Brienner Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Brienner Straße''' war noch vor der [[Ludwigstraße]], der [[Maximilianstraße]] und der [[Prinzregentenstraße]] die erste im 19. Jahrhundert angelegte große Straßenanlage. Sie diente der Erschließung des Neubaugebiets, das heute den Stadtteil [[Maxvorstadt]] bildet. Ihr Verlauf folgt weitgehend dem des vormaligen [[Fürstenweg|Fürstenwegs]], der die [[Residenz]] mit [[Schloss Nymphenburg]] im Westen der Stadt verband. Ihr Charakter als Prachtstraße ist bis heute unverkennbar.
{{Infobox Straße
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| Alternativnamen      = Fürstenweg, Königsstraße, Kronprinzenstraße
| Bild                = Brienner Straße.jpg
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| NameErhaltenInfo    = Umbenennung<ref>[[Stadtgeschichte München]]: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=755 Brienner Straße]</ref>
| Straßen              = [[Ludwigstraße]] [[Dachauer Straße]]
| Querstraßen          = [[Türkenstraße]] [[Barer Straße]] [[Katharina-von-Bora-Straße]] [[Arcisstraße]] [[Luisenstraße]] [[Richard-Wagner-Straße]] [[Augustenstraße]]
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| Straßengestaltung    =
| Straßenlänge        = Rund 1300 m
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| Baukosten            =
| Nummer              =
| Rambaldi            = S. 52 / Nr. 97 (Briennerstraße)
| MSVZ                = S. 50
| Straßen-ID          = 00678
}}
[[Bild:MueHofgartentor022011a.jpg|thumb|Hier am [[Hofgarten]]tor zum [[Odeonsplatz]] beginnt die Sichtachse der Brienner Straße nach Norden]]
Die '''Brienner Straße''' in [[München]] beginnt am [[Odeonsplatz]] direkt an der Nordostecke der [[Residenz]]. Auf ihrem Weg tangiert sie den [[Wittelsbacherplatz]], erweitert sich kurz darauf zum rondellartigen [[Karolinenplatz]], überquert den [[Königsplatz]] und endet schließlich am [[Stiglmaierplatz]]. Von dort setzt sich der Straßenzug als [[Nymphenburger Straße]] fort.


[[Bild:MueHofgartentor022011a.jpg|250px|right|Hier am Hofgartentor beginnt die Brienner Straße]]
Ihren Namen hat die Straße von einem Sieg bei der französischen Stadt '''Brienne-le-Château'''. Hier erzielten am 1. Februar [[1814]] verbündete Truppenverbände, an denen auch bayerische Soldaten beteiligt waren, unter General Blücher einen entscheidenden Sieg über [[Napoleon|Napoleons]] Armee<ref>Stadtgeschichte München: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=755 Brienner Straße]</ref>.
Die Straße nimmt ihren Ausgang am [[Odeonsplatz]] direkt an der Nordostecke der [[Residenz]]. Auf ihrem Weg tangiert sie den [[Wittelsbacher Platz]], erweitert sich kurz darauf zum rondellartigen [[Karolinenplatz]], überquert den [[Königsplatz]] und endet schließlich am [[Stiglmaierplatz]]. Ab hier setzt sich der Straßenzug als [[Nymphenburger Straße]] fort.


Ihren Namen hat die Straße von einem Sieg bei der französischen Stadt ''' Brienne-le-Château'''. Hier erzielten am 1. Februar [[1814]] verbündete Truppenverbände, an denen auch bayerische Soldaten beteiligt waren, unter General von Blücher einen entscheidenden Sieg über [[Napoleon|Napoleon Bonapartes]] Armee.
Die Straße war noch vor der [[Ludwigstraße]], der [[Maximilianstraße]] und der [[Prinzregentenstraße]] die erste im 19. Jahrhundert angelegte große Straßenanlage. Sie diente der Erschließung des Neubaugebiets, das heute den Stadtteil [[Maxvorstadt]] bildet. Ihr Verlauf folgt weitgehend dem des '''vormaligen [[Fürstenweg|Fürstenwegs]]''', der die [[Residenz]] mit [[Schloss Nymphenburg]] im Westen der Stadt verband. Ihr damals angelegter Charakter als ''Prachtstraße'' ist bis heute unverkennbar.


