Akademie der Bildenden Künste: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:German postcard - 061.jpg|thumb|Neue Akademie der Künste (um 1900)]]
[[Bild:German postcard - 061.jpg|thumb|Neue Akademie der Künste (um 1900)]]


Sie wurde 1808 durch König [[Maximilian I. (Bayern, König)|Maximilian I. von Bayern]] als "Königliche Akademie der Bildenden Künste" gegründet. Ihr erster Direktor war [[Johann Peter von Langer]], vormals Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihm folgte 1824 mit [[Peter von Cornelius]]. 1886 bezog sie den von [[1874]] - [[1875]] errichteten repräsentativen Neubau von [[Gottfried von Neureuther]] in der [[Akademiestraße]] beim [[Siegestor]], in dem sie auch heute noch ihren Sitz hat.
Die '''Akademie der Bildenden Künste''' wurde [[1808]] durch König [[Maximilian I. (Bayern, König)|Maximilian I. von Bayern]] als '''"Königliche Akademie der Bildenden Künste"''' gegründet. Ihr erster Direktor war [[Johann Peter von Langer]], vormals Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihm folgte 1824 [[Peter von Cornelius]].  


Neben ihrer Rolle als Ausbildungsstätte war die Akademie bald auch eine Künstlergesellschaft. Die Landschaftsmaler der ersten Generation (z.B. [[Max Joseph Wagenbauer]], [[Johann Jakob Dorner der Jüngere]], [[Simon Warnberger]], [[Franz Xaver von Meixner]]) waren stilistisch richtungsweisend für die Entwicklung der im Umkreis dieser Akademie beheimateten [[Münchner Schule]], sind jedoch nicht so bekannt geworden wie ihre Nachfolger.  
1886 bezog sie den von [[1874]] - [[1875]] errichteten repräsentativen Neubau von [[Gottfried von Neureuther]] in der [[Akademiestraße]] beim [[Siegestor]], in dem sie auch heute noch ihren Sitz hat.


Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die ''Münchner Akademie'' einen weltweit führenden Ruf. Es lehrten hier z.B. die Maler [[Franz von Defregger]] und [[Franz von Stuck]] sowie die Bildhauer [[Adolf von Hildebrand]], [[Max Widnmann]] und [[Ludwig Michael von Schwanthaler|Ludwig Schwanthaler]]. Student zu dieser Zeit war [[Franz von Lenbach]]. Eine Blütezeit erlebte die Akademie unter [[Wilhelm von Kaulbach]] und [[Karl Theodor von Piloty]].


Vor allem das spätere Ansehen ihrer früheren Studenten zeigt die Bedeutung der Akademie um die Jahrhundertwende: Zu den Studenten zählten da [[Lovis Corinth]], [[Otto Mueller]], [[Wassily Kandinsky]], [[Alfred Kubin]], [[Paul Klee]], [[Franz Marc]], [[Richard Riemerschmid]], [[Otto Greiner]] und [[Bruno Paul]].
Neben ihrer Rolle als Ausbildungsstätte war die Akademie bald auch eine ''Künstlergesellschaft.'' Die Landschaftsmaler der ersten Generation (z.B. [[Max Joseph Wagenbauer]], [[Johann Jakob Dorner der Jüngere]], [[Simon Warnberger]], [[Franz Xaver von Meixner]]) waren stilistisch richtungsweisend für die Entwicklung der im Umkreis dieser Akademie beheimateten [[Münchner Schule]]. Sie sind jedoch nicht so bekannt geworden wie ihre Nachfolger.   
 
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die ''Münchner Akademie'' einen weltweit führenden Ruf. Es lehrten hier z. B. die Maler [[Franz von Defregger]] und [[Franz von Stuck]] sowie die Bildhauer [[Adolf von Hildebrand]], [[Max Widnmann]] und [[Ludwig Michael von Schwanthaler|Ludwig Schwanthaler]]. Student zu dieser Zeit war [[Franz von Lenbach]]. Eine Blütezeit erlebte die Akademie unter [[Wilhelm von Kaulbach]] und [[Karl Theodor von Piloty]].
 
