Liste der Opfer beim NS-Pogrom 1938: Unterschied zwischen den Versionen

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ufhäuser (Bankhaus), Löwengrube 18–20
Bernheimer (Einrichtungs- und Kunsthaus), Lenbachplatz 3
Feuchtwanger (Textilkaufhaus), Humboldtstraße 23
Gerstle & Löffler (Wäsche und Ausstattung), Weinstraße 3
Ludwig Gruber (Zigarrenhandlung), Odeonsplatz 17
Max Hinzelmann (Modehaus), Kaufingerstraße 32
Samuel Karfiol (Kaufhaus), Reichenbachstraße 6
Rosa Klauber (Spitzen- und Wäschegeschäft), Theatinerstraße 35
Sigmund Koch (Musikhaus), Neuhauser Straße 50
Hermann Lewin (Schuhwaren), Augustenstraße 61
Klara Lipel (Tabakwaren), Augustenstraße 40
Meyer & Lißmann (Seidenstoffe und Samte), Weinstraße 14
Jakob Littner (Briefmarkengeschäft), Prielmayerstraße 20
Ernst Naschitz (Radioapparate), Schellingstraße 106/111
Samuel Pmogar (Kürschnerei), Augustenstraße 102
Alfred Rosenberger (Schuhwaren), Neuhauser Straße 28
Heinrich Rothschild (Hut- und Putzmoden), Sendlinger Straße 89 – Ecke Färbergraben
J. Bernhard Rothstein (Uhren- und Juweliergeschäft), Sendlinger Straße 21
Adolf Salberg GmbH (Galanteriewaren), Neuhauser Straße 30
Fa. Moses Schaller & Sohn (Warenabzahlungs- geschäft), Bayerstraße 63–65
Max Schönemann („Der Strumpfladen“), Bayerstraße 1
Gaststätte Schwarz (Gastwirtschaft), Schlosserstraße 2
Elfriede Seitz (Modegeschäft), Theresienstraße 102
M. Silberthau & Co. KG (Uhren, Gold und Silber), Kaufingerstraße 10
J. Speier KG (Schuhgeschäft), Kaufingerstraße 15
J. Speier KG (Schuhgeschäft), Weinstraße 11
Jenny Subiski (Tabakwarengeschäft), Westenriederstraße 4
Hans Taub & Herbert Jacobi (Rechtsanwaltskanzlei), Theatinerstraße 32/11
J. Tauber (Damenhutgeschäft), Rindermarkt 9
Julius Thannhauser (Handel mit Herrenhüten), Rindermarkt 7
Thormann (Tuchhaus), Landwehrstraße 41
Heinrich Uhlfelder GmbH (Kaufhaus), Rosental 12
Helene Voss (Schreibwarenhandlung), Veterinärstraße 4
Hans Weber (Textilwarengeschäft), Augustenstraße 113
Margarethe Weiß (Parfümeriewaren), Wurzerstraße 16
Rosa Wunder (Weiß-, Woll- und Strickwaren), Klenzestraße 28/0
Art der Schäden
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==Todesfälle im Zusammenhang mit dem Pogrom in München==
==Todesfälle im Zusammenhang mit dem Pogrom in München==
===Böhm===
===Böhm===
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Caroline Taeffner, geb. 14. Januar 1873 in Wien, und Hans Taeffner, Major a.D., geb. 10. Juli 1871 in Kulmbach: Caroline Taeffner – sie war jüdischer Herkunft – schied gemeinsam mit ihrem nichtjüdischen Ehemann am 12. November 1938 aus dem Leben. Beide wohnten zuletzt in der [[Zieblandstraße]] 10. Im polizeilichen Selbstmörderverzeichnis ist als Motiv festgehalten: „Weil seine nichtarische Ehefrau ausgewiesen werden sollte“.
Caroline Taeffner, geb. 14. Januar 1873 in Wien, und Hans Taeffner, Major a.D., geb. 10. Juli 1871 in Kulmbach: Caroline Taeffner – sie war jüdischer Herkunft – schied gemeinsam mit ihrem nichtjüdischen Ehemann am 12. November 1938 aus dem Leben. Beide wohnten zuletzt in der [[Zieblandstraße]] 10. Im polizeilichen Selbstmörderverzeichnis ist als Motiv festgehalten: „Weil seine nichtarische Ehefrau ausgewiesen werden sollte“.