==Luitpoldblock==
Entlang einiger Straßen in München war die Hausnummernvergabe unterschiedlich. So gab es entlang der Brienner die aufsteigende Form der Zählung. Beginnend am Odeonsplatz wurde entlang der linken Straßenseite bis zum Stiglmaierplatz hochgezählt, und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder zurück zum Ausgansort. Diese Form der Hausnummerierung war noch 1968 aktuell<ref>JRO Stadtplan München 1967/68. Mit der Veröffentlichung der Stadtpläne ab dem Jahr 1971, z.B. Großer Stadtplan von Falk und Fleischmann, wurden die Hausnummern an das übliche System „stadtauswärts, ungerade links, gerade rechts“ angepasst.</ref>.
[[Bild:Wagner_München_BriennerStraße37_wiki.JPG|thumb|Gedenktafel für Richard Wagner, Brienner Straße 37, München.]]
Ehedem die Knorrhäuser. [[Julius Knorr]]s Vater, [[Ludwig Knorr]], war nicht nur Mitbegründer der [[Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank]], sondern auch zusammen mit [[Angelo Sabbadini]] Inhaber der größten damaligen Kolonialwarenhandlung ''Sabbadini''. Er war Magistratsrat, Wechselgerichtsassessor, Kommandant der Landwehr-Kavallerie und Mitinhaber der Knorr-Brauerei, zu der auch das Unternehmen von [[Joseph Utzschneider]] gehörte. Diese Brauerei befand sich von [[1812]] bis [[1852]] auf dem Gelände des [[Luitpoldblock]]s. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war unter den Münchner Bürgern das Areal an der Brienner Straße 6-12 als ''Knorr-Häuser'' noch wohl bekannt. Auch der Augustinerkeller hatte bis in die 1880er Jahre den Namen der Familie Knorr inne: ''Zum Knorr-Keller''. Das Interesse an der Knorr-Brauerei starb aber mit Erscheinen des Sohnes [[Julius Knorr]] wieder aus. Dieser studierte zwischen 1844 und 1848 an der [[Ludwig-Maximilians-Universität|Münchner Universität]] und zog es vor, einen eher politischen Weg einzuschlagen. Zusammen mit seinem Bruder [[Angelo Knorr]] stiftete er im Jahre 1860 die ''Knorr-Hütte'' auf der Zugspitze. 1886 bis 1888 wurden die Knorr-Häuser durch den Architekten [[Otto Lasne]] im Auftrag des neuen Bauherren ''Höchtel'' [[Heinrich Höch]] umgebaut. Und von da an trugen sie den Namen ''Luitpold-Block''. In dem gigantischen Gebäudekomplex nahm am 1. Januar 1888 das ''Cafe-Restaurant Luitpold'' seinen Betrieb auf. Bereits in den 1885er Jahren ging der Besitz an die Familie Schwarz über. Infolge der Kriegswirren des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] und dessen Folgen konnte Richard Schwarz den Besitz nicht halten und so verkaufte er im Jahre [[1921]] das Areal an Alexander Schalk.
[[Bild:MueBrienner9aBSchneiderpre1896b.jpg|200px|thumb|Ehedem [[Braun und Schneider]]-Block]]
[[Bild:MueKnorrhaeuser187xa.jpg|200px]]
[[Bild:MueLuitpoldblockWD188x.jpg|200px]]
Am 4. November 1929 eröffnete ein 1200 Plätze großes {{WL2|UFA-Kino}}, das ''[[Luitpold-Theater]]'', im Westtrakt; dazu wurden die Prinzensäle und der Billardsalon umgebaut. [[1974]] schloss das Kino und die Räume wurden in Ladengeschäfte umgewandelt.


