Waldfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf dem Waldfriedhof ist auch eine der größten '''Kriegsgräberstätten''' in Deutschland. 3.543 Opfer aus 18 Nationen der beiden Weltkriege sind hier begraben. Einen separaten Teil des Waldfriedhofs bildet der ''Cimitero Militare Italiano'', auf dem 3.238 italienische Soldaten ihre letzte Ruhe fanden. Sie waren als Kriegsgefangene von den Nazis zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert worden. | |||
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Version vom 26. Dezember 2021, 23:15 Uhr
| Dieser Artikel behandelt den Waldfriedhof München im Stadtteil Hadern; zum Waldfriedhof Solln siehe dort. |
Im Südwesten von München liegt der städtische Waldfriedhof beim Schloss Fürstenried. Er besteht aus dem Alten Teil und einem Neuen Teil. Der Friedhof gehört verwaltungstechnisch zum Stadtbezirk 20 Hadern. Er wird begrenzt: im Osten von der Würmtalstraße und von der Fürstenrieder Straße, im Süden von der Forst-Kasten-Allee und der Bundesautobahn 95, im Südwesten von der Tischlerstraße und im Nordwesten von der Kriegerheimstraße. Er war ab 1905 der erste parkartig angelegte Waldfriedhof in Deutschland. Er umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 1,7 km².
Geschichte
Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1905 durch den Architekten Hans Grässel. 1907 war der Alte Teil mit Platz für 35.000 Grabstellen fertig gestellt.
Ab 1963 erweiterte der Gartenarchitekt Prof. Ludwig Römer den Friedhof um den Neuen Teil mit weiteren 24.000 Plätzen. Fertig gestellt wurde dieser Teil im Jahr 1966.
Im alten Teil des Waldfriedhofs liegt die 1932 nach Plänen von Hermann Leitenstorfer errichtete Anastasiakapelle, die 1948 Fresken von Max Lacher erhielt. Einer der Schergen auf der Darstellung des Kreuzwegs wird als Adolf Hitler gedeutet.[1]
Auf dem Waldfriedhof ist auch eine der größten Kriegsgräberstätten in Deutschland. 3.543 Opfer aus 18 Nationen der beiden Weltkriege sind hier begraben. Einen separaten Teil des Waldfriedhofs bildet der Cimitero Militare Italiano, auf dem 3.238 italienische Soldaten ihre letzte Ruhe fanden. Sie waren als Kriegsgefangene von den Nazis zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert worden.
Seit 2006 gibt es auch die Möglichkeit der Bestattung unter Bäumen: Ein Urnenplatz unter einem so genannten Gemeinschaftsbaum oder einem Familienbaum.
Gräber bekannter Personen
Hier wurden Körperteile von NS-Opfern der nationalsozialistischen Euthanasieverbrechen/Krankenmorde bestattet und am 25. Mai 1990 ein Mahnmal von der Max-Planck-Gesellschaft errichtet. Das Mahnmal erinnert an die zahlreichen Opfer der „Euthanasie“-Morde, deren Gehirne von Wissenschaftlern des Kaiser-Wilhelm-Instituts (KWI) für Hirnforschung in Berlin und des KWI für Psychiatrie in München untersucht worden sind. Auch viele Prominente wurden hier bestattet:
- Politiker
- die bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard und Alfons Goppel, andere Politiker wie Georg von Vollmar, Stepan Bandera und Alfred von Tirpitz
- Schauspieler
- Leo Bardischewski, Karl Ludwig Diehl, Hansjörg FelmyW, Werner Finck, Fritz Kortner, Leo Peukert und Karl Schönböck
- Regisseur
- Paul VerhoevenW
- Sänger und Komponisten
- Elisabeth Biebl, Heidi BrühlW, Karl Amadeus Hartmann, Max Reger und Fritz Wunderlich
- Schriftsteller
- Lena Christ, Michael Ende, Paul Heyse und Frank Wedekind
- Unternehmer
- Jakob Heilmann, Heinrich Hugendubel, Karl Heckl, Ilse Kubaschewski, Carl Krone, Josef Rodenstock, Michael Schottenhamel, Friedrich Wamsler
- Wissenschaftler
- Werner Heisenberg, Carl von Linde
- Künstler und Architekten
- Hans Grässel, Theodor Fischer, Maximilian Ostenrieder, Friedrich von Thiersch, Franz von Stuck, Margarete Buchmiller, Josef Wittmann[2].
Lage
- Alter Teil: >> Geographische Lage von Waldfriedhof im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
- Neuer Teil: >> Geographische Lage von Waldfriedhof im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
- Nähe: Tischlerstraße, Olympiastraße
Verkehrsanbindung
Bis 1993 fuhr zum Waldfriedhof die Trambahn-Linie
(Harras—Waldfriedhof—Lorettoplatz). Die Gleise wurden 2012 entfernt. Das ehemalige Tramhäuschen dient heute als Toilettenhäuschen für das Buspersonal sowie als Wartehalle.
Von dort fahren alle Busse der Linien 54, 160 und 268 ab. Eine Telefonzelle gibt es dort auch.
Adressen
Fürstenrieder Straße 288
81377 München
☎ : 089 231-99343
: 51 151 Waldfriedhof Haupteingang
https://www.muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/orte/120255.html
Lorettoplatz 3
81377 München
☎ : 089 231-99350
: 54 54, 160 und 268 Lorettoplatz
https://www.muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/orte/120230.html
Siehe auch
Weblinks
- Waldfriedhof (bei muenchen.de )
- Alter Teil
- Schülerinnen und Schüler des Ludwigsgymnasiums … haben sich im Rahmen ihres Leistungskurses Geschichte mit dem Waldfriedhof und den dort beerdigten Promis beschäftigt. (2008, ISBN 3937090339. Ludwigsgymnasium)
- Biografien u. Grabsteine u.a. vom Münchner Waldfriedhof (Alter Teil) (bei knerger.de )
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Das Thema "Waldfriedhof" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Waldfriedhof (München). |
Einzelnachweise
- ↑ Berthold Neff: Aus dunkler Zeit. Süddeutsche Zeitung vom 7./8. September 2019, Seite R9
- ↑ Wikipedia: Liste von auf dem Münchner Waldfriedhof bestatteten Persönlichkeiten