Bus

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220px-Disambig-dark.svg.png Dieser Artikel beschreibt das Verkehrmittel Bus allgemein. Für eine Auflistung aller Linien siehe Liste der Buslinien!
Logo des Busverkehrs

Busse sind auch in München neben S-Bahn, U-Bahn und Tram ein sehr wichtiges Segment des ÖPNV der Großstadt. Sie werden dort eingesetzt, wo sich andere Verkehrsmittel aufgrund niedriger Fahrgastzahlen nicht lohnen oder ein schienengebundener Betrieb aufgrund von Verkehrsstörungen oder fehlender Gleise nicht realisierbar ist. Neben den festen Buslinien in München gibt es auch, bei Sperrungen der schienengebundenen Verkehrsmittel, einen Ersatzverkehr, der mit Bussen gefahren wird. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom Schienen-Ersatzverkehr (kurz SEV).

In München wird der städtische Busverkehr von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) abgewickelt. Sie betreibt ein Netzt aus 545 km Länge mit 79 Buslinien. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 185 Millionen Fahrgäste befördert.[1]

System

Allgemein sind die Buslinien in München in verschiedene Arten eingeteilt. Die Teilung in diese Gattungen ist Ende der 1990er-Jahre im Rahmen des Verkehrsforschungsprojektes "Top Bus" erfolgt.

ExpressBus-Linien

Die zweistelligen ExpressBus-Linien sind an ihrem vorangestellten Buchstaben "X" zu erkennen. Sie bilden Verbindungen zwischen größeren Umsteigehaltestellen (meist mit Anbindung zur S-, U- oder Trambahn) und bedienen nicht jede Haltestelle dazwischen. Tariflich gelten für ExpressBus-Linien die gleichen Regelungen wie für S- und U-Bahnen. Das heißt, dass im ExpressBus bereits zwei Haltestellen als Kurzstrecke gelten.

MetroBus-Linien

Die zweistelligen MetroBus-Linien sind häufig an einem orangefarbigen Steckschild in der Windschutzscheibe des Busfahrzeuges zu erkennen. Sie bilden meist eine Verbindung zwischen mehreren Stadtteilen und sind meistens stark ausgelastet. Daher kommen auf den Metrobuslinien häufig Buszüge zum Einsatz.

StadtBus-Linien

Die dreistelligen StadtBus-Linien sind in München durch ihre Liniennummer, welche im Bereich zwischen 100 und 199 liegt zu erkennen. Eine Besondere Buslinie hierbei ist die "Museenbuslinie" 100, welche zwischen dem Hauptbahnhof und dem Ostbahnhof verkehrt. Sie fährt in ihrem Linienverlauf mehrere Museen an und fungiert somit als Verkehrsmittel für Touristen. Die Linie 100 ist auch die erste Buslinie in München, auf der fast ausschließlich elektrische Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

NachtBus-Linien

Die zweistelligen NachtBus-Linien sind in München an ihrem vorangestellten "N" zu erkennen. Sie verkehren nur nachts. Die Linien N40, N41, N43, N44 und N45 verkehren durch die Stadtmitte, wobei die Linien N40, N41 und N45 am Karlsplatz (Stachus) einen zentralen Umsteigepunkt besitzen. Die restlichen Linien verkehren in den äußeren Stadtteilen. Eine Ausnahme bilden die Linien N80 und N81, denn diese Linien fahren zusätzlich Haltestellen außerhalb des Stadtgebietes im östlichen Landkreis Fürstenfeldbruck an.

MVV-Regionalbuslinien

Zusätzlich zu den von der MVG betriebenen oben geschilderten Buslinien, die man an den blauen Fahrzeugen mit silberfarbigem Streifen erkennen kann, verkehren in den Randbereichen Münchens auch MVV-Regionalbuslinien. Man erkennt sie an den weiß-grün-blauen Fahrzeugen. Sie dienen dem Anschluss des Umlandes und verlaufen größtenteils im Umland.

Sonderlinien

Zusätzlich gibt es noch einige Sonderlinien, die meist eigene Tarife haben und nicht zum MVV gehören. Dazu zählen

  • BMW-Sonderlinien;
  • LufthansaExpressBus vom Hauptbahnhof über Schwabing zum Flughafen;
  • Regelmäßige Stadtführungsbusse;
  • Badebus zum Langwieder See von den Münchner Linien;
  • Höffner-Express (HEX) zum Möbelfachgeschäft Möbel Höffner in Freiham;
  • Der Parsdorf-Express (X400) zum Möbelfachgeschäft XXXLutz in Parsdorf;
  • Die Linie "O 7" ab Giesing zum MVG-Museum, welcher nur an Öffnungstagen des Museums verkehrt.

Geschichte

Bereits seit Frühsommer 1861 gab es als Vorläufer des Busbetriebes pferdebespannte Stellwagen der Firma Zechmeister in München.

