Theresienstraße

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Theresienstraße
Feldweg, Musenstraße, Windstraße, Pfeilstraße[1]
Straße in München
Theresienstraße
Basisdaten
Ort München
Maxvorstadt Königsplatz Josephsplatz Schönfeldvorstadt
PLZ 80333
Angelegt um 1808
Neugestaltet 2021
Name erhalten 1912 Erstnennung
Anschluss­straßen
 
Ludwigstraße Maßmannstraße
Querstraßen
 
Fürstenstraße Amalienstraße Türkenstraße Barer Straße Arcisstraße Luisenstraße Enhuberstraße Steinickeweg Augustenstraße Schwindstraße Schleißheimer Straße
München S.jpg / München U.png
 
München U2.jpg München U8.jpg Theresienstraße
Tram
 
Muenchen Tram 16.jpg Muenchen Tram 27.jpg Muenchen Tram 28.jpg Pinakotheken
Bus.png
 
58 Pinakotheken, 68, 100 auch Maxvorstadt / Sammlung Brandhorst, Amalienstraße
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 1,53 km
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi S. 296 Nr. 654
(2016), Dollinger S. 311
Straßen-ID 04706
Gebäude Theresienstraße 46-48 von Sep Ruf.

Die Theresienstraße in der Münchener Maxvorstadt führt von der Ludwigstraße nach Westen zur Schleißheimer Straße.

Straßenname

Sie wurde 1912 nach Königin Therese (1792–1854), der Ehefrau von König Ludwig I., benannt. Ein Sonderfall entlang der Straße ist die seit 1833 unverändert erhaltene Umstellung auf die sortierte Hausnummernvergabe. Dadurch sind die Hausnummern und dementsprechenden Grundstücke seit den 1870er-Jahren immer noch mit dem aktuellen Zustand identisch.

An der Schleißheimer Straße endet die Theresienstraße mit ihren höchsten Hausnummern. Die Schleißheimer Straße ist Querstraße zur Maßmannstraße. Blickrichtung ostwärts in die Theresien- und Schleißheimer Straße.

Straßennamen Münchens und ihre Bedeutung - 1880

„Vom 21. Nov. 1808 bis 1. Dez. 1812 hieß diese Straße je nach ihrer allmählichen Entwicklung zuerst "Feldweg", hierauf "Musenstraße" (von der Fürsten- bis zur Türkenstraße), dann "Windstraße" (von der Türken- bis zur Arcisstraße) und "Pfeilstraße" (von der Arcis- bis zur Schleißheimer Straße). Die zuletzt erfolgte Gesammtbenennung "Theresienstraße" erstreckte sich auf deren Zug von der Ludwigs- bis zur Schleißheimer Straße.“[2]

Die Straße und Fahrbahn

Seit dem Frühling 2021 wurde die Verkehrsführung der Straße neu angelegt. Zuvor wurde der Straßenbelag, nach den Kanalisationsarbeiten der vergangenen Jahre, neu aufgebracht. Im Zuge dieser Bauarbeiten verschwanden auch die letzten Reste der ehemaligen Gleisanlage der Trambahn unter der im laufe der vergangenen Jahrzehnte aufgebrachten Asphaltschichten. Die Straße ist in unterschiedlichen Etappen aufgegliedert. Beginnend an der Ludwigstraße existiert eine Fahrspur für Kraftfahrzeuge und eine neue Spur für den Betrieb mit Fahrrädern. Die Kraftfahrzeuge werden, ausgehend von der Arcisstraße bis zur Schleißheimer Straße, in eine Fahrtrichtung auf nur mehr eine Spur gelenkt. An den Straßenkreuzungen der Luisenstraße und der Augustenstraße gibt es eine eigene Abbiegerspur zur rechten Seite hin. Am Übergang an der Maßmannstraße und Schleißheimer Straße ist nur eine Kraftfahrzeugspur angelegt. Die Fußwege blieben unverändert. Auf der gesamten Länge der Straße existiert nun ein eigener, durch eine Markierung gekennzeichneter, Fahrradschnellweg.[3]

Die Bebauung

Entlang der Theresienstraße wurden die Gebäude aus dem ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert besonders stark in Mitleidenschaft gezogen, und so sind von der ursprünglichen Bebauung nur knapp 5 Prozent erhalten, alle anderen Bauten wurden durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zerstört oder so stark beschädigt, dass sie durch neue Gebäude ersetzt wurden. So finden sich entlang dieses Straßenzugs überwiegend Mietshäuser und Zweckbauten aus den Fünfziger und sechziger Jahren. Entlang der Straße sind gerade noch 16 von vormals 160 älteren Gebäuden erhalten, die nun unter Denkmalschutz stehen.

