Schloss Nymphenburg
Das Schloss Nymphenburg im Westen von München gilt aufgrund seiner einzigartigen Komposition von Bauwerk und mehrfach erweiterten Parkanlage sommers wie winters als eines der schönsten Schlösser weltweit.
Hauptgebäude
Kavaliersbauten
Zunächst ließ Max Emanuel bis 1704 von Enrico Zuccali und Giovanni Antonio Viscardi die beiden Galeriegebäude neben dem Hauptschloss und die sich daran anschließenden zwei nördlichen und zwei südlichen Pavillons errichten.
Im zweiten nördlichen Pavillon richtete Viscardi 1713 die Schlosskapelle ein.
Kurfürst Karl Albrecht ließ die sich an die nördlichen und südlichen Pavillons anschließenden beiden äußeren Bauten für die Orangerie im Norden und den Marstall im Süden errichten. Beide sind durch Verbindungsflügel an die Pavillons angeschlossen.
Die von den beiden äußeren Bauten ausgehende, nach 1730 fertiggestellte Rondellbebauung der Kavaliersbauten vor dem Haupttrakt galt zu ihrer Zeit als architektonische Sensation. Direkt am Schloss liegen so zehn symmetrisch in zwei Fünfergruppen gegliederte Palais, die zwischen 1728 und 1758 errichtet wurden.
Das Marstallmuseum befindet sich heute im Kavalierbau des Schlosses Nymphenburg; sein Inventar war früher in der Reichen Remise bei der Residenz untergebracht. Die Wagenburg und Sattelkammer der Wittelsbacher zeigt Krönungswagen, Prunkwagen und Schlitten des 18. und 19. Jahrhunderts.
Zur Baugeschichte
- Siehe auch: zur Geschichte seines Gartens
Der Bau des Schlosses geht auf den Kurfürsten Ferdinand Maria zurück, der die Kemnaten Schweige für 10 000 Gulden, eine damals sehr hohe Summe, erwarb. Da seine Gemahlin Henriette Adelaide von Savoyen den endlich lang ersehnten Thronfolger Max Emanuel gebar.
1663 beauftragte die Kurfürstin den Architekten aus ihrer italienischen Heimat Agostino Barelli mit dem Bau einer Villa Suburbana. Der Mittelbau ist der älteste Teil des Schlosses. Ein Stich von Michael Wening von 1700 zeigt das noch kleine Schloss mit einem kleinen Garten dahinter.
Als Max Emanuel Kurfürst war, holte er die namhaftesten Künstler, um aus der Nymphenburg eine repräsentive Schlossanlage zu schaffen und mit einem weit ausgedehnten Park anzulegen. Henrico Zucalli, später Joseph Effner, erweiterten den Schlossbau.
Charles Carbonet, dann Dominique Girard, die am Hofe des Sonnenkönigs in Versailles ihr Handwerk lernten, wurden mit der Anlage des Schlossgartens betraut.
Die Badenburg 1718 - 1721, die Pogodenburg 1716 - 1719 gehen ebenfalls auf Max Emanuel zurück. Ebenso die Magdalenklause, deren Fertigstellung 1728 er aber nicht mehr erlebte. Denn 1726 starb der "blaue Kurfürst".
Sein Sohn Karl Albrecht der nicht nur bayerischer Kurfürst sondern auch von 1742 bis zu seinem Tod 1745 auch noch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation war, ließ für seine Gemahlin Maria Amalia die Amalienburg von 1734 -1739errichten. Der Architekt François Cuvillés baute mit diesem Jagdschlösschen ein herausragendes Meisterwerk des höfischen Rokoko. Mitte des 18. Jahrhunderts war der Bau des Schlosses weitgehend abgeschlossen. Die Bilder des Landschaftsmalers Bernardo Bellotto genannt Canaletto die in der Münchner Residenz zu sehen sind, zeugen von der Pracht des Schlosses im Jahre 1761. 1792 öffnete Kurfürst Karl Theodor den Park für die Öffentlichkeit. Der letzte Kurfürst Max IV. Joseph ab 1806 König Max I. Joseph lässt den Park durch den Gartenarchitekten Friedrich Ludwig Sckell in einen englischen Landschaftsgarten von 1803 - 1824 umgestalten. Nur noch der Mittelkanal und das große Parterre (Beet) am Schloss erinnern an die barocke Formung des Parks. Trotzdem ist das heutige Erscheinungsbild sehr gelungen. Der Park hat eine sehr romantische Atmosphäre, die jeden dazu einlädt, ihn zu erkunden und an einer der zahlreichen Parkbänke zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen. Aber auch im Winter wirkt der Park wie eine Märchenwelt, wenn der Schnee auf dem Schlossdach, Bäumen und Wegen liegt. Das Schloss und die Parkburgen können besichtigt werden.
Lage
>> Geographische Lage von Schloss Nymphenburg im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
Siehe auch
- Schlosspark mit den Wasserkünsten
Weblinks
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