Stadtgeschichte

Aus München Wiki
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München wurde 1158 zum ersten Mal als Villa Munichen urkundlich erwähnt, als Heinrich der Löwe bei den Isarinseln am Platz der heutigen Ludwigsbrücke eine Brücke über die Isar errichtete und die bestehende bischöfliche Brücke bei Unterföhring zerstörte, um vom Salzhandel zu profitieren. Mit der Brücke, und damit mit dem Salzhandel, erhielt München das Markt-, Münz- und Zollrecht von Kaiser Friedrich Barbarossa zugesprochen (siehe auch Münchens Gründungslegenden).

Wachstum

Obwohl München schon 1328 kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, was 1806 noch beschleunigt wurde, als München die Hauptstadt des napoleonischen Königreichs Bayern wurde. Hatte München 1700 gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle 30 Jahre, so dass 1871 170.000 Menschen in München lebten und 1933 840.000.

Kultur

Unter der Regierung von König Ludwig I. (18251848) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Die Klassizisten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner gestalteten die Ludwigstraße, den Königsplatz und die Residenz.

Unter Prinzregent Luitpold (18861912) erlebte München einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem die Prinzregentenstraße und das Prinzregententheater. Schwabing erlebte um die Jahrhundertwende eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. 1896 wurde die Münchner Kulturzeitschrift Jugend erstmals herausgegeben, die namensgebend für den Jugendstil wurde.

Der Gedanke öffentlicher Schausammlungen durch den Staat wird im Nationalmuseum, Alter Pinakothek, Neuer Pinakothek sowie in der Pinakothek der Moderne immer weiter entwickelt. Z. B. war 1836 die Alte Pinakothek der größte Museumsbau der damaligen Welt.

Epochen

München im Mittelalter

Die Geschichte der Stadt München beginnt offiziell mit dem Jahr 1158, in dem die Stadt erstmals nachweisbar urkundlich erwähnt wird. Sie leitet ihren Namen seitdem von einem Mönch ab. 100 Jahre später wird aus dem kleinen Marktort die Residenz eines von zwei, später sogar vier bayerischen Teilherzogtümern.

Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts kam es wiederholt zu Aufständen der Bürgerschaft gegen die Herzöge, die daraufhin ihren Regierungssitz vom Alten Hof in die neue Residenz am Stadtrand verlegten.

Die Teilherzogtümern werden ab 1506 wieder in einer Hand vereint und München wird deren Hauptstadt.

Frühe Neuzeit

Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts an werden viele Bauten für den Hof und die Staatsverwaltung sowie für die Kirche errichtet, Stichwort bayerisches Barock (ein "Deutsches Rom"; ein unumstrittener Begriff, da es ja keine Hauptstadt, -residenz gibt).

Siehe auch: König Karl Theodor

19. Jahrhundert

Nach 1800 beginnt München mit der IndustrialisierungW schnell zu wachsen. Denn durch den Frieden von Pressburg (27. Dez. 1805) wird Bayern mit seiner Resindenzstadt aus einem von vielen Flickerlteppichen in Mitteleuropa zu einem relevanten Mittelstaat in Deutschland. Das 19. Jahrhundert zählt für die Stadt wirtschaftlich-industriell, politisch und kulturell, vor allem auch in städtebaulicher Hinsicht als das prägende Jahrhundert. Die Könige Ludwig I. und Max II. verändern mit ihren Entscheidungen das Stadtbild und die Stadtgeschichte.

Die Märzrevolution der MünchnerInnen von 1848/48 verändert die Monarchie, die seither als an eine Verfassung gebundene Staatsform (konstitutionelle Monarchie) gilt. Noch kann sich die Bewegung für die Demokratie nicht vollständig durchsetzen. König Max II. gelingt eine Teilkehre zur Reaktion (Pressezensur, mit Preussen verbündeter Militärstaat).

München im 20. und 21. Jahrhundert

Die großen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts - Revolution von 1918 und die folgende Demokratisierung des Staats, zwei Weltkriege, NS- Diktatur, Wiederaufbau und "Wirtschaftswunder" - liegen auch auf dem historischen Weg Münchens zur Hauptstadt des heutigen Freistaates Bayern innerhalb der BRD und Europas.

Zeit der beiden Weltkriege

Zeit des ersten Weltkriegs

Vorlage:Stub

Zeit zwischen den beiden Weltkriegen

Nach dem Ersten Weltkrieg scheiterte auch in München die kommunistische Revolution (siehe: Räterepublik), und in den folgenden Jahren wurde München zunehmend die "Hauptstadt der NS-Bewegung" Hitlers.

Das NS-Regime stellt sich in München als unbesiegbare Großmacht dar. Sofort nach der Machtübernahme kommt es zu Verhaftungswellen. Aufmärsche und Propaganda bestimmen nun das Stadtbild.

Viele jüdischgläubige Münchner und Münchnerinnen fliehen unter dem Druck der NS-Verfolgungsmaßnahmen.

