Alter Botanischer Garten
Der Alte Botanische Garten liegt in der Maxvorstadt in der Nähe des Karlsplatzes. Der nahezu halbkreisförmige Park wird von der Elisenstraße und der Sophienstraße begrenzt.
Die Anlage des Parks erfolgte in den Jahren 1804 bis 1814 durch Friedrich Ludwig von Sckell. Das am östlichen Ende gelegene frühklassizistische Eingangsportal stammt von Joseph Emanuel von Herigoyen. Die Bestimmung des ca. 8 ha großen Parks ergibt sich aus der von Johann Wolfgang von GoetheW verfassten Inschrift auf dem Portal:
- FLORVM DAEDALAE TELLVRIS GENTES DISSITAE MAXIMILIANI IOS. R. NOMINE CONSOCIATE MDCCCXII
- zu deutsch: Der Blumen über den Erdkreis zerstreute Gattungen auf Geheiß des Königs Maximilian Joseph 1812 hier vereint
Im Jahr 1853 wurde das Parkgelände umgestaltet und von der Firma Kramer-Klett Nürnberg (heute MAN) der Glaspalast errichtet. Dieser wurde im Jahr 1931 bei einer verheerenden Brandkatastrophe zerstört. Zahlreiche unersetzliche Werke der romantischen Malerei des 19. Jahrhunderts gingen dabei verloren.
Die jetzige Gestaltung des Parks geht auf das Jahr 1936 zurück.
Kunstwerke
- Bereits 1936 wurde der Neptunbrunnen, ein Ausstellungspavillon und das Park-Café mit schönem Wirtsgarten errichtet.
- „Maria Luiko, Trauernde, 1938“ ist eine - vorübergehende - Installation von Michaela Melián. Der im Dritten Reich erbaute Neptunbrunnen wurde im September 2022 mit halbtransparenten Gewebeplanen verhüllt, die den Linolschnitt „Trauernde“ der 1941 ermordeten Künstlerin Maria Luiko zeigen. Die Verhüllung mit dem Motiv einer anonymen trauernden Frau ist eine aussagekräftige Gegenantwort auf die Herrscherpose des kraftstrotzenden männlichen Neptunkörpers. Die Planen wurden im Herbst 2020 von Unbekannten beschädigt, jedoch wieder instandgesetzt. Sie sollen jetzt entsprechend länger hängen bleiben[1].
Kriminalität und Belästigungen
Der Alte Botanische Garten war seit Jahren für Kriminalität und Belästigungen (z.B. durch Betrunkene) bekannt. Ab Januar 2025 wurde daher das Mitführen und den Konsum von Alkohol und Cannabis sowie das Tragen von Waffen und Messern untersagt. Bei Zuwiderhandlungen ist mit Bußgeldern sowie mit Aufenthalts- und Betretungsverboten zu rechnen. Die Verbote sind Teil eines Maßnahmenpakets, das die Taskforce Bahnhofsviertel erarbeitet hat. Der Alte Botanische Garten wird bereits seit geraumer Zeit videoüberwacht und Streetworker sind dort im Einsatz[2][3].
Einzelnachweise
Das Thema "Alter Botanischer Garten" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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