[[Bild:MueKlopferVillaGS1904a.jpg|thumb|Zerstörte Klopfer-Villa, entworfen von [[Gabriel von Seidl]]. Das Bankhaus Klopfer befand sich ehedem in der Schützenstraße 7]]
== Luitpoldblock ==
[[Bild:Wagner_München_BriennerStraße37_wiki.JPG|thumb|Gedenktafel für [[Richard Wagner (Komponist)|Richard Wagner]], Brienner Straße 37, München.]]
Ehedem die Knorrhäuser. [[Julius Knorr]]s Vater, [[Ludwig Knorr]], war nicht nur Mitbegründer der [[HypoVereinsbank|Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank]], sondern auch zusammen mit Angelo Sabbadini Inhaber der größten damaligen Kolonialwarenhandlung ''Sabbadini''. Er war Magistratsrat, Wechselgerichtsassessor, Kommandant der Landwehr-Kavallerie und Mitinhaber der Knorr-Brauerei, zu der auch das Unternehmen von [[Joseph von Utzschneider]] gehörte. Diese [[Brauerei]] befand sich von [[1812]] bis [[1852]] auf dem Gelände des Luitpoldblocks. Zu Beginn des [[20. Jahrhundert]]s war unter den Münchner Bürgern das Areal an der Brienner Straße 6-12 als ''Knorr-Häuser'' noch wohl bekannt.


==Verlauf, weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten==
Auch der [[Augustiner-Keller]] hatte bis in die 1880er-Jahre den Namen der Familie Knorr: ''Zum Knorr-Keller''. Das Interesse an der Knorr-Brauerei erstarb aber mit der Geburt von Sohn Julius. Dieser studierte zwischen 1844 und 1848 an der [[Ludwig-Maximilians-Universität|Münchner Universität]] und zog es vor, einen eher politischen Weg einzuschlagen. Zusammen mit seinem Bruder Angelo Knorr stiftete er im Jahre 1860 die ''Knorr-Hütte'' auf der [[Alpen|Zugspitze]].  
::'''[[Odeonsplatz]]'''
* [[Palais Moy]], (Ecke [[Theatinerstraße]], [[Leo von Klenze|Klenze]], [[1819]])
:: [[Wittelsbacherplatz|'''Wittelsbacherplatz''']]
* [[Palais Ludwig Ferdinand]] (Klenze, [[1825]])
* [[Palais Arco|Palais Arco-Zinneberg]] (Klenze 1824)
* Nr. 11 - Luitpoldblock, [[1812]] als erstes Gebäude außerhalb der [[Stadtmauer]] gebaut ([[Joseph von Utzschneider|Utzschneider]]), 
* Almeida-Palais ([[Jean Baptiste Métivier|Métivier]], 1823/1824)
* Nr. 18, ehemals [[Wittelsbacher Palais]], neu, im Bau [[NS-Dokumentationszentrum]], in d. Nachkriegszeit ein Verwaltungsgebäude der [[Bayerische Landesbank|Bayerischen Landesbank]] (Ecke [[Türkenstraße]])
* Nr. 21 - Villa der Familie Julius Knorr
* Nr. 22 - Palais Berchem ([[Gabriel von Seidl|Seidl]], 1897/[[1898]])
* Nr. 26: das ehemalige Wohn- und Verkaufsgebäude des Kunsthistorikers und Antiquitätenhändlers Erwin Rosenthal (Bj. [[1910]]). Seit 1956 der [[Globus-Brunnen]] vor dem Gebäude.
* Haus Böhler (Seidl, 1904/[[1905]])
:: '''[[Karolinenplatz]]'''
** mittig der [[Obelisk_(Karolinenplatz)|Obelisk]] (Klenze, [[1833]])
* [[Palais Törring-Seefeld]] ([[Karl von Fischer]], [[1812]])
* Hutschenreuther-Villa ([[1894]]), Sitz der [[Börse München]]
:: [[Königsplatz|'''Königsplatz''']]
* [[Glyptothek]] (Leo von Klenze, 1816-1830)
* [[Staatliche Antikensammlungen]] ([[Georg Friedrich Ziebland|Ziebland]], 1838-1845)
* [[Propyläen]] (Klenze, 1848-1862)
* Nr 37: [[Berufsoberschule (historisch)|Berufsoberschule]]
* Nr. 41: das ehemalige Wohnhaus des Bankiers [[Villa Klopfer|Klopfer]]. (Architekt: [[Gabriel von Seidl|Seidl]], 1945 zerstört)
* Nr. 50: das [[Münchner Volkstheater]]
<!--  Umstellung  Straßengliederung berücksichtigend
[[Datei:Der Luitpoldblock als Palastcafé von 1888 bis 1944.jpg|miniatur|Luitpoldblock um 1888 an der Brienner Straße]] commons ?