Zeit des zweiten Weltkriegs

Die meisten der jüdischgläubigen und aus anderen Gründen Verfolgten, denen die Flucht nicht gelingt, werden vom NS-Regime in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und zum Teil langjährig inhaftiert. Viele werden dort grausam ermordet.

In der Stadt selbst werden nach 1939 zahlreiche KZ- und Zwangsarbeitslager errichtet (in der Größe von 400 KZ-Nebenlagern und Zwangsarbeitslagern). Deutsche und ausländische Gefangene werden ausgebeutet, misshandelt und in großer Zahl ermordet. Viele sterben am Verhungern oder nicht behandelten Krankheiten. Viele leiden noch Jahrzehnte an den Folgen der Inhaftierung.

Die Stadtbevölkerung leidet als Kriegsfolge, wie in den meisten deutschen Großstädten, unter umfangreichen Zerstörungen durch Flächenbombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Am Ende ist die Besetzung der Stadt im April 1945 durch die Alliierten eine Befreiung von starkem Druck und für viele auch eine wirkliche Befreiung aus den Gefängnissen, den Kasernen, den KZ- und Zwangsarbeitslagern.

1945 bis 1999

Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken. Auch der Tourismus erlebte in der an bedeutenden Museen (z.B. Alte, Neue und Pinakothek der Moderne, Deutsches Museum) und Sehenswürdigkeiten reichen Stadt einen Aufschwung. Im Jahre 1972 war München Gastgeber der XX. Olympischen Sommerspiele, die durch ein Attentat palästinensischer Terroristen überschattet wurden. Für die Spiele wurde die Stadt mit einer U-Bahn ausgestattet.

Für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 1983 wurde der Westpark auf ehemaligen Industriegeländen und Brachland gestaltet.

Im Jahre 1992 wurde der vor den Toren Münchens gelegene neue Flughafen eröffnet, der alte Flughafen Riem wurde geschlossen und zur Messestadt Riem umgebaut.

Nach dem Jahr 2000

Am Messegelände wurde das Gelände der Bundesgartenschau 2005 (BUGA 2005) angelegt.

Chronologie, Daten

Vor 1400

  • 1158, 14. Juni: Augsburger Schied, erste urkundliche Erwähnung
  • 1180, 13. Juli: Regensburger Schied
  • 1208: Gründung des Heilig-Geist-Spitals
  • 1214: München wird urkundlich als Stadt bezeichnet
  • 1255: München wird Residenzstadt der Herzöge von Oberbayern
  • 1327: Großer Stadtbrand
  • 1337: Fertigstellung des Isartors
  • 1397 bis 1403: Münchner Unruhen (Streit der Herzöge um die Vormacht)

15. – 17. Jahrhundert

  • 1486: Grundsteinlegung der Frauenkirche
  • 1619: Vertrag von München
  • 1638 Errichtung der Mariensäule
  • 1691: Abbruch des Hinteren Schwabinger Tors

18. u. 19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

- Lücke

  • Bei der Reichstagswahl 1933 erzielt die NSDAP in München 37% der Stimmen
  • 9. März 1933: die SA "besetzte" das Münchner Rathaus
  • Nach der gewaltsamen Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden alle Ämter mit Parteimitgliedern besetzt. Der Nazi Heinrich Himmler wird als Polizeipräsident eingesetzt (reichsweit folgen entsprechende Positionen, so dass er fast die gesamte Polizei kontrolliert).
  • Karl Fiehler, lokaler NSDAP-Aktivist, wird von 1933 bis 1945 zum Oberbürgermeister ernannt.
  • In Dachau richtet die SA und SS München noch im März das erste permanente Konzentrationslager ein, das KZ Dachau
  • 1934: Hitler ermordet bzw. lässt von der SS und anderen Bewaffneten inner- und außerparteiliche Gegner seiner Politik ermorden
  • 1936: Olympiade, die IV. Olympischen Winterspiele wurden vom 6. – 16. Februar 1936 in Garmisch-Partenkirchen ausgetragen. Die Sommerspiele folgen in Berlin.
  • 1937/38: Umfangreiche Arisierungen jüdischer Unternehmen
  • 1938: Eingemeindungen, darunter auch Pasing
  • 30. September 1938: Unterzeichnung des Münchner Abkommens im 'Braunen Haus' in der Arcisstraße
  • 9. November 1938: Im Alten Rathaus hält der NS-Propagandeminister Joseph Goebbels eine Rede, die als Auftakt des reichsweiten Novemberpogroms, Judenverfolgung im November 1938, gilt.
  • 1. September 1939: Der Zweite Weltkrieg (Auswirkungen in der Stadt) beginnt in Europa mit dem Überfall auf das Nachbarland Polen.
  • 8. November 1939: scheiterte Georg Elsers Attentatsversuch auf Hitler bei dessen jährlichem Treffen mit so genannten "alten Parteigenossen" (PGs) im Bürgerbräukeller.
  • Von den ca 12.000 jüdischgläubigen Deutschen in München waren bis zum Beginn der massenhaften Judenmorde rund 7.500 geflüchtet.
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