NS-Dokumentationszentrum: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''NS-Dokumentationszentrum''' befindet sich in [[München]] am [[Max-Mannheimer-Platz]] an der [[Brienner Straße]] (nahe beim [[Königsplatz]]). Es zeigt und erklärt das Auftreten der Nationalsozialisten in der Stadt und ihre [[München in der Zeit des Nationalsozialismus|Terrorherrschaft]] (1933 — 1945). Sein vollständiger Name lautet: '''NS-Dokumentationszentrum München – Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus'''.


Es ist ein gemeinsames Projekt der [[Landeshauptstadt]] in Verbindung mit dem [[Freistaat Bayern]] und der Bundesrepublik Deutschland. Hier wird die Rolle Münchens als „Hauptstadt der Bewegung“ beim Aufstieg der NSDAP und der Durchsetzung des NS-Regimes, die [[München in der Zeit des Nationalsozialismus|Geschichte des Nationalsozialismus]] gezeigt. Baubeginn für das Gebäude des NS-Dokumentationszentrums auf dem ehemaligen Gelände des "Braunen Hauses" war 2011. Es wurde am 30. April 2015, dem 70. Jahrestag des Einmarsches der [[US-Armee]] in München, eröffnet. Für viele Menschen war der [[30. April 1945]] der Tag der Befreiung Münchens.


::Voraussichtliche Eröffnung des NS-Dokumentationszentrums am '''30. April 2015''', dem 70. Jahrestag des Einmarsches der [[US-Armee]], für einige der Tag der [[30._April_1945|Befreiung  Münchens]].
Die Architekten aus Berlin planten das würfelartige Gebäude, das in "starkem Kontrast zur Umgebung" steht. Bis dahin gab es in München als städtisches Lern- und Informationsangebot eine Abteilung im [[Münchner_Stadtmuseum#Dauerausstellung_.22Nationalsozialismus_in_M.C3.BCnchen_.E2.80.93_Chiffren_der_Erinnerung.22|Stadtmuseum]]. Wichtig war auch immer der Verweis auf die ''Gedenkstätte des [[KZ Dachau|Konzentrationslagers Dachau]],'' das ja ab [[1933]] der Hauptort der Verbrechen der Münchner Nazis (NSDAP) war (und ebenfalls erst spät würdig gestaltet wurde).


Die Gründungsdirektorin war zunächst Irmtrud Wojak, Jahrgang 1963. Sie forscht über Verfolgung, Emigration und Exil in der Zeit des Nationalsozialismus und über die juristische Aufarbeitung in den ersten Jahrzehnten nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Sie leitete den Bereich Historische Forschung beim Internationalen Suchdienst in Arolsen. Sie wurde im November 2011 abgelöst. [[Winfried Nerdinger]] (* 1944) wurde Gründungsdirektor. Als Leiter ging Nerdinger 2018 in Ruhestand.


Ein ('''NS-) Dokumentationszentrum''' befindet sich in [[München]] an der [[Brienner Straße]] (nahe [[Königsplatz]]) in der Planung und Bauphase. Es soll das Auftreten der Nationalsozialisten in der Stadt und ihre Terrorherrschaft zeigen und erklären.
Jetzige Leiterin ist die Historikerin [[Mirjam Zadoff]].  


Es ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt in Verbindung mit dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland. Hier soll die Rolle Münchens als „Hauptstadt der Bewegung“ beim Aufstieg der NSDAP und der Durchsetzung des NS-Regimes gezeigt werden. Baubeginn für das Gebäude des NS-Dokumentationszentrums auf dem ehemaligen Gelände des "Braunen Hauses" ist 2011.
[[Datei:NS-DokuZentr 1353.jpg|thumb|500px|Front zur Briennner Straße, Aufn. von 2015]]
==Ausstellungskonzept, Rundgang ==
* Warum [[München im Nationalsozialismus|München]]?
* Wie konnte es dazu kommen?
* Was geht mich das an?


