Maximiliansbrücke

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Maximiliansbrücke und Praterinsel noch vor der Verbreiterung
Maximiliansbrücke und Praterinsel nach der Verbreiterung

Die Maximiliansbrücke in München wird eigentlich von zwei auf einander folgende Brücken über die Isar und die in ihr liegende Praterinsel gebildet. Sie verbinden die beiden Stadtteile Lehel und Bogenhausen und führen die Maximilianstraße hin zum Maximilianeum.

In der Mitte ihrer nördlichen Fahrbahnseite befindet sich der Erhardt-Brunnen.

Der östliche Brückenabschnitt, die Äußere Maximiliansbrücke, überquert von der Praterinsel aus sowohl die "Kleine Isar" als auch den Auer Mühlbach.

Maße, Materialien

Die Innere Maximiliansbrücke führt über die große Isar und die äussere über die kleine Isar. Das Baumaterial für Widerlager, Pfeiler und Bögen für beide Bauvorhaben sind Backsteine auf einer Gründung durch einen Stahlrost.

Die innere Maximiliansbrücke über die große Isar weist eine leichte Schrägstellung zum Bett der Isar auf. Sie überspannt in drei Segmentbögen den linken Isararm, von denen der eine eine Spannweite von rund 8,0 m und eine Pfeilhöhe von 2,0 m hatte. Durch diese kleinere Öffnung führte die so genannte Wienerfloßgasse.

Die beiden anderen Bögen haben eine lichte Weite von je 14,0 m und eine Pfeilhöhe von je 2,25m.

Die äussere Maximiliansbrücke über die kleine Isar und näher am Hang über den Auer Mühlbach wurde im rechten Winkel zum Flußlauf gestellt. Hier sind fünf Segmentbögen aus Backstein mit je 17,50m lichter Weite und mit 2,92 m Pfeilhöhe gestellt. Sie überspannen auf vier schlanken Pfeilern den rechten Isararm.

Beide Brücken nehmen eine Steigung von West nach Ost von ca. 1,70 Promille.

Die Fahrbahnbreite betrug auf den beiden ursprünglichen, älteren Brücken 6,8 Meter. Die beiden Gehwege hatten eine Breite von je 3,0 Meter.

Enstehungsgeschichte

Die beiden Maximiliansbrücken, die innere und äussere Maximiliansbrücke wurden von dem Stadtbaurat Zenetti entworfen und unter seiner Regie in den Jahren 1857 bis 1863 ausgeführt.

Der Grundstein in dem Brückenpfeiler unmittelbar am rechten Isarufer wurde in der Zeit der Feierlichkeiten des 700 jährigen Stadtjubiläum Münchens von der damaligen Majestät König Maximilian II. gelegt. Der Erzbischof von München-Freising, Pater Gregor Scherr, segnete die Brücke ein.

Die neuen Brücken

Nun aber zur neuen Brücke, die nahezu unverändert erhalten ist. Obwohl beide Brücken den Wassermassen des Hochwassers im Jahre 1899 Stand gehalten hatten, konnte man sich doch mit Rücksicht auf die künftigen Verkehrsverhältnisse, welchen die schmalen Brückenüberbauten schon damals nicht mehr gewachsen waren, und auch mit Rücksicht auf Stabilität und Sicherheit der kompletten Brückenanlage zu einem Neu- bzw. Umbau entschließen.

Maximiliansbrücken, Aufnahme 2010

Die innere Maximiliansbrücke konnte, da die Isarsohle an dieser Stelle durch ein kräftiges Wasserbett vor Ausstollung und Unterspülung gesichert war, belassen werden und wurde lediglich verbreitert. Dadurch ist die Anordnung der Öffnungen und Bögen bis auf den heutigen Tag, wie bereits beschrieben, die gleiche geblieben. Allerdings wurde die Floßrutsche beseitigt.

Die äussere Brücke hingegen wurde vollständig neu erbaut, da sich die Isarsohle im Bereich der Brücke immer mehr in den Untergrund einfraß und diesen vertiefte, so dass an manchen Stellen schon der Stahlrost, auf dem die Brückenpfeiler und Widerlager gegründet waren, zum Vorschein kamen. Um auch bessere Abflussverhältnisse unter der Brücke und an den Brückenpfeilern zu schaffen, wurde der Isararm, statt wie bisher, mit fünf nurmehr mit zwei Öffnungen von je 4,40m lichter Weite von Gelenk zu Gelenk und 4,90m Pfeilhöhe üerspannt. Nun beträgt die Durchflussöffnung je 46,8 Meter Weite.