*Hausnummer 13: das ehemalige Wohnhaus von [[Georg Friedrich Ziebland]] (zerstört)
1886 bis 1888 wurden die Knorr-Häuser durch den Architekten Otto Lasne im Auftrag des neuen Bauherren ''Höchtel'' Heinrich Höch umgebaut. Und von da an trugen sie den Namen ''Luitpold-Block''. In dem gigantischen Gebäudekomplex nahm am 1. Januar 1888 das ''Cafe-Restaurant Luitpold'' seinen Betrieb auf. Bereits 1885 ging der Besitz an die Familie Schwarz über. Infolge der Kriegswirren des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] und dessen Folgen konnte Richard Schwarz den Besitz nicht halten und so verkaufte er im Jahre [[1921]] das Areal an Alexander Schalk.
*Hausnummer 14: das [[Palais Almeida]]
[[Bild:MueBrienner9aBSchneiderpre1896b.jpg|thumb|Brienner Straße 9, ehedem ''Braun-und-Schneider-Block'']]
*Hausnummer 18: das Verwaltungsgebäude der [[Bayerische Landesbank|Bayerischen Landesbank]]
[[Bild:MueKnorrhaeuser187xa.jpg|thumb|Knorrhäuser]]
*Hausnummer 26: das ehemalige Wohn- und Verkaufsgebäude aus dem Jahre 1910 des Kunsthistorikers und Antiquitätenhändlers Erwin Rosenthal. (1936 enteignet/Zwangsverkauf),(ehdem Nr. 47). Seit 1956 ein [[Globus-Brunnen|Brunnen]] vor dem Gebäude.
[[Bild:MueLuitpoldblockWD188x.jpg|thumb|Luitpoldblock]]
*Hausnummer 37: [[Berufsoberschule (historisch)|Berufsoberschule]]. Ihr alter Standort entsprach etwa dem Areal der ehemaligen Villa der Familie Julius Knorr, (Brienner-Straße 21, nachmals 18) ca. gegenüber der Einmündung in die heutige [[Richard-Wagner-Straße]]. Diese Villa bewohnte von 1864 bis 1865 [[Richard Wagner]].<br>
[[Datei:Muebriennerstr11b13062017c85.jpg|thumb|Fassadenansicht des Luitpoldblocks, Zustand 2017.]]
*Hausnummer 41: das ehemalige Wohnhaus des Bankiers [[Villa Klopfer|Klopfer]]. (Architekt: [[Gabriel von Seidl]], 1945 zerstört)
[[Datei:Muebriennerstr26042017c85.jpg|thumb|Brienner Straße 26.]]
*Hausnummer 50: das [[Münchner Volkstheater]]
[[Bild:MueKlopferVillaGS1904a.jpg|thumb|Zerstörte [[Villa Klopfer]], entworfen von [[Gabriel von Seidl]]. Das Bankhaus Klopfer befand sich ehedem in der [[Schützenstraße]] 7]]
-->
[[Datei:Muebriennerstr20187xbw90.jpg|thumb|Nicht erhalten. Die alte [[Schack-Galerie]], Brienner Nr. 20]]
:: '''[[Stiglmaierplatz]]'''
::::Weiter als ''[[Nymphenburger Straße]]''


==Namensgeschichte==
Am 4. November [[1929]] eröffnete im Westtrakt ein 1200 Plätze großes {{WL2|UFA-Kino}}, das ''[[Luitpold-Theater]]''; dazu wurden die Prinzensäle und der Billardsalon umgebaut. [[1974]] schloss das Kino und die Räume wurden in Ladengeschäfte umgewandelt.
Fürstenweg


Zwischen 1936 und [[1945]] trug die Straße den Namen Adolf-Hitler-Straße. Obwohl sie im Straßennamenbuch von 1938, S.37, inoch immer als Brienner Str. gelistet wurde.
=== [[Museum]] „Sammlung Cafe Luitpold“ ===
Im ''Luitpold'' kann man Münchens vielleicht kleinstes Museum besichtigen, ebenfalls dabei die Backstube des [[Cafe Luitpold]]. Sonderführungen beginnen immer am ersten Dienstag eines Monats um 10 Uhr, reguläre Führungen sonst dienstags um 11 Uhr.


