Stadtchronik

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Die Münchner Stadtchronik ist eine vom Stadtarchiv München im städtischen Auftrag seit 1818 (zunächst rückwirkend) bis 2017 geführte Chronik des Geschehens in der Stadt. Sie wird zur Zeit digitalisiert. Sie hieß offiziell Jahrbuch der Stadt München.

Nach einem 1827 geäußerten Wunsch König Ludwigs I. sollten alle bayerischen Orte eine Chronik führen. Der Münchner Magistrat beschloss erst 1845 die Einrichtung einer solchen Stadtchronik. Der städtische Bibliothekar Ulrich von Destouches begann, jeweils wichtig erscheinende stadtgeschichtliche Ereignisse aufzuzeichnen. Sein Sohn Ernst setzte das Werk nach ihm fünf Jahrzehnte lang fort.

Brigitte Huber hat 20 Jahre das Tagebuch der Stadt München geführt. Mehr als 70 Meter lang ist die Reihe der städtischen Tagebücher, die -verwaist- in den Regalen des Münchner Stadtarchivs stehen. Bis 1917 waren die Aufzeichnungen handschriftlich.

Ende 2017 wurde die Stadtchronik abgeschafft, da es in Anbetracht der heutigen Informationsflut nicht mehr möglich sei, in wöchentlich acht Stunden Geschichtsschreibung zu betreiben. Für Recherchen würde niemand mehr auf die Stadtchronik zurückgreifen[1].

Weblinks zu den einzelnen Jahrgängen der Chronik

Seit 2004 werden jeden Monat Auszüge aus der Münchner Stadtchronik ins Internet eingestellt. Mittlerweile sind Einträge aus den Jahren 1900-1918, 1921-1943, 1945-1968 und 1975-1993 abrufbar.

Ein Abschied?

Die Münchner Stadtchronik mit ihren mittlerweile 74 Regalmetern ist nun ein als abgeschlossen Bestand des Stadtarchivs München. Dennoch bleibt sie auch in der Gegenwart eine außergewöhnlich reiche Quelle zu 200 Jahren Münchner Alltagsleben, wie sie vergleichbar in keiner deutschen Stadt vorhanden ist. Es versteht sich von selbst, dass weiterhin an ihrer Erschließung für die breite Öffentlichkeit gearbeitet wird.

Das Stadtarchiv München wird sich zur Dokumentation des Münchner Alltagsgeschehens in Zukunft stärker auf seine zeitgeschichtlichen Sammlungen konzentrieren und hat dafür bereits ein zeitgemäßes Sammlungsprofil entwickelt, das – neben der kommunalarchivischen Überlieferungsbildung – die Abbildung politischer Prozesse sowie der lokalen Gesellschaft und deren Lebenswirklichkeit vorsieht. Künftig sollen Ereignisse, Phänomene, Strukturen und handelnde Personen im Großen wie im Kleinen sowie – und darin sieht das Stadtarchiv München eine besondere Verpflichtung – die jüdische Geschichte Münchens sowie die migrantischen Lebenswelten und die Auswirkungen des politischen, sozialen und kulturellen Wandels der Stadtgesellschaft seit dem 19. Jahrhundert durch die verstärkte Übernahme von Unterlagen nichtstädtischer Provenienz dokumentiert werden.

Weblinks

Einzelnachweise

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Das Thema "Stadtchronik" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Stadtarchiv München.