 
Vor allem das spätere Ansehen ihrer früheren Studenten zeigt die Bedeutung der Akademie um die Jahrhundertwende: '''Zu den Studenten''' zählten da [[Lovis Corinth]], [[Otto Mueller]], [[Wassily Kandinsky]], [[Alfred Kubin]], [[Paul Klee]], [[Franz Marc]], [[Richard Riemerschmid]], [[Otto Greiner]] und [[Bruno Paul]].


Nach dem Ersten Weltkrieg büßte die Akademie ihre Bedeutung ein. Nach der Niederschlagung der [[Räterepublik]] herrschte in München ein repressives Klima. Für die nationalsozialistische Kulturpolitik war die Akademie nach 1933 eine wichtige Betätigungsstätte. Nationalsozialistische Künstler wie der "Reichsschamhaarmaler" [[Adolf Ziegler]] und der gigantomanische Bildhauer [[Josef Thorak]] wurden an die Akademie berufen.
Nach dem Ersten Weltkrieg büßte die Akademie ihre Bedeutung ein. Nach der Niederschlagung der [[Räterepublik]] herrschte in München ein repressives Klima. Für die nationalsozialistische Kulturpolitik war die Akademie nach 1933 eine wichtige Betätigungsstätte. Nationalsozialistische Künstler wie der "Reichsschamhaarmaler" [[Adolf Ziegler]] und der gigantomanische Bildhauer [[Josef Thorak]] wurden an die Akademie berufen.


[[1953]] erhält die Akademie ihren heutigen Namen.


Nach 1946 wurde die Akademie durch die Berufung von [[Franz Xaver Fuhr]], [[Sep Ruf]], [[Toni Stadler]] (alle drei [[1946]]), [[Charles Crodel]] (1952) und [[Georg Meistermann]] (1964) erneuert. In den Nachkriegsjahren fiel es der Münchner Akademie dennoch schwer, sich von ihrer nationalsozialistischen Prägung zu lösen und sich der internationalen Moderne anzuschließen. Die Akademie hat trotz vieler Bemühungen bis heute nicht die Bedeutung früherer Jahre erlangt.
Nach 1946 wurde die Akademie durch die Berufung von [[Franz Xaver Fuhr]], [[Sep Ruf]], [[Toni Stadler]] (alle drei [[1946]]), [[Charles Crodel]] (1952) und [[Georg Meistermann]] (1964) erneuert. In den Nachkriegsjahren fiel es der Münchner Akademie dennoch schwer, sich von ihrer nationalsozialistischen Prägung zu lösen und sich der internationalen Moderne anzuschließen. [[1953]] erhält die Akademie ihren heutigen Namen. Die Akademie hat trotz vieler Bemühungen bis heute nicht die Bedeutung früherer Jahre erlangt.
   
   
Rektor der Akademie ist Prof. [[Nikolaus Gerhart]] als Nachfolger von Prof. Ben Willikens (frühere Rektoren: [[Olaf Metzel]], [[Wieland Schmied]]).
Rektor der Akademie ist Prof. [[Nikolaus Gerhart]] als Nachfolger von Prof. Ben Willikens (frühere Rektoren: [[Olaf Metzel]], [[Wieland Schmied]]).


Am 26. 0kt. 2005 wurde der moderne [[Akademie der Bildenden Künste (Erweiterungsbau)|Erweiterungsbau]] der Architektengemeinschaft [[Coop Himmelb(l)au]] eröffnet. Der Studienbetrieb wurd im Laufe des Wintersemesters 05/06 in den neuen Räumen aufgenommen. Die Baumaßnahmen am gesamten Gebäude waren bis zur 200-Jahrfeier 2008 abgeschlossen.
Am 26. 0kt. [[2005]] wurde der moderne [[Akademie der Bildenden Künste (Erweiterungsbau)|Erweiterungsbau]] der Architektengemeinschaft ''[[Coop Himmelb(l)au]]'' eröffnet. Der Studienbetrieb wurd im Laufe des Wintersemesters 2005/2006 in den neuen Räumen aufgenommen. Die Baumaßnahmen am gesamten Gebäude waren bis zur 200-Jahrfeier [[2008]] abgeschlossen.


== Lehrangebot ==
== Lehrangebot ==

Version vom 7. März 2012, 06:18 Uhr

Adbk.jpg
Akademie der Bildenden Künste München
Rektor: Prof. Nikolaus Gerhart
Gründungsjahr: 1808
Ort: München (Bayern)
Studiengänge:
Fachbereiche:
immatrikulierte Studenten: ~680 (2005)
Anschrift des Rektorats: Akademiestraße 2
80799 München
Website: http://www.adbk.de/

Die Akademie der Bildenden Künste München ist eine der ältesten und bedeutendsten Kunstakademien Deutschlands.

