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'''Kaut-Bullinger''' (KABUCO) ist ein deutsches Groß- und Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in [[Taufkirchen | '''Kaut-Bullinger''' (KABUCO) ist ein deutsches Groß- und Einzelhandelsunternehmen mit heutigem Sitz in [[Taufkirchen]], früher [[München]]. Das Unternehmen wurde [[1794]] in München gegründet und hat heute bundesweit rund 20 Standorte. Die ''Kaut-Bullinger Gruppe'' besteht heute aus den Unternehmen ''Kaut-Bullinger & Co GmbH & Co. KG'', ''Kaut-Bullinger Bürobedarf GmbH'', ''Kaut-Bullinger Büro-Systemhaus GmbH'' und ''Kaut-Bullinger Einzelhandel GmbH''. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== Anfänge === | === Anfänge === | ||
Gegründet wurde das Unternehmen im Ursprung von | Gegründet wurde das Unternehmen im Ursprung von Andreas Kaut in der ''Kaufingergasse 10'' (heute: ''[[Kaufingerstraße]]''). Nachweisbar ist, dass dem Schreibmateralien- und Papierfrabrikationsbetrieb Andreas Kaut 1881 ein Wohnhaus mit Hinterhaus in der ''Fürstenfeldergasse'' (heute: ''[[Fürstenfelder Straße]]'') gehörte.<ref>''Kaut, Andreas.'' In: Joseph S. Reitmayr: ''[http://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10377709?cq=%22Kaut,%20Andreas%22&p=1 Handels- und Gewerbs-Addreß-Taschenbuch der Königl.-Baierischen Haupt- und Residenz-Stadt München]'', 1818, S. 186, 188, 265, 335, 356.</ref> | ||
1890 eröffnete der Papierfabrikant [[Max Bullinger]] (* 1853 in München; † 21. September 1927 ebenda) eine „Büromaterialien-Handlung“ in der ''[[Residenzstraße]] 6''. Beide Betriebe wurden 1894 {{WL2|Liste bayerischer Hoflieferanten|Königlich Bayerische Hoflieferanten}}. Bullinger nutzte unter anderem von 1901 bis 1904 das [[Prinz-Georg-Palais]] als portugiesisches Konsulat. 1927 erwarb das Unternehmen Kaut die Papierfabrik Bullinger, die seit der Zusammenführung den heutigen Namen ''Kaut-Bullinger'' trägt. Mit dem Zutritt von | 1890 eröffnete der [[Pasinger Papierfabrik|Papierfabrikant]] [[Max Bullinger]] (* 1853 in München; † 21. September 1927 ebenda) eine „Büromaterialien-Handlung“ in der ''[[Residenzstraße]] 6''. Beide Betriebe wurden 1894 {{WL2|Liste bayerischer Hoflieferanten|Königlich Bayerische Hoflieferanten}}. Bullinger nutzte unter anderem von 1901 bis 1904 das [[Prinz-Georg-Palais]] als portugiesisches Konsulat. 1927 erwarb das Unternehmen Kaut die Papierfabrik Bullinger, die seit der Zusammenführung den heutigen Namen ''Kaut-Bullinger'' trägt. Mit dem Zutritt von Heinz Egerer (1874–1932) im Jahr 1929 wurde das Unternehmen dann die ''Kaut-Bullinger & Co.'' mit dem Slogan „Alles fürs Büro“. Der Verwaltungsdirektor und spätere Landtagsabgeordnete {{WL2|Martin Trettenbach}} arbeitete von 1933 bis 1941 als Vertreter der Kaut-Bullinger & Co.<ref>''[http://www.hdbg.de/parlament/content/persDetail.php?id=4856 Trettenbach, Martin]'', [[Haus der Bayerischen Geschichte]].</ref> | ||
=== Nachkriegsjahre, Wiederaufbau und Entwicklung bis heute === | === Nachkriegsjahre, Wiederaufbau und Entwicklung bis heute === | ||
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] begann wie allgemein üblich auch beim Unternehmen Kaut-Bullinger der Wiederaufbau des Verkaufshauses in der ''Rosenstraße 11''.<ref>''[https://www.kautbullinger.de/unternehmensgruppe/unternehmen/chronik Chronik]'', Firmenwebsite.</ref> | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] begann wie allgemein üblich auch beim Unternehmen Kaut-Bullinger der Wiederaufbau des Verkaufshauses in der ''[[Rosenstraße]] 11''.<ref>''[https://www.kautbullinger.de/unternehmensgruppe/unternehmen/chronik Chronik]'', Firmenwebsite.</ref> | ||
