Ludwigsbrücke: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Ludwigsbrücke''' (eigentlich zwei Brücken, die ''Innere Ludwigsbrücke'' und die eigentliche ''Ludwigsbrücke'') ist eine Bogenbrücke über die [[Isar]]. Sie steht auf der bayrischen Denkmalliste.
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Die Münchner '''Ludwigsbrücke''' besteht eigentlich aus zwei Brücken, der ''Inneren Ludwigsbrücke'' (ein Bogen) und der eigentlichen ''Ludwigsbrücke'' (der äußeren L. - zwei Bögen). Über sie führt die [[Zweibrückenstraße]] von der [[Altstadt]] in Richtung [[Haidhausen]]. Über die moderne Bogenbrücke wird auch die [[Museumsinsel]] mit dem [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] erreicht. Sie wurde [[1935]] erbaut. Ihr Vorgängerbau stammte von [[1891]]. Sie steht auf der bayerischen Denkmalliste.
[[Bild:Mueludwigsbrueckaussen2013a.jpg‎|thumb|Äußere Ludwigsbrücke, Blick nach Norden, [[Müller'sches Volksbad]] im Hintergrund rechts]]
[[Bild:Mueludwigbruckinnere2013a.jpg|thumb|Die innere Ludwigsbrücke<br>Gesehen von der Museumsinsel]]


==Lage==
== Lage ==
Die Ludwigsbrücke verbindet die [[Altstadt|Münchner Innenstadt]] mit [[Au]] und [[Haidhausen]]. Vom [[Isartor]] kommend führt die [[Zweibrückenstraße]] auf die [[Erhardtstraße]] und den ersten Teil der Brücke zu, der den linken Isararm zur [[Museumsinsel]] mit dem [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] überquert. Dort stehen noch drei Pylone. Das zweite Brückenbauwerk führt von dort über den rechten Isararm weiter zur [[Rosenheimer Straße]], wo nach wenigen Metern am [[Gasteig]] die [[Innere Wiener Straße]] abzweigt.
Die Ludwigsbrücke verbindet die Münchner Innenstadt mit der [[Au]] und Haidhausen. Vom [[Isartor]] kommend führt die Zweibrückenstraße über die [[Erhardtstraße]]/[[Steinsdorfstraße]] auf den ersten Teil der Brücke zu, der den linken Isararm zur Museumsinsel überquert. Dort stehen drei Pylone. Das zweite Brückenbauwerk führt von dort über den rechten Isararm weiter zur [[Rosenheimer Straße]], wo nach wenigen Metern am [[Gasteig]] die [[Innere Wiener Straße]] abzweigt.
*{{Lage|nord=48.13183|ost=11.58615}}
== Pylone ==
[[Bild:Ludwigsbruecken1892x.jpg|thumb|Historisches Bild der Inneren Brücke von 1892]]
Die Pylone und deren Plastiken markieren oder „bewachen“ den Brückenanfang. Es sind im Westen nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] noch eine Figur und drei Pfeiler erhalten:
* ''Fischerei'' ([[Hermann Hahn]]) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört
* ''Floßfahrt'' ([[Syrius Eberle]], 1890–1892)
* ''Kunst'' (Hugo Kaufmann) nicht erhalten (neu hergestellt von [[Elmar Dietz]] 1977–1979)
* ''Muse der Industrie mit bronzener Nike'' (Syrius Eberle, 1890–1892, restauriert) 


==Pylone ==
Die Pfeiler mit den Feuerschalen wurden von [[Karl Hocheder]] entworfen.
Die Pylone und deren Plastiken "bewachen" oder markieren den Brückenanfang. Es sind im Westen noch drei Figuren und Pfeiler erhalten.


