Schloss Nymphenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Schloss Nymphenburg''' im Westen von [[München]] gilt aufgrund seiner einzigartigen Komposition von Bauwerk und mehrfach erweiterten [[Schlosspark Nymphenburg|Parkanlage]] sommers wie winters als eines der schönsten Schlösser weltweit.
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Das '''Schloss Nymphenburg''' im Westen von [[München]] gilt aufgrund seiner einzigartigen Komposition von Bauwerk und der mehrfach erweiterten Parkanlage im Sommer wie im Winter als eines der schönsten Schlösser weltweit.


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==Hauptgebäude==
==Hauptgebäude==
Dieser Artikel befasst sich vorrangig mit dem Hauptgebäude und dessen Geschichte. Zum Park mit den Wasserkünsten und den Nebengebäuden siehe: [[Schlosspark Nymphenburg]].
== Kavaliersbauten ==
== Kavaliersbauten ==
Zunächst ließ [[Max Emanuel]] bis [[1704]] von [[Enrico Zuccali]] und [[Giovanni Antonio Viscardi]] die beiden '''Galerie'''gebäude neben dem Hauptschloss und die sich daran anschließenden zwei nördlichen und zwei südlichen '''Pavillons''' errichten.  
Zunächst ließ [[Max Emanuel]] bis [[1704]] von [[Enrico Zuccali]] und [[Giovanni Antonio Viscardi]] die beiden ''Galeriegebäude'' neben dem Hauptschloss und die sich daran anschließenden zwei nördlichen und zwei südlichen ''Pavillons'' errichten.
 
Im zweiten nördlichen Pavillon richtete Viscardi [[1713]] die ''Schlosskapelle'' ein.
 
Kurfürst [[Karl Albrecht]] ließ die sich an die nördlichen und südlichen Pavillons anschließenden beiden äußeren Bauten für die ''Orangerie'' im Norden und den ''Marstall'' im Süden errichten. Beide sind durch Verbindungsflügel an die Pavillons angeschlossen.
 
Die von den beiden äußeren Bauten ausgehende, nach 1730 fertig gestellte ''[[Schloßrondell|Rondellbebauung]]'' der Kavaliersbauten vor dem Haupttrakt galt zu ihrer Zeit als architektonische Sensation. Direkt am Schloss liegen so zehn symmetrisch in zwei Fünfergruppen gegliederte ''[[Palais]]'', die zwischen [[1728]] und [[1758]] errichtet wurden.
 
Das [[Marstallmuseum]]  befindet sich heute im Kavaliersbau des Schlosses Nymphenburg; sein Inventar war früher in der [[Residenz#Reiche Remise|Reichen Remise]] der Residenz untergebracht. Die Wagenburg und Sattelkammer der [[Wittelsbacher]] zeigt Krönungswagen, Prunkwagen und Schlitten des [[18. Jahrhundert|18.]] und [[19. Jahrhundert]]s.
 
==Zur Baugeschichte==
Der Bau des Schlosses geht auf den [[Kurfürst]]en [[Ferdinand Maria]] zurück, der die ''Kemnaten Schweige'' für 10.000 Gulden, eine damals sehr hohe Summe, erwarb, als seine Gemahlin [[Henriette Adelaide von Savoyen]] den endlich lang ersehnten Thronfolger [[Max Emanuel]] gebar.
 
1663 beauftragte die Kurfürstin den Architekten aus ihrer italienischen Heimat [[Agostino Barelli]] mit dem Bau einer ''Villa Suburbana''. Der Mittelbau ist der älteste Teil des Schlosses. Ein Stich von [[Michael Wening]] von 1700 zeigt das noch kleine Schloss mit einem kleinen Garten dahinter.  


Im zweiten nördlichen Pavillon richtete Viscardi [[1713]] die '''Schlosskapelle''' ein.  
Als Max Emanuel Kurfürst war, holte er die namhaftesten Künstler, um aus der Nymphenburg eine repräsentative Schlossanlage zu schaffen und mit einem weit ausgedehnten Park anzulegen. [[Enrico Zuccalli]] und später [[Joseph Effner]] erweiterten den Schlossbau.