Die Architekten aus Berlin planen ein würfelartiges Gebäude "mit ausgeprägter Höhenentwicklung", das in "starkem Kontrast zur Umgebung" stehen soll.  
Diese drei Leitfragen sollen beim ''Rundgang von oben nach unten'' mit seinen 33 Themenschwerpunkten beantwortet werden. Dazu werden mehr als 800 Dokumente aus etwa 150 deutschen und ausländischen Archiven gezeigt.  


Die Gründungsdirektorin war zunächst [[Irmtrud Wojak]], Jahrgang 1963. Sie forscht über Verfolgung, Emigration und Exil in der Zeit des Nationalsozialismus und über die juristische Aufarbeitung in den ersten Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie leitete den Bereich Historische Forschung beim Internationalen Suchdienst in Arolsen. Sie wurde im November 2011 abgelöst.  
===4. Obergeschoss===
* Anfänge und der Aufstieg der Nationalsozialisten in München
===3. Obergeschoss===
* Alltag unter dem NS-Regime
* Ausgrenzung von Minderheiten
===2. Obergeschoss===
* Verbrechen von Münchnern im Zweiten Weltkrieg
* Folgen des Vernichtungskriegs
* Rüstungsindustrie
===1. Obergeschoss===
* Zusammenbruch des Regimes
* Nachwirkungen bis heute


Nun ist [[Winfried Nerdinger]] (Jg. 1944) designierter Gründungsdirektor.
===Die Moabiter Sonette===
[[Bild:MueBriennerbau2012a.jpg|thumb|Der Baustellenzaun, 2012]]
Die 80 [[Moabiter Sonette]], die der 1945 ermordete Münchner Widerstandskämpfer [[Albrecht Haushofer]] während seiner Haft in Berlin geschrieben hatte, sind das einzige Zeit-Original, das im Haus ausgestellt wird.
==Ausstellungskonzept==


* Warum München?
===Lernforum, Bibliothek===
* Wie konnte es dazu kommen?
In den Untergeschossen gibt es ein mit der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] entwickeltes "Lernforum", einen Bereich mit Medientischen, Rechercheplätzen und einer Bibliothek.
* Was geht mich das an?


Diese drei Leitfragen sollen beantwortet werden.
==Besucherinformationen==
{{Adresse
|Name =
|Straße = [[Brienner Straße]] 34
|PLZ = 80333
|Stadt = München
|Telefon = 089 2336700-0
|Fax =
|Mobil =
|eMail = nsdoku@muenchen.de
}}
;Öffnungszeiten:Di – So 10 – 19 Uhr
:Schulklassen und Seminarteilnehmer können nach Vereinbarung auch früher oder später kommen.
;Eintritt:Erwachsene 5 €, ermäßigt 2,50 €, Jugendliche unter 18 Jahren kostenlos
* Die Ausstellung ist sowohl in Deutsch als auch in Englisch gestaltet.
* Begleithefte gibt es zusätzlich in Französisch, Hebräisch, Italienisch, Polnisch, Russisch und Spanisch.


==Gebäude==
==Gebäude==
Das Berliner Architekturbüro von Bettina Georg, Tobias Scheel und Simon Wetzel hat den Wettbewerb für das Dokumentationszentrum gewonnen. Sechs Stockwerke mit wechselnder Fassadenoptik, die Ausblicke auf die noch vorhandene Architektur ermöglicht. Darunter zwei Tiefgeschosse mit Pädagogik- und Bibliothekseinrichtungen.
Das Berliner Architekturbüro von Bettina Georg, Tobias Scheel und Simon Wetzel hat den Wettbewerb für das Dokumentationszentrum gewonnen. Sechs Stockwerke mit wechselnder Fassadenoptik, die Ausblicke auf die noch vorhandene Architektur ermöglicht. Darunter befinden sich zwei Tiefgeschosse mit Pädagogik- und Bibliothekseinrichtungen.
 