==Geschichte==
== Geschichte ==
Die Ludwigsbrücke steht an stadtgeschichtlich bedeutender Stelle: Hier stand die Isarbrücke, mit der [[Heinrich der Löwe]] [[1158]] den Salzhandel von der Isarbrücke bei [[Oberföhring]] zu seinem Hoheitsgebiet umleitete. Am 27. Mai 1823 wird erstmals der Grundstein zu einer steinernen Brücke, nach einem Entwurf des Baurats Probst, und unter der Leitung des Königl. Hof und Bauintendanten und Obersten Baurates, Klenze ausgeführt. Hierfür entwarf Klenze die Form und Aussehen der Brücke.  
Die Ludwigsbrücke steht an stadtgeschichtlich bedeutender Stelle: Hier stand die Isarbrücke, mit der [[Heinrich der Löwe]] [[1158]] den Salzhandel von der von ihm zerstörten Isarbrücke bei [[Oberföhring]] zu seinem Hoheitsgebiet umleitete (vgl. [[Salzstraße]]).  
* 1813: Einsturz der steinernen Isarbrücke am 13. September
::''Die Isar war zu einer fürchterlichen Höhe gestiegen und brauste, alles mit sich fortreissend dahin. Auf der Brücke standen eine Menge Menschen dicht gedrängt und glaubten den Einsturz des so genannten Kaiserwirthshauses erwarten zu können, dessen Grundmauern das wilde Wasser bereits zu unterwühlen begann. Da fuhr ein Bräuwagen hinüber, dessen Fuhrknecht die Leute warnte, indem er versicherte, das Wanken der Brücke bemerkt zu haben. Allein man achtete nicht darauf! Plötzlich stürzte ein Joch ein, dann ein zweites und drittes! Gegen 800 Menschen stürzten in die tobenden Wellen. Über 100 Personen fanden den Tod. Die übrigen wurden mehr oder weniger beschädigt gerettet.''


Der aktuelle Bau ist eine [[1934]]/[[1935|35]] durchgeführte Erneuerung und Überarbeitung eines Brückenbaus aus dem Jahre [[1891]]. Dabei wurde das äußere Erscheinungsbild der Brücke der Architektur der NS-Erweiterungen des Deutschen Museums angepasst. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt, wurde die Ludwigsbrücke um [[1948]] wieder hergestellt.
Zehn Jahre danach, am 27. Mai [[1823]], wird der Grundstein zu einer steinernen Brücke nach einem Entwurf des Baurats Probst und unter der Leitung des Königlichen Hof- und Bauintendanten und Obersten Baurates [[Klenze]] ausgeführt. Hierfür entwarf Klenze Form und Aussehen der Brücke.  


==Sehenswürdigkeiten==
Die Brücke wird an den Enden mit je zwei Pylonen und je zwei allegorischen Figuren geschmückt. Heute stehen nur noch Reste davon an der inneren Westseite.
 
Der aktuelle Bau ist eine [[1934]]/[[1935|35]] durchgeführte Erneuerung und Überarbeitung des Brückenrenovierung aus dem Jahre [[1891]] (Verbreiterung). Dabei wurde das äußere Erscheinungsbild der Brücke der Architektur der NS-Erweiterung des Deutschen Museums angepasst. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt, wurde die Ludwigsbrücke um [[1948]] wieder hergestellt.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Bild:Bukolika.jpg|thumb|Bukolika]]
[[Bild:Bukolika.jpg|thumb|Bukolika]]
*Drei steinerne '''Pylonen''' mit Figuren, Feuerschalen und Gedenkinschrifttafeln. Nach Zerstörung des vierten Pylon um [[1944]], komplett an der Westseite ([[Syrius Eberle]], [[1890]]-[[1892]]).
*Drei steinerne ''Pylonen'' mit Figuren, Feuerschalen und Gedenkinschrifttafeln. Nach Zerstörung des vierten Pylon um [[1944]], komplett an der Westseite ([[Syrius Eberle]], [[1890]]-[[1892]]).
*[[Vater-Rhein-Brunnen]] (nördlicher Teil der Museumsinsel) ([[Adolf von Hildebrand]], [[1897]]/[[1903]]), Ursprünglich für den Broglie-Platz in Straßburg geschaffen, nach [[1919]] von der Landeshauptstadt München gekauft, seit [[1932]] an heutiger Stelle.
*[[Vater-Rhein-Brunnen]] (auf dem nördlichen Teil der Museumsinsel. [[Adolf von Hildebrand]], [[1897]]/[[1903]]; ursprünglich für den Broglie-Platz in Straßburg geschaffen, nach [[1919]] von der Stadt München gekauft; seit [[1932]] an heutiger Stelle)
*'''Bukolika''' (Bukolik, v. griech. βουκόλος – boukólos – Rinderhirtin), Bronzestatue von [[Martin Mayer]] an der östlichen Isarseite.
*''Bukolika'' (v. griech. βουκόλος – Rinderhirte/-in), Bronzestatue von [[Martin Mayer]] an der östlichen Isarseite, direkt am [[Isarwanderweg]]


==Technische Daten==
== Technische Daten ==
Die Ludwigsbrücke ist eine Bogenbrücke aus Beton mit einer Spannweite von 43&nbsp;m und einer Gesamtlänge von 77&nbsp;m.
Die ''innere Ludwigsbrücke'' hat einen weit gespannten Segmentbogen. Der dreigelenkige Bogen wurde in der Melan-Bauweise errichtet, bei der die Gitterträger für die Aufhängung der Schalung als Bewehrung im Beton verblieben.