==Zerstörungen ==
::*[[
::*[[Aufhäuser]], Bankhaus, [[Löwengrube 18–20
::*[[Bernheimer]], Einrichtungs- und Kunsthaus, [[Lenbachplatz]] 3
::*[[Feuchtwanger]], Textilkaufhaus, [[Humboldtstraße]] 23
::*[[Gerstle & Löffler]], Wäsche und Ausstattung, [[Weinstraße]] 3
::*[[Ludwig Gruber]], Zigarrenhandlung, [[Odeonsplatz]] 17
::*[[Max Hinzelmann]], Modehaus, [[Kaufingerstraße]] 32
::*[[Samuel Karfiol]], Kaufhaus, [[Reichenbachstraße]] 6
::*[[Rosa Klauber]], Spitzen- und Wäschegeschäft, [[Theatinerstraße]] 35
::*[[Sigmund Koch]], Musikhaus, [[Neuhauser Straße]] 50
::*[[Hermann Lewin]], Schuhwaren, [[Augustenstraße]] 61
::*[[Klara Lipel]], Tabakwaren, [[Augustenstraße]] 40
::*[[Meyer & Lißmann]], Seidenstoffe und Samte, [[Weinstraße]] 14
::*[[Jakob Littner]], Briefmarkengeschäft, [[Prielmayerstraße]] 20
::*[[Ernst Naschitz]], Radioapparate, [[Schellingstraße]] 106/111
::*[[Samuel Pmogar]], Kürschnerei, [[Augustenstraße]] 102
::*[[Alfred Rosenberger]], Schuhwaren, [[Neuhauser Straße]] 28
::*[[Heinrich Rothschild]], Hut- und Putzmoden, [[Sendlinger Straße]] 89 – Ecke [[Färbergraben]]
::*[[J. Bernhard Rothstein]], Uhren- und Juweliergeschäft, [[Sendlinger Straße]] 21
::*[[Adolf Salberg GmbH]], Galanteriewaren, [[Neuhauser Straße]] 30
::*[[Fa. Moses Schaller & Sohn]], Warenabzahlungs- geschäft, [[Bayerstraße]] 63–65
::*[[Max Schönemann]], „Der Strumpfladen“, [[Bayerstraße]] 1
::*[[Gaststätte Schwarz]], Gastwirtschaft, [[Schlosserstraße]] 2
::*[[Elfriede Seitz]], Modegeschäft, [[Theresienstraße]] 102
::*[[M. Silberthau & Co. KG]], Uhren, Gold und Silber, [[Kaufingerstraße]] 10
::*[[J. Speier KG]], Schuhgeschäft, [[Kaufingerstraße]] 15
::*[[J. Speier KG]], Schuhgeschäft, [[Weinstraße]] 11
::*[[Jenny Subiski]], Tabakwarengeschäft, [[Westenriederstraße]] 4
::*[[Hans Taub & Herbert Jacobi]], Rechtsanwaltskanzlei, [[Theatinerstraße]] 32/11
::*[[J. Tauber]], Damenhutgeschäft, [[Rindermarkt 9
::*[[Julius Thannhauser]], Handel mit Herrenhüten, [[Rindermarkt]] 7
::*[[Thormann]], Tuchhaus, [[Landwehrstraße]] 41
::*[[Heinrich Uhlfelder GmbH]], Kaufhaus, [[Rosental]] 12
::*[[Helene Voss]], Schreibwarenhandlung, [[Veterinärstraße]] 4
::*[[Hans Weber]], Textilwarengeschäft, [[Augustenstraße]] 113
::*[[Margarethe Weiß]], Parfümeriewaren, [[Wurzerstraße]] 16
::*[[Rosa Wunder]], Weiß-, Woll- und Strickwaren, [[Klenzestraße]] 28/0
Art der Schäden siehe Quelle
Karte: S. 16


==Quelle==
==Quelle==
Nach:  
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*Andreas Heusler, Tobias Weger: „Kristallnacht“. Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938. München, [[MünchenVerlag]], 1998, S. 52 ff und S. 140 ff.
*Andreas Heusler, Tobias Weger: „Kristallnacht“. Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938. München, [[MünchenVerlag]], 1998, S. 52 ff und S. 140 ff.