== Führungen ==
Start am NS-Dokumentationszentrum München
*Jeden Sonntag, 11.00 Uhr
 - Öffentlicher Rundgang
 ''München und der Nationalsozialismus''
 Treffpunkt Foyer
* Every first Saturday of the Month, 11.00 a.m. - 
Guided tour in English
 - Munich and National Socialism
 - Meeting P. Treffpunkt Foyer
 
== Außenstelle Zwangsarbeitslager Neuaubing==
Das NS-Dokumentationszentrum bekommt in [[Neuaubing]] mit der letzten davon erhalten gebliebenen Baracke des [[Zwangsarbeiterlager|Zwangsarbeitslagers]] an der [[Ehrenbürgstraße]] eine zusätzliche Außenstelle. Sie soll als Unterrichtsort genutzt werden.
 
Dies war eines von 400 Zwangsarbeiterlagern in der Stadt, wo ausländische Menschen vom NS-Staat und den örtlichen Unternehmen ausgebeutet wurden.
 
== Sonderausstellungen==
* 2016, [http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/veranstaltungen/details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=91&cHash=a584538f75004a4917a5175391886fc1 ''erfasst, verfolgt, vernichtet'' - Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus]. Die hundertfachen Krankenmorde auch in und bei [[München]]] vom 4. April bis 26. Juni 2016
 
* 2023: „München und der Nationalsozialismus“: Rundgang jeden Sonntag, 11 und 14 Uhr. Um 13 Uhr wird außerdem ein Rundgang in englischer Sprache angeboten.
* 2023: „TO BE SEEN. queer lives 1900 –1950“: Rundgang jeden Dienstag, 17.30 Uhr und jeden Sonntag, 15 Uhr<ref>[[Rathaus-Umschau]] 5/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/5/NS-Dokuzentrum-bietet-Rundgaenge-durch-seine-Ausstellungen-an-105144 NS-Dokuzentrum bietet Rundgänge durch seine Ausstellungen an]</ref>.


==Geschichte der geplanten Institution ==
==Geschichte==
1989 gab der Münchner Stadtrat erstmals die Anregung ein „Haus der Zeitgeschichte“ zu errichten. Als Ort hatte man auch da das Grundstück des „Braunen Hauses“ im Blick, wo während des 3. Reichs die Reichsleitung der NSDAP ihren Sitz hatte. Die Planungen hierfür verliefen im Sand.
[[1989]] gab der Münchner [[Stadtrat]] erstmals die Anregung, ein „Haus der Zeitgeschichte“ zu errichten. Als Ort hatte man auch da das Grundstück des „[[Braunes Haus|Braunen Hauses]]“ im Blick, wo während des 3. Reichs die Reichsleitung der NSDAP ihren Sitz hatte. Die Planungen hierfür verliefen im Sand.


Die Landeshauptstadt entschied 2001 sich in einem Grundsatzbeschluss, ein NS-Dokumentationszentrum aufzubauen. Sechs Monate später schloss sich der Freistaat Bayern dieser Idee an und in der Folgezeit wurden vier Symposien mit Bürgerbeteiligung darüber durchgeführt.
Die Landeshauptstadt entschied sich [[2001]] in einem Grundsatzbeschluss, ein NS-Dokumentationszentrum aufzubauen. Sechs Monate später schloss sich der Freistaat Bayern dieser Idee an und in der Folgezeit wurden vier Symposien mit Bürgerbeteiligung über die zu zeigenden Inhalte etc. durchgeführt.


2005 begannen Mitarbeiter des Kulturreferats der Stadt mit drei Fachgremien (politischer und wissenschaftlicher Beirat, Kuratorium) den Aufbau und die Einrichtung des Zentrums intensiv vorzubereiten und 2008 wurde ein Architekturwettbewerb dazu ausgelobt..
2005 begannen Mitarbeiter des [[Kulturreferat]]s der Stadt mit drei Fachgremien (politischer und wissenschaftlicher Beirat, Kuratorium) den Aufbau und die Einrichtung des Zentrums intensiv vorzubereiten und 2008 wurde ein Architekturwettbewerb dazu ausgelobt.


