TEE Bavaria (München-Lindau): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Dezember 2018, 09:36 Uhr
Der Schnellzug D 92/93 „Bavaria“ fuhr seit den 1950er Jahren zwischen München (HBf) und Zürich. Mit Beginn des Winterfahrplans am 28. September 1969 wurde der „Bavaria“ in den TEE Bavaria umgewandelt, der nur die 1. Klasse führte (als TEE 55/56).
Mit der Aufnahme des TEE-Verkehrs zwischen München und Zürich konnte gegenüber den früheren Schnellzugverbindungen die Reisezeit um eine Stunde verringert werden. Zum Einsatz kamen zunächst die schweizerischen, vierteiligen TEE-Dieseltriebzüge RAm 501 und 502.
Als Folge eines Unfalls verkehrte ab dem 16. Februar 1971 wieder ein lokbespannter Wagenzug. Einen Abteilwagen (Avümh 111) und einen Großraumwagen (Apümh 121) stellte die DB, einen Speisewagen (die etwas andere Zug-Gastronomie) der RIC-Bauart (WRm) die SBB. Anfänglich verkehrte der Speisewagen noch in roter Lackierung, ehe auch er die TEE-Lackierung erhielt. Ab dem Sommerfahrplan 1971 lief das Zugpaar unter der Nummer TEE 66/67. Im nichtelektrifizierten DB-Abschnitt München – Kempten – Lindau führte eine Gasturbinenlok der Baureihe 210 den „Bavaria“.
Ab Sommer 1972 zogen die in den TEE-Farben lackierte Re 4/4 I 10033 und 10034-Loks ab Lindau den „Bavaria“. Am 21. Mai 1977 verkehrte der „Bavaria“ zum letzten Mal als TEE.
Nachfolger
Mit Beginn des Sommerfahrplans 1977 wurde der TEE durch das zweiklassige Schnellzugpaar D 266/D 267 ersetzt.
Eine erneute Hochstufung – diesmal zum EuroCity – erfuhr der „Bavaria“ zum Fahrplanwechsel 1987/88 für die nächsten 15 Jahre als EC 98/99. Der traditionsreiche Name erlosch am 14. Dezember 2002 mit der Aufgabe dieses Zugpaares durch die DB AG.
Strecke
München–Lindau im B.(D)–Bregenz (AT)–St. Margrethen (CH)–St. Gallen–Winterthur–Zürich HB
Auf deutscher Seite ist sie identisch mit der Allgäubahn. Sie wurde über weite Strecken als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn gebaut.
Details auf deutscher Seite: Streckenkiliometer:
- 0,0 München Hbf
- 0,8 München Hackerbrücke
- 1,7 München Donnersbergerbrücke
- 4,1 München-Laim
- 7,4 München-Pasing
- Abzweig nach Garmisch-Partenkirchen
- Abzweig nach Herrsching am Ammersee
- Abzweig nach Augsburg
- 9,9 München Leienfelsstraße
- 11,0 München-Aubing
- 15,9 Puchheim
- 17,9 Eichenau
- Münchner Nordring
- 23,0 Fürstenfeldbruck
- Amper-Brücke
- 26,2 Buchenau
…
- 39,2 Türkenfeld (ehemals Bf)
- Abzweig Ammersee-Bahn von Weilheim
- 42,1 Geltendorf
- Abzweig Ammerseebahn nach Mering
…
- Lech-Brücke
- Abzweig Lechfeldbahn nach/von Landsberg am Lech
- 56,2 Kaufering
- Abzweig Lechfeldbahn nach Augsburg
- 60,5 Igling
- Abzweig nach/von Augsburg
- 68,0 — 0,0 (neue Kilometrierung) Buchloe
- Abzweig nach Memmingen
…
- 20,3 Kaufbeuren
…
- Abzweig Illertalbahn von Memmingen
…
- Iller-Brücke
- ehemalige Trasse (bis 1969)
- Kempten (Allg) Hbf (bis 1969)
- Bahnstrecke nach Isny
- Abzweig der Illertalbahn von Oberstdorf
- 84,5 Immenstadt
…
- 100,8 Oberstaufener Tunnel (124 m)
- 101,3 Oberstaufen (ehemals Bf)
…
- Württ. Allgäubahn von Aulendorf
- 129,8 Hergatz
…
- 151,1 Lindau-Aeschach
- Abzweig nach/von Friedrichshafen
- Lindau-Aeschach Abzweig der
- Vorarlbergbahn nach Bludenz
- Bodenseedamm
- 152,9 Lindau Hbf
Unfall 1971
Bei dem "Zugunglück von Aitrang" am Abend des 9. Februar 1971 folgte auf eine Entgleisung des mit zu hoher Geschwindigkeit fahrenden Trans-Europ-Express ein Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Nahverkehrszug, einem Schienenbus vom Typ VT 98, der nicht mehr gebremst werden konnte. 28 Menschen starben an den Folgen des Unfalls, 42 Personen wurden schwer verletzt. Die meisten Toten, 26, gab es im stehengebliebenen TEE. Warum der Lokführer des TEE-Zuges zu schnell gefahren war, konnte nicht ermittelt werden. Es gibt Hinweise und Vermutungen, dass ein Steuerungsteil oder die Bremsen defekt waren. Dieser Unfall war das größte Zugunglück der TEE-Geschichte. Der Zugverkehr blieb auf diesem Streckenabschnitt eine Woche lang unterbrochen.
Spielzeugsimulationen
- Bei der Firma Märklin gibt es ein Typ H0-Zugmodell im Betriebszustand Frühjahr 1973 mit: Elektrolokomotive Serie Re 4/4 I der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Zweite Bauserie in TEE-Farbgebung für länderübergreifenden Einsatz auf ÖBB- und DB-Netz. 1 TEE-Schnellzug-Abteilwagen Avümh 111 und 1 TEE-Schnellzug-Großraumwagen Apümh 121 der Deutschen Bundesbahn (DB). 1 TEE-Speisewagen WRm der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Gesamtlänge dieser Zugvariante über Puffer 102 cm.
Siehe auch
Literatur
- Hans Joachim Ritzau: Kriterien der Schiene. 1972, ISBN 3-921304-19-9
Weblinks
Das Thema "TEE Bavaria (München-Lindau)" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Bavaria_(Zug). |