straße

2002 nach dem CSU-Politiker Hans Klein (* 1931, † 1996) war ab 1968 als Pressechef der Olympischen Spiele in München tätig. Von 1987 bis 1989 war er Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, von 1989 bis 1990 als Bundesminister für besondere Aufgaben Leiter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung und von 1990 bis zu seinem Tode Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

Hans-Preißinger-Straße

1989, Hans Preißinger (* 1915, † 1986) war ein Politiker der SPD. Nach 1945 wirkte Preißinger beim Wiederaufbau der sozialistischen Jugendorganisation mit, von 1952 bis 1978 war er Stadtrat in München, besondere Verdienste erwarb er sich um den sozialen Wohnungsbau und die Reform des Münchner Schulwesens.

Heinrich-Stieglitz-Kehre

1981, Heinrich Stieglitz (* 1868, † 1920) war Stadtpfarrer von Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln. Er setzte sich sehr für seine Gemeinde ein, war Vorstand des Katechetenvereins und führte die so genannte „Münchner Methode“ für die Katechese ein.

Hochmeierstraße

1930, Hochmeier war der Name einer von 1316 bis 1916 in Sendling ansässigen Bauernfamilie.

I

Implerstraße

In München zählten die Angehörigen des süddeutschen Patriziergeschlechts der Impler im späten Mittelalter zu den wohlhabendsten Familien.

J

Josef-Lutz-Weg

1981, Josef Lutz (* 1882, † 1965) war Mitglied des Münchner Stadtrats von 1925 bis 1933 für die BVP und ab 1945 für die CSU, er erwarb sich große Verdienste um den Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Johannes-Timm-Straße

2002, Johannes Timm (* 1866, † 1945) war Münchner Gewerkschafter und sozialdemokratischer Politiker. Unter Kurt Eisner war er 1918/1919 für einige Monate provisorischer Staatsminister für Justiz.

K

Karwendelstraße

1965, Das Karwendelgebirge ist ein unter Naturschutz stehender Teil der Nordtiroler Kalkalpen.

Kidlerplatz und Kidlerstraße

1959, Johann Georg Kidler (auch in den Schreibweisen: Khidler, Kittler, Küttler) war wie sein Freund, der Jägerwirt ein Weinwirt im Tal zu München und Organisator des Widerstandes in der Altstadt. Er wurde 1706 von den Österreichern auf dem Schrannenplatz' (heute: Marienplatz) geköpft und gevierteilt.

Kraelerstraße

1899, Kraeler war der Name eines Münchner Patriziergeschlechts, welches eine Stipendienstiftung errichtete.

Kyreinstraße

1906, Johann (Hans) Christoph Kyrein war einer von vier Tölzer Bürgermeistern, die 1705 die Bürger von Bad Tölz unter Androhung des Verlustes der Bürgerrechte zum bewaffneten Widerstand pressten, worauf sich 600 Mann, größtenteils Tölzer Schützen, darunter 150 Reiter, meldeten. Fast alle ließen in der Mordweihnacht ihr Leben.

L

Lagerhausstraße

1904, Hier standen bis zum Bau der Großmarkthalle München (ab 1910) private und städtische Lagerhäuser.

Leipartstraße

1949, Theodor Leipart (* 1867, † 1947) war Drechsler und Gewerkschafter. Leipart war seit 1890 in der sozialdemokratischen Gewerkschaftsbewegung tätig, 1919 -1920 Arbeitsminister in Württemberg, ab 1921 Vorsitzender des ADGB, kam 1933 vorübergehend in Haft und setzte sich nach 1945 in Ost-Berlin für eine einheitliche Arbeiterpartei ein.

Lenggrieser Straße

1971, Lenggries ist ein Ort im Isarwinkel am Fuß des Braunecks.

Lindenschmitstraße

1891, Wilhelm Lindenschmit der Ältere (* 1806, † 1848) war Historienmaler und Professor in München, er malte 1830 das Fresko mit dem Motiv der Sendlinger Bauernschlacht an die Fassade der Alten Pfarrkirche und bezahlte die Kosten aus eigener Tasche.