2012 wurde die Gründungsdirektorin des Zentrums, die Historikerin [[Irmtrud Wojak]], von ihrer Aufgabe entbunden – nach Streitigkeiten über die Gestaltung der Ausstellung. Seit Kurzem gibt es ein neues Konzept für die künftige Dauerausstellung. Entwickelt hat es eine Gruppe um den Architekten Wilfried Nerdinger und den Historiker Peter Longerich. Die ständige Ausstellung soll vor allem mit Texttafeln, Fotos und Filmen arbeiten, um eine Ausstellung von Reliquien zu vermeiden.
2012 wurde die dafür ernannte Gründungsdirektorin des Zentrums, die Historikerin [[Irmtrud Wojak]], von ihrer Aufgabe entbunden – nach Streitigkeiten über die Gestaltung der Ausstellung. Seit Kurzem gibt es ein neues Konzept für die künftige Dauerausstellung. Entwickelt hat es eine Gruppe um den Architekten Wilfried Nerdinger und den Historiker [[Peter Longerich]]. Die ständige Ausstellung soll vor allem mit Texttafeln, Fotos und Filmen arbeiten, um eine Ausstellung von Reliquien zu vermeiden.


== Außenstelle Zwangsarbeitslager Neuaubing==
30. April 2015: Zur Eröffnung gab es einen Festakt im benachbarten [[Amerikahaus]]. Zur Eröffnungsfeier kamen auch Holocaust-Überlebende sowie Gesandte aus Ländern, die im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland Krieg geführt haben.
Das NS-Dokumentationszentrum bekommt in [[Neuaubing]] mit der letzten davon erhalten gebliebenen Baracke des [[Zwangsarbeiterlager|Zwangsarbeitslagers]] an der [[Ehrenbürgstraße]] eine zusätzliche Außenstelle. Sie soll als Unterrichtsort genutzt werden. Dies war eines von 400 ehemaligen Zwangsarbeiterlagern in der Stadt, wo ausländische Menschen vom noch siegreichen NS-Staat ausgebeutet worden sind.
 
[[5. Februar]] 2018: Die Stadt München hat mit einem Festakt den bislang namenlosen Platz vor dem NS-Dokuzentrum nach dem Shoah-Überlebenden [[Max Mannheimer]] benannt.
 
==Rezensionen, Aufnahme, Bedeutung des Hauses …==
* [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/swr2-forum-weisser-wuerfel-zur-braunen-geschichte/-/id=660214/did=15253454/nid=660214/1nv5m36/index.html  Diskussion] mit [[Andreas Heusler|Heusler]], [[Peter Longerich|Longrich]], Ullrich direkt nach <!--  Was leistet das neue NS-Dokumentationszentrum in München?
 
==Weitere Weblinks==
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ehrung-das-ns-dokuzentrum-liegt-jetzt-am-max-mannheimer-platz-1.3856430 ... bislang namenlosen Platz vor dem NS-Dokuzentrum nach Max Mannheimer benannt.] [[SZ]] vom 6.2.2018
 
Es diskutierten 45 Min:
Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München
Prof. Dr. Peter Longerich, Historiker, München
Dr. Volker Ullrich, "Die Zeit", Hamburg
Gesprächsleitung: Ursula Nusser -->der Eröffnung, Mai 2015 im swr2 
* [http://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2015-04/ns-zeit-taetersuche-enkel-forschen-kz-gedenkstaette-neuengamme …  in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.] (Die Zeit vom 4. Mai 2015)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[Memory Loops]]
* [[Memory Loops]]
* [[NSDAP-Gebäude in München und ihre Reste]]
* [[NSDAP-Gebäude in München und ihre Reste]]
* Der angebliche [[Münchner Weg wird ein Kampf gegen das Erinnern|Münchner Weg]] wird im Ergebnis allmählich zu einem Kampf für das Vergessen - gegen das Erinnern
* Geschichte des nun überbauten Grundstücks: ''[[Lotzbeck-Palais]]'', später auch ''Palais Barlow'' oder ''Braunes Haus'' genannt
* Was war anders in München am [[10. März 1933]] ?
* [[Institut für Zeitgeschichte]]


