Maximilianeum

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Maximilianeum von der Isar gesehen

Das Maximilianeum im Stadtteil Haidhausen ist seit 1876 Sitz der Stiftung Maximilianeum für begabte Studenten aus Bayern. Erst 1949 wurde es Sitzungsort des Bayerischen Landtags. Der Bau liegt als pathetische Kulissenarchitektur mit großartiger Fernwirkung auf dem östlichen Isar-Hochufer in der Sichtachse der Maximilianstraße jenseits der Maximiliansbrücke. In den Jahrzehnten seither wurde es mehrfach erweitert.

Maximilianeum, Hauptfront (Aufn. v. Mai 2010)
Maximilaneum (Postkarte, um 1900)
Von der Maximiliansbrücke gesehen, 2018.

Geschichte des Gebäudes

Am 5. Oktober 1857 ließ König Max II. den Grundstein für den von Friedrich Bürklein entworfenen Bau legen. 1874 war der Bau nach mehrmaligen Nachbesserungen dann endgültig fertiggestellt.

Bis 1918 war im Maximilianeum neben der Studienstiftung und einer historischen Galerie auch die königliche Pagenschule untergebracht. Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in den Galerieräumen die Münchner Kunstausstellung veranstaltet.

Gegen Kriegsende wurden zwei Drittel des Bauwerks zerbombt.

1949 wählte der Bayerische Landtag aus der Not der Kriegszerstörungen heraus das Gebäude zu seinem Sitz. Dies machte Änderungen in den Galerieräumen notwendig. Als der Bau für die vielfältige Nutzung zu klein wurde, fügte man 1958/59 und 1964/65 im Osten Flügelbauten mit Büroräumen und Sitzungssälen an.

1978 begann eine grundlegende Sanierung des Maximilianeums. 1993 entstand eine Tiefgarage, bis 1994 wurden zwei weitere Erweiterungsflügel fertiggestellt.

Die Studienstiftung

Zum Plan Maximilians II. (1811-1864), "auf der Isarhöhe bei München einen großen Nationalbau" zur "Hebung des monarchischen nationalen Volksgeistes" errichten zu lassen, kam die Idee eines Athenäums als einer Anstalt mit dem Ziel, "talentvollen bayerischen Jünglingen (jeglichen Standes) die Erreichung jener Stufe wissenschaftlicher und geistiger Ausbildung zu erleichtern, welche zur Lösung der höheren Aufgaben des Staatsdienstes erforderlich ist".

1852 wurde das Athenäum, das seit 1857 nach dem Stifter Maximilianeum heißt, provisorisch in einem Mietshaus untergebracht. Als erste Stipendiaten wurden sechs Abiturienten aus Bayern und der Pfalz ausgewählt, die nun ohne materielle Sorgen an der Ludwig-Maximilians-Universität Rechts- und Staatswissenschaft studieren konnten.

Max II. selbst erlebte die Vollendung des Anstaltsgebäudes nicht mehr, und auch die endgültige juristische Form erhielt die Stiftung erst unter seinem Sohn und Thronfolger Ludwig II.. Nach der Urkunde von 1876 gehören der Stiftung bis heute der Maximilianeums-Bau sowie eine Galerie mit Historienbildern und Marmorbüsten. Mit dem Ende der Monarchie 1918 ging das Protektorat über das Maximilianeum auf die Ludwig-Maximilians-Universität über. Die folgende Inflation zehrte das Stiftungsvermögen auf, einzige kleine Einnahmequelle blieben die Eintrittsgelder der Galerie. Die finanzielle Situation besserte sich wieder, als das ausgebombte Bayerische Parlament 1949 in das Maximilianeum einzog und dafür (damals) einen jährlichen Mietzins von 70.000 DM entrichtete. Darüber hinaus übernahm es die Unterhaltspflicht für das Gebäude.

Seit 1980 ermöglicht die Wittelsbacher Jubiläumsstiftung neben 26 Abiturienten auch 10 begabten bayerischen "Mädchen" ein Stipendium. Insgesamt haben seit der Gründung der Anstalt bis zum Jahr 2005 59 Studentinnen und ca. 725 Studenten von der Stiftung profitiert. Bekannte Maximilianeer waren unter anderen die beiden bayerischen Ministerpräsidenten Eugen Ritter von Knilling und Franz Josef Strauß, ferner der Physiker Werner Heisenberg, die Schriftsteller Carl Amery und Ulrike Draesner sowie der Liedermacher Michael Kunze.

Gegenstände aus dem Grundstein des Maximilianeums von 1857

Im Jahr 1989 wurde bei Erdarbeiten zum Bau eines Schwimmbads zufällig der Grundstein des Maximilianeums von 1857 entdeckt.

Der Grundstein enthielt:

  • Portraits von König Maximilian II. und Marie von Preußen, gemalt auf Nymphenburger Porzellantafeln
  • ein (ursprünglich funktionstüchtiges) Modell einer englischen Dampflokomotive vom Typ „Patentee“ im Maßstab 1:10 (Werkstatt von Rudolf Sigismund Blochmann, Dresden 1838)
  • Grundsteinurkunde und einige Baupläne
  • diverse Münzen, unter anderem sämtliche 1857 in Bayern kursierenden Geldmünzen

Die Gegenstände sind heute (teilweise restauriert) im Maximilianeum ausgestellt.

Trambahn-Haltestelle

Das Maximilianeum ist auch mit der Tram erreichbar. Die Linien Muenchen Tram 19.jpg und Muenchen Tram 21.jpg halten an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der Max-Planck-Straße befindet.

Anschlussmöglichkeiten von Maximilianeum
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Maxmonument Muenchen Tram 19.jpg Max-Weber-Platz
Maxmonument Muenchen Tram 21.jpg Max-Weber-Platz

Literatur

  • H. Gollwitzer: 100 Jahre Maximilianeum - 1852-1952. Pflaum Verlag, München, 1953. (254 Seiten)
  • Altmann, v.d. Mülbe(Fotos): Das Maximilianeum in München. Schnell & Steiner, Regensburg, 1993 (144 Seiten)

Adresse und Anfahrt

Bayerischer Landtag


Max-Planck-Straße 1
81675 München
Postfachanschrift: 81627 München
☎ : 089 / 41 260
@ : landtag@bayern.landtag.de


Stiftung


Max-Planck-Straße 1
81675 München
☎ : 089 / 41 94 44 11
@ : stiftung@maximilianeum.de

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
München U4.jpg München U5.jpg, Bahnhof Max-Weber-Platz oder Straßenbahn Linie 19 oder Tram 21, Haltestelle Maximilianeum.
Blickrichtung nach Südost (Luftbild von 1972, K.S.)

Lage

>> Geographische Lage von Maximilianeum im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Weblinks

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