Haus Nr. 46-48: Wohnhochhaus

Der achtgeschossige Neubau erhielt eine zurückgesetzte Südfassade und Geschäftszone; Flachdachüberstand auf Metallstützen in Blockhöhe; durchgehende Balkonzonen und raumhohe Fernsterelemente; mit Garagen. Material: Stahlbeton (Schottenbauweise); Denkmalbuchnr. D-1-62-000-6867

Neue Maxburg

Max-Turm

Nicht weit entfernt steht aus der gleichen Bauepoche am Lenbachplatz in der Münchner Innenstadt die Neue Maxburg mit BMW-Pavillon und ehemaliger Karmeliterkirche St. Nikolaus. Sie zeigt ganz ähnliche Proportionen und kann als Referenzbau den Stil Rufs zeigen.

Die „Neue Maxburg“, oft kurz die Maxburg, wurde etwa an der Stelle der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Herzog-Max-Burg nach Entwürfen von Sep Ruf und Theo Pabst errichtet (1957). Der Renaissanceturm des ursprünglich Wilhelminische Veste genannten, verloren gegangenen Herzogs-Palastes ist der lebendige Widerspruch zwischen Alt und Neu. Entsprechend seinen Maßen wurde dieser Neubau gegliedert.
Als Justizgebäude hat es vom Volksmund wegen der für die damalige Zeit großzügigen Ausstattung mit Fenstern auch den Namen Justizaquarium erhalten. Das Aquarium leuchtet im Winterhalbjahr besonders schön am späten Nachmittag.

Haus Nr. 90: Kreuzung Luisenstraße und Theresienstraße, Hochvolthaus

Kreuzung Luisenstraße und Theresienstraße. Theresienstraße 90. Technische Universität München. Institut für Hochspannungs- und Anlagentechnik, Hochvolthaus. Einrichtung: Das Hochspannungslabor und die Hochvolthalle, weitere Labor- und Institutsräumlichkeiten.

Ein Institut der Technischen Universität. Das von den Architekten Werner Eichberg und Franz Hart entworfene Gebäude enthält das Hochspannungslabor und die Hochvolthalle, weitere Labor- und Institutsräume. Bauherr: Freistaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Errichtet in den Jahren 1957 bis 1965.

Haus Nr. 93: Das Scharfe Eck

Vor dem Straßenende am Park, an der Ecke mit der Schleißheimer Straße, bildet die Theresienstraße noch vor der Maßmannstraße mit ihr einen spitzen Winkel. Die Aufnahme zeigt die Blickrichtung nach Osten in die Theresien-, und (rechts) in die Schleißheimer Straße. Im Eckhaus, Theresienstraße 93, befand sich seit der Erbauung im Jahr 1897 die Gaststätte zum scharfen Eck. Dort wurde über Jahrzehnte Löwenbräu ausgeschenkt; einer der letzten Pächter dieser traditionellen Eckkneipe war Hermann Pauli.[4]

U-Bahnhof Theresienstraße

Die Theresienstraße ist auch mit der U-Bahn erreichbar. Am gleichnamigen U-Bahnhof halten die Linien München U2.jpg und München U8.jpg. Des Weiteren bestehen dort keine weiteren Umsteigemöglichkeiten.

Der U-Bahnhof liegt an der Kreuzung mit der Augustenstraße (in derem Verlauf).

Anschlussmöglichkeiten von Theresienstraße
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Josephsplatz München U2.jpg München U8.jpg Königsplatz

Trambahnzeit

Zwischen der Augustenstraße, Barer Straße und der Ludwigstraße fuhr über viele Jahrzehnte hinweg die Tram. Bereits 1882 wurden hier die ersten Gleise verlegt. Die Gleisbauarbeiten waren innerhalb von drei Wochen, Ende Oktober diesen Jahres vollendet. Die Trambahn Linie II hatte hier eines der Verbindungsgleise als Ringlinie. Ab dem Jahr 1906 bis 1943 befuhr die Linie 2[5], seit Dezember diesen Jahres Nordring genannt, auf unterschiedlichem Linienführungen, aber immer durch die Theresienstraße das Münchner Straßenbahnnetz.

Auf ihr war unter anderem, von 1949 bis zum November 1961[6] die Linie 37 unterwegs. Diese Trasse stellte vom Ostbahnhof kommend, zwischen dem Lehel, über die Galeriestraße - Ludwigstraße, eine Verbindung nach Schwabing (zum Nordbad) her, ohne durch das Stadtzentrum zu fahren.

