Ausflug nach Neuschwanstein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. März 2015, 17:57 Uhr
Für Touristen aus aller Welt gehören München, König Ludwig und das relativ junge Schloss Neuschwanstein zusammen.
Das seltsame Bauwerk entsprang dem Wunschtraum eines Vertreters der absoluten Monarchie — mitten in der Zeit der Industrialisierung. König Ludwig wollte eine idealtypische Burganlage mit damals modernster Ausstattung und gleichzeitig eine Art Theaterkulisse für seine rückwärts gewandten Wunschträume. Neuschwanstein ist keine mittelalterliche BurgW sondern eine ab 1869 begonnene Neuschöpfung des Historismus.
Von solcherart gebauter Sehnsucht nach Rittertum und Fürstenherrlichkeit gibt es ja auch in München noch einige Architekturbeispiele unter dem Stichwort "Maximilianstil". Rund 1,4 Millionen Menschen besichtigen das Märchenschloss jährlich. Im Sommer sind das an jedem Tag mehr als 6.000 BesucherInnen.
Von weiter entfernt fallen zunächst drei Gebäudeteile auf:
- links das rote Torgebäude, von zwei Türmen flankiert,
- der weiße Viereckturm mit kleiner Rundturmspitze darüber (45 m hoch) und
- in der Mitte bis rechts das große weiße Hauptgebäude mit den vielen Türmchen, Satteldach und einem Riesenbalkon an der Westseite. (Fachausdruck: der Palas)
Lage: Das Schloss steht quasi auf einem "Schemel" vor einer grünen Bergwand der Alpenkette. Der Bergsporn wurde von der Pöllat vom übrigen Gebirge freigespielt. Von Füssen (Bahnhof) sind es ca. 3 km Luftlinie nach Südost. Entfernung München - Füssen etwa 90 km Luftlinie und über 100 km Straßen.
Aus der Geschichte: Ursprünglich standen nahe bei der Stadt Füssen am Nordrand der Alpen an Stelle des heutigen Schlosses die zwei Burgen Vorder- und Hinterhohenschwangau. Sie waren zu Lebzeiten König Ludwigs nur noch Ruinen. Diese Ruinen wurden vor der Grundsteinlegung zu Neuschwanstein komplett entfernt. Denn nur „im echten Styl der deutschen Ritterburgen“ wollte König Ludwig II. (Bayern) an Stelle der Burg Vorderhohenschwangau neu bauen. So schrieb er es in einem Brief an seinen musikalischen Übervater Richard Wagner am 15. Mai 1868.
Angeregungen zu diesem Burgbau waren sicher auch frühere Pläne seines Vaters Maximilian und seine Reise im Jahr 1867 nach Eisenach, als er mit seinem Bruder, dem späteren nur formalen König, Otto I. die Wartburg besuchte. Sie war gerade 1853 bis 1859 rekonstruiert worden. U. a. beim neuen Ritterbad und dem Sängersaal diente die Wartburg ganz offenbar als Muster für die Pläne Ludwigs.
1880 fand das Richtfest statt, 1884 konnten von Ludwig die ersten Wohnräume bezogen werden. An der Stelle des heutigen unteren Schlosses Hohenschwangau (1832 - 1836) stand im Mittelalter eine Burg namens Schwanstein. Diese vier Namen wurden am Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem bekannten Ergebnis vermischt.
Gezeigt wird das nie fertig ausgebaute Märchenschloss im 1892 erreichten Bauzustand.
Architektur, Baustil
Brücke und Torhaus,
- von zwei Treppentürmen flankiert. Die Außenseite des dreistöckigen Baus mit Zinnen, vorgesetzten Türmchen und dem Spitzgiebel über dem Tor ist aus Ziegelsteinen.
Um den Burghof auf zwei Ebenen stehen:
- Weißer Viereckturm, mit Aussichtsplattform, darüber kleiner Rundturm (1892)
- Hier war im Hof über einer Kapelle noch ein 90 m hoher, zusätzlicher runder Bergfried (Wehrturm) geplant. Wurde nie gebaut.
- Galeriebau
- Freitreppe zur oberen Hofebene am Südrand
- - die südliche Seite des Hofs blieb sonst für den Ausblick auf die Berglandschaft offen.
- - die Westseite des unteren Hofs wird heute durch eine gemauerte Böschung begrenzt. Darauf sollte eine Schlosskapelle und der Bergfried gesetzt werden / geplant.
