Oswald E. Bieber: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Oswald Eduard Bieber''' (* 6. September [[1876]] in Pockau (Erzgebirge); † 31. August [[1955]] in [[München]]) war ein [[Architekt]], der besonders im Monumentalstil der [[NS-Zeit]] u.a. in München gebaut hat.  
'''Oswald Eduard Bieber''' (* [[6. September]] [[1876]] in Pockau (Erzgebirge); † [[31. August]] [[1955]] in [[München]]) war ein Architekt, der besonders im Monumentalstil der [[NS-Zeit]] u.a. in München gebaut hat.  
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1900 kam er nach München und arbeitete sechs Jahre lang beim Stadtbauamt unter Stadtbaurat [[Hans Grässel]], Er wurde zum Ehrenmitglied der [[Akademie der Bildenden Künste|Bayerischen Akademie der bildenden Künste]] ernannt. In der [[Nationalsozialismus|Zeit des Nationalsozialismus]] erhielt Bieber vermehrt Aufträge von [[Hermann Giesler]]. 1949 wurde Bieber zum ordentlichen Mitglied der [[Bayerische Akademie der Schönen Künste|Bayerischen Akademie der Künste]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Bieber mit Wiederaufbauarbeiten am [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] und an verschiedenen Kirchen in München befasst.