Lindwurmstraße

1878, Der Arzt Joseph von Lindwurm (* 1824, † 1874) wirkte bis zu seinem Tod in München und engagierte sich vor allem bei der Bekämpfung von Typhus und Syphilis. Die Lindwurmstraße beginnt am Sendlinger Tor und verläuft zum größten Teil im Bezirk Isarvorstadt. Sie folgt der alten Landstraße von München nach Sendling und hieß bis 1487 Sendlinger Weg, danach Sendlinger Hauptstraße.

Lipkowskystraße

1912, Felix Joseph von Lipkowsky (* 1764, † 1844) war Jurist und Historiker. Seit 1799 war Lipkowsky Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, während der Koalitionskriege war er Stadtkommandant von München, 1806 organisierte er eine Bürgerwehr. Als Mitglied der Säkularisierungskommission erwarb er sich Verdienste durch die Rettung alter Klosterhandschriften und Kunstschätze. Ab 1819 war er ständiger Archivrat, er betätigte sich auch als historischer Schriftsteller und schrieb unter anderem eine Urgeschichte der Stadt München (1814) und die Geschichte der Jesuiten in Baiern (1816).

Ludwig-Krafft-Straße

1981, Der Münchner Bürger Ludwig Krafft (* 1901, † 1977) gründete 1940 die städtische Puppentheatersammlung im Münchner Stadtmuseum, die er bis 1966 leitete und zu einer der größten und bedeutendsten ihrer Art ausbaute.

M

Margaretenplatz und Margaretenstraße

1899, Die heilige Margareta von Antiochia ist die Schutzpatronin der neuen wie der alten Sendlinger Pfarrkirche. Die Märtyrerin soll unter Kaiser Diokletian enthauptet worden sein, gilt als Schutzpatronin der Mädchen, Schwangeren, Gebärenden und der Ammen und ist einer der vierzehn Nothelfer

Maria-Reisinger-Weg

1981, Maria Reisinger (* 1907, † 1981) war von 1952 bis 1972 Mitglied der SPD-Fraktion des Stadtrates der Landeshauptstadt München und Mitglied im Münchner Seniorenbeirat: Reisinger setzte sich besonders für sozial benachteiligte Gruppen, für die Schaffung von Sportplätzen und die Einrichtung von Altenheimen ein.

Maronstraße

1899, Das Privatiersehepaar Camilla und Franz Maron richtete 1888 eine Stiftung für die Bekleidung armer Kinder ein.

Matthias-Mayer-Straße

1901, Der kurbayerische Hauptmann Matthias Mayer (* 1666, † um 1720) war einer der Anführer der Revolution von 1705. Bei seiner Gefangennahme plädierte er vergeblich für die Unschuld und Freiheit der einfachen Teilnehmer des Aufstandes. Er wurde im Falkenturm eingekerkert und kam erst bei der Rückkehr des Kurfürsten Max Emanuel 1715 frei und wurde 1716 wieder in die bayerische Armee aufgenommen. Die Westseite der Straße gehört zu Sendling, die Ostseite dagegen zu Thalkirchen.

N

Neuhauser Weg

Die Gemeinde Neuhausen im Westen von München begann als Schwaige, die 1163 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1891 wurde Neuhausen nach München eingemeindet.

Neuhofener Platz

1901, Der Platz wurde nach dem ehemaligen kleinen Schloss Neuhofen benannt, das sich eine Familie Zech 1697 in Mittersendling errichten ließ. Eine Ansicht des Schlosses ist auf einem Kupferstich in Michael Wenings „Historico-topographica descriptio Bavariae“ aus dem 17. Jahrhundert erhalten.

O

Oberländerstraße

1890, Oberland ist eine heute weniger gebräuchliche Bezeichnung für jene Gegend in Bayern, aus der die meisten Kämpfer der „Bauernarmee“, die „Oberländer“ oder „Oberlandler“ rekrutiert wurden.

Oetztaler Straße

1934, Das Oetztal oder Ötztal ist das größte rechte Seitental des Oberinntals in Tirol. Das beliebte Feriengebiet liegt zwischen den Ötztaler und den Stubaier Alpen und wird von der Ötztaler Ache] durchflossen, die in den Inn mündet.

P

Paul-Meisel-Weg

1986, Der Priester Paul Meisel (* 1897, † 1958) war von 1942 bis zu seinem Tod Pfarrer von St. Margaret in Sendling. Von 1943 bis 1945 war er in Gestapo-Haft und im KZ Dachau, nach dem Krieg engagierte er sich für den Wiederaufbau der Margaretenkirche.

