Hofgarten Schleißheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Hofgarten Schleißheim''' beim [[Neues Schloss Schleißheim|Neuen Schloss]] in [[Oberschleißheim]] wurde Ende des 17. Jahrhunderts als streng geometrischer [[barock]]er Park angelegt. Die Gestaltung geht auf italienische und französische Vorbilder zurück. Das für einen Park dieser Epoche unverzichtbare Gestaltungselement Wasser war in der sich nördlich [[München]]s ausbreitenden Schotterebene nur mit hohem Aufwand zu beschaffen. Dazu wurde [[1687]] ein Kanal von [[Karlsfeld]] zum Schloss errichtet, der das Wasser der [[Würm]] im [[Würmkanal]] heranführte. [[1689]] erfolgte der Bau des [[Schleißheimer Kanal|Schleißheimer Kanals]], der Wasser aus dem [[Schwabinger Bach]] von [[Freimann]] herleitete. In den 90er Jahren des 17. Jahrhunderts folgte noch der [[Dachau-Schleißheimer-Kanal]], der eine Verbindung zur [[Amper]] schaffte. Die geplante Wasserstraßenverbindung zur [[Residenz]], der so genannte [[Türkengraben]], wurde [[1702]] begonnen und von der Residenz aus bis zum [[wikipedia:de:Nymphenburg-Biedersteiner Kanal|Nymphenburg-Biedersteiner Kanal]] bei der [[Georgenschwaige]] an der Einmündung der heutigen [[Belgradstraße]] in den [[Petuelring]] auch gebaut. Der Weiterbau erfolgte wegen des Spanischen Erbfolgekriegs nicht mehr, der Türkengraben wurde 1811 wieder zugeschüttet.
Der '''Hofgarten Schleißheim''' beim [[Neues Schloss Schleißheim|Neuen Schloss]] in [[Oberschleißheim]] wurde Ende des 17. Jahrhunderts als streng geometrischer [[barock]]er Park angelegt. Die Gestaltung geht auf italienische und französische Vorbilder zurück. Das für einen Park dieser Epoche unverzichtbare Gestaltungselement Wasser war in der sich nördlich [[München]]s ausbreitenden Schotterebene nur mit hohem Aufwand zu beschaffen. Dazu wurde [[1687]] ein Kanal von [[Karlsfeld]] zum Schloss errichtet, der das Wasser der [[Würm]] im [[Würmkanal]] heranführte. [[1689]] erfolgte der Bau des [[Schleißheimer Kanal]]s, der Wasser aus dem [[Schwabinger Bach]] von [[Freimann]] herleitete. In den 90er Jahren des 17. Jahrhunderts folgte noch der [[Dachau-Schleißheimer Kanal]], der eine Verbindung zur [[Amper]] schaffte. Die geplante Wasserstraßenverbindung zur [[Residenz]], der so genannte [[Türkengraben]], wurde [[1702]] begonnen und von der Residenz aus bis zum [[Nymphenburg-Biedersteiner Kanal]] bei der [[Georgenschwaige]] an der Einmündung der heutigen [[Belgradstraße]] in den [[Petuelring]] auch gebaut. Der Weiterbau erfolgte wegen des Spanischen Erbfolgekriegs nicht mehr, der Türkengraben wurde 1811 wieder zugeschüttet.


Die Grundstruktur des Gartens wurde von [[Enrico Zuccalli]] festgelegt. Den weiteren Ausbau übernahm [[Dominique Girard]]. Die Breite des Gartens wurde durch zwei Seitenkanäle zwischen [[Altes Schloss Schleißheim|Altem Schloss]] und [[Schloss Lustheim]] bestimmt.  
Die Grundstruktur des Gartens wurde von [[Enrico Zuccalli]] festgelegt. Den weiteren Ausbau übernahm [[Dominique Girard]]. Die Breite des Gartens wurde durch zwei Seitenkanäle zwischen [[Altes Schloss Schleißheim|Altem Schloss]] und [[Schloss Lustheim]] bestimmt.  


Der Mittelkanal mit Kaskade bildet die Sichtachse zwischen [[Neues Schloss Schleißheim|Neuem Schloss]] und Lustheim. Vor dem Neuen Schloss liegt ein abgesenktes [[wikipedia:de:Parterre|Parterre]] mit [[wikipedia:de:Broderie|Broderien]]. Bis Lustheim schließen sich mehrere [[wikipedia:de:Boskett|Boskettbereiche]] an.
Der Mittelkanal mit Kaskade bildet die Sichtachse zwischen [[Neues Schloss Schleißheim|Neuem Schloss]] und Lustheim. Vor dem Neuen Schloss liegt ein abgesenktes {{WL2|de:Parterre_(Gartenkunst)|Parterre}} mit {{WL2|de:Broderie|Broderien}}. Bis Lustheim schließen sich mehrere {{WL2|de:Boskett|Boskettbereiche}} an.


Neben dem {{WL2|Herrenhauser Park}} in Hannover gilt der ''Hofgarten Schleißheim'' als einzige erhaltene Parkanlage des {{WL2|Absolutismus}} in Deutschland.
Neben dem Herrenhauser Park in Hannover gilt der ''Hofgarten Schleißheim'' als einzige erhaltene Parkanlage des Absolutismus in Deutschland.


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[[Kategorie:Oberschleißheim]]
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Aktuelle Version vom 29. Februar 2016, 08:46 Uhr

Im Hofgarten Schleißheim

Der Hofgarten Schleißheim beim Neuen Schloss in Oberschleißheim wurde Ende des 17. Jahrhunderts als streng geometrischer barocker Park angelegt. Die Gestaltung geht auf italienische und französische Vorbilder zurück. Das für einen Park dieser Epoche unverzichtbare Gestaltungselement Wasser war in der sich nördlich Münchens ausbreitenden Schotterebene nur mit hohem Aufwand zu beschaffen. Dazu wurde 1687 ein Kanal von Karlsfeld zum Schloss errichtet, der das Wasser der Würm im Würmkanal heranführte. 1689 erfolgte der Bau des Schleißheimer Kanals, der Wasser aus dem Schwabinger Bach von Freimann herleitete. In den 90er Jahren des 17. Jahrhunderts folgte noch der Dachau-Schleißheimer Kanal, der eine Verbindung zur Amper schaffte. Die geplante Wasserstraßenverbindung zur Residenz, der so genannte Türkengraben, wurde 1702 begonnen und von der Residenz aus bis zum Nymphenburg-Biedersteiner Kanal bei der Georgenschwaige an der Einmündung der heutigen Belgradstraße in den Petuelring auch gebaut. Der Weiterbau erfolgte wegen des Spanischen Erbfolgekriegs nicht mehr, der Türkengraben wurde 1811 wieder zugeschüttet.

Die Grundstruktur des Gartens wurde von Enrico Zuccalli festgelegt. Den weiteren Ausbau übernahm Dominique Girard. Die Breite des Gartens wurde durch zwei Seitenkanäle zwischen Altem Schloss und Schloss Lustheim bestimmt.

Der Mittelkanal mit Kaskade bildet die Sichtachse zwischen Neuem Schloss und Lustheim. Vor dem Neuen Schloss liegt ein abgesenktes ParterreW mit BroderienW. Bis Lustheim schließen sich mehrere BoskettbereicheW an.

Neben dem Herrenhauser Park in Hannover gilt der Hofgarten Schleißheim als einzige erhaltene Parkanlage des Absolutismus in Deutschland.

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Das Thema "Hofgarten Schleißheim" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Schlossanlage Schleißheim.