Haus der Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Haus der Kunst''' ist ein 1937 fertiggestelltes Museumsgebäude in der [[Prinzregentenstraße]] (eines der vielen Gebäude in der Stadt aus der Nazi-Zeit). Im Erdgeschoss findet man heute das [[Theater im Haus der Kunst]], im Keller befindet sich die Discothek [[P1]].  
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Das '''Haus der Kunst''' ist ein [[1937]] fertiggestelltes Museumsgebäude in der [[Prinzregentenstraße]] (eines der vielen Gebäude in der Stadt [[NSDAP-Gebäude_in_München_und_ihre_Reste|aus der Nazi-Zeit]]). Im Erdgeschoss findet man heute das [[Theater im Haus der Kunst]], im Keller befindet sich die Discothek [[P1]].  


===aktuelle Ausstellung===
== Ausstellungen, Archiv ==
* [http://www.hausderkunst.de/index.html '''Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965'''.] (Ausstellung vom 14.10.16 '''bis 26. März 2017'''  
* [http://www.hausderkunst.de/index.html '''Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965'''.] (Ausstellung vom 14.10.16 '''bis 26. März 2017'''  
**In acht Kapiteln führt die Ausstellung durch die ersten 20 Jahre nach dem Krieg. Sie zeigt an vielen Werken, wie die Kunstschaffenden auf die Traumata von Holocaust, Hiroshima und Nagasaki reagierten; wie die zwei politischen Blöcke im Kalten Krieg die Künste instrumentalisierten und so den Gegensatz von Sozialistischem Realismus und Abstraktion festschrieben. Die Ausstellung zeigt auch, wie Migrations- und Fluchtbewegungen eine neue Form von Kosmopolitismus hervorbrachten.
**In acht Kapiteln führt die Ausstellung durch die ersten 20 Jahre nach dem Krieg. Sie zeigt an vielen Werken, wie die Kunstschaffenden auf die Traumata von Holocaust, Hiroshima und Nagasaki reagierten; wie die zwei politischen Blöcke im Kalten Krieg die Künste instrumentalisierten und so den Gegensatz von Sozialistischem Realismus und Abstraktion festschrieben. Die Ausstellung zeigt auch, wie Migrations- und Fluchtbewegungen eine neue Form von Kosmopolitismus hervorbrachten.
**Diese global ausgerichtete Ausstellung zeigt 350 Werke aus Malerei, Plastik, Installationen, Collagen, Performances, Filme, Künstlerbücher, Dokumente und Fotografie von 218 Künstlern aus 65 Ländern.
**Diese global ausgerichtete Ausstellung zeigt 350 Werke aus Malerei, Plastik, Installationen, Collagen, Performances, Filme, Künstlerbücher, Dokumente und Fotografie von 218 Künstlern aus 65 Ländern.
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== Adresse ==
== Adresse ==
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=== "Deutsche Kunst" ===
=== "Deutsche Kunst" ===
Das Gebäude steht da als [[Neoklassizismus|neoklassizistisches]] Bauwerk mit Anklängen an Schinkel und [[Leo von Klenze|Klenze]]. Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang.  
Das Gebäude im Monumental-Stil, steht da mit [[Neoklassizismus|neoklassizistischen]] Anleihen, mit Anklängen an Schinkel und [[Leo von Klenze|Klenze]]. Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang.
 
Schon 1933 wurde der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wurde, genau wie die Eröffnung des "'''Haus der deutschen Kunst'''" am 18. Juli [[1937]], pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wurde dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" begleitet; dieser Umzug bediente sich gigantomaner Festwagen, die die angeblich 2000jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer, in Szene gesetzter Figuren illustrierten. Der Festumzug wurde integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wurde, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wurde.


Schon 1933 wurde der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wurde, genau wie die Eröffnung des "Haus der deutschen Kunst" am 18. Juli [[1937]], pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wurde dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" begleitet; dieser Umzug bediente sich gigantomaner Festwagen, die die angeblich 2000jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer, in Szene gesetzter Figuren illustrierten. Der Festumzug wurde integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wurde, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wurde.  
 
Und innen drin: muskelbepackte Herrenmenschen, züchtige Blondinen, der heimische Wald und Hitlers Porträt. So sah sie aus, die neue deutsche Bilderwelt. Heroisch, national, unverwundbar.


=== Räume ===
=== Räume ===
Zusätzlich zu den Ausstellungsräumen gibt es eine Ehrenhalle sowie ein Restaurant für 700 Personen.
Zusätzlich zu den Ausstellungsräumen gibt es eine Ehrenhalle sowie ein Restaurant für 700 Personen.


