Nordfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Nordfriedhof.jpg|thumb|300px|Nordfreidhof, Aussegnungshalle]]
[[Bild:Nordfriedhof.jpg|thumb|Nordfriedhof, Aussegnungshalle]]
Der '''Nordfriedhof''' wurde im Jahr [[1884]] von der Gemeinde [[Schwabing]] angelegt. Seit der Eingemeindung Schwabings im Jahr [[1890]] ist er einer der Münchner Großfriedhöfe. Die Friedhofsgebäude entstanden nach Plänen des Stadtbaumeisters [[Hans Grässel]]. Der Friedhof wurde im Laufe der Zeit mehrfach erweitert, er umfasst heute 34.000 Grabplätze.
[[Bild:Muenordfriedausseg2015c50.jpg|thumb|Der Hauptbau vom Friedhof aus gesehen.]]
Der '''Nordfriedhof''' wurde im Jahr [[1884]] von der Gemeinde [[Schwabing]] an der, damals noch unter der Bezeichnung Freisinger Landstraße geführten Straße, der heutigen [[Ungererstraße]], auf einem Areal von 0,61 ha angelegt. Die Pläne hierzu lieferten die beiden Architekten [[Alois Ansprenger]] und [[Josef Vätel]]. Zu den Friedhofsanlagen wurde auch ein kleines Leichenhaus errichtet, das bereits 1899 wieder abgebrochen wurde. Der Leichenacker hatte Raum für 1200 Erwachsenengräber und 520 Einzelgräber für Kinder. Nach der [[Eingemeindung]] Schwabings am 20. November [[1890]] gelangte auch dieser Friedhof an die Stadt [[München]].


Bereits ein Jahrzent später, nach der Eröffnung dieses Friedhofs, also im Jahr 1895, genehmigte die Stadt die Päne [[Hans Grässel|Hans Grässel's]] zum Neubau eines weiteren Friedhofs unmittelbar am bereits bestehenden. Im Jahr 1896 wurde mit den Bauarbeiten an den neuen Friedhofsbauten begonnen und 1899 abgeschlossen. Und erst im Jahr [[1912]] waren auch die Arbeiten an den Friedhofsgartenanlagen vollendet. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte erhielt der Friedhof mehrmals Erweiterungen.
Die Eröffnung des Friedhofs wurde auch von der Errichtung und Vollendung der Trambahn bis vor den Haupteingang des Friedhofs an der Ungererstraße abhängig gemacht. Die Gleise sind bereits verlegt, und die Elektrifizierung der gesamten Strecke kann am 1. November [[1900]] abgeschlossen werden.


==Lage==
[[Ungererstraße]] 130
*{{Lage|nord=48.1748|ost=11.5996}}
==U-Bahnhof Nordfriedhof==
Der [[U-Bahnhof Nordfriedhof|Nordfriedhof]] ist auch mit der U-Bahn erreichbar. Am gleichnamigen U-Bahnhof hält auch die Linie {{ÖPNV|U6}}.


==Gräber auf dem Nordfriedhof==
*{{WL2|de:Gert Bastian|Gert Bastian}}, Brigadegeneral, Symbolfigur der Friedensbewegung
*{{WL2|de:Franziska Bilek|Franziska Bilek}}, Karkaturistin, Zeichnerin
*{{WL2|de:Beppo Brem|Beppo Brem}}, Volksschauspieler
*[[Franz von Defregger]], Kunstmaler
*[[Sammy Drechsel]], Sportreporter und Kabarettist
*{{WL2|de:Constanze Engelbrecht|Constanze Engelbrecht}}, Schauspielerin
*[[Alois von Erhardt]] Bürgermeister von München
*Oskar Eversbusch, Professor für Augenheilkunde
*{{WL2|de:Hermann Frieb|Hermann Frieb}}, Widerstandskämpfer gegen das Naziregime
*{{WL2|de:Klaus Havenstein|Klaus Havenstein}}, Kabarettist und Schauspieler
*{{WL2|de:Trude Hesterberg|Trude Hesterberg}}, Kabarettistin
*[[Kurt Horwitz]], Schauspieler und Regisseur an den Münchner Kammerspielen, Intendant am Bayerischen Staatsschauspiel
*{{WL2|de:Kathi Kobus|Kathi Kobus}}, Wirtin des [[Alter Simpl]]
*[[Paul Liebergesell]], Architekt, Baumeister
*{{WL2|de:Georg Marischka|Georg Marischka}}, Schauspieler und Regisseur
*{{WL2|de:Peter Pasetti|Peter Pasetti}} S-114-1-36, Schauspieler
*[[Toni Pfülf|Antonie Pfülf]] S-73 - aufgelassen. Am Standort im Jahr 1993 eine Gedenkstele errichtet. (Wohnung Leopoldstraße 77)
*[[Bally Prell]], Vortragskünstlerin. (Wohnung Leopoldstraße 77)


