Ostfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Ostfriedhof.jpg|thumb|300px|Ostfriedhof, Aussegnungshalle]]
[[Bild:Ostfriedhof.jpg|thumb|Aussegnungshalle]]
Der '''Ostfriedhof''' wurde als Gemeindefriedhof der Gemeinde [[Au]] bereits [[1821]] errichtet, er liegt in [[Obergiesing]]. Im Jahr [[1854]] wurde er mit der Eingemeindung der Au und von [[Giesing]] von der Stadt München weitergeführt und erweitert. Die Friedhofsbauten stammen von [[Hans Grässel]], sie entstanden in den Jahren [[1894]] bis [[1900]]. Er wurde auch als Friedhof ''Perlacher Forst'' bezeichnet. Der Friedhof besitzt heute ca. 34.700 Gräber.
Der '''Ostfriedhof''' wurde als Gemeindefriedhof der Gemeinde [[Au]] bereits [[1821]] errichtet, er liegt in [[Obergiesing]]. Im Jahr [[1854]] wurde er mit der [[Eingemeindung]] der Au und von [[Giesing]] von der Stadt München weitergeführt und erweitert. Die Friedhofsbauten stammen von [[Hans Grässel]], sie entstanden in den Jahren [[1894]] bis [[1900]]. Der junge Architekt Grässel, städtischer Bauamtmann, hatte sich damals im Stadtrat mit der Idee durchgesetzt, statt einem Zentralfriedhof jeweils einen großen Friedhof in jeder Himmelsrichtung anzulegen. Im Friedhof wurden schließlich ca. 34.700 Gräber angelegt.


== KZ-Ehrenhain I ==
Das dortige Krematorium wurde 1929 eröffnet und ist Hans Grässels letztes Bauwerk. Er starb zehn Jahre später in München.
Den Eingang zum Ehrenhain markiert ein Gedenkstein (0,43 m × 0,80 m × 0,52 m), der folgenden Text enthält:


::: „Hier ruhen 4092 Opfer nationalsozialistischer Willkür zur letzten Ruhe bestattet“.
Nach dem 2. Weltkrieg mussten viele zerstörte Bauten und Gräber wieder renoviert werden.


Die Asche der Toten stammt zumeist von Opfern aus dem [[Konzentrationslager Dachau]], die in das Krematorium im Ostfriedhof gebracht wurden. Dazu kam die Asche von Opfern, die im Zusammenhang mit der so genannten Euthanasie (Krankenmorde) in den Tötungsanstalten Hartheim, Sonnenstein, Fürstenberg, Grafeneck und Steyr in Gaskammern ermordeten Menschen. Unter den Toten sind Deutsche, Franzosen, Holländer, Österreicher, Polen, Russen und Tschechen. Ihre Bestattung fand im Jahre [[1950]] statt. In der 2.800 Quadratmeter großen, mit Linden bepflanzten Anlage sind 3.996 Urnen bestattet.
[[Datei:Mueostfr2kaskbau092015abw.jpg|right|thumb|Freigelegtes unteres Brunnenbecken 09/2015]]
 
==Zwei Kaskaden==
In 44 Gräberfelder, von denen jedes 90 Urnen enthält.
Eine Besonderheit der Anlage sind die [[Zwei Kaskaden]] (wohl einmalig auf einen Friedhof), die im Kriege zerstört wurden. Man verfüllte die Becken später mit Erde und zuletzt war alles zugewachsen. Der [[Bezirksausschuss Au-Haidhausen]] und BürgerInnen setzten sich schon seit Jahren für eine Restaurierung der Kaskaden ein. Im Jahr 2017 wurde die dann letztlich doch in Angriff genommene Renovierung vollendet.  
 
Kreuzförmig angelegte Wege laufen in der Mitte der Anlage auf einen Brunnen zu, auf dessen Einfassung folgender Text steht:  
 
:::„Den Toten zur Ehre, den Lebenden
::::zur steten Mahnung. Anno MCML.“
 
 
Die Namensliste befindet sich im Archiv der [[Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen|Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen]].
 
Der Ehrenhain ist unter der Leitung des Münchner Professors Karl Knappe in Zusammenarbeit mit den Architekten H. Grill und F. Fredrich vom Münchner Städtischen Baureferat Hochbau I entstanden.
 
