Stadtgeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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München wurde 1158 zum ersten Mal als ''Villa Munichen'' urkundlich erwähnt, als [[Heinrich der Löwe]] bei den Isarinseln am Platz der heutigen [[Ludwigsbrücke]] eine Brücke über die Isar errichtete und die bestehende bischöfliche Brücke bei [[Unterföhring]] zerstörte, um vom [[Salzhandel]] zu profitieren. Mit der Brücke, und damit dem Salzhandel, erhielt München das Markt-, Münz- und Zollrecht von Kaiser [[Friedrich Barbarossa]] zugesprochen.
München wurde [[1158]] zum ersten Mal als ''Villa Munichen'' urkundlich erwähnt, als [[Heinrich der Löwe]] bei den Isarinseln am Platz der heutigen [[Ludwigsbrücke]] eine Brücke über die Isar errichtete und die bestehende bischöfliche Brücke bei [[Unterföhring]] zerstörte, um vom [[Salzhandel]] zu profitieren. Mit der Brücke, und damit dem Salzhandel, erhielt München das Markt-, Münz- und Zollrecht von Kaiser [[Friedrich Barbarossa]] zugesprochen.
Obwohl München schon 1328 kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, was 1806 noch beschleunigt wurde, als München die Hauptstadt des [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] [[Königreich Bayern|Königreichs Bayern]] wurde. Hatte München 1700 gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle 30 Jahre, so dass 1871 170.000 Menschen in München lebten und 1933 840.000.
Obwohl München schon [[1328]] kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, was [[1806]] noch beschleunigt wurde, als München die Hauptstadt des [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] [[Königreich Bayern|Königreichs Bayern]] wurde. Hatte München [[1700]] gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle 30 Jahre, so dass [[1871]] 170.000 Menschen in München lebten und [[1933]] 840.000.


Unter der Regierung von König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] (1825–1848) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Die Klassizisten [[Leo Klenze]] und [[Friedrich von Gärtner]] gestalteten die Ludwigstraße, den Königsplatz und die [[Residenz]].
Unter der Regierung von König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] ([[1825]]–[[1848]]) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Die Klassizisten [[Leo Klenze]] und [[Friedrich von Gärtner]] gestalteten die [[Ludwigstraße]], den [[Königsplatz]] und die [[Residenz]].


Unter [[Prinzregent Luitpold]] (1886–1912) erlebte München einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem die Prinzregentenstraße und das Prinzregententheater. [[Schwabing]] erlebte um die Jahrhundertwende
Unter [[Prinzregent Luitpold]] ([[1886]]–[[1912]]) erlebte München einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem die [[Prinzregentenstraße]] und das [[Prinzregententheater]]. [[Schwabing]] erlebte um die Jahrhundertwende eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. [[1896]] wurde die Münchner Kulturzeitschrift [[Die Jugend|Jugend]] erstmals herausgegeben, die namensgebend für den [[Jugendstil]] wurde.
eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. 1896 wurde die Münchner Kulturzeitschrift [[Die Jugend|Jugend]] erstmals herausgegeben, die namensgebend für den [[Jugendstil]] wurde.


Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] scheiterte auch in München die kommunistische Revolution (''siehe:'' [[Münchner Räterepublik]]) und in den folgenden Jahren wurde München zunehmend die "Hauptstadt der Bewegung" Hitlers. Bezahlt hatte die Stadt so wie die meisten deutschen Großstädte mit umfangreichen Zerstörungen durch Flächenbombardements der Alliierten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] scheiterte auch in München die kommunistische Revolution (''siehe:'' [[Münchner Räterepublik]]), und in den folgenden Jahren wurde München zunehmend die "Hauptstadt der Bewegung" Hitlers. Bezahlt hatte die Stadt so wie die meisten deutschen Großstädte mit umfangreichen Zerstörungen durch Flächenbombardements der Alliierten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken. Auch der Tourismus erlebte in der an bedeutenden Museen (z.B. [[Alte Pinakothek|Alte]], [[Neue Pinakothek|Neue]] und [[Pinakothek der Moderne]], [[Deutsches Museum]]) und Sehenswürdigkeiten reichen Stadt einen Aufschwung. Im Jahre 1972 war München Gastgeber der [[Olympische Sommerspiele 1972|XX. Olympischen Sommerspiele]], die durch ein [[Olympia-Attentat|Attentat]] palästinensischer Terroristen überschattet wurden. Für die Spiele wurde die Stadt mit einer [[U-Bahn]] ausgestattet.
Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken. Auch der Tourismus erlebte in der an bedeutenden Museen (z.B. [[Alte Pinakothek|Alte]], [[Neue Pinakothek|Neue]] und [[Pinakothek der Moderne]], [[Deutsches Museum]]) und Sehenswürdigkeiten reichen Stadt einen Aufschwung. Im Jahre [[1972]] war München Gastgeber der [[Olympische Sommerspiele 1972|XX. Olympischen Sommerspiele]], die durch ein [[Olympia-Attentat|Attentat]] palästinensischer Terroristen überschattet wurden. Für die Spiele wurde die Stadt mit einer [[U-Bahn]] ausgestattet.