==Literatur==
==Literatur==
* Alexander Krause: Arcisstraße 12. Palais Pringsheim - Führerbau - Amerika-Haus - Hochschule für Musik und Theater, München 2005
* Winfried Nerdinger (auch als Hrsg.) mit Hans Günter Hockerts, Marita Krauss, Peter Longerich, Mirjana Grdanjski, Markus Eisen: ''München und der Nationalsozialismus — '''Katalog''' des NS-Dokumentationszentrums München. 2. Auflage 2015. 624 Seiten mit 850 teils farbigen Abbildungen. ISBN 978-3-406-66701-5 (Deutsch- und englischsprachige Ausgaben. [[Diskussion:NS-Dokumentationszentrum#Inhalt_Katalog|Inhaltsregister)]]
* Kulturreferat der Landeshauptstadt München/Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Hrsg.): ''Ein NS-Dokumentationszentrum für München. Ein Symposion in zwei Teilen.'' Tagungsband, München, 2003.
 
* Alexander Krause: ''Arcisstraße 12. Palais Pringsheim - Führerbau - Amerika-Haus - Hochschule für Musik und Theater,'' München 2005
* Kulturreferat der Landeshauptstadt München/[[Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit]] (Hrsg.): ''Ein NS-Dokumentationszentrum für München. Ein Symposion in zwei Teilen.'' Tagungsband, München, 2003.
* Kulturreferat der Landeshauptstadt München (Hrsg.): ''Der Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus - Perspektiven des Erinnerns.'' Dokumentation der Gesprächsreihe im Rahmen der Projektvorbereitung für ein NS-Dokumentationszentrum München, München, 2007.
* Kulturreferat der Landeshauptstadt München (Hrsg.): ''Der Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus - Perspektiven des Erinnerns.'' Dokumentation der Gesprächsreihe im Rahmen der Projektvorbereitung für ein NS-Dokumentationszentrum München, München, 2007.
* Iris Lauterbach, Julian Rosefeldt, Piero Steinle (Hrsg.): ''Bürokratie und Kult. Das Parteizentrum am Königsplatz in München.'' Geschichte und Rezeption, München/Berlin, 1995.
* Iris Lauterbach, Julian Rosefeldt, Piero Steinle (Hrsg.): ''Bürokratie und Kult. Das Parteizentrum am Königsplatz in München.'' Geschichte und Rezeption, München/Berlin, 1995.
* Winfried Nerdinger (Hrsg.): ''Ort und Erinnerung. Nationalsozialismus in München.'' Salzburg, 2006
* Winfried Nerdinger (Hrsg.): ''Ort und Erinnerung. Nationalsozialismus in München.'' Salzburg, 2006
* Irmtrud Wojak: [http://www.perlentaucher.de/buch/19421.html Auschwitz-Prozess 4 Ks 2/ 63 Frankfurt am Main] (Rezension bei perlentaucher.de)
* Irmtrud Wojak: [https://www.perlentaucher.de/buch/irmtrud-wojak/fritz-bauer-1903-1968.html Auschwitz-Prozess 4 Ks 2/ 63 Frankfurt am Main], 2009 (Rezension bei perlentaucher.de)
 