==Verkehr==
Weite 43 m, Breite 29 m, Länge von 77&nbsp;m
Die Ludwigsbrücke ist eine der wichtigsten Isarquerungen Münchens. Die vierspurige Brücke mit zweigleisiger [[Tram|Trambahn]]-Trasse zwischen den Fahrbahnen leitet den Verkehr vor allem aus den Stadtteilen [[Au]], [[Haidhausen]], [[Ramersdorf]] und [[Bogenhausen]] über die Isar zum [[Isartorplatz]] / [[Altstadtring]].
Die äußere Ludwigsbrücke hat zwei Segmentbogen.


Im öffentlichen Nahverkehr überquert die Trambahnlinie 18 die Isar Richtung [[S-Bahn|S-Bahnhof]] Isartor.
Länge 71 m, Weiten 2 x 32,8 m, Breite 29 m


==Literatur==
Die beiden Brücken sind mit Naturstein verkleidet.
 
== Verkehr ==
Die Ludwigsbrücke ist eine der wichtigsten Isarquerungen Münchens. Die vierspurige Brücke mit zweigleisiger [[Tram|Trambahn]]-Trasse zwischen den Fahrbahnen leitet den Verkehr vor allem aus den Stadtteilen Au, Haidhausen, [[Ramersdorf]] und [[Bogenhausen]] über die Isar zum [[Isartorplatz]] / [[Altstadtring]].
 
Die [[Tram]]bahnlinie {{ÖPNV|17}} überquert auf der Ludwigsbrücke die Isar.
 
[[Datei:Mueludwigsbrueckbau062020c99.jpg|thumb|Eine der Behelfsbrücken für die Zeit der Baustelle (Abbau Ende November 2024<ref>[[Rathaus-Umschau]] 215/2024: [https://ru.muenchen.de/2024/215/Ludwigsbruecke-Abbau-der-Behelfsbruecken-115599 Ludwigsbrücke: Abbau der Behelfsbrücken]</ref>)]]
=== Renovierung ===
Im April 2019 beschloss der Stadtrat, bei der anstehenden Sanierung der Brücke die vier Fahrstreifen auf zwei Fahrstreifen zu reduzieren. Dafür werden Gehsteig und Fahrradweg beidseitig großzügig angelegt. Staus sind in Zukunft vorprogrammiert, aber beabsichtigt, „um den Verkehrsfluss zu reduzieren.“ Seit dem 9. Mai [[2025]] fährt die [[Tram]]bahn wieder zum [[Gasteig]] und [[Max-Weber-Platz]]; abschließende Arbeiten sollen im Lauf des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
 
Auf der Museumsinsel stand 114 Jahre lang eine blaue Schiffsschraube vor dem Forum des Deutschen Museums. Die 52 Tonnen schwere Schiffsschraube – unmittelbar an der Ludwigsbrücke – wurde im  Mai 2019 für die Zeit der Sanierungsarbeiten abgebaut. Sie wird restauriert und für diese Zeit auf dem Außengelände der [[Flugwerft Schleißheim]] wieder aufgestellt.
 