== KZ-Ehrenhain II ==
Der Münchner Oberbürgermeister [[Karl Scharnagl]] sprach sich anlässlich einer Gedenkveranstaltung
zum Volkstrauertag [[1945]] für die Errichtung einer Grabanlage für die im [[Stadelheim#Gedenkstätte|Strafgefängnis München-Stadelheim]] Hingerichteten aus.  
 
Nach dem Münchner [[Stadtrat]]sbeschluss vom 22. Juni [[1954]] entstand diese '''Grabstätte für politische Opfer''', die aus Reihengräbern entlang der Umfassung des Gefängnisses 1954 hierher umgebettet wurden. Die Namensliste befindet sich im Archiv der Bayerischen Verwaltung Staatlicher Schlösser, Gärten und Seen.
 
Die von einer Hecke begrenzte Grabanlage mit 93 Reihengräbern ist in der Mitte durch einen Betonquader (2,67 m × 0,60 m × 0,28 m) als gemeinsamen Denkmal markiert. Auf diesem sind
vier Stahlplatten (0,3 m × 0,42 m, Foto siehe unter Weblinks) mit eingraviertem Text angebracht:
 
:::„Hier ruhen 94 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft,
::::sie wurden aus politischen Gründen in der Zeit zwischen 1942–1945 im
::::Gefängnis Stadelheim ermordet.“
::::::(Text der 1. Platte)
 
Auf zwei weiteren Tafeln stehen Namen der Opfer.
 
Auf der vierten Platte heißt es:
 
:::„Viele von ihnen waren Mitglieder von Widerstandsgruppen.
::::Hans C. Leipelt gehörte zum studentischen Widerstandskreis „Weiße Rose“
::::und wurde am 29. Januar 1945 enthauptet.“
 
Die Gedenktafeln und das einem Sarkophag ähnelnde Grabmal in der Mitte der Anlage entstanden später. Die Einweihung fand am 18. Juli [[1996]] statt.


==Bekannte Verstorbene auf dem Ostfriedhof==
==Bekannte Verstorbene auf dem Ostfriedhof==
*{{WL2|de:Rudi Brunnenmeier|Rudi Brunnenmeier}}, Fußballer
*[[Kurt Eisner]], Bayerischer [[Ministerpräsident]] (Urne von den Nazis 1933 auf den [[Neuer Israelitischer Friedhof|Neuen Israelitischen Friedhof]] verbracht)
*[[Fritz Gerlich]]s Leichnam (1883 – 1934 im [[KZ Dachau]]), Journalist, wurde hier verbrannt
*{{WL2|de:Rex Gildo|Rex Gildo}} (Ludwig Hirtreiter), Schlagersänger
*{{WL2|de:Adolf Gondrell|Adolf Gondrell}}, Schauspieler, Kabarettist
*{{WL2|de:Bernhard von Gudden|Bernhard von Gudden}}, Psychiater, (ertrank mit König [[Ludwig II.]] im [[Starnberger See]])
*[[Erich Hallhuber]], Schauspieler
*{{WL2|de:Friedrich Holländer|Friedrich Holländer}}, Komponist
*{{WL2|de:Peter Kreuder|Peter Kreuder}}, Komponist
*[[Georg Kronawitter]] langjähriger Münchner Oberbürgermeister
*{{WL2|de:Hans Leibelt|Hans Leibelt}}, Schauspieler
*{{WL2|de:Klaus Löwitsch|Klaus Löwitsch}}, Schauspieler
*[[Rudolph Moshammer]], selbsternannter "Modezar"
*[[Erni Singerl]], Schauspielerin
*{{WL2|de:Hans Steyrer|Hans Steyrer}}, Metzger und Gastwirt, bekannt als der "bayerische Herkules"
*{{WL2|de:Joe Stöckl|Joe Stöckl}}, Schauspieler, Filmregisseur
*{{WL2|de:Barbara Valentin|Barbara Valentin}} (Uschi Ledersteger), Schauspielerin
*[[Thomas Wimmer]], [[Oberbürgermeister]] und [[Ehrenbürger]] der Landeshauptstadt München
*{{WL2|de:Wastl Witt|Wastl Witt}}, Volksschauspieler