==Lage==
== Verlauf, weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten ==
*[http://toolserver.org/~geohack/de/48.142647_N_11.577291_E_dim:500_type:landmark&title=Name Anfang], [[Odeonsplatz]]
{| class="wikitable"
*[http://toolserver.org/~geohack/de/48.147493_N_11.559318_E_dim:500_type:landmark&title=Name Ende], [[Stiglmaierplatz]]
! Hausnr./Standort !! Anwesen !! Beschreibung
|-
| '''[[Odeonsplatz]]'''
|-
|  || [[Palais Moy]] || Ecke [[Theatinerstraße]], [[Leo von Klenze|Klenze]], [[1819]]
|-
| '''[[Wittelsbacherplatz]]'''
|-
|  || [[Palais Ludwig-Ferdinand]] || Klenze, [[1825]]
|-
|  || [[Palais Arco-Zinneberg]] || Klenze, 1830
|-
| 11 || Luitpoldblock || [[1812]] als erstes Gebäude außerhalb der [[Stadtmauer]] gebaut ([[Joseph von Utzschneider|Utzschneider]])
|-
| 12 || [[Palais Eichthal]] || Klenze, nach 1818
|-
| 14 || [[Palais Almeida]] || [[Jean Baptiste Métivier|Métivier]], 1823/1824
|-
| 15 || ehemals [[Apostolische Nuntiatur]] || ab 1934 Reichsschatzkammer der NSDAP
|-
| 18 || ursprünglich [[Wittelsbacher Palais]], später [[NS-Dokumentationszentrum]] || in der Nachkriegszeit ein Verwaltungsgebäude der [[Bayerische Landesbank|Bayerischen Landesbank]] (Ecke [[Türkenstraße]])
|-
| 21 || Villa der Familie [[Julius Knorr]] ||
|-
| 22 || [[Palais Berchem]] || [[Gabriel von Seidl|Seidl]], 1897/[[1898]] | Vormals Nr. 49, ehedem gegenüber dem Wittelsbacher Palais bis 1827 Wohnung von Triva, im Haus des Grafen Hans Berchem-Haimhausen
|-
| 25 || [[Kunsthandlung Julius Böhler]] || Haus Böhler (Architekt Gabriel von Seidl, Fassadenschmuck Bildhauer Julius Seidler. 1904/[[1905]]), erhalten.
|-
| 26 || Antiquitätenhandlung Erwin Rosenthal || ehemaliges Wohn- und Verkaufsgebäude des Kunsthistorikers Erwin Rosenthal (Bj. [[1910]]). Seit 1956 der [[Globus-Brunnen]] vor dem Gebäude
|-
| '''[[Max-Mannheimer-Platz]]''' || Platz vor dem [[NS-Dokumentationszentrum]], 2018 nach dem Holocaust-Überlebenden [[Max Mannheimer]] benannt
|-
| '''[[Karolinenplatz]]''' || mittig der [[Obelisk_(Karolinenplatz)|Obelisk]] || Klenze, [[1833]]
|-
|  || [[Palais Törring-Seefeld]] || [[Karl von Fischer]], [[1812]]
|-
|  || Hutschenreuther-Villa || [[1894]]), Sitz der [[Börse München]]
|-
| '''[[Königsplatz]]'''
|-
|  || [[Glyptothek]] || Leo von Klenze, 1816-1830
|-
|  || [[Staatliche Antikensammlungen]] || ([[Georg Friedrich Ziebland|Ziebland]], 1838-1845
|-
|  || [[Propyläen]] || Klenze, 1848-1862
|-
| 37 || [[Anita-Augspurg-Berufsoberschule]] || für Gesundheit und Sozialwesen
|-
| 41 || ehemaliges Wohnhaus des Bankiers [[Villa Klopfer|Klopfer]] || Architekt: [[Gabriel von Seidl|Seidl]], für die nicht ausgeführten Bauten am Königsplatz im Jahr 1933 abgebaut.
|-
| 41 (bauzeitlich<br>Briennerstraße<br>-20- 19-22 || Erste Schack Galerie || Bis 1909. Erbaut in den Jahren 1872-1874 nach Plänen des Bildhauers Gedon. Zwei bereits vorhandene Bauten wurden hier vereint und mit der neuen Fassade in deutscher Renaissance versehen. Bereits 1933 abgerissen.
|-
| 50 || [[Münchner Volkstheater]] ||
|-
| '''[[Stiglmaierplatz]]'''
|-
| Fortsetzung als<br>'''[[Nymphenburger Straße]]'''
|}