1964 wurde der Firmensitz in die ''[[Nockherstraße]]'' verlegt. Das Geschäft selbst wurde 1978 in die heutige ''Rosenstraße 8'' verlegt, heute noch der | 1964 wurde der Firmensitz in die ''[[Nockherstraße]]'' verlegt. Das Geschäft selbst wurde 1978 in die heutige ''Rosenstraße 8'' verlegt, heute noch der ''Flagshipstore'' des Unternehmens. 1992 wurde ein Logistikzentrum in [[Taufkirchen]] eröffnet. Es erfolgte die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9002. Im Jahr 2000 erfolgte die Zertifizierung, nach der Betrieb erstmals Teil des Projektes „''Umweltpakt Bayern''“ und „''Eco Management and Audit Scheme''“ (EAMS) sowie 2003 nach DIN EN ISO 9001:2000 und DIN EN ISO. Die Zentrale befand sich bis 1992 in der Nockherstraße 2–4, wo sich zuvor die Stanzerei von [[Rohde & Schwarz]] befand. 2004 wurde die ''Kaut-Bullinger Einzelhandel GmbH'' gegründet. Hinzu kamen 2005 die ''KABUCO Bürobedarf GmbH'' und die ''KABUCO Büro-Systemhaus GmbH''. | ||
Der Flagshipstore in der Münchner Rosenstraße verfügte über eine Verkaufsfläche von rund 2.000 m² über fünf Etagen.<ref name="mm2015">Lars Becker: ''[http://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/kaut-bullinger-hoflieferanten-buerospezialisten-5250700.html Vom Hoflieferanten zum Bürospezialisten]'', [[Münchner Merkur]], 15. Juli 2015.</ref> Beschäftigt waren 2014 beim Unternehmen rund 460 Mitarbeiter. Der Umsatz belief sich laut Jahresabschluss 2013/14 im {{WL2|Bundesanzeiger}} auf rund 113 Mio. € bei einer Bilanzsumme von rund 43 Mio. €. | |||
2020 wurde der Standort in der Rosenstraße aufgegeben und verkauft<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 20. September 2020: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-innenstadt-kaut-bullinger-investor-1.5047271 Einzelhandel in München: Millionen-Deal in bester Lage]</ref>. Der Firmensitz ist mittlerweile nach [[Taufkirchen]] verlegt. Mittelfristig sollen auch die anderen Verkaufsstandorte aufgegeben werden. Bereits 2021 wurde die Hälfte des Umsatzes online generiert<ref>Kaut-Bullinger-Pressemitteilung: [https://www.kautbullinger.de/dokumente/KAUT-BULLINGER-Pressemitteilung-Schlie%C3%9Fung-Filiale-Rosenstra%C3%9Fe.pdf Kaut-Bullinger schließt Filiale in der Rosenstraße Ende Februar 2022]</ref>. | |||
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* 2008: OPI ( | * 2008: OPI (Office Products International)-Award in der Kategorie „Reseller of the Year“ bei der Paperworld, Frankfurt am Main | ||
* 2012: OPI (Office Products International)-Award in der Kategorie „Reseller of the Year“ bei der Paperworld, Frankfurt am Main | * 2012: OPI (Office Products International)-Award in der Kategorie „Reseller of the Year“ bei der Paperworld, Frankfurt am Main | ||
Aktuelle Version vom 29. Dezember 2022, 22:10 Uhr
Kaut-Bullinger (KABUCO) ist ein deutsches Groß- und Einzelhandelsunternehmen mit heutigem Sitz in Taufkirchen, früher München. Das Unternehmen wurde 1794 in München gegründet und hat heute bundesweit rund 20 Standorte. Die Kaut-Bullinger Gruppe besteht heute aus den Unternehmen Kaut-Bullinger & Co GmbH & Co. KG, Kaut-Bullinger Bürobedarf GmbH, Kaut-Bullinger Büro-Systemhaus GmbH und Kaut-Bullinger Einzelhandel GmbH.