== Medien ==
=== Historische Fotografien ===
* [https://www.abendzeitung-muenchen.de/gallery.fotos-ab-1850-bilder-die-ungehobenen-schaetze-des-stadtarchivs.baa8a3bf-ac66-4b39-b5e5-7098bff0f374.html/id/80af1f6d-45cb-4cfc-8e44-ff91cc005d68 1899: Blick von oben auf die Ludwigsbrücke] (Abdruck der Abendzeitung, aus: Münchner [[Stadtarchiv]]) 
=== Literatur ===
* Klaus Gallas: ''München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte.'' Köln, DuMont, 1979. 443 Seiten. Bzw. ''Kunst-Führer,'' DuMont, Ostfildern, 10. Auflage, 1993. ISBN 3-7701-1094-3
* Klaus Gallas: ''München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte.'' Köln, DuMont, 1979. 443 Seiten. Bzw. ''Kunst-Führer,'' DuMont, Ostfildern, 10. Auflage, 1993. ISBN 3-7701-1094-3
* Hermann Wilhelm: ''Krieger, Kaiser, Kaufleute. Die abenteuerliche Geschichte der Münchner Ludwigsbrücke.'' Münchenverlag, München. 160 Seiten. ISBN 978-3-937090-30-6
* Hermann Wilhelm: ''Krieger, Kaiser, Kaufleute. Die abenteuerliche Geschichte der Münchner Ludwigsbrücke.'' Münchenverlag, München. 160 Seiten. ISBN 978-3-937090-30-6
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* Christine Rädlinger, Landeshauptstadt München (Hrsg.): ''Münchner Isarbrücken'' Franz Schiermeier Verlag München, 2007. ISBN 978-3-0811425-1-8
* Christine Rädlinger, Landeshauptstadt München (Hrsg.): ''Münchner Isarbrücken'' Franz Schiermeier Verlag München, 2007. ISBN 978-3-0811425-1-8


== Weblinks ==
* {{SGM|strasse|6105}}
* [http://www.karl-gotsch.de/Album/Muenchen.htm karl-gotsch.de]
Zeitungsartikel - Hinter einer Bezahlschranke:
* Wolfgang Görl: ''Eine Brücke mit historischer Bedeutung.'' (Die Ludwigsbrücke ist wahrlich kein Schmuckstück, überzeugt aber mit inneren Werten: Ohne die Isarquerung an dieser Stelle gäbe es München in der heutigen Form wohl nicht.) SZ vom 10.4.20
== Einzelnachweise ==
<references/>


==Weblinks==
{{Isarbrücken}}
*[http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/geohack.php?params=48_7_54.6_N_11_35_10.14_E_type:landmark_region:DE-BY Lage]
*[http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&ll=48.132041,11.585426&spn=0.013906,0.026157&z=16&layer=c&cbll=48.132453,11.584806&panoid=--PGyiYvaSz-YC8iWwcGXg&cbp=12,125.68,,0,0.3 Street View]


{{wikipedia}}
{{Wikipedia|Ludwigsbrücke_(München)}}


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[[Kategorie:Brücke]]
[[Kategorie:Brücke]]
[[Kategorie:Isar]]
[[Kategorie:Isarvorstadt]]
[[Kategorie:Haidhausen]]
[[Kategorie:Salzstraße]]

Aktuelle Version vom 9. Mai 2025, 13:23 Uhr

Die Münchner Ludwigsbrücke besteht eigentlich aus zwei Brücken, der Inneren Ludwigsbrücke (ein Bogen) und der eigentlichen Ludwigsbrücke (der äußeren L. - zwei Bögen). Über sie führt die Zweibrückenstraße von der Altstadt in Richtung Haidhausen. Über die moderne Bogenbrücke wird auch die Museumsinsel mit dem Deutschen Museum erreicht. Sie wurde 1935 erbaut. Ihr Vorgängerbau stammte von 1891. Sie steht auf der bayerischen Denkmalliste.

Ludwigsbrücke
Straße in München
Ludwigsbrücke
Basisdaten
Ort München
Au-Haidhausen Haidhausen
PLZ 80538
Name erhalten 1828 Erstnennung[1]
Anschluss­straßen
 
Zweibrückenstraße Rosenheimer Straße
Querstraßen
 
Erhardtstraße Steinsdorfstraße Zeppelinstraße
München S.jpg / München U.png
 
München S1.pngMünchen S6.png München S8.png Isartor
Tram
 
Muenchen Tram 17.jpg München Tram N17.png Deutsches Museum
Bus.png
 
132 Ludwigsbrücke
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge
Technische Daten
Straßenlänge 210 m (beide Brückenteile)
Straßennamenbücher
Straßen-ID 06075
Äußere Ludwigsbrücke, Blick nach Norden, Müller'sches Volksbad im Hintergrund rechts
Die innere Ludwigsbrücke
Gesehen von der Museumsinsel

Lage

Die Ludwigsbrücke verbindet die Münchner Innenstadt mit der Au und Haidhausen. Vom Isartor kommend führt die Zweibrückenstraße über die Erhardtstraße/Steinsdorfstraße auf den ersten Teil der Brücke zu, der den linken Isararm zur Museumsinsel überquert. Dort stehen drei Pylone. Das zweite Brückenbauwerk führt von dort über den rechten Isararm weiter zur Rosenheimer Straße, wo nach wenigen Metern am Gasteig die Innere Wiener Straße abzweigt.