==Lage==
*[[Anton Riemerschmid]], Gründer der ersten deutschen Handelsschule für Mädchen
*{{WL2|de:Carl-Heinz Schroth|Carl-Heinz Schroth}}, Schauspieler
*[[Arnold Sommerfeld]], Mathematiker und Physiker
*{{WL2|de:Annemarie Wendl|Annemarie Wendl}}, Schauspielerin
*[[Josef Wittmann]], Kirchenmaler
*[[Karoline Wittmann]], Malerin des expressiven Realismus
*[[Paul Wittmann]], Bildhauer


[[Ungererstraße]] 130
== Gräberfeld für Opfer der Luftangriffe vom Dezember 1944 ==
Es entstand auf dem Friedhof ein Ehrenhain für die Opfer der [[Luftangriffe auf München|Luftangriffe]] vom Dezember [[1944]] / Januar [[1945]]. Die Einweihung fand am 31. Oktober [[1950]] statt. Diese Grabanlage (8.855 m²) wurde für die Opfer geschaffen, die am 28. Januar 1945 an diesen Ort umgebettet wurden: 2099 Tote, davon 159 Unbekannte. Der Ehrenhain umfasst 1940 Einzelgräber und ein Sammelgrab.


Das Denkmal gestaltete [[Hans Wimmer]].


==Daten, Weblinks==
Auf dem Nordfriedhof gibt es etwa 32.700 Grabplätze. Das Friedhofsgelände umfasst eine Fläche von 30,75 Hektar. 
*[http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Friedhof_und_Bestattung/SFM/Nordfriedhof.html Infos der Stadtverwaltung], auch Friedhofsplan als PDF-Datei
== Siehe auch ==
* [[Ungererbahn]] (zur frühen Verkehrsanbindung)


==Literatur==
* ''Vom Groschenwagen zur Untergrundbahn''. (Die Linie 3)
* Moritz von Lasser: ''Der neue östliche Friedhof in München''. L. Werner, München 1902. (Die anderen Friedhofbauten.)
* ''Die Kultur der Münchener Friedhofs-Anlagen Hans Grässels''.
* D. Heißerer: ''Das Rätsel der Sphingen vom Nordfriedhof.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2021.


{{Wikipedia-Artikel|Nordfriedhof_(München)}}


== Bekannte Verstorbene auf dem Nordfriedhof==
[[Kategorie:Friedhof]]
 
[[Kategorie:Ungererstraße]]
*[[wikipedia:de:Gert Bastian|Gert Bastian]], Brigadegeneral, Symbolfigur der Friedensbewegung
*[[wikipedia:de:Franzika Bilek|Franziska Bilek]], Karkaturistin, Zeichnerin
*[[wikipedia:de:Beppo Brem|Beppo Brem]], Volksschauspieler
*[[wikipedia:de:Franz von Defregger|Franz von Defregger]], Kunstmaler
*[[wikipedia:de:Sammy Drechsel|Sammy Drechsel]], Sportreporter und Kabarettist
*[[wikipedia:de:Constanze Engelbrecht|Constanze Engelbrecht]], Schauspielerin
*[[Oskar Eversbusch]], Professor für Augenheilkunde
*[[wikipedia:de:Hermann Frieb|Hermann Frieb]], Widerstandskämpfer gegen das Naziregime
*[[wikipedia:de:Klaus Havenstein|Klaus Havenstein]], Kabarettist und Schauspieler
*[[wikipedia:de:Trude Hesterberg|Trude Hesterberg]], Kabarettistin
*[[Kurt Horwitz]], Schauspieler und Regisseur an den Münchner Kammerspielen, Intendant am Bayerischen Staatsschauspiel
*[[wikipedia:de:Kathi Kobus|Kathi Kobus]], Wirtin des Simplicissimus
*[[wikipedia:de:Georg Marischka|Georg Marischka]], Schauspieler und Regisseur
*[[wikipedia:de:Peter Pasetti|Peter Pasetti]], Schauspieler
*[[wikipedia:de:Bally Prell|Bally Prell]], Vortragskünstlerin
*[[wikipedia:de:Carl Heinz Schroth|Carl-Heinz Schroth]], Schauspieler
*[[wikipedia:de:Anton Riemerschmidt|Anton Riemerschmidt]], Gründer der ersten deutschen Handelsschule für Mädchen