==Weblinks==
== Namensgeschichte ==
*[http://www.luitpoldblock.de/ Der Luitpold-Block]
Fürstenweg, bis ins Jahr 1825/1926 Königsstraße.
*[http://www.cafe-luitpold.de/ Café Luitpold]
 
*[http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/brienner_strasse.html Brienner Straße Stadt-Panorama]
Zwischen 1936 und [[1945]] trug die Straße den Namen Adolf-Hitler-Straße, obwohl sie im Straßennamenbuch von 1938, S. 37, noch immer als Brienner Straße gelistet wurde.
*Munichx: [http://www.munichx.de/shoppen/brienner_strasse.php Einkaufen und Shopping in der Brienner Straße]
 
== Lage ==
*{{Lageanf|nord=48.142647|ost=11.577291}}
*{{Lageend|nord=48.147493|ost=11.559318}}
== Weblinks ==
* [http://www.luitpoldblock.de/ Der Luitpold-Block]
* [http://www.cafe-luitpold.de/ Café Luitpold]
* [http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/brienner_strasse.html Brienner Straße Stadt-Panorama]
* Munichx: [http://www.munichx.de/shoppen/brienner_strasse.php Einkaufen und Shopping in der Brienner Straße]
* [[Süddeutsche Zeitung]], 9. November 2011: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchner-strassen-brienner-strasse-prunk-und-pracht-auf-tausend-plaetzen-1.1139750 Bilderstrecke Brienner Straße]
* Youtube: [https://www.youtube.com/watch?v=cEzWtm0S46A Karl Schillinger: Fridays for Future]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


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[[Kategorie:Kreuzviertel]]
[[Kategorie:Kreuzviertel]]
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Aktuelle Version vom 6. Juni 2025, 22:31 Uhr

Brienner Straße
Fürstenweg, Königsstraße, Kronprinzenstraße
Straße in München
Brienner Straße
Basisdaten
Ort München
Altstadt-Lehel Maxvorstadt Kreuzviertel Königsplatz Augustenstraße
PLZ 80333
Name erhalten 1826 Umbenennung[1]
Anschluss­straßen
 
Ludwigstraße Dachauer Straße
Querstraßen
 
Türkenstraße Barer Straße Katharina-von-Bora-Straße Arcisstraße Luisenstraße Richard-Wagner-Straße Augustenstraße
Plätze Wittelsbacherplatz Amiraplatz Platz der Opfer des Nationalsozialismus Karolinenplatz Max-Mannheimer-Platz Königsplatz Stiglmaierplatz
München S.jpg / München U.png
 
München U3.jpg München U4.jpg München U5.jpg München U6.jpg Odeonsplatz
Bus.png
 
100 153 N40 N41 N45 Odeonsplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge, U-Bahn im Tunnel
Technische Daten
Straßenlänge Rund 1300 m
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi S. 52 / Nr. 97 (Briennerstraße)
(2016), Dollinger S. 50
Straßen-ID 00678
Hier am Hofgartentor zum Odeonsplatz beginnt die Sichtachse der Brienner Straße nach Norden

Die Brienner Straße in München beginnt am Odeonsplatz direkt an der Nordostecke der Residenz. Auf ihrem Weg tangiert sie den Wittelsbacherplatz, erweitert sich kurz darauf zum rondellartigen Karolinenplatz, überquert den Königsplatz und endet schließlich am Stiglmaierplatz. Von dort setzt sich der Straßenzug als Nymphenburger Straße fort.