Kurfürst [[Karl Albrecht]] ließ die sich an die nördlichen und südlichen Pavillons anschließenden beiden äußeren Bauten für die '''Orangerie''' im Norden und den '''Marstall''' im Süden errichten. Beide sind durch Verbindungsflügel an die Pavillons angeschlossen.
Charles Carbonet, dann [[Dominique Girard]], die am Hofe des Sonnenkönigs in Versailles ihr Handwerk lernten, wurden mit der Anlage des Schlossgartens betraut.  


Die [[Badenburg]] (1718–1721) und die [[Pagodenburg]] (1716–1719) gehen ebenfalls auf Max Emanuel zurück wie auch die [[Magdalenenklause]], deren Fertigstellung 1728 er aber nicht mehr erlebte, denn 1726 starb der "Blaue Kurfürst".


Die von den beiden äußeren Bauten ausgehende, nach 1730 fertiggestellte '''Rondellbebauung''' der Kavaliersbauten vor dem Haupttrakt galt zu ihrer Zeit als architektonische Sensation. Direkt am Schloss liegen so zehn symmetrisch in zwei Fünfergruppen gegliederte '''[[Palais]]''', die zwischen [[1728]] und [[1758]] errichtet wurden.
Sein Sohn [[Karl Albrecht]], der nicht nur bayerischer Kurfürst, sondern von 1742 bis zu seinem Tod 1745 auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation war, ließ für seine Gemahlin Maria Amalia im Park die [[Amalienburg]] (1734–1739) errichten. Der Architekt [[François de Cuvilliés]] baute mit diesem Jagdschlösschen ein herausragendes Meisterwerk des höfischen [[Rokoko]].  


Das '''[[Marstallmuseum]]'''  befindet sich heute im Kavalierbau des Schlosses Nymphenburg; sein Inventar war früher in der [[Residenz#Reiche Remise|Reichen Remise]] bei der [[Residenz]] untergebracht. Die Wagenburg und Sattelkammer der Wittelsbacher zeigt Krönungswagen, Prunkwagen  und Schlitten des 18. und 19. Jahrhunderts.
Mitte des 18. Jahrhunderts war der Bau des Schlosses weitgehend abgeschlossen. Die Bilder des Landschaftsmalers {{WL2|de:Bernardo Bellotto|Bernardo Bellotto}} genannt Canaletto, die in der Münchner Residenz zu sehen sind, zeugen von der Pracht des Schlosses im Jahre [[1761]].  


== Zur Baugeschichte==
[[1792]] öffnete Kurfürst [[Karl Theodor]] den Park für die Öffentlichkeit (vielleicht auch unter dem Einfluss der französischen Revolution auf das dadurch angeknackste Selbstverständnis der bis dahin "absoluten" Monarchen).


Der Bau des Schlosses geht auf den Kurfürsten [[Ferdinand Maria]] zurück,  der die Kemnaten Schweige für 10 000 Gulden, eine damals sehr hohe Summe, erwarb. Da seine Gemahlin [[Henriette Adelaide von Savoyen]] den endlich lang ersehnten Thronfolger [[Max Emanuel]] gebar.
Der letzte Kurfürst Max IV. Joseph, ab 1806 König [[Max I. Joseph]], ließ den Park durch den Gartenarchitekten [[Friedrich Ludwig Sckell]] in einen englischen Landschaftsgarten umgestalten (1803 – [[1824]]). Nur noch der Mittelkanal und das große ''Parterre'' (streng geformte Beete) am Schloss erinnern an die [[barock]]e Formung des Parks. Der Park hat nun eine sehr romantische Atmosphäre, die jeden dazu einlädt, ihn zu erkunden und auf einer der zahlreichen Parkbänke zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen. Auch im Winter wirkt der Park wie eine Märchenwelt, wenn Schnee oder Reif auf dem Schlossdach, den Bäumen und Wegen liegt.  


1663 beauftragte die Kurfürstin den Architekten aus ihrer italienischen Heimat Agostino Barelli mit dem Bau einer ''Villa Suburbana.'' Der Mittelbau ist der älteste Teil des Schlosses. Ein Stich von [[Michael Wening]] von 1700 zeigt das noch kleine Schloss mit einem kleinen Garten dahinter.  
Das Schlossinnere und die Parkburgen können besichtigt werden.