Die Athene von Franz Drexler (06.10.1857 Osterhofen, gest. 13.06.1933) München, Aufn. v. 2009

Während die Verbreiterung der inneren Maximiliansbrücke in Beton ausgeführt wurde, und alle sichtbaren Flächen eine Muschelkalkverkleidung erhielten, wurden die beiden Bogen der äusseren Maximiliansbrücke als Dreigelenkbogen mit Walzgelenken im Scheitel und an den Kämpfern vollständig aus Muschelkalk hergestellt. Nur die Pfeiler und Widerlager sind aus Beton gefertigt. Ihre sichtbaren Flächen wurden ebenfalls mit Muschelkalk verkleidet.

Die nutzbare Breite zwischen den Fahrbahngeländern beträgt 22,0 Meter wovon 12,30 Meter auf die Fahrbahn und je 4,85 Meter auf die beiden Gehwege verteilt wurden. Die Ausführung erfolgte in den Jahren 1903 bis 1905.

Die architektonische Ausgestaltung der Brücken stammte dieses Mal von Professor Friedrich von Thiersch.

Schnitt der Inneren Maximiliansbrücke (von 1900)

Fotosammlung

Historische Aufnahmen :

Erläuterungen zu den Bildern:

  • Brückenlampen: Die Kandelaber sind in Bronze gegossenen, von ihnen gibt es fünf auf der äusseren Brücke und vier auf der Inneren. Entlang der Halbinsel gibt es nur einen weiteren. All diese reizvollen Zugaben hatte Thiersch selbst entworfen. Die Bronzekandelaber sind auf einer Granitplatte fundiert. Diese ruhen wiederum auf den Kalksteinfundamenten des Geländers der Brücke.
Konstruktion von unten
(beim Isarhochwasser am 4. Juni 2010)

Lage

Quellen, Literatur und Bildmaterial

  • Emil Auer, "München im Jahre 1873", Beck, München, 1874.
  • Johann Baptist Bosch: "Muenchener Städtische Baukunst aus den letzten Jahrzehnten, Die Brückenbauten in München". Callway, München, 1907.
  • Bayerischer Architekten- und Ingenieur-Verband, München und seine Bauten. Bruckmann, 1912, Reprint 1978. ISBN 3765417475.
  • Ferdinand Finsterlin, Fotoansichten der Stadt 1870-1892. Verschiedene Quellen, Sammlungen.
  • Landeshauptstadt München, das Jahrbuch der Kgl. Haupt- und Residenzstadt München, 1905.
  • Kai Lucks: Die Münchner Isarbrücken im 19. und frühen 20. Jahrhundert. München, 1976.
  • Horst Karl Marschall: "Friedrich von Thiersch", Prestel, München, 1982.
  • Christine Rädlinger (Landeshauptstadt München, Baureferat als Hrsg.): Geschichte der Münchner Brücken. Verlag Franz Schiermeier, München 2008, ISBN 978-3-9811425-2-5.
  • Otto Reis: "Die Gesteine der Münchner Bauten und Denkmäler", Gesellschaft für Bayerische Landeskunde, München, 1935.

Siehe auch


Wappen-muenchen.jpg Münchner Isarbrücken

Die Aufzählung folgt der Fließrichtung der Isar – also von Süd nach Nord: Großhesseloher Brücke (Isar) - Marienklausensteg (Thalkirchen) - Thalkirchner Brücke (Thalkirchen) - Flauchersteg (Thalkirchen) - Brudermühlbrücke (Sendling) - Braunauer Eisenbahnbrücke (Isarvorstadt) - Wittelsbacherbrücke (Isarvorstadt) - Reichenbachbrücke (Isarvorstadt) - Corneliusbrücke (Isarvorstadt) - Boschbrücke (Isarvorstadt) - Zenneckbrücke (Isarvorstadt) - Ludwigsbrücke (Isarvorstadt) - Wehrsteg (Lehel) - Mariannenbrücke (Lehel) - Kabelsteg (Lehel) - Praterwehrbrücke (Lehel) - Maximiliansbrücken (Lehel) - Luitpoldbrücke (Bogenhausen) - Max-Joseph-Brücke (Bogenhausen) - John-F.-Kennedy-Brücke (Bogenhausen) - Wehranlage Oberföhring (Oberföhring) - St.-Emmeram-Brücke (Oberföhring) - Herzog-Heinrich-Brücke (Oberföhring) - Leinthalerbrücke (Oberföhring)


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