Paumannstraße

1923, Der Organist Conrad Paumann (* um 1410, † 1473) wirkte als Hofkapellmeister am Hof der Herzöge Ernst und Wilhelm III. sowie Albrecht III. in München. Paumann war Begründer einer von Nürnberg ausgehenden Orgelschule von internationaler Bedeutung.

Pfeuferstraße

1897, Der Ehrenbürger der Stadt München Siegmund Heinrich Freiherr von Pfeufer (*1824, † 1894) war Regierungspräsident und Staatsminister, ab 1858 war Pfeufer Polizeioberkommissär, ab 1862 Polizeipräsident von München, 1866 Regierungspräsident bei der Regierung von Schwaben, 1867 bis 1871 Regierungspräsident der Pfalz, von 1871 bis 1881 bayerischer Innenminister, ab 1881 Regierungspräsident von Oberbayern.

Plinganserstraße

1878, Georg Sebastian Plinganser, gebürtig 1681 aus Postmünster/Thurnstein war Studiosus der Rechte an der hohen Schule zu Ingolstadt, ein kräftiger unternehmender Jüngling, voll Verstand (Zitat von 1882) und einer der Köpfe der Revolte im Unterland. Er marschierte mit seinem Haufen bis nach Zorneding und erhielt dort die Nachricht von der Niederlage der Oberländer bei Sendling. Nach der vernichtenden Niederlage der Unterländer bei Aidenbach konnte er fliehen, er überlebte die Unruhen und starb 1738 in AugsburgW.

R

Radlkoferstraße

1887, Jakob Radlkofer (* 1788, † 1862) war Magistratsrat in München. 1819 war er Stadtrentenkassier, im selben Jahr wurde er zum Rechtsrat gewählt. Radlkofer erwarb sich auch Verdienste um die Bienen- und Obstbaumzucht.

Ramungstraße

1923, Ramung war der Familienname eines Münchner Patriziergeschlechts des 14. und 15. Jahrhunderts.

Reichersbeurer Straße

1904, Reichersbeuern ist ein Ort mit Schloss (eine ehemalige Wasserburg) zwischen Bad Tölz und Gmund am Tegernsee bei Waakirchen.

Reutberger Straße

1904, Reutberg ist ein Teil der Gemeinde Sachsenkam im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Bewohner Reutbergs nahmen 1705 an der Volkserhebung der Oberländer gegen die österreichische Besatzung teil.

Roter-Turm-Platz

1958, Der Rote Turm war ein ehemaliges Vorwerk des Münchner Isartors am Westufer der Isar. Er wurde von 1517 bis 1519 errichtet und erhielt seinen Namen aufgrund seiner Farbe, die entweder von unverputztem Ziegelwerk oder einer roten Bemalung herrührte. 1705 wurde er von Kämpfern der Oberländer Bauernarmee vorübergehend eingenommen, ehe diese durch kaiserliche Truppen zurückgeschlagen und schließlich in der Sendlinger Mordweihnacht völlig aufgerieben wurde. 1796 wurde der Turm von den anrückenden Franzosen beschossen und so stark zerstört, dass er in der Folge abgebrochen werden musste.

S

Schäftlarnstraße

1894, Das Kloster Schäftlarn im Isartal wurde 762 mit Unterstützung Herzog [[Tassilo III. als Benediktinerkloster gegründet. Im 10. Jahrhundert erstand es neu als Prämonstratenserkloster, 1803 wurde es [[Säkularisation|säkularisiert]. 1865 kaufte Ludwig I. das Kloster aus eigenen Mitteln und übergab es wiederum den Benediktinern, seit 1910 ist es eine Abtei.

Schaftlachstraße

1915, Schaftlach ist ein Ort östlich von Bad Tölz. Seine Bewohner beteiligten sich am Oberländer Bauernaufstand, der in der Sendlinger Mordweihnacht gipfelte.

Schanzenbachstraße

1910, Der Major Philipp Schanzenbach (* 1833, † 1907) war von 1870 bis 1881 bürgerlicher Magistratsrat in München.

Schinderbrücke

Benannt vor 1808. Der Name der Brücke über den Großen Stadtbach unterhalb des Isarwerks II am Flauchersteg leitet sich ab von einem früher dort ansässigen Tierkörperverwertung, einem Schinder.