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== Leben ==
Bieber wurde als Sohn eines [[Zimmerer|Zimmermanns]] geboren und besuchte parallel zu einer Lehre im Bauhandwerk die [[Baugewerkschule]] in [[Chemnitz]]. Von 1897 bis 1900 arbeitete er im renommierten [[Dresden|Dresdner]] Architekturbüro [[Schilling & Graebner]]. 1900 kam er nach München und arbeitete sechs Jahre lang beim Stadtbauamt unter Stadtbaurat [[Hans Grässel]], in dieser Zeit beteiligte er sich auch an zahlreichen Architekturwettbewerben. Von 1906 bis 1911 war er künstlerischer Mitarbeiter im Büro von [[Georg Meister (Architekt)|Georg Meister]] in München.
Auf einen Wettbewerbs-Erfolg hin machte er sich 1911 gemeinsam mit dem Architekten [[Wilhelm Hollweck]] (als Architekturbüro „Bieber und Hollweck“) in München selbstständig, diese [[Sozietät]] bestand bis 1930. Am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nahm Bieber als Soldat einer [[Pionier (Militär)|Pioniereinheit]] teil.
Anfang 1918 wurde Bieber mit dem Professoren-Titel ausgezeichnet<ref>''Zentralblatt der Bauverwaltung'', 38. Jahrgang 1918, Nr. 11/12 (vom 2. Februar 1918), S. 49.</ref> (vgl. [[Titularprofessor]]). 1922 wurde er zum Ehrenmitglied der [[Akademie der Bildenden Künste München|Bayerischen Akademie der bildenden Künste]] in München ernannt, nach ihrer Neugründung 1951 zum ordentlichen/regulären Mitglied. Seit 1924 war er ordentliches Mitglied der [[Preußische Akademie der Künste|Preußischen Akademie der Künste]] in Berlin, zudem war er Mitglied im [[Deutscher Werkbund|Deutschen Werkbund]] (DWB) und im [[Bund Deutscher Architekten]] (BDA).
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] erhielt Bieber vermehrt Aufträge, er gehörte zu den Vertrauensarchitekten des Generalbaurats für die [[Hauptstadt der Bewegung]] unter der Leitung von [[Hermann Giesler]]. Zu seinen bekanntesten Bauten aus dieser Zeit zählen die Kaserne der [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 1 „Deutschland“|SS-Standarte&nbsp;1 „Deutschland“]] in München-Freimann (erbaut 1936-1939, heute (2012) [[Ernst-von-Bergmann-Kaserne]]) und das sogenannte ''Haus des Deutschen Rechts'' in München (erbaut 1936 bis 1939), das im III. Reich Sitz der [[Akademie für Deutsches Recht]] war.
1949 wurde Bieber zum ordentlichen Mitglied der [[Bayerische Akademie der Schönen Künste|Bayerischen Akademie der Künste]] gewählt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Bieber mit Wiederaufbauarbeiten am Deutschen Museum und an verschiedenen Kirchen in München beschäftigt, zuletzt arbeitete er auch mit seinem Sohn Peter Bieber zusammen.
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== Bauten (Auswahl) ==
* 1910–1911: Verwaltungsgebäude der Versicherungsgesellschaft „Thuringia“, [[Widenmayerstraße]] in München (als Mitarbeiter von Georg Meister)
* 1911–1913: Verwaltungsgebäude der [[Munich Re|Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft]], [[Königinstraße]] in München-Schwabing
* 1924–1929: Wohnbebauung, die so gen. „[[Borstei]]“, an der [[Dachauer Straße]] (gemeinsam mit [[Bernhard Borst]])
* 1920–1925: Fertigstellung des Ausstellungstrakts des [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]] (begonnen von Gabriel von Seidl und Emanuel von Seidl)
* 1925: Ausstellungsgebäude „Bayerisches Kunsthandwerk“
* 1926: eine Villa in Dresden
* 1928–1929: [[Landeskirchenamt München]], [[Katharina-von-Bora-Straße]] 13
* 1929–1930: kath. Pfarrkirche St. Johannes, Augsburg
* 1933–1934: kath. Pfarrkirche [[Maria Heimsuchung]], [[Ridlerstraße]] in München-Westend
* 1934–1938: Kaserne der [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 1 „Deutschland“|SS-Standarte&nbsp;1 „Deutschland“]] (heute [[Ernst-von-Bergmann-Kaserne]]), [[München-Harthof]] (in Zusammenarbeit mit diversen anderen Münchener Architekten?)
* 1936–1939: sog. „Haus des Deutschen Rechts“, Ludwigstraße 28 in München
* 1935–1936: Rathaus in [[Garmisch-Partenkirchen]]
* 1954–1955: kath. Pfarrkirche [[Maria-Himmelfahrt]] in München-[[Allach]]
== Literatur ==
* Bayerische Akademie der schönen Künste (Hrsg.): ''Süddeutsche Bautradition im 20. Jahrhundert.'' Callwey, München, 1985, ISBN 3-7667-0771-X, S. 47–76.
'''Oswald Eduard Bieber''' (* 6. September [[1876]] in Pockau (Erzgebirge); † 31. August [[1955]] in [[München]]) war ein [[Architekt]], der besonders im Monumentalstil der [[NS-Zeit]] u.a. in München gebaut hat.
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WP :
== Leben ==
Bieber wurde als Sohn eines [[Zimmerer|Zimmermanns]] geboren und besuchte parallel zu einer Lehre im Bauhandwerk die [[Baugewerkschule]] in [[Chemnitz]]. Von 1897 bis 1900 arbeitete er im renommierten [[Dresden|Dresdner]] Architekturbüro [[Schilling & Graebner]]. 1900 kam er nach München und arbeitete sechs Jahre lang beim Stadtbauamt unter Stadtbaurat [[Hans Grässel]], in dieser Zeit beteiligte er sich auch an zahlreichen Architekturwettbewerben. Von 1906 bis 1911 war er künstlerischer Mitarbeiter im Büro von [[Georg Meister (Architekt)|Georg Meister]] in München.