Ab 1898 wurde das damalige Trambahnnetz mit Busstrecken der Motorwagen-Gesellschaft München AG (Vorläufer der Autobus Oberbayern) verstärkt. Jedoch wurde seitens der Stadt erst 1906 der erste Linienbetrieb von Kraftomnibussen in München organisiert.

1948 wurde dann von Sendling über das Waldfriedhofviertel und Laim nach Nymphenburg die einzige Münchner Oberleitungsbuslinie in Betrieb genommen; die Münchner nannten ihn liebevoll Stangerlbus.

1955 wurden in der Hauptverkehrszeit die ersten Eillinien eingerichtet; damals gab es ja noch kein Schnellbahnnetz.

Bereits 1962 wurden in München Gelenkbusse eingesetzt.

1966 kam das Aus für den O-Bus.

1985 wurde mit der Gründung des Omnibusclub München der Rahmen für den Erhalt historischer Busse geschaffen.

1987 wurden in München die ersten Niederflurbusse eingesetzt.

Aufgrund der sehr mäßigen Annahme durch die Fahrgäste der Nachtlinien bei den Olympischen Sommerspielen 1972 (es galten in München noch sehr rigide Sperrstunden für Lokale), kamen erst 1994 wieder Nachtbusse zum Einsatz, jedoch mit deutlich mehr Erfolg.

2004 stellte man das bis dahin „historisch“ gewachsene Busnetz auf den Kopf. Die Reform brachte unter anderem die Aufteilung in Metrobus, Stadtbus und Taxibus für das Stadtnetz. Hauptziel war es, den öffentlichen Nahverkehr dadurch interessanter zu machen, dass fast überall in bebauten Gebieten Münchens die nächste Haltestelle nicht weiter als 500 Meter entfernt ist. Durch die dadurch entstandene Vielzahl an Verknüpfungspunkten (man kann schon fast jede 2. oder 3. Haltestelle in ein anderes Verkehrsmittel umsteigen), ist es fast nicht mehr möglich, in jede Fahrtrichtung fahrplanmäßig zeitnahe Umsteigebeziehungen herzustellen; aufgrund des relativ dichten Fahrplans fällt dieser Umstand aber kaum ins Gewicht.

Das erste Hybrid-Versuchsfahrzeug wurde Ende August 2008 in den regulären Fahrgastbetrieb gebracht und verkehrte meist (wenn nicht gerade an eine andere Stadt oder Veranstaltung ausgeliehen) auf der Linie 52.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 verkehren X-Linien, sogenannte Expressbusse, die den seit den 1970ern vernachlässigten Querverkehr zwischen den Stadtteilen und U-Bahnstrecken verbessern soll. Das fast starr nach den Vorstellungen aus den 1970ern gestaltete Liniennetz sah vor, dass die Hauptlast erst in die Innenstadt geführt wird, von wo aus man dann wieder in die Außenbezirke der Stadt fährt; dieser Umstand ist mit an der angespannten Lage zur Hauptverkehrszeit schuld. Mit den X-Linien versucht man, diese Fehler zu beheben.

Von 2018 bis 2020 wurde im Olympiazentrum außerdem ein autonomer Bus getestet.

Fahrzeuge

Auf den städtischen Buslinien der MVG kommen insgesamt 569 Busse zum Einsatz. Davon werden 269 Busse von privaten Subunternehmen, wie Watzinger, Edelweiß-Reisen, Ludwig, Griensteidl und vielen mehr gefahren. Es kommen verschieden große Fahrzeuge zum Einsatz. Bei nachfrageschwachen Linien oder Linien mit engen Straßen kommen Kleinbusse für ca. acht Personen zum Einsatz (z.B. Linie 135 und 158). Sonst kommen Solobusse für ca. 65 Personen oder Gelenkbusse für ca. 100 Personen zum Einsatz. Besonders auf Metrobus-Linien oder auf nachfragestarken Stadtbuslinien kommen Buszüge zum Einsatz, die insgesamt ca. 130 Personen Platz bieten.[2]

Betriebshöfe

2022 gab es den Bus-Betriebshof in der Hans-Thonauer-Straße in Laim und einen zweiten an der Truderinger Straße im Münchner Osten. Im November 2022 wurde der E-Bus-Betriebshof in Moosach eröffnet[3]. Er soll den 60 Jahre alten Bus-Betriebshof in Laim ersetzen[4].

Ältere Haltestellenhäuschen

Fernbuslinien

Es existieren einige nationale und zahlreiche internationale Busverbindungen von und nach München. Sie fahren ausnahmslos vom ZOB - Zentraler Omnibusbahnhof München an der Hackerbrücke ab.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Wikipedia.png
Das Thema "Bus" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Busverkehr_in_München.