Apostolische Nuntiatur

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Die ehemalige Apostolische Nuntiatur (Botschaft) in München befand sich lange in der Brienner Straße 15.[1] Sie wurde oft als Schwarzes Haus geschmäht.

Ab 1887 hatte die apostolische Nuntiatur beim Königreich Bayern das Anwesen vom bayerischen Kriegsministerium gemietet. Das Gebäude war nach Plänen von Karl von Fischer errichtet worden. Der Nuntiaturbauverein hatte das Gebäude 1927 für weitere 90 Jahre gemietet und für 186.958,92 Reichsmark umgebaut.

Hier residierte vom 20. April 1917 bis 22. Juni 1925 Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pacelli, der am 2. März 1939 zum PapstW Pius XII. gewählt wurde. 1925 wurde Alberto Vassallo di TorregrossaW Nuntius in München. Kurz darauf wurde durch das Konkordat mit dem Deutschen Reich die Münchner Nuntiatur aufgehoben.


1931 war im dem Gebäude gegenüberliegenden Lotzbeck-Palais die Partei-Kanzlei der NSDAPW eingerichtet worden. Im Juli 1931 beklagte sich der Nuntius über Schmährufe von Nazis vor der Nuntiatur.

Im April 1932 versammelten sich mehrmals über 2.000 Demonstranten vor dem Braunen Haus und belästigten den Nuntius. 1934 setzte die NSDAP die Kündigung des Mietverhältnisses durch und installierte in diesem Anwesen ihre Reichsschatzkammer.

Siehe auch

Nicht zu verwechseln mit dem Schwarzen Haus (Schreiberbau) am Färbergraben in der Nachkriegszeit.

Weblinks

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  1. Apostolische Nuntiatur in München (Artikel bei wikipedia)
    Michael F. Feldkamp: Die Aufhebung der Apostolischen Nuntiatur in München 1934. Mit einem Anhang der Amtsdaten der Nuntien, Internuntien und Geschäftsträger 1786–1934. In: Reimund Haas u. a: Im Gedächtnis der Kirche neu erwachen. Studien zur Geschichte des Christentums in Mittel- und Osteuropa. Festgabe für Gabriel Adriányi. Köln 2000, ISBN 3-412-04100-9, S. 185–234.