Max Mannheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Maler '''Max Mannheimer''',  bekannt durch seine umfangreiche Vortragstätigkeit zu den NS-Verbrechen und dem Überleben.
[[Datei:2005-11-09_Max_Mannheimer_800.jpg|thumb|400px|November 2005, in München im Saal des alten Rathauses ]]
'''Max Mannheimer''' lebte 1920 — 2016 und ist in [[München]] besonders durch seine umfangreiche Vortragstätigkeit zu den Verbrechen der Nazis und dem Überleben von einigen Opfern dieser Diktatur bekannt. Er selbst war Überlebender der [[Shoah_(Begriffsklärung)|Judenverfolgung]], der sich in München für die Mahnung daran und für eine haßfreie gemeinsame Zukunft der Menschen einsetzte. Er war auch Autor und Maler.


== Lebensstationen ==
* Am [[6. Februar]] 1920 in Neutitschein (Mähren, heute in Tschechien) geboren.
* Er arbeitete als Kaufmann und war als Schriftsteller und Maler tätig<ref>[[Haus der Bayerischen Geschichte]]: [https://hdbg.eu/zeitzeugen/detail/kz-dachau/max-mannheimer/164 Max Mannheimer, KZ-Überlebender]</ref>.
* Februar [[1943]] mit seinen Eltern, Geschwistern und seiner Frau über das [[KZ Theresienstadt|Konzentrationslager ''Getto Theresienstadt'']] ins deutsche [[Konzentrationslager Auschwitz]] [[Deportiert|deportiert]]. Seine Eltern, zwei Brüder, seine Frau und seine Schwester werden dort ermordet.
* Im September 1943 wird er mit seinem einzig noch lebenden jüngeren Bruder nach Warschau als Arbeitssklave in das zerstörte Ghetto zum Aufräumen (dem Beseitigen der Spuren der NS-Verbrechen) deportiert.
* Von dort werden sie im August 1944 in das [[KZ Dachau|Konzentrationslager '''Dachau''']], später in das Außenlager Mühldorf weiter deportiert.
* Nach der Befreiung [[1945]] kehrt er mit seinem Bruder zunächst in seine Heimatstadt zurück. Seine zweite Frau überzeugt ihn dort, in Deutschland ein neues Leben aufbauen zu können. Mit ihrer Tochter lassen sie sich [[1946]] in [[München]] nieder.
* Max Mannheimer arbeitet in Frankfurt bei verschiedenen jüdischen Wohlfahrtsorganisation.
* Als seine zweite Frau 1964 an Krebs stirbt, schreibt er für seine 17-jährige Tochter seine Geschichte auf, die 1985 in den [[Dachauer Hefte]]n und 2000 als ''Spätes Tagebuch'' bei Piper erscheint.
* Ab 1986 beginnt eine umfangreiche Vortragstätigkeit. Seit [[1990]] ist er der Präsident der {{WL2|Comité International de Dachau|Lagergemeinschaft Dachau}}, 1995 wird er Vizepräsident des [[Internationales Dachau-Komitee|Internationalen Dachau-Komitees]].
* Am 23. September 2016 ist er in München gestorben.


Max Mannheimer ist nach dem Überleben der Judenverfolgung inzwischen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden.
== Malerei ==
Seit 1954 hat er sich mit der Malerei beschäftigt und ab [[1975]] unter dem Pseudonym ''ben jakov'' seine Bilder im In- und Ausland auch ausgestellt.
* [[Oberbayerischer Kulturpreis]] (2005)


== Ehrungen ==
* 2008: [[Wilhelm-Hoegner-Preis]]
* 2018: der vorher [[Brienner_Straße#Namensgeschichte|namenlose Platz an der Brienner Straße]] vor dem neuen [[NS-Dokumentationszentrum]] wird nach [[Max-Mannheimer-Platz|Max Mannheimer]] benannt.
* Max-Mannheimer-Straße bei der Stadtbücherei in [[Dachau]]
* [[Max-Mannheimer-Haus]] in Dachau, ein Studienzentrum und internationales Jugendgästehaus zum [[:Kategorie:Konzentrationslager|Konzentrationslager]] von und bei München


{{Stub}}
== Filme ==
* ''Max Mannheimer – ben jakov.'' 2016, BR, tv-Dokumentation über den Maler Mannheimer. Ein bald 96jähriger Überlebender der KZ Auschwitz und [[KZ Dachau]] gibt Malunterricht. [http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/kunstraum/max-mannheimer-maler-100.html (Link auf eine Seite bei br-online; Sendedatum ard-alpha, 30.3.2016, 21 Uhr.)]


* [https://www.youtube.com/channel/UC4iYEq3bhjWtgLakWZyKctQ/videos Videos bei youtube, Interviews] (2015)
* [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/programmkalender/sendung-2329102.html Max Mannheimer im Gespräch mit der Ordensschwester Elija Boßler] im Kloster Karmel bei der KZ-Gedenkstätte Dachau. BR-tv, 2015, 80 Min, (auch mit Bildbeispielen)


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== Medien, Bücher ==
* ''Spätes Tagebuch''. Pendo Verlag, Zürich, 2005. ISBN 3-86612-069-9
* ''Drei Leben''. dtv, 2012. ISBN 9783423249539


== Weblinks ==
* Ein Interview von Klaus Wiegrefe mit dem Sohn: [https://www.spiegel.de/geschichte/max-mannheimer-sohn-des-auschwitz-ueberlebenden-ueber-seinen-vater-und-den-holocaust-a-0029761a-0002-0001-0000-000177155074 »Hitler wurde nur als „Onkel Adi“ erwähnt. Max Mannheimer hat die Konzentrationslager in Auschwitz und Dachau überlebt. Sein Sohn Ernst erzählt, wie die Erinnerung die Familie bis heute belastet.] In: [[Der Spiegel]] vom 16.04.2021 (Hinter einer Bezahlschranke)