- - die südliche Seite des Hofs blieb sonst für den Ausblick auf die Berglandschaft offen.
- Freitreppe zur oberen Hofebene am Südrand
- Kemenate, der dreigeschossige Frauenbau, auf der Südseite des oberen Hofs (1892)
- Palas, das Hauptgebäude jeder Burg (1884), hier liegen die Prunkzimmer des Königs. Gebildet aus zwei fünfgeschossigen, im flachen Winkel verbundenen Baukörpern, die den Verlauf des Felsrückens überhöhen; hohe Satteldächer. Das Gelenk bilden die beiden mittig in der Fassade angelegten Treppentürme. Sie erschließen Thronsaal und Sängersaal.
- - Die Fassaden sind durch, oft doppelte, Rundbogenfenster durchbrochen.
- - Ein sitzender Löwe (ö) und eine Ritterfigur (w), je als Giebelzier.
- - Der nördliche der beiden Treppentürme des Schlosses überragt mit seinen 65 Metern Höhe das Dach um mehrere Stockwerke.
- - Aus der Westfassade des Palas ragt ein zweistöckiger Söller in der 3. u. 4. Etage über das Tal. Blick auf die Seen und zum Sonnenuntergang hin.
- - Eine Vielzahl dekorativ gestalteter Schornsteine und Ziertürmchen.
- - Neben einem niedrigen Treppenturm schaut ein Erker nach Süden.
- - Die im EG, 1. und 2. OG geplanten Säle und Räume sind großteils nie ausgeführt worden.
- - Die Verkleidung seiner Ziegelmauern mit weißem Kalkstein stammt aus dem nahe gelegenen Steinbruch Alter Schrofen.
- - Darunter sollte im Westen noch eine Bastei (eine Art Balkon) als Vorbau angeklebt werden / geplant.
- - Die Fassaden sind durch, oft doppelte, Rundbogenfenster durchbrochen.
- Ritterhaus, dreigeschossig, an der Nordseite des Hofs,
- - war hier nur für Dienstpersonal- und Wirtschaftsräume vorgesehen. Dementsprechend im Inneren relativ bescheiden ausgestattet.
- - Ist durch die Galerie entlang der Talwand mit dem Viereckturm und dem Torhaus verbunden. Aus dem Tal hoch wirkt dies wie eine durchgehende Fassade eines langen Baukörpers.
Zementiertes Fundament und Kellerräume
Info:
Anfahrtsmöglichkeiten
Zug und Wanderung
Vom Bahnhof Füssen fahren die Buslinien Nr. 73 und 78 zur Ortschaft Hohenschwangau. Die Abfahrtszeiten stehen in den Fahrplänen zum Bspl. auf der Internetseite von Füssen. Die Busse können in den Sommermonaten zwischen Juli und September sehr voll sein. Es werden wegen Verzögerungen empfohlen Zeitpuffer zwischen Bus- und Zugfahrt einzuplanen.
Zu Fuß: Von der Tourist Information Füssen bis zum Ticket Center in Hohenschwangau beträgt der kürzeste Weg 3,8 Kilometer parallel zur Straßenverbindung. Alternativ gibt es eine sehr schöne Wanderroute über den Alpenrosenweg nach Hohenschwangau.
Straßenvehikel
Das Ziel liegt in der Nähe der Gemeinde Schwangau und der Stadt Füssen im Allgäu. Ausgangspunkt für den Weg zum Schloss und letzte legale Parkmöglichkeit (P1 - P4) ist der Ort Hohenschwangau.
Kombi-Möglichkeiten
Wegen dem Zeitaufwand ist die Kombination mit Oberammergau für einen Tag nicht machbar.
Mit vorgesehenen Übernachtungen aber liegen beide Ziele recht günstig zu einander.
Öffnungszeiten
Die Besichtigung der Schlossräume ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Die Dauer der Führung beträgt circa 35 Minuten. Die dazugehörigen Zeiten am Parkplatz oder in den Warteschlangen sind darin nicht berücksichtigt. Nebensaison ist etwas ruhiger.
- 28. März — 15. Oktober: 9 bis 18 Uhr
- 16. Oktober — 27. März: 10 bis 16 Uhr täglich geöffnet
- Eintrittskarten / Führungen / Kartenverkauf
- auch online, nur im Ticket-Center Hohenschwangau
Geschlossen ist an vier Tagen, am 24., 25. und 31. Dezember und am 1. Januar (Weihnachten teilweise, Silvester/Neujahr)
Das Mitbringen von Hunden im Schloss ist nicht erlaubt (auch nicht in der Handtasche).