*[[wikipedia:de:Rudi Brunnenmeier|Rudi Brunnenmeier]], Fußballer
== Grabmal Tote der Revolution ==
*[[wikipedia:de:Kurt Eisner|Kurt Eisner]], Bayerischer Ministerpräsident (Urne von den Nazis 1933 auf den [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Fiedhof]] verbracht)
Am 1. Mai [[1922]] enthüllten die Münchner Freien Gewerkschaften ein Denkmal, das „''Den Toten der Revolution''“ gewidmet war.
*[[wikipedia:de:Rex Gildo|Rex Gildo]] (Ludwig Hirtreiter), Schlagersänger
*[[wikipedia:de:Adolf Gondrell|Adolf Gondrell]], Schauspieler, Kabarettist
*[[wikipedia:de:Bernhard von Gudden|Bernhard von Gudden]], Psychiater, (ertrank mit [[wikipedia:de: Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]] im [[Starnberger See]])
*[[wikipedia:de:Erich Hallhuber|Erich Hallhuber]], Schauspieler
*[[wikipedia:de:Friedrich Holländer|Friedrich Holländer]], Komponist
*[[wikipedia:de:Peter Kreuder|Peter Kreuder]], Komponist
*[[wikipedia:de:Hans Leibelt|Hans Leibelt]], Schauspieler
*[[Hans Leipelt]], Widerständler gegen das NS-Regime
*[[wikipedia:de:Klaus Löwitsch|Klaus Löwitsch]], Schauspieler
*[[wikipedia:de:Rudolph Moshammer|Rudolph Moshammer]], selbsternannter "Modezar"
*[[wikipedia:de:Erni Singerl|Erni Singerl]], Schauspielerin
*[[Hans Steyrer]], Metzger und Gastwirt, bekannt als der "bayerische Herkules"
*[[wikipedia:de:Joe Stöckl|Joe Stöckl]], Schauspieler, Filmregisseur
*[[wikipedia:de:Barbara Valentin|Barbara Valentin]] (Uschi Ledersteger), Schauspielerin
*[[wikipedia:de:Thomas Wimmer|Thomas Wimmer]], Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Landeshauptstadt München
*[[Wast Witt]], Volksschauspieler


== Grabmal Tote der Revolution ==
In dessen Sockel wurde die Urne des am 21. Februar [[1919]] ermordeten bayrischen [[Ministerpräsident]]en [[Kurt Eisner]] eingemauert. Kurz nach der Machtübernahme der NSDAP wurde das Revolutionsdenkmal am 22. Juni [[1933]] zerstört; die Urne Eisners wurde auf den Israelitischen Friedhof verbracht, wo sich noch heute sein Grab befindet.
Am 1. Mai 1922 enthüllten die Münchner Freien Gewerkschaften ein Denkmal, welches „'''Den Toten der Revolution'''“ gewidmet war.  
[[Datei:Strassenbahn_in_Giesing.jpg|thumb|Luftbild: [[Karl Schillinger]], 1975)]]
Das Denkmal wurde nach dem Krieg durch den Künstler [[Konstantin Frick]] originalgetreu nachgestaltet.


In dessen Sockel wurde die Urne des am 21. Februar 1919 ermordete Ministerpräsidenten [[Kurt Eisner]] eingemauert. Kurz nach der Machtübernahme der NSDAP wurde das Revolutionsdenkmal am 22. Juni [[1933]] zerstört; die Urne Eisners wurde auf den [[Israelitischen Friedhof]] verbracht, wo sich noch heute sein Grab befindet.  
== Trambahn-Haltestelle ==
Der Ostfriedhof ist auch mit der [[Tram]] erreichbar. Die Linie {{ÖPNV|18}} hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der [[St.-Bonifatius-Straße]] befindet. Die Linie 25 hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der [[Tegernseer Landstraße]] befindet.


