Bayerisches Nationalmuseum: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Juli 2012, 10:24 Uhr

Nationalmuseum (um 1900)

Die Grundsteinlegung für das Bayerische Nationalmuseum erfolgte am 17. November 1894. Die Ausstellungsräume, deren Führungslinie 1.6 Kilometer beträgt, umfassen einen Flächeninhalt von 10236 Quadratmeter. Am 29. September 1900 wurde das meist nur kurz genannte Nationalmuseum in der Prinzregentenstraße eröffnet. Das Gebäude wurde vom Architekten Gabriel von Seidl entworfen. Es war damals das erste öffentliche Museum (also nicht nur für Fachpublikum zugängliche Museum) in München und weltweit!

Adresse

Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
80538 München

Tel. 089 - 211 24-01 (allgemein)
Tel. 089 - 211 24-216
(Aktuelle Infos zu Führungen und Veranstaltungen) Fax 089 - 211 24-201
E-Mail: bay.nationalmuseum@bnm.mwn.de


"Deutscher Turm" des Nationalmuseums (Aufn. v. 2010)

Gebäude

Das Bauwerk im Stil des HistorismusW war weltweit das erste Bauwerk, das für ein öffentliches KunstgewerbeW-Museum errichtet wurde. Die Bauteile erscheinen heute wie aus einem Baukasten hinter der Umfassungsmauer aus Flusskieseln zusammengestellt. Leider existiert die ursprüngliche Anlage der Terrassen nicht mehr, die den Zugang einst sicher noch exotischer gestaltet hatten. Im Hauptbau setzt sich dieses Aufeinandertürmen mit dem Zentralturm fort. Der Vergleich mit den Kirchtürmen als Hinweis auf den Museumszweck war wahrscheinlich gewollt.

Sammlung

Erdgeschoss

Die Ausstellungsstücke im Erdgeschoss geben einen Überblick über die bayerische und generell süddeutsche Kultur- und Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Auch eine komplette hölzerne Wunderkammer für Anton Fugger und einen Innnungssaal hat man eingebaut. Allerdings ist ansonsten die Sammlung zu Zunft und Handwerk zur Zeit nicht ausgestellt. Zu sehen sind Prunkkabinettschränke und -schreibtische.

Hervorragend ist die umfangreiche Sammlung der Plastiken, darunter überwiegen Kirchen- und Altar-Werke, z. B. vom/von

Historische Stadtmodelle, allen voran zwei von München (Sandtner 1580 und das große von Johann Baptist Seitz, ca. 1850), werden gezeigt (weitere Straubing, Landshut, Ingolstadt und Burghausen).

Die Textil-Sammlung beinhaltet auch repräsentative Objekte aus bayerischem Adelsbesitz, bürgerliche Gewänder und Originaltrachten sowie eine Schuh- und Fächersammlung. Beachtlich auch die im abgedunkelten Raum ausgestellten Gewänder aus der Lauinger Fürstengruft aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert. Wer es mag: die Phantasie-Nationaltrachten von König Otto von Griechenland, Sohn Ludwigs I. von Bayern, und seiner Gemahlin Amalie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Waffensammlung in zwei Waffensälen zeigt z. T. künstlerisch bedeutende Mord-Geräte des 14. bis mittleren 19. Jahrhunderts. Überwiegend aus früherem Wittelsbacher Besitz (bis 1855, 1867 Übernahme der Vereinigten Sammlungen der Wittelsbacher mit Beständen aus Neuburg a.D., Düsseldorf, Mannheim, Salzburg und Zweibrücken, 1913 der Königlichen Gewehrkammer (Sporen Albrechts III., Steigbügel Christophs des Starken und sog. Streithammer Sigismunds aus dem späten 15. Jahrhundert, Bolzenkasten Wilhelms IV. von 1522, Radschlossbüchse, Jagdtasche, Zeremonienschwert, Reiterschwert und Degen Maximilians I., München, frühes 17. Jahrhundert, sowie die "ungarische" Prunkwaffen-Garnitur Maximilians I., Prag 1610/14 oder der Prunkgarnitur Johann Wilhelms von der Pfalz vom Büchsenmacher Armand Bongarde, 1691. Die Große Reihengarnitur des Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau, 1587 Mailand, aus der Rüstkammer in Ambras bei Innsbruck die mit einem Radschlossgewehr kombinierte Armbrust Ferdinands I. von 1520/26, ein um 1450 entstandenes Scheibenknaufschwert, ein um 1580 in Spanien gefertigtes Rapier. Aus dem Besitz der Universität Erlangen gelangten aus der Kunstkammer der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach befindliche Objekte wie ein Schallern (Nürnberg um 1480/85), eine Prunksturmhaube im orientalischen Stil (Nürnberg oder Augsburg um 1590) und einen Prunkdegen (Mailand um 1560) ins Haus. Ankäufe brachten aus Schloss Stein im Chiemgau eine Prunktartsche des Caspar Aspach (Steiermark 1480), den Jaspis-Achat-Szepter einer Muttergottes aus Teisendorf und den Prunkharnisch eines Herrn von Pienzenau (Nürnberg? um 1550) auf farbig gefasster Holzfigurine und aus der Rüstkammer des Preysingschen Schlosses Hohenaschau die älteste erhaltene italienische Harnischbrust (wohl Mailand um 1380/1400); den Visierhelm mit gemaltem Sonnengesicht (Landshut? um 1490/1500) und mit der Würzburger Sammlung Martinengo kamen 1858 u. a. Brust und Bart einer Garnitur Ottheinrichs von der Pfalz (1532/33 von Hans Ringler in Nürnberg), zwei Kniebuckel mit Ätzdekor in der Art Peter Flötners (Nürnberg um 1540/50) und zwei Harnischschultern (Augsburg um 1540/50) in das Museum. Benutzen ist überall verboten.