Im Jahre 1992 wurde der vor den Toren Münchens gelegene [[Flughafen München Franz Josef Strauß|neue Flughafen]] eröffnet, der alte [[Flughafen München-Riem]] wurde geschlossen und zur [[Messestadt Riem]] umgebaut.  
Im Jahre [[1992]] wurde der vor den Toren Münchens gelegene [[Flughafen München Franz Josef Strauß|neue Flughafen]] eröffnet, der alte [[Flughafen München-Riem]] wurde geschlossen und zur [[Messestadt Riem]] umgebaut.  
Am Messegelände wurde das Gelände der Bundesgartenschau 2005 (BUGA 2005) angelegt.
Am Messegelände wurde das Gelände der Bundesgartenschau [[2005]] (BUGA 2005) angelegt.




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*[[9. November in München]]
*[[9. November in München]]
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Version vom 5. Oktober 2006, 17:42 Uhr

München wurde 1158 zum ersten Mal als Villa Munichen urkundlich erwähnt, als Heinrich der Löwe bei den Isarinseln am Platz der heutigen Ludwigsbrücke eine Brücke über die Isar errichtete und die bestehende bischöfliche Brücke bei Unterföhring zerstörte, um vom Salzhandel zu profitieren. Mit der Brücke, und damit dem Salzhandel, erhielt München das Markt-, Münz- und Zollrecht von Kaiser Friedrich Barbarossa zugesprochen. Obwohl München schon 1328 kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, was 1806 noch beschleunigt wurde, als München die Hauptstadt des napoleonischen Königreichs Bayern wurde. Hatte München 1700 gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle 30 Jahre, so dass 1871 170.000 Menschen in München lebten und 1933 840.000.

Unter der Regierung von König Ludwig I. (18251848) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Die Klassizisten Leo Klenze und Friedrich von Gärtner gestalteten die Ludwigstraße, den Königsplatz und die Residenz.

Unter Prinzregent Luitpold (18861912) erlebte München einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem die Prinzregentenstraße und das Prinzregententheater. Schwabing erlebte um die Jahrhundertwende eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. 1896 wurde die Münchner Kulturzeitschrift Jugend erstmals herausgegeben, die namensgebend für den Jugendstil wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg scheiterte auch in München die kommunistische Revolution (siehe: Münchner Räterepublik), und in den folgenden Jahren wurde München zunehmend die "Hauptstadt der Bewegung" Hitlers. Bezahlt hatte die Stadt so wie die meisten deutschen Großstädte mit umfangreichen Zerstörungen durch Flächenbombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken. Auch der Tourismus erlebte in der an bedeutenden Museen (z.B. Alte, Neue und Pinakothek der Moderne, Deutsches Museum) und Sehenswürdigkeiten reichen Stadt einen Aufschwung. Im Jahre 1972 war München Gastgeber der XX. Olympischen Sommerspiele, die durch ein Attentat palästinensischer Terroristen überschattet wurden. Für die Spiele wurde die Stadt mit einer U-Bahn ausgestattet.

Im Jahre 1992 wurde der vor den Toren Münchens gelegene neue Flughafen eröffnet, der alte Flughafen München-Riem wurde geschlossen und zur Messestadt Riem umgebaut. Am Messegelände wurde das Gelände der Bundesgartenschau 2005 (BUGA 2005) angelegt.


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