Ihren Namen hat die Straße von einem Sieg bei der französischen Stadt Brienne-le-Château. Hier erzielten am 1. Februar 1814 verbündete Truppenverbände, an denen auch bayerische Soldaten beteiligt waren, unter General Blücher einen entscheidenden Sieg über Napoleons Armee[2].

Die Straße war noch vor der Ludwigstraße, der Maximilianstraße und der Prinzregentenstraße die erste im 19. Jahrhundert angelegte große Straßenanlage. Sie diente der Erschließung des Neubaugebiets, das heute den Stadtteil Maxvorstadt bildet. Ihr Verlauf folgt weitgehend dem des vormaligen Fürstenwegs, der die Residenz mit Schloss Nymphenburg im Westen der Stadt verband. Ihr damals angelegter Charakter als Prachtstraße ist bis heute unverkennbar.

Entlang einiger Straßen in München war die Hausnummernvergabe unterschiedlich. So gab es entlang der Brienner die aufsteigende Form der Zählung. Beginnend am Odeonsplatz wurde entlang der linken Straßenseite bis zum Stiglmaierplatz hochgezählt, und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder zurück zum Ausgansort. Diese Form der Hausnummerierung war noch 1968 aktuell[3].

Luitpoldblock

Gedenktafel für Richard Wagner, Brienner Straße 37, München.

Ehedem die Knorrhäuser. Julius Knorrs Vater, Ludwig Knorr, war nicht nur Mitbegründer der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, sondern auch zusammen mit Angelo Sabbadini Inhaber der größten damaligen Kolonialwarenhandlung Sabbadini. Er war Magistratsrat, Wechselgerichtsassessor, Kommandant der Landwehr-Kavallerie und Mitinhaber der Knorr-Brauerei, zu der auch das Unternehmen von Joseph von Utzschneider gehörte. Diese Brauerei befand sich von 1812 bis 1852 auf dem Gelände des Luitpoldblocks. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war unter den Münchner Bürgern das Areal an der Brienner Straße 6-12 als Knorr-Häuser noch wohl bekannt.

Auch der Augustiner-Keller hatte bis in die 1880er-Jahre den Namen der Familie Knorr: Zum Knorr-Keller. Das Interesse an der Knorr-Brauerei erstarb aber mit der Geburt von Sohn Julius. Dieser studierte zwischen 1844 und 1848 an der Münchner Universität und zog es vor, einen eher politischen Weg einzuschlagen. Zusammen mit seinem Bruder Angelo Knorr stiftete er im Jahre 1860 die Knorr-Hütte auf der Zugspitze.

1886 bis 1888 wurden die Knorr-Häuser durch den Architekten Otto Lasne im Auftrag des neuen Bauherren Höchtel Heinrich Höch umgebaut. Und von da an trugen sie den Namen Luitpold-Block. In dem gigantischen Gebäudekomplex nahm am 1. Januar 1888 das Cafe-Restaurant Luitpold seinen Betrieb auf. Bereits 1885 ging der Besitz an die Familie Schwarz über. Infolge der Kriegswirren des Ersten Weltkrieges und dessen Folgen konnte Richard Schwarz den Besitz nicht halten und so verkaufte er im Jahre 1921 das Areal an Alexander Schalk.

Brienner Straße 9, ehedem Braun-und-Schneider-Block
Knorrhäuser
Luitpoldblock
Fassadenansicht des Luitpoldblocks, Zustand 2017.
Brienner Straße 26.
Zerstörte Villa Klopfer, entworfen von Gabriel von Seidl. Das Bankhaus Klopfer befand sich ehedem in der Schützenstraße 7
Nicht erhalten. Die alte Schack-Galerie, Brienner Nr. 20

Am 4. November 1929 eröffnete im Westtrakt ein 1200 Plätze großes UFA-KinoW, das Luitpold-Theater; dazu wurden die Prinzensäle und der Billardsalon umgebaut. 1974 schloss das Kino und die Räume wurden in Ladengeschäfte umgewandelt.