Auf einen Wettbewerbs-Erfolg hin machte er sich 1911 gemeinsam mit dem Architekten [[Wilhelm Hollweck]] (als Architekturbüro „Bieber und Hollweck“) in München selbstständig, diese [[Sozietät]] bestand bis 1930. Am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nahm Bieber als Soldat einer [[Pionier (Militär)|Pioniereinheit]] teil.
Anfang 1918 wurde Bieber mit dem Professoren-Titel ausgezeichnet<ref>''Zentralblatt der Bauverwaltung'', 38. Jahrgang 1918, Nr. 11/12 (vom 2. Februar 1918), S. 49.</ref> (vgl. [[Titularprofessor]]). 1922 wurde er zum Ehrenmitglied der [[Akademie der Bildenden Künste München|Bayerischen Akademie der bildenden Künste]] in München ernannt, nach ihrer Neugründung 1951 zum ordentlichen/regulären Mitglied. Seit 1924 war er ordentliches Mitglied der [[Preußische Akademie der Künste|Preußischen Akademie der Künste]] in Berlin, zudem war er Mitglied im [[Deutscher Werkbund|Deutschen Werkbund]] (DWB) und im [[Bund Deutscher Architekten]] (BDA).
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] erhielt Bieber vermehrt Aufträge, er gehörte zu den Vertrauensarchitekten des Generalbaurats für die [[Hauptstadt der Bewegung]] unter der Leitung von [[Hermann Giesler]]. Zu seinen bekanntesten Bauten aus dieser Zeit zählen die Kaserne der [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 1 „Deutschland“|SS-Standarte&nbsp;1 „Deutschland“]] in München-Freimann (erbaut 1936-1939, heute (2012) [[Ernst-von-Bergmann-Kaserne]]) und das sogenannte ''Haus des Deutschen Rechts'' in München (erbaut 1936 bis 1939), das im III. Reich Sitz der [[Akademie für Deutsches Recht]] war.
1949 wurde Bieber zum ordentlichen Mitglied der [[Bayerische Akademie der Schönen Künste|Bayerischen Akademie der Künste]] gewählt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Bieber mit Wiederaufbauarbeiten am Deutschen Museum und an verschiedenen Kirchen in München beschäftigt, zuletzt arbeitete er auch mit seinem Sohn Peter Bieber zusammen.
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== Bauten (Auswahl) ==
== Bauten (Auswahl) ==
* 1910–1911: Verwaltungsgebäude der Versicherungsgesellschaft „Thuringia“, [[Widenmayerstraße]] in München (als Mitarbeiter von Georg Meister)
* 1910–1911: Verwaltungsgebäude der Versicherungsgesellschaft „Thuringia“, [[Widenmayerstraße]] in München (als Mitarbeiter von Georg Meister)
* 1911–1913: Verwaltungsgebäude der [[Munich Re|Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft]], [[Königinstraße]] in München-Schwabing
* 1911–1913: Verwaltungsgebäude der [[Munich Re|Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft]], [[Königinstraße]] in [[Schwabing]]
* 1924–1929: Wohnbebauung, die so gen. „[[Borstei]]“, an der [[Dachauer Straße]] (gemeinsam mit [[Bernhard Borst]])
* 1924–1929: Wohnbebauung, die sogenannte „[[Borstei]]“, an der [[Dachauer Straße]] (gemeinsam mit Bernhard Borst)
* 1920–1925: Fertigstellung des Ausstellungstrakts des [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]] (begonnen von Gabriel von Seidl und Emanuel von Seidl)
* 1920–1925: Fertigstellung des Ausstellungstrakts des [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]] (begonnen von [[Gabriel von Seidl]] und [[Emanuel von Seidl]])
* 1925: Ausstellungsgebäude „Bayerisches Kunsthandwerk“
* 1925: Ausstellungsgebäude „Bayerisches Kunsthandwerk“
* 1926: eine Villa in Dresden
* 1928–1929: [[Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern|Landeskirchenamt München]], [[Katharina-von-Bora-Straße]] 13  
* 1928–1929: [[Landeskirchenamt München]], [[Katharina-von-Bora-Straße]] 13  
* 1929–1930: kath. Pfarrkirche St. Johannes, {{WL2|Augsburg}}
* 1929–1930: kath. Pfarrkirche St. Johannes, Augsburg
* 1933–1934: kath. Pfarrkirche [[Maria Heimsuchung]], [[Ridlerstraße]] in München-[[Westend]]
* 1933–1934: kath. Pfarrkirche [[Maria Heimsuchung]], [[Ridlerstraße]] in München-Westend
* 1935–1937: [[Kunstpavillon]] und [[Park Café|Restaurant]] im [[Alter Botanischer Garten|Alten Botanischen Garten]]
* 1934–1938: Kaserne der [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 1 „Deutschland“|SS-Standarte&nbsp;1 „Deutschland“]] (heute [[Ernst-von-Bergmann-Kaserne]]), [[München-Harthof]] (in Zusammenarbeit mit diversen anderen Münchener Architekten?)
* 1934–1938: Kaserne der SS-Standarte&nbsp;1 „Deutschland“ (später [[Ernst-von-Bergmann-Kaserne]]), [[Harthof]] (in Zusammenarbeit mit diversen anderen Münchner Architekten)
* 1936–1939: sog. „Haus des Deutschen Rechts“, Ludwigstraße 28 in München
* 1936–1939: sog. „Haus des Deutschen Rechts“ (heute [[Universitätsbibliothek]]), [[Ludwigstraße]] am [[Geschwister-Scholl-Platz]] in München
* 1935–1936: Rathaus in [[Garmisch-Partenkirchen]]
* 1935–1936: Rathaus in Garmisch-Partenkirchen
* 1954–1955: kath. Pfarrkirche [[Maria-Himmelfahrt]] in München-[[Allach]]
* 1954–1955: kath. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in [[Allach]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bayerische Akademie der schönen Künste (Hrsg.): ''Süddeutsche Bautradition im 20. Jahrhundert.'' Callwey, München, 1985, ISBN 3-7667-0771-X, S. 47–76.
* Bayerische Akademie der schönen Künste (Hrsg.): ''Süddeutsche Bautradition im 20. Jahrhundert.'' Callwey, München, 1985, ISBN 3-7667-0771-X, S. 47–76.