Das Denkmal wurde nach dem Krieg durch den Künstler Konstantin Frick originalgetreu nachgestaltet.
{{Folgenleiste Bahnhof/Start}}
{{Folgenleiste Bahnhof/Linie
| Vorheriger = [[Mariahilfplatz]]
| Linien = {{ÖPNV|18}}
| Nächster = [[St.-Martins-Platz]]
}}
{{Folgenleiste Bahnhof/Linie
| Vorheriger = [[Regerplatz]]
| Linien = {{ÖPNV|25}}
| Nächster = [[Silberhornstraße]]
}}
{{Folgenleiste Bahnhof/Ende}}


==Lage==
==Lage==
[[St.-Martins-Platz]] 1; in [[Obergiesing]], nördlich St. Bonifatius- und St. Martin-Straße, zwischen Am Giesinger Feld und Eisenbahn-Südring.
*[[St.-Martins-Platz]] 1 in [[Obergiesing]], [[Tegernseer Landstraße]], nördlich von der [[St.-Bonifatius-Straße|St.-Bonifatius-]] und [[St.-Martin-Straße]], zwischen [[Am Giesinger Feld]] und dem [[Südring|Eisenbahn-Südring]] (parallel zur [[Welfenstraße]])
*{{Lage|nord=48.1194|ost=11.5909}}
 
== Siehe auch ==
* [[Ostfriedhofs-Brunnen]] an der Einfassungsmauer


== Literatur ==
== Literatur ==
* Alt, Karl (1946): ''Todeskandidaten. Erlebnisse eines Seelsorgers.'' Neubau Verlag A. Groß, München
* M. v. Lasser: ''Der neue östliche Friedhof zu München.'' L. Werner, München 1902.
* Alt, Karl; Reuter, Werner (Hrsg., 1994): ''Überschreiten von Grenzen. Strafgefängnis München-Stadelheim.'' Verlag Ökologie & Pädagogik, München.
* Erich Scheibmayr: ''Letzte Heimat - Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen - Grundwerk 1784-1984''. MünchenVerlag, München 1985, ISBN 978-3-9802211-0-8
* Claudia Wessel: „Ort des Terrors - Ort des Erinnerns“, Artikel der [[Süddeutsche Zeitung|SZ]], Nr. 47 vom 25. Februar 2008
* Erich Scheibmayr: ''Wer? Wann? Wo? - Ergänzungen zum Grundwerk bis 1989, 1996, 2002''. MünchenVerlag, 3 Teile, München 1989, 1997, 2002, ISBN 978-3-9802211-1-5,-3-9,-4-6
* Willibald Karl: ''Der Münchner Ostfriedhof - Von den "Auer Leichenäckern" zum Großstadt-Krematorium, Zwei Rundgänge'', MünchenVerlag, München 2011, ISBN 978-937090-58-0
* [[Stadtarchiv München]]
* Benedikt Weyerer: ''München 1933–1949 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte.'' MünchenVerlag, München, 2006. ISBN 3-927984-18-3
 
== Weblinks ==
* [http://www.muenchen.de/rathaus/dms/Home/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Dokumente/Friedhof_und_Bestattung/Friedhofsplaene/ost/Friedhofsplan%20Ostfriedhof.pdf Friedhofsplan (Friedhofsverwaltung der Landeshauptstadt München)] (PDF; 999 kB)
* [[Stadtgeschichte München]]: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/friedhof/grab.php Gräber berühmter Persönlichkeiten]
* [[Süddeutsche Zeitung]], 15. April 2009: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ostfriedhof-ein-spiegelbild-des-lebens-1.395352-10 Der Ostfriedhof - ein Spiegelbild des Lebens]
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_auf_dem_M%C3%BCnchner_Ostfriedhof_bestatteter_Pers%C3%B6nlichkeiten Liste auf dem Münchner Ostfriedhof bestatteter Persönlichkeiten]


==Weblinks==
{{Wikipedia-Artikel|Ostfriedhof (München)}}
* {{WL2|Justizvollzugsanstalt München}} (Artikel bei Wikipedia)
* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/files/pfoertner2.pdf Beschreibung der Gräberfelder KZ-Ehrenhain I und KZ-Ehrenhain II] (bei www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de)
*[http://www.lbv-muenchen.de/Arbeitskreise/Biotope/Biotope.innen/ostfriedhof.htm Münchner Biotope: Ostfriedhof]