Als Max Emanuel Kurfürst
== Trambahn-Haltestelle ==
war
Das Schloss Nymphenburg ist auch mit der [[Tram]] erreichbar. Die [[Trambahnlinie 17|Linie 17]] hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der [[Menzinger Straße]] befindet.  
holte er die namhaftesten
Künstler um aus
Nymphenburg eine
repräsentive Schlossanlage 
zu schaffen und
mit einem weit
ausgedehnten Park
anzulegen.  
[[Henrico Zucalli]] später
[[Joseph Effner]] erweiterten den
Schlossbau.


Charles Carbonet, dann
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Dominique Girard, die am
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Hofe des Sonnenkönigs in
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Schlossgartens betraut.
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Die [[Badenburg]] 1718 - 1721,
== Eintrittspreise, Öffnungszeiten ==
die Pogodenburg 1716 -
Gesamtkarte Schloss Nymphenburg, [[Marstallmuseum]] und Parkburgen:
1719 gehen ebenfalls auf
* April bis Mitte Oktober: 11,50 Euro / ermäßigt 9 Euro; Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr
Max Emanuel zurück.
* Mitte Oktober '''bis März:''' 8,50 Euro / ermäßigt 6,50 Euro (Parkburgen geschlossen); Öffnungszeiten: '''täglich 10 bis 16 Uhr'''


Ebenso die Magdalenklause
==Lage==
deren Fertigstellung 1728 er
{{Lage|nord=48.1581|ost=11.5033}}
aber nicht mehr erlebte. Denn
1726 starb der "blaue
Kurfürst".


Sein Sohn Karl Albrecht der nicht nur bayerischer Kurfürst sondern auch von 1742 bis zu seinem Tod
* [https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:222c8cea-d089-4faa-a316-5efca10f47de/KulturGeschichtsPfad-9-Neuhausen-Nymphenburg-Uebersichtskarte.pdf Stadtteilkarte zum Kulturgeschichtspfad ](PDF-Datei)
1745 auch noch Kaiser des
Heiligen Römischen
Reiches deutscher Nation
war, ließ für seine Gemahlin
Maria Amalia die
[[Amalienburg]] von 1734 -
1739
errichten. Der Architekt
[[François Cuvillés]] baute mit
diesem Jagdschlösschen
ein
herausragendes
Meisterwerk des höfischen
Rokoko. Mitte des 18.
Jahrhunderts war der Bau
des Schlosses weitgehend
abgeschlossen. Die Bilder
des Landschaftsmalers
Bernardo Bellotto genannt
Canaletto die in der
Münchner Residenz zu
sehen sind, zeugen von der
Pracht des Schlosses im
Jahre 1761.
1792 öffnete Kurfürst Karl
Theodor den Park für die
Öffentlichkeit.
Der letzte Kurfürst Max IV.
Joseph ab 1806 König Max
I. Joseph lässt den Park
durch den
Gartenarchitekten  Friedrich
Ludwig Sckell in einem
englischen
Landschaftsgarten von
1803 - 1824 umgestalten.
Nur noch der Mittelkanal
und das große Parterre (Beet) am
Schloss erinnern an die barocke Formung des Parks. Trotzdem ist das heutige
Erscheinungsbild sehr
gelungen. Der Park hat eine
sehr romantische 
Atmosphäre, die jedEn dazu
einläd ihn zu erkunden und
an einer der zahlreichen
Parkbänke zu verweilen
und die Seele baumeln zu
lassen. Aber auch im
Winter wirkt der Park wie
eine Märchenwelt, wenn der Schnee
auf dem Schlossdach,
Bäumen und Wegen liegt.
Das Schloss und die
Parkburgen können besichtigt werden.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Schlosspark Nymphenburg|Schlosspark]] mit den Wasserkünsten
Eine spätere Sommerresidenz: [[Villa Ludwigshöhe]]