== Weblinks ==
{{Wikipedia-Artikel|Oswald Bieber}}
* [http://www.semverteilung.vwl.uni-muenchen.de/emeriti/Langer-Fresken/Langer-Fresken.htm ''Die Fresken im Seminargebäude Ludwigstr. 28, I. Stock''] (dort falsch als ''Oswald Bieler'' bezeichnet)
{{wikipedia-Artikel|Oswald_Bieber}}
=== Einzelnachweise ===
<references />
== Siehe  auch ==
* [[München_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus ]]
* [[NSDAP-Gebäude in München und ihre Reste]]
* Das [[Mahnmal]] im [[Hofgarten]]  hinter der [[Staatskanzlei]] zur Erinnerung an den Widerstand und an die ermordeten Juden im II WW.
 
[[Kategorie:Sozialleben|Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Architekt|Bieb]]


[[Kategorie:Mann|Bie]]
{{SORTIERUNG:Bieber, Oswald E.}}
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Architekt]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Deutsches Museum]]
[[Kategorie:Geboren 1876]]
[[Kategorie:Gestorben 1955]]

Aktuelle Version vom 30. Dezember 2022, 15:42 Uhr

Oswald Eduard Bieber (* 6. September 1876 in Pockau (Erzgebirge); † 31. August 1955 in München) war ein Architekt, der besonders im Monumentalstil der NS-Zeit u.a. in München gebaut hat.

1900 kam er nach München und arbeitete sechs Jahre lang beim Stadtbauamt unter Stadtbaurat Hans Grässel, Er wurde zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der bildenden Künste ernannt. In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt Bieber vermehrt Aufträge von Hermann Giesler. 1949 wurde Bieber zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Bieber mit Wiederaufbauarbeiten am Deutschen Museum und an verschiedenen Kirchen in München befasst.

Bauten (Auswahl)

Literatur

  • Bayerische Akademie der schönen Künste (Hrsg.): Süddeutsche Bautradition im 20. Jahrhundert. Callwey, München, 1985, ISBN 3-7667-0771-X, S. 47–76.
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Das Thema "Oswald E. Bieber" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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