Im Schloss besteht grundsätzlich Rauch- und Fotografierverbot.
Während der Führung müssen 165 Stufen aufwärts und 181 Stufen abwärts zurückgelegt werden. Rollstuhlfahrern und gehbehinderten Gästen bietet die Schlossverwaltung die Möglichkeit mittels eines Personenaufzugs an einer regulären Schlossführung teilzunehmen. Hierfür ist eine Vorab-Reservierung unbedingt notwendig.
Lage, Umgebung
Kurz-Beschreibung ....
Das Schloss steht quasi auf einem "Schemel" (969 m) vor einer Bergwand. Von Füssen (Bahnhof) sind es ca. 3 km Luftlinie nach Südost. Nach Füssen kommt mensch z. Bspl. über die B2 (Starnberg, Weilheim iOB), B17 oder B16. Von dort über die Parkstraße (ST 2008) nach Hohenschwangau (auf 800m Höhe). Bzw von Nordosten über die B17 bis kurz vor Schwangau, dort Abzweig nach Hohenschwangau an der Kirche St. Koloman vorbei auf der ST2016. Zielort ist: Hohenschwangau. Spätestens dort Parkplatzsuche (P1 bis P5).
Das Schloss ist oberhalb des Ortes auf einem Hügel ungefähr entlang einer West-Ost-Achse ausgerichtet. Der Haupterker schaut nach Westen auf den Alpsee und den kleineren Schwansee. Der Eingang (mit dem Torbau) liegt an der östlichen Schmalseite.
Zur "dahinter" anstehenden Bergkette gehören von West nach Ost: Falkenstein, Kitzberg - 1123 m, Älpele - 1591 m, Bennaköpfle, Hoher Straußberg - 1933 m (zurückgesetzt), Straußbergköpfl - 1767 m, im Osten: Tegelberg (Kabinenbahn) - 1595 m, Hornburg - 1172 m, Rohrkopf - 1361 m, dahinter: Buchenbichel, Schönleitenschrofen, Pechkopf, Weißer Rißkopf
- In Hohenschwangau gibt es, wie gesagt, am westlichen Ortsrand auch noch das sandsteinfarbene Schloss Hohenschwangau seines Vaters. Es steht direkt über dem Alpsee.
Ein Vorgängerbau war aus dem 12. Jdt. - neu 1836).
… war wirklich Ludwigs Kinderzimmer!
Auch dort sind Warteschlangen üblich.
- Marienbrücke und Pöllatschlucht - beste Fotoposition für eine Totale!
- Der Alpsee in Hohenschwangau
- …hat einen Badestrand und malerische Rundwege. Der liebste Badesee von König Ludwig II., seine Länge 1,9 Kilometer. Ganz in der Nähe der Schwansee.
- Hotels, Camping
- uff, uff die Preise. Direkt beim Schloss: [Schlossrestaurant Neuschwanstein], [Hotel Neuschwanstein]. Unterhalb: Gasthaus Gipsmühle (Gipsmühlweg 99, 87645 Schwangau). Im Ort Hohenschwangau gibt es ...
Weblinks
- Homepage Schloss Neuschwanstein (aktuelle Hinweise ! )
- Bei Schloesser.bayern.de
- Walter Sedlmayer 1972 als Theodor Hierneis oder: wie man ehemaliger Hofkoch wird.
- diverse Seiten bei FB (A, B, C usw.), Pinterest, Google-Bilder
- diverse Seiten mit Fotos:
Siehe auch:
- Literatur, Buchtipps, Apps u. ä.
- Tourismus und das Neuschwanstein Castle, im Web auf englisch "New Swanstone Castle"
- Weltweit (nach-)gebaute Träume (Kopieversuche):
- Excalibur Hotel & Casino, Las Vegas (1990)
- Sleeping-Beauty-Schloss, Anaheim (Ca; (Artikel bei WP; The castle behind Disney's castle) !
- Cinderella-Schloss, Disneyland Paris (Artikel bei WP)
- Eines der kleinsten steht im Legoland Deutschland, Günzburg, aus Hunderten von Klötzchen
- Privatbrauerei Hoepfner, Karlsruhe (bereits 1898)
- Das Gillmer-Schloss (Allach)