Blumenstraße
Blumenstraße Züchtigers Gassl, Scharfrichtergassl, Abdeckergassl, Dultständzwinger
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Straße in München | ||
Basisdaten | ||
Ort | München | |
Altstadt-Lehel | Angerviertel | |
PLZ | 80331 | |
Name erhalten | 1874 Erstnennung[1] | |
Anschlussstraßen |
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Plätze | Sendlinger-Tor-Platz | |
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Nutzung | ||
Nutzergruppen | Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge | |
Technische Daten | ||
Straßenlänge | 900 m | |
Straßennamenbücher | ||
(1894), Rambaldi | 90 | |
Straßen-ID | 00602 |
Die Blumenstraße in der Altstadt ist der südwestliche Teil des Altstadtrings. Sie folgt den ehemaligen Wallanlagen am Stadtgraben und hat in ihrem Verlauf zwei Richtungsänderungen. Sie beginnt am Viktualienmarkt als Fortsetzung der Frauenstraße und führt in südwestliche und ab der Angertorstraße in nordwestliche Richtung bis zum Sendlinger-Tor-Platz. Dazwischen gibt es bei der Thalkirchner Straße noch eine Verschwenkung stärker nach Nordwesten.
Überblick
Die Fassade an der Blumenstraße 28 war die erste Fassade in Deutschland/West, die auf Energieverluste mit Thermographie (Wärmebild) untersucht wurde. Der Vorschlag von Karl Schillinger 1976 (DM 250.-Prämie hat er dafür bekommen) wurde von den Stadtwerken München unter Leitung von Werkeleiter Dr. Zankl im Januar 1977 von der Schwedischen Firma "AGA" ausgeführt. Dabei stellte sich heraus, wie unglaublich große Energiemengen an die Umwelt abgegeben werden. Bares Geld ging hier verloren zum Schaden der Verbraucher und der Umwelt. Die Fotografie im Infrarotbereich von 850 nm zeigt die inzwischen gedämmte Fassade, wie schon beim Forschungsauftrag "Stadtklima" der LMU München von 1979 gezeigt wurde. Hier wurde im IR-Bereich von 800nm fotografiert, werden die Oberflächen von bebauten (versiegelten) Objekten (Häuser, Straßen, Brücken) ohne spektrale Überlagerungen von anderen Wellenbereichen des sichtbaren Spektrums ermöglicht. Dadurch erhält der Betrachter eine klare und eindeutige Fotografie des Objektes, die auch zur Erkennung von vorhandenen Schäden dienen können. Im Gegensatz zu Schäden in der Natur, wo Infrarotfotografie z.B. Baum- und Waldschäden dokumentiert, ist hier die Veränderung am Bau erkennbar.
Straße im Einzelnen

Ein Blick in die Straße: Haus Nr. 1 Ecke Frauenstraße. In den unteren Arkaden hatte bereits im Jahre 1858 Kustermann seine Eisenhandlung untergebracht. Das ganz links im Bild gelegene Haus wurde Ende des Jahres 2011 abgetragen.
Die Fassade des Hauses Blumenstraße 28 war die erste Fassade in Deutschland (West), die 1977 mit einer Wärmebildkamera (Thermografie) auf Energieverluste untersucht wurde. Die Firma „AGA“ aus Schweden führte diese Untersuchung aus. Der Vorschlag zur Energieeinsparung an Gebäuden kam 1976 vom technischen Leiter der Stadtbildstelle München. Der Leiter der Stadtwerke München, Dr. Zankl, fand diese Einsparungsmöglichkeit der Wärmedämmung für die Zukunft in der Architektur des Hausbaues sehr wichtig.
Die Straße hat bis zur Corneliusstraße nur eine Fahrspur pro Richtung.
An der Straße befinden sich die Schrannenhalle (Viktualienmarkt 15), der Hochbunker (Blumenstr. 22), das Städtisches Hochhaus (Blumenstr. 28b), das Marionettentheater sowie die altkatholische Kirche St. Willibrord (Blumenstr. 36).
Frühere Namensgebungen
Sie erhielt 1884 ihren heutigen Namen offiziell, der sich nach einer Quelle auf den im Jahre 1843 erstmalig stattfindenden Blumenmarkt bezieht. Aber bereits im Jahre 1818 findet sich der Name im „Handels-Addreß-Taschenbuch“ von Joseph Reitmayr. 1820 veröffentlicht Joseph Zängl das Nachschlagewerk über die Darstellung der neuesten Nummerierung der Häuser, darunter auch bereits die Blumenstraße.
Dort werden auch das „Einlass“ genannte Torhaus als an der Blumenstraße, außerhalb des Stadtgrabens gelegen, aufgeführt, in dem sich fortan eine Lithografische Anstalt befindet, die im Besitz von Utzschneider war und auch die Utzschneider–Tuchmanufaktur in der Blumenstraße 486.
Um 1585 lässt sich der Name Züchtigers Gassl nachweisen, ab 1781 bis nach 1827 Scharfrichtergassl, ein Teil Abdeckergassl, um 1810 ein Teil Henkergässchen, von 1818 - 1833 teilweise Dultständzwinger, um 1818 bis 1873 ein Teil Glockengasse.
Die im Jahr 1995 benannte Straße An der Hauptfeuerwache war vormals Bestandteil der Blumenstraße.
Lage
>> Geographische Lage von Blumenstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
Wichtiger Anlieger: Viktualienmarkt
Zeitungsberichte
- Süddeutsche Zeitung, 3. April 2018: Das passiert gerade auf der Großbaustelle am Sendlinger Tor. Von Andreas Schubert, Foto von Stephan Rumpf: Eine 25 Meter tiefe Baugrube. Hier entsteht ein Erweiterungsbauwerk für den U-Bahnhof Sendlinger Tor. Um neue Zugänge zum U-Bahnhof zu schaffen, wurden die Wände in der Baugrube seit Februar zunächst eingefroren und nun durchbohrt. Es kann weiter der Durchgang zu den bestehenden Bahnsteigen der U1 und U2 bergmännisch gebohrt werden.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stadtgeschichte München: Blumenstraße