Leo von Klenze

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Denkmal am Gärtnerplatz

Leo von Klenze (eigentlich Franz Karl Leopold von Klenze; * 29. Februar 1784 in 'Buchladen' bei Schladen (Niedersachsen); † 27. Januar 1864 in München) war ein bedeutender Architekt, Maler und Schriftsteller. In München errichtete er viele klassizistische Bauten.

Nach den Angaben der Adressbücher von München, angefangen im Jahre 1835, hatte Klenze seine Büros oder Wohnung in der Fürstenstraße 1. Er erhielt 1822 den persönlichen und 1833 den erblichen Adelstitel.

Hofgartentor

Werke

Klenzes erstes Werk war das Ballhaus am Schloss Wilhelmshöhe im Bergpark Wilhelmshöhe (Kassel). Das klassizistische Gebäude war 1809 bis 1810 unter Jérôme, König von Westfalen (dem Bruder Napoleons), als Hoftheater errichtet worden. 1828 bis 1830 wurde es unter Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Cassel von Johann Conrad Bromeis in einen Ballsaal verwandelt.

Leo von Klenze gelangte vor allem in seiner Stellung als Hofarchitekt von König Ludwig I. zu Bedeutung. Zu seinen Aufgabenbereichen gehörte die klassizistische Umgestaltung Münchens mit z.B. dem Königsplatz, der Ludwigstraße, der Glyptothek, der Ruhmeshalle, der Alten Pinakothek und der Residenz.

Er schuf bei Regensburg die Walhalla, die Befreiungshalle in Kelheim, die Konstitutionssäule in Gaibach sowie die „Neue Eremitage“ in St. Petersburg. Auch die modernere klassizistische Umgestaltung der Stadt Athen, die allerdings durch eine spätere Umgestaltung wieder weitgehend verschwunden ist, geht auf ihn zurück. Er lieferte die städtebauliche Konzeption hierzu im Auftrag von Otto I. (Griechenland).

1816 baute Klenze das Schloss Ismaning auf Wunsch des Stiefsohnes Napoleons, Eugen Beauharnais, und seiner Gattin Auguste Amalie klassizistisch um. Seine idealistische Vision einer modernen Wiedergeburt griechischer Architektur war seinerzeit nicht unumstritten.

1820 - 1822, Die Reitschule oder auch Reithalle, gegenüber der Allerheiligen-Hofkirche. Das Bauwerk wurde unter Klenzes Aufsicht als neues Quartier für die ehemalige Reithalle vor dem Schwabinger Tor (1817 abgebrochen) errichtet. Das Portal war mit Büsten von Pollux und Castor, und die Fassade mit aus Kupfer getriebenen runden Tafeln geschmückt, die kämpfende Centauren und Pferdeköpfe zeigten.

1825 Erster Bau der Anatomischen Anstalt in der Schillerstraße in Zusammenarbeit mit Döllinger. 1855 durch Bischoff umgebaut erweitert (Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg abgerissen. Vgl. die spätere Königliche_Anatomie)

1835 Mitentwurf des Bronzedenkmal König Maximilian I. Joseph. Die großartige Statue zeigt König Maximilian I. Joseph auf seinem Thron sitzend, hier als Entwurf von Klenze und von Rauch modelliert und in der Fabrik bei Stiglmaier gegossen. Vier Löwen umrahmen den Unterbau, wobei sich in der Längsachse noch zwei Figuren befinden. Zum einen auf der Nordseite die Bavaria mit der Pflugschaar und gegenüber die Felicitas Publica mit dem Füllhorn. Darüber Bildwerke als Allegorie auf des Königs Rang als Herrscher: zu sehen sind Ackerbau, die Kunst, und hier in Vertretung der Architektur mit einem Bildnis Klenzes, die Maler mit einem Bildnis Cornelius, die Bildhauerei, die Verfassung, Eintracht der Konfessionen. Desweiteren sind Sinnbilder der Stärke "Herakles", Gerechtigkeit "Dike", Weisheit "Athene" und Wohlfahrt "Demeter" zu sehen. Auf der Vorderseite ist die Inschrift; Max Joseph Regi Bavarica Cives Monacenses MDCCCXXIV in den Guss eingearbeitet.

Einweihung der Allerheiligen-Hofkirche erfolgte am 29. Oktober 1837. Die im byzantinischen Stil gehaltene Fassade, ein Kreuz auf dem Giebel, Blattschmuck mit großer Rosette am Portal, Relief und Statuen aus Sandstein von Konrad Eberhard. Die Figuren ehedem waren: Jesus, Maria, Johannes und die Apostel, Petrus und Paulus. Im Krieg total zerstört.

Gedenken

Am Montag dem 27. Mai 1867 fand die feierliche Enthüllung des Gärtner- und Klenze-Denkmals auf der Grünanlage inmitten des Gärtnerplatzes statt. Dazu schreibt der Münchener Tages-Anzeiger,

Heute halb 12 Uhr Mittags fand am Gärtnerplatze die feierliche Enthüllung des Gärtner- und Klenze-Denkmals dem bereits bekannten Festprogramme gemäß statt. Ein feierlicher Festzug bewegte sich unter den Klängen festlicher Weisen, bereits um 11 Uhr von der Schrannenhalle durch die Müller- und Corneliusstraße auf die für die Mitglieder desselben bestimmten Tribünen um die Monumente, und nachdem um halb 12 Uhr die umhüllende Leinwand gefallen war, erschollen weithin die festlichen Chöre.

Die Büste ist eine Nachbildung des im Krieg zerstörten, um einiges aufwendiger gestalteten mächtigen Natursteinsockels mit einer überlebensgroßen Figur, von Friedrich Brugger gearbeitet.

Klenzes Grab kann auf dem Altem Südfriedhof im Glockenbachviertel besichtigt werden. Standort; NA-171. Interessant hier: die Inschrift am Denkmal legt den Todestag Klenzes auf den 26. fest. Das Grabdenkmal ragt über 5m in die Höhe und ist aus Kelheimer Muschelkalk von Anselm Sickinger gefertigt. Klenzes Büste bekrönt das Mittelstück, in dem die Namen der Verstorbenen Familie von Klenze verewigt sind.

Er ist Ehrenbürger der Stadt München. Die Klenzestraße und das Klenze-Gymnasium sind nach ihm benannt. Eine weitere Büste Klenzes findet sich in der Ruhmeshalle hinter der Bavaria.

Im Jahe 1865 wurden einige Medaillen für ausgezeichnete Bürger von Bayern herausgegeben. Darunter auch eine Prägung mit Klenze.

Umschrift: L. v. Klenze - architecte
Abbi. Sehr erhobener Kopf von der rechten Seite, darunter; David 1834, einseitig ausgeführte Bronzemedaillon, Ø 8"

Sein ehemaliges, selbst entworfenes, Wohnhaus ist das heutige Palais Ludwig-Ferdinand am Wittelsbacherplatz, die Hausnummern 2-4.

Familie

Karl Graf von SpretiW war ein Enkel, ebenfalls Architekt und wurde als Bundestagsabgeordneter und Diplomat bekannt.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Wiegmann: Der Ritter Leo von Klenze und unsere Kunst 1836

Weblinks


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