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* [[Willibald Karl]], Karin Pohl (Hrsg.) mit Beiträgen von Elvira Auer, Willi Hanseder, Thomas Hauzenberger: ''Amis in Bogenhausen: München 1945 - 1992.'' ISBN 978-3-86222-099-1, 226 Seiten. | * [[Willibald Karl]], Karin Pohl (Hrsg.) mit Beiträgen von Elvira Auer, Willi Hanseder, Thomas Hauzenberger: ''Amis in Bogenhausen: München 1945 - 1992.'' ISBN 978-3-86222-099-1, 226 Seiten. | ||
* [[Lilly Maier]]: '' | * [[Lilly Maier]]: ''Die Möhlstraße - ein jüdisches Kapitel der Münchner Nachkriegsgeschichte.'' Hrsg. vom Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, München, 2018. [https://www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de/muenchner-beitraege/2018_1/index.html Online Abrufbar]. | ||
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Version vom 12. Mai 2021, 18:25 Uhr
Möhlstraße | ||
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Straße in München | ||
Basisdaten | ||
Ort | München | |
Stadtteil | Bogenhausen | |
Name erhalten | 1894 Erstnennung[1] | |
Anschlussstraßen |
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Querstraßen |
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Nutzung | ||
Nutzergruppen | Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge | |
Technische Daten | ||
Straßenlänge | 500 m | |
Straßennamenbücher | ||
(1894), Rambaldi | 436 |
[[Kategorie:Straßenbenennung_1894 Erstnennung[1]]]
Die Möhlstraße in München-Bogenhausen wurde 1894[2] nach dem königlichen Hofgartendirektor Jakob Möhl (1846 - 1916) benannt. Er ist insbesondere für die Planung und Gestaltung der Maximiliansanlagen bekannt.
Die Straße verläuft vom Europaplatz nach Norden zur Montgelasstraße.
Hier hat sich im 19. Jahrhundert noch einmal eine adelig-großbürgerliche Lebenswelt entfaltet. Ihr langsamer Niedergang in Kriegen, Inflationen und kulturellen Umbrüchen ist nicht umkehrbar. Das Quartier war - besonders in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg - ein Zentrum jüdischen Lebens. Es entwickelte sich in der ersten Nachkriegszeit zu einem bedeutenden Schwarzmarktstandort.
Villenviertel
- vgl. eher allgemein Villa
- Haus-Nr. 2 Pschorr-Villa, von Eugen Drollinger,[3]
- Haus-Nr. 10 Villa Bischoff erbaut 1896-1897, barockisierender Jugendstil von Paul Pfann und Günther Blumentritt. 1957–1985 französisches Generalkonsulat.
- das ehemalige Verbindungshaus der Burschenschaft Danubia (Nr. 21)
- die Jugendstilvilla Möhlstraße Nr. 23 mit Turm von Emanuel von Seidl für Georg Theodor Pschorr (ab August 1945 Sitz des American Joint Distribution Committee, 1949–1953 Sitz der Monacensia-Bibliothek),[4][5]
- die beiden neubarocken Villen Nr. 35 (Villa Seitz) und Möhlstraße Nr. 37 wurde von Jakob Möhl erworben), an deren Bau Hans Grässel beteiligt war,
- die Doppelvilla Nr. 39 (Villa Pfaff) und 41 von Leonhard Romeis und
- die Villa Wulffen (Nr. 43, hier war nach 1945 das Büro des „Zentralkomitees der befreiten Juden“), ebenfalls von Romeis, an der Ecke zur Neuberghauser Straße.
Die Häuser auf Nr. 9 und 30 (Villa Herz) wurden von den Nazis ab 1939 als so genanntes Judenhaus zur Leerung der je eigenen Wohnungen von als Juden verfolgen MünchnerInnen vor deren Deportation in den Tod mißbraucht.
Anlieger
- Generalkonsulat Russische Föderation (Eingang von der Maria-Theresia-Straße 17), ehemals das Palais Hohenzollern, vor 2011 Finanzgericht München (heute Ismaninger Straße 95)
- Nr. 3: Italienisches Generalkonsulat
- Nr. 5: Britisches Generalkonsulat
- Nr. 10: Villa Bischoff, Architekten Paul Pfann und Professor Günther Blumentritt, 1897. Die US-Militärbehörden wiesen 1946 dort die Verwaltung der »Organization for Rehabilitation through Training« (ORT) als Mieterin ein. Im Ausbildungsprogramm der ORT stand das Erlernen verschiedener Handwerksberufe, der Landwirtschaft sowie der englischen und hebräischen Sprache als Voraussetzung für die Auswanderung nach Palästina und den dortigen Aufbau eines jüdischen Staates. 1957 — 1985 französisches Generalkonsulat, dies seitdem in der Heimeranstraße 31)
- Nr. 14 Anwesen der Israelitischen Kultusgemeinde München, bis 2006 jüdischer Kindergarten und jüdische Grundschule (seitdem am St.-Jakobs-Platz), zuvor „Bayerisches Hilfswerk“, nunmehr eine jüdische Kita.
- Nr. 22: Generalkonsulat Griechenland
Lage
>> Geographische Lage von Möhlstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
In der Nähe: Ismaninger Straße, Singschule, Altbogenhausener Isaraue (Isar-Südostufer)
Medien
Literatur
- Willibald und Katharina Karl, Gisela Scola: Die Möhlstraße. Keine Straße wie jede andere. München, 1998/2002. 110 Seiten, Münchenverlag. ISBN 3927984752 (Vergriffen)
- Willibald Karl, Karin Pohl (Hrsg.) mit Beiträgen von Elvira Auer, Willi Hanseder, Thomas Hauzenberger: Amis in Bogenhausen: München 1945 - 1992. ISBN 978-3-86222-099-1, 226 Seiten.
- Lilly Maier: Die Möhlstraße - ein jüdisches Kapitel der Münchner Nachkriegsgeschichte. Hrsg. vom Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, München, 2018. Online Abrufbar.
Weblink
- www.nordostkultur-muenchen.de/architektur (mit einem vorbildlichen Lageplan der Seitenstraßen und Artikel über die Häuser und ihre ehemaligen BewohnerInnen.)
Einzelnachweise
- ↑ Stadtgeschichte München: Möhlstraße Die Straße ist schon bei Rambaldi 1894 genannt, wurde lt. Stadtgeschichte München aber erst 1895 erwähnt.
- ↑ Rambaldi; Die Münchener Straßennamen und Ihre Erklärung. Piloty & Löhle 11/1894. S. 184/185
- ↑ nordostkultur-muenchen.de
- ↑ nordostkultur-muenchen.de
- ↑ Willibald Karl, Karin Pohl: Amis in Bogenhausen. Volk Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86222-198-1, S. 88 f.
Das Thema "Möhlstraße" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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