Obergeschoss

Im Obergeschoss befinden sich Fachsammlungen wie Majolika und andere Keramik, Porzellan, Elfenbeinschnitzereien, Gold- und Silberarbeiten, Textilien, viele IntarsieWn und Glasmalereien. Neuere (Jugendstil-)Schmuckstücke u. a. von L. GaillardW, René LaliqueW, Lucas von Cranach. Auch eine prachtvoll mit Silber eingedeckte Festtafel der Hofhaltung des Hildesheimer FürstbischofsW kann umrundet werden.

Ebenfalls vertreten sind Musikinstrumente, Uhren, Mechanische Planetarien, Poch-W und SchachspieleW.

Z.B: das mechanisch bewegte Planetarium von George AdamsW, London, um 1745, und eine Planetenmaschine von Johann Georg NeßtfellW.

Untergeschoss

Im Untergeschoss werden Ausstellungsstücke aus der bäuerlichen Lebenswelt gezeigt. Besonders bekannt sind die WeihnachtskrippenW, mit dem Sammlungsschwerpunkt Italien um 1880.

Studiengebäude, links der Fischfraubrunnen. Aufn. vom Mai 2010

Studiengebäude

Im Studiengebäude werden in der Sammlung Bollert über 100 Skulpturen aus Gotik und Renaissance gezeigt. Sie stammt von Justizrat Dr. Gerhart Bollert (1870—1947), die er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Süden Deutschlands sowie in Italien und den Niederlanden sammelte. Der Erwerb der Sammung durch das Nationalmuseum erfolgte 2004. Markantestes Werk ist die Anna Selbdritt des Meisters der Biberacher Sippe, von dem sich mit der Maria aus einer Krönung der Gottesmutter ein weiteres Werk des Schnitzers hier befindet.

An der westlichen Außenwand des Gebäudes befindet sich eingerahmt von vier Säulen der dreistufige Fischfraubrunnen.

Gastronomie

In der "wuchtigen" Eingangshalle, die eher an das Entrée einer Oper erinnert, gibt es bereits vor der Kasse eine liebevoll zubereitete und dekorierte Auswahl kleiner Speisen und Süßigkeiten im Ambiente eines Kaufmannsladens für KolonialwarenW.

Auch an heißen Tagen ein Geheimtipp, weil es hier lange erträglich frisch bleibt.

Literatur

  • Renate Eikelmann, Ingolf Bauer (Hrsg.): Das Bayerische Nationalmuseum. 1855 - 2005. 150 Jahre Sammeln, Forschen, Ausstellen. Hirmer, München 2006, ISBN 978-3-7774-2885-7
  • Renate Eikelmann (Hrsg.): Bayerisches Nationalmuseum. Handbuch. Hirmer, München 2008, ISBN 978-3-7774-4595-3 (Dieses Buch ist der Katalog der Ausstellung)
  • Régine Bonnefoit, Hartmut Krohm (Hrsg.): Skulpturen der Gotik und Renaissance: Die Ehemalige Sammlung des Justizrats Dr. Gerhart Bollert. Berlin: Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, 2000.
  • Renate Eikelmann (Hrsg.): Die Sammlung Bollert: Bildwerke aus Gotik und Renaissance. Bayerisches Nationalmuseum. Bearbeitet von Matthias Weniger und Jens Ludwig Burk, Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München, Hirmer, 2005. 349 S. ISBN 3777428752

Zweigmuseen

Das Nationalmuseum betreibt mehrere Zweigmuseen in ganz Bayern:

Weblinks