== Literatur ==
*Doris Fuchsberger, Albrecht Vorherr, Gredel Warbeck: Schloss Nymphenburg. Bauwerke - Menschen - Geschichte. Allitera Verlag, 176 Seiten. ISBN. ([http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schloss-nymphenburg-lustwandeln-zwischen-lauter-kuriositaeten-1.2761565-6 Bebilderte Rezension in der SZ], Dez. 2015)
*Brigitte Langer und Gerhard Hojer u.a. Amtlicher Führer der Bayerischen Schlösserverwaltung: Nymphenburg - Schloss, Park und Burgen. Auflage 2014. Ausführliches zur Baugeschichte und Beschreibungen der Räume im Schloss und in den Parkburgen. Illustriert mit zahlreichen Bildern, 200 Seiten. ISBN 978-3-941637-32-0
== Weblinks==
== Weblinks==
*[http://www.schloss-nymphenburg.de/deutsch/schloss/index.htm Schloss bei Bayerischer Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen]
*[http://www.schloss-nymphenburg.de/deutsch/tourist/index.htm Besucherinformationen]
*[http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/nymphenburg_5c.html Schloss Nymphenburg Stadt-Panorama]
*[http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/nymphenburg_5c.html Schloss Nymphenburg Stadt-Panorama]
*[http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/geohack.php?params=48_9_29.60_N_11_30_11.98_E_type:landmark_region:DE-BY Lage]
*[http://www.schloss-nymphenburg.de/deutsch/marstall/index.htm Marstallmuseum]
* [http://www.schloss-nymphenburg.de/deutsch/marstall/index.htm Marstallmuseum]


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Aktuelle Version vom 15. Mai 2025, 14:23 Uhr

Schloss außen vom Rondell aus gesehen
Schloss vom Park aus gesehen
Nymphenburg im Winter

Das Schloss Nymphenburg im Westen von München gilt aufgrund seiner einzigartigen Komposition von Bauwerk und der mehrfach erweiterten Parkanlage im Sommer wie im Winter als eines der schönsten Schlösser weltweit.

Hauptgebäude

Dieser Artikel befasst sich vorrangig mit dem Hauptgebäude und dessen Geschichte. Zum Park mit den Wasserkünsten und den Nebengebäuden siehe: Schlosspark Nymphenburg.

Kavaliersbauten

Zunächst ließ Max Emanuel bis 1704 von Enrico Zuccali und Giovanni Antonio Viscardi die beiden Galeriegebäude neben dem Hauptschloss und die sich daran anschließenden zwei nördlichen und zwei südlichen Pavillons errichten.

Im zweiten nördlichen Pavillon richtete Viscardi 1713 die Schlosskapelle ein.

Kurfürst Karl Albrecht ließ die sich an die nördlichen und südlichen Pavillons anschließenden beiden äußeren Bauten für die Orangerie im Norden und den Marstall im Süden errichten. Beide sind durch Verbindungsflügel an die Pavillons angeschlossen.

Die von den beiden äußeren Bauten ausgehende, nach 1730 fertig gestellte Rondellbebauung der Kavaliersbauten vor dem Haupttrakt galt zu ihrer Zeit als architektonische Sensation. Direkt am Schloss liegen so zehn symmetrisch in zwei Fünfergruppen gegliederte Palais, die zwischen 1728 und 1758 errichtet wurden.

Das Marstallmuseum befindet sich heute im Kavaliersbau des Schlosses Nymphenburg; sein Inventar war früher in der Reichen Remise der Residenz untergebracht. Die Wagenburg und Sattelkammer der Wittelsbacher zeigt Krönungswagen, Prunkwagen und Schlitten des 18. und 19. Jahrhunderts.

Zur Baugeschichte

Der Bau des Schlosses geht auf den Kurfürsten Ferdinand Maria zurück, der die Kemnaten Schweige für 10.000 Gulden, eine damals sehr hohe Summe, erwarb, als seine Gemahlin Henriette Adelaide von Savoyen den endlich lang ersehnten Thronfolger Max Emanuel gebar.

1663 beauftragte die Kurfürstin den Architekten aus ihrer italienischen Heimat Agostino Barelli mit dem Bau einer Villa Suburbana. Der Mittelbau ist der älteste Teil des Schlosses. Ein Stich von Michael Wening von 1700 zeigt das noch kleine Schloss mit einem kleinen Garten dahinter.