==Lebensstationen==
== Einzelnachweise ==
*Am 6. Februar 1920 in Neutitschein (Mähren, heute Tschechien) geboren.
<references/>
* Februar [[1943]] mit seinen Eltern, Geschwistern und seiner Frau über das [[KZ Theresienstadt|Konzentrationslager ''Getto Theresienstadt'']] ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Seine Eltern, zwei Brüder, seine Frau und seine Schwester werden dort ermordet.
* September 1943 wird er mit seinem einzig noch lebenden jüngeren Bruder nach Warschau als Arbeitssklaven in das zerstörte Ghetto zum Aufräumen deportiert. Von dort werden sie August 1944 in das [[KZ Dachau]], später in das [[Nebenlager des Konzentrationslagers Dachau|Außenlager Mühldorf]] des KZs Dachau kommandiert.
* Nach der Befreiung [[1945]] kehrt er mit seinem Bruder zunächst in seine Heimatstadt zurück. Seine zweite Frau überzeugt ihn, in Deutschland ein neues Leben aufbauen zu können. Mit ihrer Tochter lassen sie sich [[1946]] in [[München]] nieder.
* Max Mannheimer arbeitet in Frankfurt bei verschiedenen jüdischen Wohlfahrtsorganisation. Als seine zweite Frau 1964 an Krebs stirbt, schreibt er für seine 17jährige Tochter seine Geschichte auf, die 1985 in den [[Dachauer Hefte]]n und 2000 als ''Spätes Tagebuch'' bei Piper erscheint.
* Ab 1986 beginnt eine umfangreiche Vortragstätigkeit. Seit 1990 ist er der Präsident der [[Lagergemeinschaft Dachau]], 1995 wird er Vizepräsident des [[Internationales Dachau-Komitee|Internationalen Dachau-Komitees]].
* Seit 1954 hat er sich mit der Malerei beschäftigt und ab [[1975]] unter dem Pseudonym ''ben jakov'' seine Bilder im In- und Ausland ausgestellt.
 
 
==Filme==
* '''''Max Mannheimer – ben jakov.''''' 2016, BR, tv-Dokumentation über den Maler Mannheimer. Ein bald 96jähriger Überlebender der KZ Auschwitz und [[KZ Dachau]] gibt Malunterricht. [http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/kunstraum/max-mannheimer-maler-100.html {Link auf Seite bei br-online; Sendedatum, 30.3.2016, 21 Uhr.)


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[[Kategorie:Person|Mannh]]
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Aktuelle Version vom 2. März 2024, 15:49 Uhr

November 2005, in München im Saal des alten Rathauses

Max Mannheimer lebte 1920 — 2016 und ist in München besonders durch seine umfangreiche Vortragstätigkeit zu den Verbrechen der Nazis und dem Überleben von einigen Opfern dieser Diktatur bekannt. Er selbst war Überlebender der Judenverfolgung, der sich in München für die Mahnung daran und für eine haßfreie gemeinsame Zukunft der Menschen einsetzte. Er war auch Autor und Maler.

Lebensstationen

  • Am 6. Februar 1920 in Neutitschein (Mähren, heute in Tschechien) geboren.
  • Er arbeitete als Kaufmann und war als Schriftsteller und Maler tätig[1].
  • Februar 1943 mit seinen Eltern, Geschwistern und seiner Frau über das Konzentrationslager Getto Theresienstadt ins deutsche Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Seine Eltern, zwei Brüder, seine Frau und seine Schwester werden dort ermordet.
  • Im September 1943 wird er mit seinem einzig noch lebenden jüngeren Bruder nach Warschau als Arbeitssklave in das zerstörte Ghetto zum Aufräumen (dem Beseitigen der Spuren der NS-Verbrechen) deportiert.
  • Von dort werden sie im August 1944 in das Konzentrationslager Dachau, später in das Außenlager Mühldorf weiter deportiert.
  • Nach der Befreiung 1945 kehrt er mit seinem Bruder zunächst in seine Heimatstadt zurück. Seine zweite Frau überzeugt ihn dort, in Deutschland ein neues Leben aufbauen zu können. Mit ihrer Tochter lassen sie sich 1946 in München nieder.
  • Max Mannheimer arbeitet in Frankfurt bei verschiedenen jüdischen Wohlfahrtsorganisation.
  • Als seine zweite Frau 1964 an Krebs stirbt, schreibt er für seine 17-jährige Tochter seine Geschichte auf, die 1985 in den Dachauer Heften und 2000 als Spätes Tagebuch bei Piper erscheint.
  • Ab 1986 beginnt eine umfangreiche Vortragstätigkeit. Seit 1990 ist er der Präsident der Lagergemeinschaft DachauW, 1995 wird er Vizepräsident des Internationalen Dachau-Komitees.
  • Am 23. September 2016 ist er in München gestorben.

Malerei

Seit 1954 hat er sich mit der Malerei beschäftigt und ab 1975 unter dem Pseudonym ben jakov seine Bilder im In- und Ausland auch ausgestellt.

Ehrungen

Filme

Medien, Bücher

  • Spätes Tagebuch. Pendo Verlag, Zürich, 2005. ISBN 3-86612-069-9
  • Drei Leben. dtv, 2012. ISBN 9783423249539

Weblinks

Einzelnachweise

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