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Gottfried Knapp: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ns-dokuzentrum-in-muenchen-wuerfel-des-schreckens-1.2085204 NS-Dokuzentrum in München: Würfel des Schreckens.] In der [[SZ]] vom 12. August 2014 (Architekturkritik mit der These: Wird dieses Bauwerk nicht zwangsläufig zum Triumphort für die Täter ? )
*{{Website|www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de}}
* [http://www.muenchen.de/Rathaus/kult/museen/nsdokumentationszentrum/133954/index.html NS-Dokumentationszentrum auf www.muenchen.de]
** [http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/lernforum Das NS-Dokumentationszentrum München. Ein historisch-politischer Lernort für die Zukunft.]
** [http://www.muenchen.de/rathaus/rathaus/dms/Home/Stadtverwaltung/Kulturreferat/ns-dokumentationszentrum/Ausstellungskonzept.pdf  Ausstellungskonzept für das NS-Dokumentationszentrum] (PDF-Datei)
** [http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/zentrum/vorgeschichte Projektentwicklung und Vorgeschichte]
* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/zentrum Das NS-Dokumentationszentrum München. Ein historisch-politischer Lernort für die Zukunft.]
** [http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/dauerausstellung/konzept/ Ausstellungskonzept für das NS-Dokumentationszentrum]
** [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/zentrum/chronologie Projektentwicklung und Vorgeschichte]
* Ernst Eisenbichler:'' [http://www.br.de/nachrichten/ns-dokumentationszentrum-muenchen-ausstellung100.html Erinnerung mit Verspätung.]'' Beiträge im [[bR|Bayerischen Rundfunk]] Stand: 16.04.2015 
* [http://www.muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/orte/1245649.html NS-Dokumentationszentrum] bei muenchen.de
* Gottfried Knapp: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ns-dokuzentrum-in-muenchen-wuerfel-des-schreckens-1.2085204 NS-Dokumentationszentrum in München: Würfel des Schreckens.] In der [[SZ]] vom 12. August 2014 (Architekturkritik mit der These: Wird dieses Bauwerk nicht zwangsläufig zum Triumphort für die Täter?)
* [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,612049,00.html Berliner Architekten bauen NS-Dokumentationszentrum.] Spiegel vom 8. März 2009.  
* [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,612049,00.html Berliner Architekten bauen NS-Dokumentationszentrum.] Spiegel vom 8. März 2009.  
* [http://www.memoryloops.net ''memory loops'' im WWW (audio-spuren auf dem stadtplan)]
* [http://www.memoryloops.net ''memory loops'' im WWW (audio-spuren auf dem stadtplan)]
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/maxvorstadt-ns-dokuzentrum-braucht-neuen-chef-1.1176299 NS-Dokuzentrum braucht neuen Chef.] [[SZ]] vom 28.10.11 (Zum Abgang von Irmtrud Wojak)
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/maxvorstadt-ns-dokuzentrum-braucht-neuen-chef-1.1176299 NS-Dokuzentrum braucht neuen Chef.] [[SZ]] vom 28.10.11 (Zum Abgang von Irmtrud Wojak)
* {{WL2|de:Topographie_des_Terrors|Berliner Ausstellung}} auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Albrecht-Straße 8. Dort befand sich das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (heute: Niederkirchnerstraße 8 in Berlin-Kreuzberg)
* Wikipedia-Artikel über Mirjam Zadoff
{{Wikipedia-Artikel|NS-Dokumentationszentrum_(München)}}


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Museum]]
[[Kategorie:Brienner Straße]]
[[Kategorie:Brienner Straße]]

Aktuelle Version vom 9. Januar 2023, 18:37 Uhr

Das NS-Dokumentationszentrum befindet sich in München am Max-Mannheimer-Platz an der Brienner Straße (nahe beim Königsplatz). Es zeigt und erklärt das Auftreten der Nationalsozialisten in der Stadt und ihre Terrorherrschaft (1933 — 1945). Sein vollständiger Name lautet: NS-Dokumentationszentrum München – Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus.

Es ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt in Verbindung mit dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland. Hier wird die Rolle Münchens als „Hauptstadt der Bewegung“ beim Aufstieg der NSDAP und der Durchsetzung des NS-Regimes, die Geschichte des Nationalsozialismus gezeigt. Baubeginn für das Gebäude des NS-Dokumentationszentrums auf dem ehemaligen Gelände des "Braunen Hauses" war 2011. Es wurde am 30. April 2015, dem 70. Jahrestag des Einmarsches der US-Armee in München, eröffnet. Für viele Menschen war der 30. April 1945 der Tag der Befreiung Münchens.

Die Architekten aus Berlin planten das würfelartige Gebäude, das in "starkem Kontrast zur Umgebung" steht. Bis dahin gab es in München als städtisches Lern- und Informationsangebot eine Abteilung im Stadtmuseum. Wichtig war auch immer der Verweis auf die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau, das ja ab 1933 der Hauptort der Verbrechen der Münchner Nazis (NSDAP) war (und ebenfalls erst spät würdig gestaltet wurde).