Version vom 4. November 2014, 16:17 Uhr

Todesfälle im Zusammenhang mit dem Pogrom in München

Böhm

12. November 1938 Dr. jur. Böhm Gustav, geb. 6. November 1880 in Mannheim, Rechtsanwalt (Kanzlei am Promenadenplatz 7), letzte Wohnung: Schubertstraße 2, ledig.

Kahn

13. November 1938 Nathan Kahn, geb. 13. September 1872 in Thaleischweiler (Kreis Pirmasens), Bankdirektor a.D., letzte Wohnung: Adelheidstraße 22, verheiratet mit Amalie, geb. Hausmann (am 18. Juli 1942 deportiert und bei Minsk ermordet), Sohn Wilhelm (geb. 1901) im Exil in Paris. Hans Schloß, geb. 2. Mai 1901 in München, Kauf- mann, letzte Wohnung: Anglerstraße 28, ledig, lebte gemeinsam mit seiner Mutter Cornelia Schloß. Hans Schloß starb als Diabetiker im KZ Dachau an Medikamentenentzug (Insulinmangel).

Wien

14. November 1938 Ferdinand van Wien, geb. 17. Dezember 1872 in Winschoten (Niederlande), Kaufmann, Inhaber der Tuchhandlung Gebr. van Wien (Prielmayerstraße 10), seit 1905 in München, letzte Wohnung: Herzog-Heinrich-Straße 22, verheiratet mit Mathilde, geb. Ambrunn (geb. 1886, Emigration am 26. September 1939 in die USA), zwei Kinder.

Burger

16. November 1938 Richard Burger, geb. 30. August 1880 in Schlaining (Österreich), Textilvertreter, seit 1902 in München, letzte Wohnung: Auenstraße 52, ver- heiratet mit Laura, geb. Fischer (geb. 1891, Emigration 1939 nach Großbritannien), drei Töchter.

Rosenfeld, Feuchtwanger, Darmstaedter, Goldschmidt, Hirsch, Kraemer, Lengsfeld, Sternau, Taeffner

17. Dezember 1938

Sigmund Rosenfeld, geb. 23. Dezember 1864 in Leutershausen, ehem. Kaufmann, lebte seit 1. November 1938 in München, letzte Wohnung: Muffatstraße 11, verheiratet mit Therese, geb. Woll- ner (geb. 1874, Emigration am 10. März 1939 nach Stockholm). Sigmund Rosenfeld starb nach der Freilassung an den Folgen der Haft.

Felix Feuchtwanger, geb. 19. Januar 1867 in München, Elektrotechniker, Vorsitzender der Religionsgemeinschaft Ohel Jakob und der Münchner Loge B'nai B'rith, letzte Wohnung: Reitmorstraße 52, in zweiter Ehe verheiratet mit Babette, geb. Schoyer (geb. 1875, Emigration am 10. Janu- ar 1939 nach Palästina), zwei Töchter, zwei Söh- ne. Felix Feuchtwanger starb nach der Freilassung an den Folgen der Haft.

Dr. phil. Ernst Darmstaedter, geb. 13. Januar 1877 in Mannheim: lediger Chemiker. Er nahm sich am 12. November 1938 mit einer Überdosis Veronal das Leben. Benzion Goldberg, geb. 28. April 1871 in Rzeszöw: Der verheiratete Kaufmann verübte am 26. November 1938 mit Gas Suizid. Im polizeilichen Selbstmörderverzeichnis wird als Motiv genannt: „Vermutlich wegen Aufgabe des Geschäfts“.