Pylone

 
Historisches Bild der Inneren Brücke von 1892

Die Pylone und deren Plastiken markieren oder „bewachen“ den Brückenanfang. Es sind im Westen nach dem Zweiten Weltkrieg noch eine Figur und drei Pfeiler erhalten:

  • Fischerei (Hermann Hahn) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört
  • Floßfahrt (Syrius Eberle, 1890–1892)
  • Kunst (Hugo Kaufmann) nicht erhalten (neu hergestellt von Elmar Dietz 1977–1979)
  • Muse der Industrie mit bronzener Nike (Syrius Eberle, 1890–1892, restauriert)

Die Pfeiler mit den Feuerschalen wurden von Karl Hocheder entworfen.

Geschichte

Die Ludwigsbrücke steht an stadtgeschichtlich bedeutender Stelle: Hier stand die Isarbrücke, mit der Heinrich der Löwe 1158 den Salzhandel von der von ihm zerstörten Isarbrücke bei Oberföhring zu seinem Hoheitsgebiet umleitete (vgl. Salzstraße).

  • 1813: Einsturz der steinernen Isarbrücke am 13. September
Die Isar war zu einer fürchterlichen Höhe gestiegen und brauste, alles mit sich fortreissend dahin. Auf der Brücke standen eine Menge Menschen dicht gedrängt und glaubten den Einsturz des so genannten Kaiserwirthshauses erwarten zu können, dessen Grundmauern das wilde Wasser bereits zu unterwühlen begann. Da fuhr ein Bräuwagen hinüber, dessen Fuhrknecht die Leute warnte, indem er versicherte, das Wanken der Brücke bemerkt zu haben. Allein man achtete nicht darauf! Plötzlich stürzte ein Joch ein, dann ein zweites und drittes! Gegen 800 Menschen stürzten in die tobenden Wellen. Über 100 Personen fanden den Tod. Die übrigen wurden mehr oder weniger beschädigt gerettet.

Zehn Jahre danach, am 27. Mai 1823, wird der Grundstein zu einer steinernen Brücke nach einem Entwurf des Baurats Probst und unter der Leitung des Königlichen Hof- und Bauintendanten und Obersten Baurates Klenze ausgeführt. Hierfür entwarf Klenze Form und Aussehen der Brücke.

Die Brücke wird an den Enden mit je zwei Pylonen und je zwei allegorischen Figuren geschmückt. Heute stehen nur noch Reste davon an der inneren Westseite.

Der aktuelle Bau ist eine 1934/35 durchgeführte Erneuerung und Überarbeitung des Brückenrenovierung aus dem Jahre 1891 (Verbreiterung). Dabei wurde das äußere Erscheinungsbild der Brücke der Architektur der NS-Erweiterung des Deutschen Museums angepasst. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Ludwigsbrücke um 1948 wieder hergestellt.

Sehenswürdigkeiten

 
Bukolika
  • Drei steinerne Pylonen mit Figuren, Feuerschalen und Gedenkinschrifttafeln. Nach Zerstörung des vierten Pylon um 1944, komplett an der Westseite (Syrius Eberle, 1890-1892).
  • Vater-Rhein-Brunnen (auf dem nördlichen Teil der Museumsinsel. Adolf von Hildebrand, 1897/1903; ursprünglich für den Broglie-Platz in Straßburg geschaffen, nach 1919 von der Stadt München gekauft; seit 1932 an heutiger Stelle)
  • Bukolika (v. griech. βουκόλος – Rinderhirte/-in), Bronzestatue von Martin Mayer an der östlichen Isarseite, direkt am Isarwanderweg

Technische Daten

Die innere Ludwigsbrücke hat einen weit gespannten Segmentbogen. Der dreigelenkige Bogen wurde in der Melan-Bauweise errichtet, bei der die Gitterträger für die Aufhängung der Schalung als Bewehrung im Beton verblieben.

Weite 43 m, Breite 29 m, Länge von 77 m

Die äußere Ludwigsbrücke hat zwei Segmentbogen.

Länge 71 m, Weiten 2 x 32,8 m, Breite 29 m

Die beiden Brücken sind mit Naturstein verkleidet.