Geschichte
Anfänge
Gegründet wurde das Unternehmen im Ursprung von Andreas Kaut in der Kaufingergasse 10 (heute: Kaufingerstraße). Nachweisbar ist, dass dem Schreibmateralien- und Papierfrabrikationsbetrieb Andreas Kaut 1881 ein Wohnhaus mit Hinterhaus in der Fürstenfeldergasse (heute: Fürstenfelder Straße) gehörte.[1]
1890 eröffnete der Papierfabrikant Max Bullinger (* 1853 in München; † 21. September 1927 ebenda) eine „Büromaterialien-Handlung“ in der Residenzstraße 6. Beide Betriebe wurden 1894 Königlich Bayerische HoflieferantenW. Bullinger nutzte unter anderem von 1901 bis 1904 das Prinz-Georg-Palais als portugiesisches Konsulat. 1927 erwarb das Unternehmen Kaut die Papierfabrik Bullinger, die seit der Zusammenführung den heutigen Namen Kaut-Bullinger trägt. Mit dem Zutritt von Heinz Egerer (1874–1932) im Jahr 1929 wurde das Unternehmen dann die Kaut-Bullinger & Co. mit dem Slogan „Alles fürs Büro“. Der Verwaltungsdirektor und spätere Landtagsabgeordnete Martin TrettenbachW arbeitete von 1933 bis 1941 als Vertreter der Kaut-Bullinger & Co.[2]
Nachkriegsjahre, Wiederaufbau und Entwicklung bis heute
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann wie allgemein üblich auch beim Unternehmen Kaut-Bullinger der Wiederaufbau des Verkaufshauses in der Rosenstraße 11.[3]
1964 wurde der Firmensitz in die Nockherstraße verlegt. Das Geschäft selbst wurde 1978 in die heutige Rosenstraße 8 verlegt, heute noch der Flagshipstore des Unternehmens. 1992 wurde ein Logistikzentrum in Taufkirchen eröffnet. Es erfolgte die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9002. Im Jahr 2000 erfolgte die Zertifizierung, nach der Betrieb erstmals Teil des Projektes „Umweltpakt Bayern“ und „Eco Management and Audit Scheme“ (EAMS) sowie 2003 nach DIN EN ISO 9001:2000 und DIN EN ISO. Die Zentrale befand sich bis 1992 in der Nockherstraße 2–4, wo sich zuvor die Stanzerei von Rohde & Schwarz befand. 2004 wurde die Kaut-Bullinger Einzelhandel GmbH gegründet. Hinzu kamen 2005 die KABUCO Bürobedarf GmbH und die KABUCO Büro-Systemhaus GmbH.
Der Flagshipstore in der Münchner Rosenstraße verfügte über eine Verkaufsfläche von rund 2.000 m² über fünf Etagen.[4] Beschäftigt waren 2014 beim Unternehmen rund 460 Mitarbeiter. Der Umsatz belief sich laut Jahresabschluss 2013/14 im BundesanzeigerW auf rund 113 Mio. € bei einer Bilanzsumme von rund 43 Mio. €.
2020 wurde der Standort in der Rosenstraße aufgegeben und verkauft[5]. Der Firmensitz ist mittlerweile nach Taufkirchen verlegt. Mittelfristig sollen auch die anderen Verkaufsstandorte aufgegeben werden. Bereits 2021 wurde die Hälfte des Umsatzes online generiert[6].
Zusammenschlüsse
Im Jahr 2015 schloss sich Kaut-Bullinger mit den Unternehmen Hirmer, Kustermann, Bettenrid und Sporthaus Schuster zur Wertegemeinschaft „Münchens erste Häuser“ zusammen.[7]
Standorte
Das Unternehmen hat Filialbetriebe in Angermünde, City-Galerie Augsburg, Bargeshagen, {Aschaffenburg, Deggendorf, Erlangen, Freudenstadt, Bad Hersfeld, Heusweiler-Holz, Iserlohn, Kassel, Landshut, Mühldorf am Inn, Neu-Ulm, Nürnberg, Offenburg, Parchim, Passau, Petersberg-Sennewitz, Schweinfurt, Traunreut und Weiden in der Oberpfalz.
Auszeichnungen
- 2008: OPI (Office Products International)-Award in der Kategorie „Reseller of the Year“ bei der Paperworld, Frankfurt am Main
- 2012: OPI (Office Products International)-Award in der Kategorie „Reseller of the Year“ bei der Paperworld, Frankfurt am Main
Weblinks
Literatur von und über Kaut-Bullinger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekW
Literatur von und über Kaut-Bullinger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekW (Zweiteintrag)
Literatur von und über Kaut-Bullinger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekW (Dritteintrag}}
- Unternehmenswebsite
Einzelnachweise
- ↑ Kaut, Andreas. In: Joseph S. Reitmayr: Handels- und Gewerbs-Addreß-Taschenbuch der Königl.-Baierischen Haupt- und Residenz-Stadt München, 1818, S. 186, 188, 265, 335, 356.
- ↑ Trettenbach, Martin, Haus der Bayerischen Geschichte.
- ↑ Chronik, Firmenwebsite.
- ↑ Lars Becker: Vom Hoflieferanten zum Bürospezialisten, Münchner Merkur, 15. Juli 2015.
- ↑ Süddeutsche Zeitung, 20. September 2020: Einzelhandel in München: Millionen-Deal in bester Lage
- ↑ Kaut-Bullinger-Pressemitteilung: Kaut-Bullinger schließt Filiale in der Rosenstraße Ende Februar 2022
- ↑ Wertegemeinschaft "Münchens erste Häuser" mit vier anderen Unternehmen, möbel kultur, Ferdinand Holzmann Verlag, 5. Oktober 2015.
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