Die Gründungsdirektorin war zunächst Irmtrud Wojak, Jahrgang 1963. Sie forscht über Verfolgung, Emigration und Exil in der Zeit des Nationalsozialismus und über die juristische Aufarbeitung in den ersten Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie leitete den Bereich Historische Forschung beim Internationalen Suchdienst in Arolsen. Sie wurde im November 2011 abgelöst. Winfried Nerdinger (* 1944) wurde Gründungsdirektor. Als Leiter ging Nerdinger 2018 in Ruhestand.

Jetzige Leiterin ist die Historikerin Mirjam Zadoff.

Front zur Briennner Straße, Aufn. von 2015

Ausstellungskonzept, Rundgang

  • Warum München?
  • Wie konnte es dazu kommen?
  • Was geht mich das an?

Diese drei Leitfragen sollen beim Rundgang von oben nach unten mit seinen 33 Themenschwerpunkten beantwortet werden. Dazu werden mehr als 800 Dokumente aus etwa 150 deutschen und ausländischen Archiven gezeigt.

4. Obergeschoss

  • Anfänge und der Aufstieg der Nationalsozialisten in München

3. Obergeschoss

  • Alltag unter dem NS-Regime
  • Ausgrenzung von Minderheiten

2. Obergeschoss

  • Verbrechen von Münchnern im Zweiten Weltkrieg
  • Folgen des Vernichtungskriegs
  • Rüstungsindustrie

1. Obergeschoss

  • Zusammenbruch des Regimes
  • Nachwirkungen bis heute

Die Moabiter Sonette

Die 80 Moabiter Sonette, die der 1945 ermordete Münchner Widerstandskämpfer Albrecht Haushofer während seiner Haft in Berlin geschrieben hatte, sind das einzige Zeit-Original, das im Haus ausgestellt wird.

Lernforum, Bibliothek

In den Untergeschossen gibt es ein mit der Technischen Universität München entwickeltes "Lernforum", einen Bereich mit Medientischen, Rechercheplätzen und einer Bibliothek.

Besucherinformationen

NS-Dokumentationszentrum


Brienner Straße 34
80333 München
☎ : 089 2336700-0
@ : nsdoku@muenchen.de

Öffnungszeiten
Di – So 10 – 19 Uhr
Schulklassen und Seminarteilnehmer können nach Vereinbarung auch früher oder später kommen.
Eintritt
Erwachsene 5 €, ermäßigt 2,50 €, Jugendliche unter 18 Jahren kostenlos
  • Die Ausstellung ist sowohl in Deutsch als auch in Englisch gestaltet.
  • Begleithefte gibt es zusätzlich in Französisch, Hebräisch, Italienisch, Polnisch, Russisch und Spanisch.

Gebäude

Das Berliner Architekturbüro von Bettina Georg, Tobias Scheel und Simon Wetzel hat den Wettbewerb für das Dokumentationszentrum gewonnen. Sechs Stockwerke mit wechselnder Fassadenoptik, die Ausblicke auf die noch vorhandene Architektur ermöglicht. Darunter befinden sich zwei Tiefgeschosse mit Pädagogik- und Bibliothekseinrichtungen.

Führungen

Start am NS-Dokumentationszentrum München

  • Jeden Sonntag, 11.00 Uhr
 - Öffentlicher Rundgang
 München und der Nationalsozialismus
 Treffpunkt Foyer
  • Every first Saturday of the Month, 11.00 a.m. - 
Guided tour in English
 - Munich and National Socialism
 - Meeting P. Treffpunkt Foyer

Außenstelle Zwangsarbeitslager Neuaubing

Das NS-Dokumentationszentrum bekommt in Neuaubing mit der letzten davon erhalten gebliebenen Baracke des Zwangsarbeitslagers an der Ehrenbürgstraße eine zusätzliche Außenstelle. Sie soll als Unterrichtsort genutzt werden.

Dies war eines von 400 Zwangsarbeiterlagern in der Stadt, wo ausländische Menschen vom NS-Staat und den örtlichen Unternehmen ausgebeutet wurden.

Sonderausstellungen

  • 2023: „München und der Nationalsozialismus“: Rundgang jeden Sonntag, 11 und 14 Uhr. Um 13 Uhr wird außerdem ein Rundgang in englischer Sprache angeboten.
  • 2023: „TO BE SEEN. queer lives 1900 –1950“: Rundgang jeden Dienstag, 17.30 Uhr und jeden Sonntag, 15 Uhr[1].

