Arisierung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Illu)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:


Anfang des Jahres 1938 gehörten in München noch etwa 1.700 Geschäfte jüdischen Besitzern. Von Konkurrenten und Antisemiten wurden sie schon in den wirtschaftlich schwierigen 1920er Jahren angefeindet. Nun wurde systematisch gestohlen.  
Anfang des Jahres 1938 gehörten in München noch etwa 1.700 Geschäfte jüdischen Besitzern. Von Konkurrenten und Antisemiten wurden sie schon in den wirtschaftlich schwierigen 1920er Jahren angefeindet. Nun wurde systematisch gestohlen.  
Die [[Arisierungsstelle]] des Gauleiters A. Wagner befand sich in der [[Widenmayerstraße]] 27 und beschäftigte bis zu 60 Mitarbeiter. (Beauftragter des Gauleiters war H W)


In der Ausstellung des Stadtmuseums gibt es dazu auch den  
In der Ausstellung des Stadtmuseums gibt es dazu auch den  

Version vom 18. Dezember 2017, 00:19 Uhr

Das Tarnwort Arisierung – hergeleitet vom Gegenwort Arier zum Begriff Jude – wurde benutzt, um die schrittweise Enteignung über Berufs- und Praxisverbote, die "Arisierung" (Übergabe) und "Liquidierung" (Auflösung) jüdischer Unternehmen und Geschäfte, insbesondere von Freiberuflern hinter einem Fremdwort zu verstecken. Oft ging es um alte Konkurrenz-Streitigkeiten, die nun mit einem Parteibuch der Nazis entschieden wurden.

Lage der Beispiele vom Schülerprojekt 2012

Allerdings war das Wort seinerzeit (1933 bis 1945) kein fremder Begriff, sondern jedem Erwachsenen war der Raubcharakter des Vorgehens klar. Einher ging es in vielen Beispielen, besonders nach 1938, mit der Inhaftierung und Folterung der Opfer im Konzentrationslager Dachau.

Anfang des Jahres 1938 gehörten in München noch etwa 1.700 Geschäfte jüdischen Besitzern. Von Konkurrenten und Antisemiten wurden sie schon in den wirtschaftlich schwierigen 1920er Jahren angefeindet. Nun wurde systematisch gestohlen.

Die Arisierungsstelle des Gauleiters A. Wagner befand sich in der Widenmayerstraße 27 und beschäftigte bis zu 60 Mitarbeiter. (Beauftragter des Gauleiters war H W)


In der Ausstellung des Stadtmuseums gibt es dazu auch den

Audioguide "Arisierung in München"

ein Projekt von Schülerinnen und Schülern der Berufsschule für den Einzelhandel.

Ihre Beispiele:

Literatur

  • Angelika Baumann, Andreas Heusler (Hrsg.): München arisiert. Entrechtung und Enteignung der Juden in der NS-Zeit. C. H. Beck Verlag, München, 2004. ISBN 9783406517563
  • Avraham Barkai: Das Wirtschaftssystem des Nationalsozialismus. Ideologie, Theorie, Politik 1933–1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 1988, ISBN 3-59624-401-3
  • Avraham Barkai: Vom Boykott zur „Entjudung“: Der wirtschaftliche Existenzkampf der Juden im Dritten Reich 1933–1943. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1988 (englisch 1989).
  • Hans Günter Hockerts, Axel Drecoll, Christiane Kuller, Tobias Winstel: Die Finanzverwaltung und die Verfolgung der Juden in Bayern. 2004, ISBN 3-921635-85-3
  • Ulrike Haerendel: Kommunale Wohnungspolitik im Dritten Reich : Siedlungsideologie, Kleinhausbau und „Wohnraumarisierung“ am Beispiel Münchens. München, Oldenbourg, 1999. - 458 S. - (Zugl.: München, Univ., Diss., 1995/96). - ISBN 3-486-56389-0
  • Julia Lenders: Wie der Fiskus von "Staatsfeinden" profitierte. In: Stern vom 12. November 2004
  • Münchner Stadtmuseum, Kulturreferat, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit: Nationalsozialismus in München. Stadtplan zur NS-Topografie in München 1918-1945. München, 2003 (Stadtplan zur NS-Topografie)
  • Hildegard Vieregg: Wächst Gras darüber? : München: Hochburg des Nationalsozialismus und Zentrum des Widerstands. München, MPZ, 1993. 240 S. MPZ-Themenhefte zur Zeitgeschichte. ISBN 3-929862-25-5

Weblinks

Siehe auch