Ostfriedhof

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Aussegnungshalle

Der Ostfriedhof wurde als Gemeindefriedhof der Gemeinde Au bereits 1821 errichtet, er liegt in Obergiesing. Im Jahr 1854 wurde er mit der Eingemeindung der Au und von Giesing von der Stadt München weitergeführt und erweitert. Die Friedhofsbauten stammen von Hans Grässel, sie entstanden in den Jahren 1894 bis 1900. Der junge Architekt Grässel, städtischer Bauamtmann, hatte sich damals im Stadtrat mit der Idee durchgesetzt, statt einem Zentralfriedhof jeweils einen großen Friedhof in jeder Himmelsrichtung anzulegen. Im Friedhof wurden schließlich ca. 34.700 Gräber angelegt.

Das dortige Krematorium wurde 1929 eröffnet und ist Hans Grässels letztes Bauwerk. Er starb zehn Jahre später in München.

Nach dem 2. Weltkrieg mussten viele zerstörte Bauten und Gräber wieder renoviert werden.

Freigelegtes unteres Brunnenbecken 09/2015

Zwei Kaskaden

Eine Besonderheit der Anlage sind die Zwei Kaskaden (wohl einmalig auf einen Friedhof), die im Kriege zerstört wurden. Man verfüllte die Becken später mit Erde und zuletzt war alles zugewachsen. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen und BürgerInnen setzten sich schon seit Jahren für eine Restaurierung der Kaskaden ein. Im Jahr 2017 wurde die dann letztlich doch in Angriff genommene Renovierung vollendet.

Bekannte Verstorbene auf dem Ostfriedhof

Grabmal Tote der Revolution

Am 1. Mai 1922 enthüllten die Münchner Freien Gewerkschaften ein Denkmal, das „Den Toten der Revolution“ gewidmet war.

In dessen Sockel wurde die Urne des am 21. Februar 1919 ermordeten bayrischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner eingemauert. Kurz nach der Machtübernahme der NSDAP wurde das Revolutionsdenkmal am 22. Juni 1933 zerstört; die Urne Eisners wurde auf den Israelitischen Friedhof verbracht, wo sich noch heute sein Grab befindet.

Luftbild: Karl Schillinger, 1975)

Das Denkmal wurde nach dem Krieg durch den Künstler Konstantin Frick originalgetreu nachgestaltet.

Trambahn-Haltestelle

Der Ostfriedhof ist auch mit der Tram erreichbar. Die Linie Muenchen Tram 18.jpg hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der St.-Bonifatius-Straße befindet. Die Linie 25 hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der Tegernseer Landstraße befindet.

Anschlussmöglichkeiten von Ostfriedhof
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Mariahilfplatz Muenchen Tram 18.jpg St.-Martins-Platz
Regerplatz Muenchen Tram 25.jpg Silberhornstraße

Lage

Siehe auch

Literatur

  • M. v. Lasser: Der neue östliche Friedhof zu München. L. Werner, München 1902.
  • Erich Scheibmayr: Letzte Heimat - Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen - Grundwerk 1784-1984. MünchenVerlag, München 1985, ISBN 978-3-9802211-0-8
  • Erich Scheibmayr: Wer? Wann? Wo? - Ergänzungen zum Grundwerk bis 1989, 1996, 2002. MünchenVerlag, 3 Teile, München 1989, 1997, 2002, ISBN 978-3-9802211-1-5,-3-9,-4-6
  • Willibald Karl: Der Münchner Ostfriedhof - Von den "Auer Leichenäckern" zum Großstadt-Krematorium, Zwei Rundgänge, MünchenVerlag, München 2011, ISBN 978-937090-58-0
  • Stadtarchiv München
  • Benedikt Weyerer: München 1933–1949 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. MünchenVerlag, München, 2006. ISBN 3-927984-18-3

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Ostfriedhof" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Ostfriedhof (München).