Flughafen Riem

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Eine typische Flughafen-Szene: Liebe, Ehe, Hochzeitsreise. Damals, 1965, konnte man noch ungehindert auf das Rollfeld bis zum Einstieg in das Flugzeug gehen.(Foto: K. S.)

Der ehemalige Münchner Flughafen Riem wurde am 28. Oktober 1939 in Betrieb genommen, zuvor gab es auf dem Oberwiesenfeld ein Fluggelände. Der Entwurf der Gebäude stammt von Ernst Sagebiel, der auch das ehemalige Reichsluftfahrtministerium in Berlin und dort den Flughafen Tempelhof entwarf.

Am 10. August 1983 landete erstmals das Überschallflugzeug Concorde in Riem.

Der Flugbetrieb wurde am 17. Mai 1992 ins Erdinger Moos an den neu eröffneten Flughafen München Franz Josef Strauß (MUC) bei Freising verlegt. Am 16. Mai war um 22.55 Uhr eine Boeing 737 als letzte Maschine gestartet. Danach kehrte dort am Himmel etwas Ruhe ein.

Der frühere Münchner Flughafen. Foto von 1975: Karl Schillinger

Nachnutzung des Flughafengeländes ab 1992

Von 1992 bis 1996 befanden sich in den alten Flughafengebäuden mehrere Clubs, Hallen und Diskotheken, siehe Kategorie Flughafen Riem (Clubs). Nach der Schließung des Kulturzentrums Flughafen Riem im Sommer 1996 wurde dieses Partyareal durch den Kunstpark Ost im Stadtbezirk Berg am Laim ersetzt.

Heute befindet sich auf dem ehemaligen Flughafengelände das (neue) Messegelände, die Messestadt Riem und der Riemer Park mit dem Riemer See.

Schwerwiegende Zwischenfälle am Flughafen Riem

  • Am 6. Februar 1958 verunglückte nach einem Tankstopp in München-Riem der BEA-Flug 609, eine Airspeed AS 57 Ambassador, auf dem Charterflug von Belgrad nach Manchester. Die Maschine kam bei ihrem dritten Startversuch von der Startbahn ab und ging in Flammen auf. Es wird vermutet, dass der Schneematsch auf der Startbahn das Erreichen der notwendigen Geschwindigkeit verhindert hatte. Dabei kamen von 44 Menschen an Bord 23 ums Leben, darunter auch acht Fußballspieler von Manchester United.
  • Am 17. Dezember 1960 streifte ein in Riem gestartetes Passagierflugzeug den Turm der Sankt-Pauls-Kirche und stürzte anschließend auf eine vollbesetzte Straßenbahn. 54 Tote waren zu beklagen.
Anflug auf den ehemaligen Flughafen (Luftbild: K. S., 1990)
  • Am 31. Juli 1982 wurden bei einem Sprengstoffanschlag in einer Vorhalle zur Abfertigung von Reisenden nach Israel sieben Menschen schwer verletzt.
  • Am 11. August 1987 stürzte gegen 15:28 Uhr eine Piper „Cheyenne II“ auf der Wasserburger Landstraße auf Höhe Nikolaus-Prugger-Weg ab, verfehlte dabei nur knapp die dort gelegene Tankstelle, streifte einen Linienbus und stürzte in das McDonald's-Restaurant, das dabei dabei total zerstört, aber später an gleicher Stelle wieder aufgebaut wurde.

Literatur

  • Rüdiger Liedtke: 111 Orte in München auf den Spuren der Nazi-Zeit. Emons, 2018, S. 64, ISBN 978-3-7408-0354.4.

Weblinks

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