Schmied-Kochel-Straße

1878, Der Schmied von Kochel ist ein sagenumwobener Volksheld des Aufstandes, angeblich ein siebzigjähriger Hüne, der als einer der Letzten auf dem Sendlinger Friedhof gefallen sein soll.

Schöttlstraße

1898, Adam Schöttl war Anführer der Gebirgsschützen des oberen Isartals beim Oberländer Bauernaufstand.

Schwaneckstraße

1930, Die Straße wurde nach der Burg Schwaneck in Pullach im Isartal südlich von München benannt, die Friedrich von Gärtner von 1842 bis 1844 für den Bildhauer Ludwig Schwanthaler erbaute.

Sendlinger Kirchplatz

1897, Der Platz liegt unterhalb der alten Sendlinger Kirche an der Kidlerstraße.

Senserstraße

1878, Johann Sebastian Senser (* um 1665, † 1706 in München) war Eisenhändler, Mitglied des Äußeren Rates der Stadt München und Fähnrich bei der Münchner Bürgerwehr. Er wurde am 28. Dezember 1705 verhaftet und 1706 auf dem Schrannenplatz (Marienplatz) öffentlich enthauptet.

Spitzwegstraße

1890, Carl Spitzweg (* 1808, † 1885) war ein Münchner Apotheker und Maler, der in kleinformatigen Bildern unter anderem Szenen aus dem Leben der Kleinbürger und Sonderlinge aus der Zeit des Biedermeier darstellte und im Spätwerk fast impressionistische Wirkungen erzielte. Ab 1844 arbeitete er auch als Zeichner für Fliegenden Blätter.

Steinerstraße

Benannt um 1905. Joachim Steiner war ein Wohltäter der früheren Landgemeinde Thalkirchen. Die Straße markiert die Grenze zwischen Neuhofen (Stadtbezirk 6 Sendling) und Obersendling (zu Bezirk 19).

Sylvensteinstraße

1964, Der Sylvenstein ist ein bis zu 1.130 Meter hoher Bergrücken südwestlich von Lenggries, der den Sperrriegel für das Staubecken des von 1954 bis 1959 errichteten Sylvensteinspeichers bildet. Im See versunken liegt das ehemalige Dorf Fall, Herkunftsort des auch als „Jäger-Adam von Fall“ bekannten Adam Schöttl.

T

'Thalkirchner Straße

1911, Thalkirchen ist ein ehemaliges Flößerdorf an der Isar südlich von München. Vom 15. bis ins 18. Jahrhundert war Thalkirchen ein bedeutender Wallfahrtsort. Im Jahr 1900 wurde es nach München eingemeindet. Die Straße beginnt in der Nähe des Sendlinger Tors in der Isarvorstadt, verläuft ab der Großmarkthalle auf Sendlinger Gebiet und endet in Thalkirchen.

U

Urbanstraße

1901, Urban war der Name von acht Päpsten. Urban I. war ein Heiliger und wird seit dem frühen Mittelalter als Schutzpatron der Winzer verehrt.

V

Valleyplatz und Valleystraße

1904, Valley ist ein Ort an der Mangfall, aus dem ebenfalls Aufständische stammten.

W

Wackersberger Straße

1904, Wackersberg ist ein Ort südlich von Bad Tölz im Isarwinkel, dessen Einwohner am Oberländer Bauernaufstand 1705 teilnahmen.

Winkstraße

1930, der Maler und Radierer Christian Wink (auch: Winck; * 1738, † 1797) war seit 1760 kurfürstlicher Theatermaler in München und wurde 1769 zum Hofmaler ernannt. Wink schmückte viele oberbayerische Kirchen und den Speisesaal von Schloss Schleißheim mit Fresken aus.

Würzstraße

1954, Josef Würz (* 1863, † 1935) war Metzgermeister und Geheimer Landesgewerberat. Von 1909 bis 1933 war er Gemeindebevollmächtigter und Stadtrat in München für die Deutsche Zentrumspartei und die Bayerische Volkspartei|BVP]].

Z

Zechstraße

1901, Zech war der Familienname der Besitzer der Hofmark Neuhofen. Dieser Familie entstammte unter anderen der kurbayerische Hofrat Johann Georg Albrecht von Zech.

Siehe auch