Museum „Sammlung Cafe Luitpold“

Im Luitpold kann man Münchens vielleicht kleinstes Museum besichtigen, ebenfalls dabei die Backstube des Cafe Luitpold. Sonderführungen beginnen immer am ersten Dienstag eines Monats um 10 Uhr, reguläre Führungen sonst dienstags um 11 Uhr.

Verlauf, weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten

Hausnr./Standort Anwesen Beschreibung
Odeonsplatz
Palais Moy Ecke Theatinerstraße, Klenze, 1819
Wittelsbacherplatz
Palais Ludwig-Ferdinand Klenze, 1825
Palais Arco-Zinneberg Klenze, 1830
11 Luitpoldblock 1812 als erstes Gebäude außerhalb der Stadtmauer gebaut (Utzschneider)
12 Palais Eichthal Klenze, nach 1818
14 Palais Almeida Métivier, 1823/1824
15 ehemals Apostolische Nuntiatur ab 1934 Reichsschatzkammer der NSDAP
18 ursprünglich Wittelsbacher Palais, später NS-Dokumentationszentrum in der Nachkriegszeit ein Verwaltungsgebäude der Bayerischen Landesbank (Ecke Türkenstraße)
21 Villa der Familie Julius Knorr
22 Palais Berchem Seidl, 1897/1898 | Vormals Nr. 49, ehedem gegenüber dem Wittelsbacher Palais bis 1827 Wohnung von Triva, im Haus des Grafen Hans Berchem-Haimhausen
25 Kunsthandlung Julius Böhler Haus Böhler (Architekt Gabriel von Seidl, Fassadenschmuck Bildhauer Julius Seidler. 1904/1905), erhalten.
26 Antiquitätenhandlung Erwin Rosenthal ehemaliges Wohn- und Verkaufsgebäude des Kunsthistorikers Erwin Rosenthal (Bj. 1910). Seit 1956 der Globus-Brunnen vor dem Gebäude
Max-Mannheimer-Platz Platz vor dem NS-Dokumentationszentrum, 2018 nach dem Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer benannt
Karolinenplatz mittig der Obelisk Klenze, 1833
Palais Törring-Seefeld Karl von Fischer, 1812
Hutschenreuther-Villa 1894), Sitz der Börse München
Königsplatz
Glyptothek Leo von Klenze, 1816-1830
Staatliche Antikensammlungen (Ziebland, 1838-1845
Propyläen Klenze, 1848-1862
37 Anita-Augspurg-Berufsoberschule für Gesundheit und Sozialwesen
41 ehemaliges Wohnhaus des Bankiers Klopfer Architekt: Seidl, für die nicht ausgeführten Bauten am Königsplatz im Jahr 1933 abgebaut.
41 (bauzeitlich
Briennerstraße
-20- 19-22
Erste Schack Galerie Bis 1909. Erbaut in den Jahren 1872-1874 nach Plänen des Bildhauers Gedon. Zwei bereits vorhandene Bauten wurden hier vereint und mit der neuen Fassade in deutscher Renaissance versehen. Bereits 1933 abgerissen.
50 Münchner Volkstheater
Stiglmaierplatz
Fortsetzung als
Nymphenburger Straße

Namensgeschichte

Fürstenweg, bis ins Jahr 1825/1926 Königsstraße.

Zwischen 1936 und 1945 trug die Straße den Namen Adolf-Hitler-Straße, obwohl sie im Straßennamenbuch von 1938, S. 37, noch immer als Brienner Straße gelistet wurde.

Lage

  • >> Geographische Lage des Straßenanfangs von Brienner Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
  • >> Geographische Lage des Straßenendes von Brienner Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Brienner Straße
  2. Stadtgeschichte München: Brienner Straße
  3. JRO Stadtplan München 1967/68. Mit der Veröffentlichung der Stadtpläne ab dem Jahr 1971, z.B. Großer Stadtplan von Falk und Fleischmann, wurden die Hausnummern an das übliche System „stadtauswärts, ungerade links, gerade rechts“ angepasst.
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