[[Kategorie:Friedhof]]
[[Kategorie:Friedhof]]
[[Kategorie:Giesing]]
[[Kategorie:Giesing]]
[[Kategorie:St.-Martins-Platz]]
[[Kategorie:St.-Martins-Platz]]

Aktuelle Version vom 22. September 2023, 13:08 Uhr

Aussegnungshalle

Der Ostfriedhof wurde als Gemeindefriedhof der Gemeinde Au bereits 1821 errichtet, er liegt in Obergiesing. Im Jahr 1854 wurde er mit der Eingemeindung der Au und von Giesing von der Stadt München weitergeführt und erweitert. Die Friedhofsbauten stammen von Hans Grässel, sie entstanden in den Jahren 1894 bis 1900. Der junge Architekt Grässel, städtischer Bauamtmann, hatte sich damals im Stadtrat mit der Idee durchgesetzt, statt einem Zentralfriedhof jeweils einen großen Friedhof in jeder Himmelsrichtung anzulegen. Im Friedhof wurden schließlich ca. 34.700 Gräber angelegt.

Das dortige Krematorium wurde 1929 eröffnet und ist Hans Grässels letztes Bauwerk. Er starb zehn Jahre später in München.

Nach dem 2. Weltkrieg mussten viele zerstörte Bauten und Gräber wieder renoviert werden.

Freigelegtes unteres Brunnenbecken 09/2015

Zwei Kaskaden

Eine Besonderheit der Anlage sind die Zwei Kaskaden (wohl einmalig auf einen Friedhof), die im Kriege zerstört wurden. Man verfüllte die Becken später mit Erde und zuletzt war alles zugewachsen. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen und BürgerInnen setzten sich schon seit Jahren für eine Restaurierung der Kaskaden ein. Im Jahr 2017 wurde die dann letztlich doch in Angriff genommene Renovierung vollendet.

Bekannte Verstorbene auf dem Ostfriedhof

Grabmal Tote der Revolution

Am 1. Mai 1922 enthüllten die Münchner Freien Gewerkschaften ein Denkmal, das „Den Toten der Revolution“ gewidmet war.

In dessen Sockel wurde die Urne des am 21. Februar 1919 ermordeten bayrischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner eingemauert. Kurz nach der Machtübernahme der NSDAP wurde das Revolutionsdenkmal am 22. Juni 1933 zerstört; die Urne Eisners wurde auf den Israelitischen Friedhof verbracht, wo sich noch heute sein Grab befindet.

Luftbild: Karl Schillinger, 1975)

Das Denkmal wurde nach dem Krieg durch den Künstler Konstantin Frick originalgetreu nachgestaltet.

Trambahn-Haltestelle

Der Ostfriedhof ist auch mit der Tram erreichbar. Die Linie Muenchen Tram 18.jpg hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der St.-Bonifatius-Straße befindet. Die Linie 25 hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der Tegernseer Landstraße befindet.

Anschlussmöglichkeiten von Ostfriedhof
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Mariahilfplatz Muenchen Tram 18.jpg St.-Martins-Platz
Regerplatz Muenchen Tram 25.jpg Silberhornstraße

Lage

Siehe auch

Literatur

  • M. v. Lasser: Der neue östliche Friedhof zu München. L. Werner, München 1902.
  • Erich Scheibmayr: Letzte Heimat - Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen - Grundwerk 1784-1984. MünchenVerlag, München 1985, ISBN 978-3-9802211-0-8
  • Erich Scheibmayr: Wer? Wann? Wo? - Ergänzungen zum Grundwerk bis 1989, 1996, 2002. MünchenVerlag, 3 Teile, München 1989, 1997, 2002, ISBN 978-3-9802211-1-5,-3-9,-4-6
  • Willibald Karl: Der Münchner Ostfriedhof - Von den "Auer Leichenäckern" zum Großstadt-Krematorium, Zwei Rundgänge, MünchenVerlag, München 2011, ISBN 978-937090-58-0
  • Stadtarchiv München
  • Benedikt Weyerer: München 1933–1949 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. MünchenVerlag, München, 2006. ISBN 3-927984-18-3

Weblinks

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Das Thema "Ostfriedhof" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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