Aktuelle Version vom 17. Januar 2025, 13:41 Uhr

Nordfriedhof, Aussegnungshalle
Der Hauptbau vom Friedhof aus gesehen.

Der Nordfriedhof wurde im Jahr 1884 von der Gemeinde Schwabing an der, damals noch unter der Bezeichnung Freisinger Landstraße geführten Straße, der heutigen Ungererstraße, auf einem Areal von 0,61 ha angelegt. Die Pläne hierzu lieferten die beiden Architekten Alois Ansprenger und Josef Vätel. Zu den Friedhofsanlagen wurde auch ein kleines Leichenhaus errichtet, das bereits 1899 wieder abgebrochen wurde. Der Leichenacker hatte Raum für 1200 Erwachsenengräber und 520 Einzelgräber für Kinder. Nach der Eingemeindung Schwabings am 20. November 1890 gelangte auch dieser Friedhof an die Stadt München.

Bereits ein Jahrzent später, nach der Eröffnung dieses Friedhofs, also im Jahr 1895, genehmigte die Stadt die Päne Hans Grässel's zum Neubau eines weiteren Friedhofs unmittelbar am bereits bestehenden. Im Jahr 1896 wurde mit den Bauarbeiten an den neuen Friedhofsbauten begonnen und 1899 abgeschlossen. Und erst im Jahr 1912 waren auch die Arbeiten an den Friedhofsgartenanlagen vollendet. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte erhielt der Friedhof mehrmals Erweiterungen. Die Eröffnung des Friedhofs wurde auch von der Errichtung und Vollendung der Trambahn bis vor den Haupteingang des Friedhofs an der Ungererstraße abhängig gemacht. Die Gleise sind bereits verlegt, und die Elektrifizierung der gesamten Strecke kann am 1. November 1900 abgeschlossen werden.

Lage

Ungererstraße 130

U-Bahnhof Nordfriedhof

Der Nordfriedhof ist auch mit der U-Bahn erreichbar. Am gleichnamigen U-Bahnhof hält auch die Linie München U6.jpg.

Gräber auf dem Nordfriedhof

Gräberfeld für Opfer der Luftangriffe vom Dezember 1944

Es entstand auf dem Friedhof ein Ehrenhain für die Opfer der Luftangriffe vom Dezember 1944 / Januar 1945. Die Einweihung fand am 31. Oktober 1950 statt. Diese Grabanlage (8.855 m²) wurde für die Opfer geschaffen, die am 28. Januar 1945 an diesen Ort umgebettet wurden: 2099 Tote, davon 159 Unbekannte. Der Ehrenhain umfasst 1940 Einzelgräber und ein Sammelgrab.

Das Denkmal gestaltete Hans Wimmer.

Daten, Weblinks

Auf dem Nordfriedhof gibt es etwa 32.700 Grabplätze. Das Friedhofsgelände umfasst eine Fläche von 30,75 Hektar.

Siehe auch

Literatur

  • Vom Groschenwagen zur Untergrundbahn. (Die Linie 3)
  • Moritz von Lasser: Der neue östliche Friedhof in München. L. Werner, München 1902. (Die anderen Friedhofbauten.)
  • Die Kultur der Münchener Friedhofs-Anlagen Hans Grässels.
  • D. Heißerer: Das Rätsel der Sphingen vom Nordfriedhof. Königshausen & Neumann, Würzburg 2021.
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