Geschichte

Neue Akademie der Künste (um 1900)

Die Akademie der Bildenden Künste wurde 1808 durch König Maximilian I. von Bayern als "Königliche Akademie der Bildenden Künste" gegründet. Ihr erster Direktor war Johann Peter von Langer, vormals Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihm folgte 1824 Peter von Cornelius.

1886 bezog sie den von 1874 - 1875 errichteten repräsentativen Neubau von Gottfried von Neureuther in der Akademiestraße beim Siegestor, in dem sie auch heute noch ihren Sitz hat.


Neben ihrer Rolle als Ausbildungsstätte war die Akademie bald auch eine Künstlergesellschaft. Die Landschaftsmaler der ersten Generation (z.B. Max Joseph Wagenbauer, Johann Jakob Dorner der Jüngere, Simon Warnberger, Franz Xaver von Meixner) waren stilistisch richtungsweisend für die Entwicklung der im Umkreis dieser Akademie beheimateten Münchner Schule. Sie sind jedoch nicht so bekannt geworden wie ihre Nachfolger.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Münchner Akademie einen weltweit führenden Ruf. Es lehrten hier z. B. die Maler Franz von Defregger und Franz von Stuck sowie die Bildhauer Adolf von Hildebrand, Max Widnmann und Ludwig Schwanthaler. Student zu dieser Zeit war Franz von Lenbach. Eine Blütezeit erlebte die Akademie unter Wilhelm von Kaulbach und Karl Theodor von Piloty.


Vor allem das spätere Ansehen ihrer früheren Studenten zeigt die Bedeutung der Akademie um die Jahrhundertwende: Zu den Studenten zählten da Lovis Corinth, Otto Mueller, Wassily Kandinsky, Alfred Kubin, Paul Klee, Franz Marc, Richard Riemerschmid, Otto Greiner und Bruno Paul.

Nach dem Ersten Weltkrieg büßte die Akademie ihre Bedeutung ein. Nach der Niederschlagung der Räterepublik herrschte in München ein repressives Klima. Für die nationalsozialistische Kulturpolitik war die Akademie nach 1933 eine wichtige Betätigungsstätte. Nationalsozialistische Künstler wie der "Reichsschamhaarmaler" Adolf Ziegler und der gigantomanische Bildhauer Josef Thorak wurden an die Akademie berufen.


Nach 1946 wurde die Akademie durch die Berufung von Franz Xaver Fuhr, Sep Ruf, Toni Stadler (alle drei 1946), Charles Crodel (1952) und Georg Meistermann (1964) erneuert. In den Nachkriegsjahren fiel es der Münchner Akademie dennoch schwer, sich von ihrer nationalsozialistischen Prägung zu lösen und sich der internationalen Moderne anzuschließen. 1953 erhält die Akademie ihren heutigen Namen. Die Akademie hat trotz vieler Bemühungen bis heute nicht die Bedeutung früherer Jahre erlangt.

Rektor der Akademie ist Prof. Nikolaus Gerhart als Nachfolger von Prof. Ben Willikens (frühere Rektoren: Olaf Metzel, Wieland Schmied).

Am 26. 0kt. 2005 wurde der moderne Erweiterungsbau der Architektengemeinschaft Coop Himmelb(l)au eröffnet. Der Studienbetrieb wurd im Laufe des Wintersemesters 2005/2006 in den neuen Räumen aufgenommen. Die Baumaßnahmen am gesamten Gebäude waren bis zur 200-Jahrfeier 2008 abgeschlossen.

Lehrangebot

Neben dem klassischen Angebot der Akademie im Bereich Malerei und Bildhauerei wurde das Lehrangebot der Akademie nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich erweitert. Die Kunstgewerbeschule und die Ausbildung für das Lehramt an Gymnasien wurden eingegliedert. Seit 1978 werden Innenarchitektur als Diplom-Studiengang und zwei Aufbaustudiengänge (Architektur sowie Bildnerisches Gestalten und Kunsttherapie) angeboten.

Professoren und Professorinnen

Weblinks



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