Anlieger

Nr. 40
Elisabeth-Sandmann-Verlag
Nr. 126
Dr. med. Helmut Oestreicher ist ein Facharzt für Allgemeinmedizin mit Praxis in der Maxvorstadt.
Theresienstraße 33
Pachmayr. Mineralwasserhandlung. Eine Institution am Platz. Von 1873 bis 1963 befand sich die Firmenleitung im Gebäude. Umzug in die Triebstraße, Moosach. Seit 2012 in Oberhaching beheimatet [7]

Gedenktafeln und Denkmale

  • Nr. 9: Johann Andreas Schmeller.
  • Nr. 46: Tafel an der Ecke mit der Türkenstraße angebracht: Hans Carossa. Rundplatte im Dezember 1978 montiert.[8]
  • Nr. 90: Das Ohm-Denkmal: Am 5. Juli 1895 wurde das Denkmal Ohms in der kleinen Parkanlage am Gebäude des Polytechnikums, einem Bau von Neureuther, an der Arcisstraße enthüllt. Der Entwurf stammte von Thiersch. Die Ausführung wurde dem Bildhauer Rümann übertragen. Im Jahre 1929 musste das Denkmal dem Neu- und Anbau von German Bestelmeyer weichen. Und so überstand es im Hof der Technischen Hochschule den Bombenhagel, ringsum fiel alles in Schutt und Asche, das Denkmal aber stand, was alte Fotoansichten aus der Nachkriegszeit belegen. Zur Neuaufstellung gelangte das Denkmal an die Theresienstraße zum Neubau der Materialprüfungsanstalt. Der wunderschön gestaltete Sockel konnte scheinbar nicht gerettet werden. Heute steht Ohm auf einem nichtssagenden Betonfundament, und schmiegt sich gezwungenermaßen an die Sichtbeton-Alu-Glas-Fassade des Neubaus.

Erinnerungen

  • Im Mietshaus No. 12, lebte die Familie des Landschaftsmalers Karl Morgenstern im 3. Stock.[9] Hier wurde im Jahr 1871 Christian Morgenstern geboren. Das Gebäude aus dieser Zeit ist nicht erhalten.
  • Auf Hausnummer 69 lebte Wilhelm BauerW, Erfinder des ersten Unterseebootes.

Essen & Trinken

Hausnr. Lokal Beschreibung
72 Ecke Schleißheimer Straße Tresznjewski erstmals 1897 als Gaststätte zum scharfen Eck erwähnt[10]
134 Tio-Bar Tex-Mex-Lokal in den Räumen des ehemaligen „Uni-Uhu.“

Lage

  • >> Geographische Lage des Straßenanfangs von Theresienstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
  • >> Geographische Lage des Straßenendes von Theresienstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)


Literatur, Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Theresienstraße
  2. Straßennamen Münchens und ihre Bedeutung - 1880, Hof-Buchdruckerei, Mühltahler, 1880, Seperatabdruck des Adressbuches 1880, S.42 Theresienstraße.
  3. Besichtigung vor Ort, Mai 2021. Beschreibungstext hier im Artikel.
  4. Münchener Stadtadressbuch 1951 - Adreßbuch der Münchner Firmen und Gewerbetreibenden, (Stand: Dezember 1950) ~ Scharfes Eck, Wirtschaft, S. 285
  5. 100 Jahre Münchner Straßenbahn - 1875-1975. Abschnitt die Jahre 1886 bis 1906.
  6. Thomas Krauß: Die Münchener Trambahnlinien. Straßenbahnfreunde München & Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn Berlin. Berlin 1992. S.120 Die Linie 37 Ruinenschleicher. Ostbahnhof - Ludwigstraße - Theresienstraße - Augustenstraße - Nordbad.
  7. Reinhold Schaffer; Das Buch mit alten Firmen der Landeshauptstadt München. Walter Gerlach Verlag, 1958. VIII S.21 - Otto Pachmayr. Und; Franz Döpper: München und seine alten Firmen. Pro-Historica, 1988 S.129-131.
  8. Walter Bistritzki: Gedenktafeln in München - Ein Streifzug durch München. München, 1999. (S.27)
  9. Adressbuch München 1872. Theresienstraße 12. Im Jahr 1878 findet sich die Familie in der Oberen Nymphenburger Straße
  10. Münchener Stadtadressbuch 1951 - Adreßbuch der Münchner Firmen und Gewerbetreibenden, (Stand Dezember 1950.) Scharfes Eck, Wirtschaft, S.285