Globus-Brunnen
Wie es gehen kann, die Weltkugel in einen Brunnen zu packen, das zeigt uns der Architekt Werner Kraus an seinem im Mai des Jahres 1956 errichteten Globus-Brunnen vor dem Gebäude an der Brienner Straße 26.
Beschreibung
Inmitten eines aus Marmor, Bistritzki schreibt hier von Tuffstein, gefertigten kreisrunden Beckens steht eine aus Kupferblech angefertigte, in zwei Segmente geteilte kannelierte runde Vase. An ihr ist auf halber Höhe eine umlaufende Speiche montiert, daran sind 12 Röhrchen befestigt, die direkt aus dem Inneren der Vase kommen. Aus diesen Rohrstutzen quillt das Wasser dem staunenden Brunnenbetrachter entgegen, sogleich unterbricht die Schwerkraft diesen Vorgang schlagartig, sodass es einem Bogen beschreibend, weiter in das kreisrunde Becken fällt. Dieses nimmt das kühlende Nass auf, bis es durch ein engmaschiges Lochblech am Rand des Beckens wieder in den Wasserkreislauf zurückgeführt wird.
Auf der Vase, die wie ein zweiseitig offener Trichter geformt ist, steht obenauf, durch ein von Christian Steinicken, geschickt konstruiertes Metallgerüst zentriert, die große Weltkugel. Sie ist über und über mit kleinen unterschiedlich gefärbten Mosaiksteinchen bestückt. Aus ihrer Anordnung heraus, lässt sich die Position und Form der einzelnen Kontinente einsehen.
Besonderheiten
Da sich die Position des Brunnens auf der Fotoansicht in Bistritzki zu dem Aussehen der aktuellen Situation und auch die Gestaltung rund um den Brunnen verändert haben, ist davon auszugehen, dass zwischen den 1970er Jahren und den 1990er Jahren eine Restaurierung stattgefunden haben muss. Der Wasserkranz unterhalb der Kugel bestand vormals aus vielen kleinen Düsen, die auf einem Rundrohr nach oben zeigend angebracht waren. Über den Düsen, mind. 50 Stück, die das Wasser in einem Bogen nach aussen heraus drückten, befand sich eine Metallplakette, auf der die Inschrift in schwarzen Lettern aufgebracht war. Der Grundstock ragte nicht wie auf der aktuellen Fotoansicht zu erkennen aus dem Wasser heraus.
Inschriften am Bauwerk
Auf den ersten Blick ist kein Text zu sehen, allerdings berichtet Bistritzki von einer Inschrift die sich unter dem Globus befinden soll. Die Inschrift lautet:
- Bei jedem Schlag dieser Glocke wird in Deutschland ein Kind geboren, auch in deiner Hand liegt sein Glück.
Literatur
- Otto Josef Bistritzki, Margarete Baur-Heinhold, Heide Hohendahl und a.: Brunnen in München. Lebendiges Wasser in einer großen Stadt. Callway, 1974, Neuauflage 1991. 238 Seiten. ISBN 3766705040
Siehe auch
- Liste mit knappen Angaben zu vielen anderen Münchner Brunnen