Als Max Emanuel Kurfürst war, holte er die namhaftesten Künstler, um aus der Nymphenburg eine repräsentative Schlossanlage zu schaffen und mit einem weit ausgedehnten Park anzulegen. Enrico Zuccalli und später Joseph Effner erweiterten den Schlossbau.

Charles Carbonet, dann Dominique Girard, die am Hofe des Sonnenkönigs in Versailles ihr Handwerk lernten, wurden mit der Anlage des Schlossgartens betraut.

Die Badenburg (1718–1721) und die Pagodenburg (1716–1719) gehen ebenfalls auf Max Emanuel zurück wie auch die Magdalenenklause, deren Fertigstellung 1728 er aber nicht mehr erlebte, denn 1726 starb der "Blaue Kurfürst".

Sein Sohn Karl Albrecht, der nicht nur bayerischer Kurfürst, sondern von 1742 bis zu seinem Tod 1745 auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation war, ließ für seine Gemahlin Maria Amalia im Park die Amalienburg (1734–1739) errichten. Der Architekt François de Cuvilliés baute mit diesem Jagdschlösschen ein herausragendes Meisterwerk des höfischen Rokoko.

Mitte des 18. Jahrhunderts war der Bau des Schlosses weitgehend abgeschlossen. Die Bilder des Landschaftsmalers Bernardo BellottoW genannt Canaletto, die in der Münchner Residenz zu sehen sind, zeugen von der Pracht des Schlosses im Jahre 1761.

1792 öffnete Kurfürst Karl Theodor den Park für die Öffentlichkeit (vielleicht auch unter dem Einfluss der französischen Revolution auf das dadurch angeknackste Selbstverständnis der bis dahin "absoluten" Monarchen).

Der letzte Kurfürst Max IV. Joseph, ab 1806 König Max I. Joseph, ließ den Park durch den Gartenarchitekten Friedrich Ludwig Sckell in einen englischen Landschaftsgarten umgestalten (1803 – 1824). Nur noch der Mittelkanal und das große Parterre (streng geformte Beete) am Schloss erinnern an die barocke Formung des Parks. Der Park hat nun eine sehr romantische Atmosphäre, die jeden dazu einlädt, ihn zu erkunden und auf einer der zahlreichen Parkbänke zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen. Auch im Winter wirkt der Park wie eine Märchenwelt, wenn Schnee oder Reif auf dem Schlossdach, den Bäumen und Wegen liegt.

Das Schlossinnere und die Parkburgen können besichtigt werden.

Trambahn-Haltestelle

Das Schloss Nymphenburg ist auch mit der Tram erreichbar. Die Linie 17 hält an der gleichnamigen Haltestelle, die sich auf der Menzinger Straße befindet.

Anschlussmöglichkeiten von Schloss Nymphenburg
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Dall'Armistraße Muenchen Tram 17.jpg Romanplatz

Eintrittspreise, Öffnungszeiten

Gesamtkarte Schloss Nymphenburg, Marstallmuseum und Parkburgen:

  • April bis Mitte Oktober: 11,50 Euro / ermäßigt 9 Euro; Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr
  • Mitte Oktober bis März: 8,50 Euro / ermäßigt 6,50 Euro (Parkburgen geschlossen); Öffnungszeiten: täglich 10 bis 16 Uhr

Lage

>> Geographische Lage von Schloss Nymphenburg im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Siehe auch

Eine spätere Sommerresidenz: Villa Ludwigshöhe

Literatur

  • Doris Fuchsberger, Albrecht Vorherr, Gredel Warbeck: Schloss Nymphenburg. Bauwerke - Menschen - Geschichte. Allitera Verlag, 176 Seiten. ISBN. (Bebilderte Rezension in der SZ, Dez. 2015)
  • Brigitte Langer und Gerhard Hojer u.a. Amtlicher Führer der Bayerischen Schlösserverwaltung: Nymphenburg - Schloss, Park und Burgen. Auflage 2014. Ausführliches zur Baugeschichte und Beschreibungen der Räume im Schloss und in den Parkburgen. Illustriert mit zahlreichen Bildern, 200 Seiten. ISBN 978-3-941637-32-0

Weblinks

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Das Thema "Schloss Nymphenburg" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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