Geschichte

1989 gab der Münchner Stadtrat erstmals die Anregung, ein „Haus der Zeitgeschichte“ zu errichten. Als Ort hatte man auch da das Grundstück des „Braunen Hauses“ im Blick, wo während des 3. Reichs die Reichsleitung der NSDAP ihren Sitz hatte. Die Planungen hierfür verliefen im Sand.

Die Landeshauptstadt entschied sich 2001 in einem Grundsatzbeschluss, ein NS-Dokumentationszentrum aufzubauen. Sechs Monate später schloss sich der Freistaat Bayern dieser Idee an und in der Folgezeit wurden vier Symposien mit Bürgerbeteiligung über die zu zeigenden Inhalte etc. durchgeführt.

2005 begannen Mitarbeiter des Kulturreferats der Stadt mit drei Fachgremien (politischer und wissenschaftlicher Beirat, Kuratorium) den Aufbau und die Einrichtung des Zentrums intensiv vorzubereiten und 2008 wurde ein Architekturwettbewerb dazu ausgelobt.

2012 wurde die dafür ernannte Gründungsdirektorin des Zentrums, die Historikerin Irmtrud Wojak, von ihrer Aufgabe entbunden – nach Streitigkeiten über die Gestaltung der Ausstellung. Seit Kurzem gibt es ein neues Konzept für die künftige Dauerausstellung. Entwickelt hat es eine Gruppe um den Architekten Wilfried Nerdinger und den Historiker Peter Longerich. Die ständige Ausstellung soll vor allem mit Texttafeln, Fotos und Filmen arbeiten, um eine Ausstellung von Reliquien zu vermeiden.

30. April 2015: Zur Eröffnung gab es einen Festakt im benachbarten Amerikahaus. Zur Eröffnungsfeier kamen auch Holocaust-Überlebende sowie Gesandte aus Ländern, die im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland Krieg geführt haben.

5. Februar 2018: Die Stadt München hat mit einem Festakt den bislang namenlosen Platz vor dem NS-Dokuzentrum nach dem Shoah-Überlebenden Max Mannheimer benannt.

Rezensionen, Aufnahme, Bedeutung des Hauses …

Siehe auch

Literatur

  • Winfried Nerdinger (auch als Hrsg.) mit Hans Günter Hockerts, Marita Krauss, Peter Longerich, Mirjana Grdanjski, Markus Eisen: München und der Nationalsozialismus — Katalog des NS-Dokumentationszentrums München. 2. Auflage 2015. 624 Seiten mit 850 teils farbigen Abbildungen. ISBN 978-3-406-66701-5 (Deutsch- und englischsprachige Ausgaben. Inhaltsregister)
  • Alexander Krause: Arcisstraße 12. Palais Pringsheim - Führerbau - Amerika-Haus - Hochschule für Musik und Theater, München 2005
  • Kulturreferat der Landeshauptstadt München/Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Hrsg.): Ein NS-Dokumentationszentrum für München. Ein Symposion in zwei Teilen. Tagungsband, München, 2003.
  • Kulturreferat der Landeshauptstadt München (Hrsg.): Der Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus - Perspektiven des Erinnerns. Dokumentation der Gesprächsreihe im Rahmen der Projektvorbereitung für ein NS-Dokumentationszentrum München, München, 2007.
  • Iris Lauterbach, Julian Rosefeldt, Piero Steinle (Hrsg.): Bürokratie und Kult. Das Parteizentrum am Königsplatz in München. Geschichte und Rezeption, München/Berlin, 1995.
  • Winfried Nerdinger (Hrsg.): Ort und Erinnerung. Nationalsozialismus in München. Salzburg, 2006
  • Irmtrud Wojak: Auschwitz-Prozess 4 Ks 2/ 63 Frankfurt am Main, 2009 (Rezension bei perlentaucher.de)

Weblinks

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Das Thema "NS-Dokumentationszentrum" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: NS-Dokumentationszentrum_(München).