Friedrich Goldschmidt, geb. 27. Juli 1871 in Ludwigshafen: Der verheiratete Justizrat wohnte in der Romanstraße 75. Er nahm sich am 4. Dezember 1938 mit einer Überdosis Veronal das Leben. Im polizeilichen Selbstmörderverzeichnis wird als Motiv genannt: „Angeblich die Maßnahmen ge- gen die Juden“. Anna Gottschalk, geb. 6. Februar 1891, und Eduard Gottschalk, geb. 19. Juli 1883 in Altenstadt: Das Ehepaar Gottschalk wohnte zuletzt in der Robert-Koch-Straße 1. Beide nahmen sich am 14. November 1938 in ihrer Wohnung mit Gas das Leben. Im polizeilichen Selbstmörderverzeichnis wird als Motiv genannt: „Vermutlich wirtschaftliche Not“.

Dr. med. Charles Salomon Hirsch, geb. 10. November 1865 in Memel: Der verheiratete Arzt verübte am 5. Dezember 1938 Suizid mit Morphium.

Elisabeth Kraemer, geborene Lebrecht, geb. 19. März 1884 in München, und Emil Kraemer, geb. 11. August 1877 in Worms: Das Ehepaar Kraemer wohnte in der Habsburgerstraße 10. Dort nahm sich Elisabeth Kraemer am 10. November 1938 mit Gift das Leben. Justizrat Emil Kraemer war Teilhaber des Bankhauses Aufhäuser in der Lö- wengrube 18–20. Er nahm sich mit einem Sprung aus dem Fenster der gemeinsamen Wohnung in der Habsburgerstraße in den Morgenstunden des 10. November 1938 das Leben.

Hedwig Lengsfeld, geb. 9. Dezember 1884 in Eger, und Josef Lengsfeld, geb. 30. April 1878 in Do- browicz: Josef und Hedwig Lengsfeld nahmen sich gemeinsam am 11. November 1938 mit Gas in ihrer Wohnung in der Horscheltstraße 1 das Leben. Josef Lengsfeld war Mitglied der Münchner Philharmoniker.

Oskar Neumann, geb. 13. Februar 1882 in Passau: Der Witwer und Reichsbahnoberrat a. D. Neu- mann verübte am 5. Dezember 1938 Suizid durch Erhängen in seiner Wohnung in der Mannhardtstraße 7. Im polizeilichen Selbstmörderverzeich- nis wird als Motiv genannt: „Angeblich die Maß- nahmen gegen die Juden“. Klara Rosenthal, geb. 17. Januar 1870 in Tilsit: Die am Sendlinger-Tor-Platz 6 wohnende Witwe ver- übte am 15. November 1938 Suizid durch eine Überdosis Veronal. Kornelia Schloß, geb. 31. Juli 1876 in Nürnberg: Die Witwe nahm sich am 29. November 1938 mit Gas in ihrer Wohnung in der Anglerstraße 28 das Le- ben. Rudolf Steinberg, geb. 26. November 1890 in Mün- chen: Der verheiratete Kaufmann – er wohnte in der Heimeranstraße 6 – verübte am 11. Novem- ber 1938 mit Tabletten Suizid.

Theodor Sternau, geb. 3. Mai 1874 in Neustadt an der Aisch: Der ledige Apotheker – er wohnte am Bavariaring 41 – nahm sich am 14. November 1938 mit Gift das Leben.

Caroline Taeffner, geb. 14. Januar 1873 in Wien, und Hans Taeffner, Major a.D., geb. 10. Juli 1871 in Kulmbach: Caroline Taeffner – sie war jüdischer Herkunft – schied gemeinsam mit ihrem nichtjüdischen Ehemann am 12. November 1938 aus dem Leben. Beide wohnten zuletzt in der Zieblandstraße 10. Im polizeilichen Selbstmörderverzeichnis ist als Motiv festgehalten: „Weil seine nichtarische Ehefrau ausgewiesen werden sollte“.

Zerstörungen

Art der Schäden siehe Quelle

Karte: S. 16

Quelle

Nach:

  • Andreas Heusler, Tobias Weger: „Kristallnacht“. Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938. München, MünchenVerlag, 1998, S. 52 ff und S. 140 ff.