Ernst Mayer

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Bildhauer Ernst J. Mayer (* 24. Juni 1796 in LudwigsburgW; † 21. Januar 1844 in München) wurde Professor für Bossierkunst an der polytechnischen Schule in München. Er wohnte u.a. in der Damenstiftstraße 15, dann mit der Familie in der Arcisstraße 32, gegenüber der Polytechnischen Schule und hatte Ateliers in der Damenstiftstr. 2 und in der Akademiestr. 1.

1818 wurde er bairischer Untertan. Im Jahre 1830 ehelichte der ev.-luth. Christ und Münchner Pionier-Protestant Ernst Johann die aus AugsburgW stammende Kaufmannstochter Wilhelmine Amalie Burgett. Die Trauung fand am 9. Februar zu St. Ursula in Augsburg statt. Das Ehepaar hatte drei Töchter und einen Sohn.

Das Familiengrab kann auf dem Alten Südfriedhof auf (58-15-56/57) besucht werden.

Werke (Auswahl)

In München

Löwe rechts vor dem Klenzeportal
  • Zwei Engel am Sockel des Leuchtenberg-Grabmals in der St. Michaelskirche (um 1829)
  • Drei große und sechs kleine Figuren im Giebelfeld der Glyptothek (1830–1833)
  • Zehn 2,33 m große Malerstatuen aus Abbacher Sandstein für die Südbalustrade der Alten Pinakothek (kriegs- und nachkriegszerstört; Reste der Statuen von Dürer und Jan van Eyck lagerten bis zu ihrer im Jahre 2011 erfolgten Aufnahme ins Depot der Alten Pinakothek Jahrzehnte lang in einem Schuppen am Königsplatz 1a) und eine große Zahl der 96 Malerreliefs in den Penditifs der 24 Kuppeln in der nach dem Krieg durch zwei gegenläufige Treppen ersetzten Loggia der Alten Pinakothek. Ausschmückung des Rubens- und des Stiftersaals mit zahlreichen Reliefs in marmoriertem Stuck. Erhalten geblieben sind hier lediglich die beiden Löwen auf der Treppeneinfassung. 1833 entstanden 2 große Löwen aus Sandstein, vor dem Eingang in die Pinakothek (liegenden Löwen am ehemaligen Haupteingang an der Barer Straße, dem sog. Klenzeportal.)
  • Bildhauerarbeiten an zahlreichen Möbeln in den Königszimmern der Residenz (davon etwa 80 erhalten), kriegszerstört der Thronsessel Ludwigs I. und die große Baldachin-Krone darüber
  • Zwölf Karyatiden, je sechs auf dem West- und auf dem Ost-Balkon des im Krieg zerstörten königlichen Ballsaales der Residenz
  • Mehrere Grabmäler auf dem südlichen Friedhof in München u.a.:
    • 1839 für den am 8. November 1836 an der Cholera verstorbenen Elias Mavromichales (Mauromichalis), Oberst der Leibgarde Otto I. von Griechenland (mit Leonidas, Sohn des neugriechischen Odysseus und Freiheitskämpfers „Klephthe“). Standort: 16-1-1 und 6 für Leonidas (von König Ludwig I. in Auftrag gegeben und von Klenze entworfen).
  • Erste und zweite Marmorbüste für den Gründer des Botanischen Gartens, Franz von Paula Schrank, 1837, im Alten und Neuen Botanischen Garten, hier am Schrank-Weg.
  • Kolossalstatuen von Thukydides und Homer (1837, Kopien an der Treppe der Bayerischen Staatsbibliothek; Originale auf dem Schulhof in Bernau am Chiemsee, Hengelerstraße 9.
  • Zwei im Krieg zerstörte Königskandelaber an der Königstreppe (jetziger Raum 14) zu den Gemächern im 1. Stock des Südflügels der Residenz, um 1835
  • 18 Medaillons an der Rückwand der neun Loggia-Lunetten auf der Hofgartenseite der Residenz, davon 5 erhalten, u.a. Kaiserkrönung Ludwig des Bayern in Rom 1328 (über der Ausgangstür vom Herkulessaal zur Loggia vor dem Herkulessaal), 1838—1839 (vier Originale auf dem Dachboden über dem Hatschiersaal).
  • Stadtgöttinnen Athena und Roma (1840), darunter jeweils ein Romulus-Remus- und ein Medusa-Medaillon, auf dem im Krieg zerstörten Osttor des Hofgartens zum Englischen Garten, gegenüber der Harmlos-Statue

Im Umland

  • Sarkophag im Prinz-Carl-Mausoleum auf dem Kahlberg in Söcking, 1838

Quellen und Literatur

  • Adolph von Schaden: Artistisches München im Jahre 1835. A. Weber’sche Buchhandlung, München 1836 Fleischmann, Residenzstraße 7, München, 1836. (*Daten zu Ernst Mayer auf S. 71-72)
  • Johann Michael Söltl: Die bildende Kunst in München. Verlag J. Lentner, München, 1842, S. 469 - 471 (Digitalisat der BSB).
  • M. Siebert: Adreßbuch von München. Literarische Anstalt, München, 1842, S. 86 und 91.
  • Adreßbuch Redaktion: Adreßbuch von München., Verlagsanstalt Weber, München, Juli 1835 (Adresse, Damenstiftstraße 15, 3.Stock)
  • Daniel Baumgartner, Johannes Mittensteiner, Meßner zu St. Anna: Verzeichnis aller in der königl. bayer. Kreishauptstadt Augsburg evangelischen Theils im Kirchenjahr 1830 geschlossenen Ehen. Schriftanstalt Geiger, Augsburg, 1831. (Datum und Informationen zur Eheschließung)
  • Cajetan G. Kaiser: Kunst- und Gewerbeblatt, des Polytechnischen Vereins für das königreich Bayern, Jahrgang 30, 22. Band, 1844., Fleischmann, München. (Abschnitt 204-206, Nekrolog über Ernst Mayer. Dort wird der Todestag mit dem 22. Februar angegeben.)

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Ernst Mayer" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Ernst Mayer (Bildhauer).