Verkehr

Die Ludwigsbrücke ist eine der wichtigsten Isarquerungen Münchens. Die vierspurige Brücke mit zweigleisiger Trambahn-Trasse zwischen den Fahrbahnen leitet den Verkehr vor allem aus den Stadtteilen Au, Haidhausen, Ramersdorf und Bogenhausen über die Isar zum Isartorplatz / Altstadtring.

Die Trambahnlinie   überquert auf der Ludwigsbrücke die Isar.

 
Eine der Behelfsbrücken für die Zeit der Baustelle (Abbau Ende November 2024[2])

Renovierung

Im April 2019 beschloss der Stadtrat, bei der anstehenden Sanierung der Brücke die vier Fahrstreifen auf zwei Fahrstreifen zu reduzieren. Dafür werden Gehsteig und Fahrradweg beidseitig großzügig angelegt. Staus sind in Zukunft vorprogrammiert, aber beabsichtigt, „um den Verkehrsfluss zu reduzieren.“ Seit dem 9. Mai 2025 fährt die Trambahn wieder zum Gasteig und Max-Weber-Platz; abschließende Arbeiten sollen im Lauf des Jahres 2025 abgeschlossen sein.

Auf der Museumsinsel stand 114 Jahre lang eine blaue Schiffsschraube vor dem Forum des Deutschen Museums. Die 52 Tonnen schwere Schiffsschraube – unmittelbar an der Ludwigsbrücke – wurde im Mai 2019 für die Zeit der Sanierungsarbeiten abgebaut. Sie wird restauriert und für diese Zeit auf dem Außengelände der Flugwerft Schleißheim wieder aufgestellt.

Medien

Historische Fotografien

Literatur

  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln, DuMont, 1979. 443 Seiten. Bzw. Kunst-Führer, DuMont, Ostfildern, 10. Auflage, 1993. ISBN 3-7701-1094-3
  • Hermann Wilhelm: Krieger, Kaiser, Kaufleute. Die abenteuerliche Geschichte der Münchner Ludwigsbrücke. Münchenverlag, München. 160 Seiten. ISBN 978-3-937090-30-6
  • Christoph Hackelsberger: München und seine Isar-Brücken. München, Heinrich Hugendubel Verlag, 1981. 140 S. ISBN 3-88034-107-9
  • Christine Rädlinger, Landeshauptstadt München (Hrsg.): Münchner Isarbrücken Franz Schiermeier Verlag München, 2007. ISBN 978-3-0811425-1-8

Weblinks

Zeitungsartikel - Hinter einer Bezahlschranke:

  • Wolfgang Görl: Eine Brücke mit historischer Bedeutung. (Die Ludwigsbrücke ist wahrlich kein Schmuckstück, überzeugt aber mit inneren Werten: Ohne die Isarquerung an dieser Stelle gäbe es München in der heutigen Form wohl nicht.) SZ vom 10.4.20

Einzelnachweise


  Münchner Isarbrücken

Die Aufzählung folgt der Fließrichtung der Isar – also von Süd nach Nord: Großhesseloher Brücke (Isar) - Marienklausensteg (Thalkirchen) - Thalkirchner Brücke (Thalkirchen) - Flauchersteg (Thalkirchen) - Brudermühlbrücke (Sendling) - Braunauer Eisenbahnbrücke (Isarvorstadt) - Wittelsbacherbrücke (Isarvorstadt) - Reichenbachbrücke (Isarvorstadt) - Corneliusbrücke (Isarvorstadt) - Boschbrücke (Isarvorstadt) - Zenneckbrücke (Isarvorstadt) - Ludwigsbrücke (Isarvorstadt) - Wehrsteg (Lehel) - Mariannenbrücke (Lehel) - Kabelsteg (Lehel) - Praterwehrbrücke (Lehel) - Maximiliansbrücken (Lehel) - Luitpoldbrücke (Bogenhausen) - Max-Joseph-Brücke (Bogenhausen) - John-F.-Kennedy-Brücke (Bogenhausen) - Wehranlage Oberföhring (Oberföhring) - St.-Emmeram-Brücke (Oberföhring) - Herzog-Heinrich-Brücke (Oberföhring) - Leinthalerbrücke (Oberföhring)



  Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ludwigsbrücke_(München) in der deutschsprachigen Wikipedia.
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