Paul Ludwig Troost hatte die zentral liegende ehemalige  "Ehrenhalle" für die Aufstellung von Großplastiken und für die Durchführung von Künstlerfesten vorgesehen. Gemäß dieser Bestimmung als repräsentative Empfangshalle wurden die Sockel, Wand- und Pfeilerfassungen des dreischiffigen Oberlichtsaals mit blutrotem [[Material|Tegernseer Marmor]] verkleidet. Die Omnipräsenz der Farbe Rot, die in der Hakenkreuzfahne der NSDAP dominant zum Ausdruck kommt, sollte die Allgegenwärtigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung beschwören. Nach 1950 nahm man im Inneren bauliche Veränderungen vor, die die Erinnerung an das unliebsame Erbe verschwinden lassen sollten. 1956 der Architekt Josef Wiedemann einen Wettbewerb, zur "Neutralisierung" durch die Farbe Weiß. Die rote Marmorverkleidung der Säulen und Türrahmen wurde weiß übertüncht, eingezogene Wände und Decken – und zeitweise Vorhänge aus weißem Nessel – verwandelten die monumentale Halle in einen multifunktionalen Raum. Diese Veränderungen wurden in den 1990er-Jahren, vor allem aber seit 2003 im Rahmen des "Kritischen Rückbaus" sukzessive rückgängig gemacht, um den Blick auf die Ursprünge freizulegen und eine offene Auseinandersetzung mit dem Raum und seiner Geschichte zu ermöglichen. Seither wurde die Mittelhalle immer wieder als Ausstellungsfläche für zeitgenössische Künstler genutzt. Ob eine kritische Auseinandersetzung mit der Hitlerschen Totschlag-Architektur dieser Halle stattfindet, sollte das Publikum beurteilen.
Paul Ludwig Troost hatte die zentral liegende ehemalige  "Ehrenhalle" für die Aufstellung von Großplastiken und für die Durchführung von Künstlerfesten vorgesehen. Gemäß dieser Bestimmung als repräsentative Empfangshalle wurden die Sockel, Wand- und Pfeilerfassungen des dreischiffigen Oberlichtsaals mit blutrotem [[Material|Tegernseer Marmor]] verkleidet. Die Omnipräsenz der Farbe Rot, die in der Hakenkreuzfahne der NSDAP dominant zum Ausdruck kommt, sollte die Allgegenwärtigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung beschwören. Nach 1950 nahm man im Inneren bauliche Veränderungen vor, die die Erinnerung an das unliebsame Erbe verschwinden lassen sollten. 1956 gewann der Architekt [[Josef Wiedemann]] einen Wettbewerb zur "Neutralisierung" durch die Farbe Weiß. Die rote Marmorverkleidung der Säulen und Türrahmen wurde weiß übertüncht, eingezogene Wände und Decken – und zeitweise Vorhänge aus weißem Nessel – verwandelten die monumentale Halle in einen multifunktionalen Raum. Diese Veränderungen wurden in den 1990er-Jahren, vor allem aber seit 2003 im Rahmen des "Kritischen Rückbaus" sukzessive rückgängig gemacht. Seither wurde die Mittelhalle immer wieder als Ausstellungsfläche für zeitgenössische Künstler genutzt. Ob eine kritische Auseinandersetzung mit der Hitlerschen Totschlag-Architektur dieser Halle stattfindet, sollte das Publikum beurteilen. 2016 führten dann Pläne zur Rekonstruktion äußerer Bauelemente der Nazizeit zu einem Eklat.


=== Nazi-Austellungen ===
=== Nazi-Austellungen ===
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=== Offiziersclub, Ausstellungen nach 1949 ===
=== Offiziersclub, Ausstellungen nach 1949 ===
Das Gebäude selbst übersteht den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unbeschadet, da es während alliierter [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffe]] unter einem Tarnnetz verborgen war. 1945 wurde es durch die [[US-Armee]] beschlagnahmt. Zunächst diente es als Offiziersclub, später wurden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Ausstellungshallen verwendet. 1949 eröffnete unter großer Beachtung die Ausstellung "[[Der Blaue Reiter]]" (heute zum Teil im [[Lenbachhaus]] zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen waren; man sprach damals von einer Entnazifizierung des Gebäudes.
Das Gebäude selbst übersteht den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unbeschadet, da es während alliierter [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffe]] unter einem Tarnnetz verborgen war. Zunächst hatte die [[US-Armee]] geplant, das Gebäude in die Luft zu sprengen, da es ein Symbol der Hitlerdiktatur gewesen ist. Nachdem München jedoch in weiten Teilen zerstört war, entschied 1945 die US-Armee es zu beschlagnahmen, um es als Offiziersclub zu nutzen. Unter anderem hatte ein Raum exakt die Größe eines Basketballfeldes und konnte so als Freizeiteinrichtung für die US-Offiziere dienen. Später wurden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Ausstellungshallen verwendet. 1949 eröffnete unter großer Beachtung die Ausstellung "[[Der Blaue Reiter]]" (heute zum Teil im [[Lenbachhaus]] zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen waren; man sprach damals von einer Entnazifizierung des Gebäudes.
 
Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst". Tausende von durch die Nazis geraubten Kunstwerke wurden in den weitläufigen Kellerräumen aufbewahrt und archiviert, um die rechtmäßigen Besitzer auszufinden.  


Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst".
Die weitere Entwicklung des Hauses der Kunst zeichnete sich zunächst (in den [[1950er]]-Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wurde u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt.


Die weitere Entwicklung des Hauses der Kunst zeichnete sich zunächst (in den 1950er Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wurde u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt.
Während der Faschingszeit fanden zahlreiche Maskenbälle im weiträumigen Areal des Hauses statt und zählten zu den führenden Faschingsveranstaltungen in München.  


Spätestens seit der Ausstellung "Weltkulturen und moderne Kunst" im Jahr 1972 anlässlich der [[Olympiade]] ist das Haus der Kunst zum Ort eines international anerkannten Ausstellungsbetriebes geworden.
Spätestens seit der Ausstellung "Weltkulturen und moderne Kunst" im Jahr 1972 anlässlich der [[Olympiade]] ist das Haus der Kunst zum Ort eines international anerkannten Ausstellungsbetriebes geworden.
Gelegentlich wird das Haus der Kunst für Veranstaltungen gebucht.


=== Derzeitige Leitung, Konzept ===
=== Derzeitige Leitung, Konzept ===
Derzeitiger Leiter ist [[Okwui Enwezor]] als Nachfolger von [[Chris Dercon]]. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und dort ein renommierter Ausstellungsmacher.
Leiter war bis 1. 6. 2018 [[Okwui Enwezor]] als Nachfolger von [[Chris Dercon]]. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und dort ein renommierter Ausstellungsmacher.


Das Haus der Kunst will den Blick auf die zeitgenössische Kunst "schärfen", indem es ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So soll die historische Dimension des Zeitgenössischen untersucht und vermittelt werden.
Das Haus der Kunst will den Blick auf die zeitgenössische Kunst "schärfen", indem es ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So soll die historische Dimension des Zeitgenössischen untersucht und vermittelt werden.
Okwui Enwezor, der Direktor des Hauses der Kunst in München, legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. "Es gibt nie den idealen Zeitpunkt für einen Abschied, aber ich trete zu einem Zeitpunkt zurück, an dem das Haus der Kunst eine künstlerische Position der Stärke erreicht hat", teilte Enwezor am Montag offiziell mit. "Es war für mich ein besonderes Privileg, diese außergewöhnliche Institution zu leiten und mit solch einem engagierten und talentierten Team zusammenzuarbeiten." Er war seit Oktober 2011 Direktor des Hauses, das über keine eigene Sammlung verfügt, aber mit einem umso diffizileren Erbe zu arbeiten hat; Adolf Hitler hatte es als Tempel der "deutschen Kunst" nach seinen Vorstellungen als einen der ersten Monumentalbauten des nationalsozialistischen Regimes errichten lassen. 
Okwui Enwezor hatte Chris Dercon als Direktor abgelöst und seither den internationalen Ruf der Hauses als erstklassigen Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst weiter aufgebaut. Er war bereits Direktor in München, als er die künstlerische Leitung der 56. Biennale von Venedig übernahm. Seine ausgezeichneten Kontakte in die globale Kunstwelt hat der ehemalige Documenta-Kurator auf vielfältige Weise in München eingebracht. Das Haus der Kunst kommt nicht zur Ruhe Die finanziellen Probleme des Museums sind seit Monaten bekannt. Nun musste der Kaufmännische Leiter gehen. ... Als Kurator zeigte er in München Kunst, die jenseits der westlich geprägten Szene zu verorten war Zu den bedeutendsten Projekten des 54-Jährigen gehörten etwa die Matthew-Barney-Schau "River of Fundament" und die Ausstellung "Postwar", die der Auftakt einer Trilogie sein sollte und der er in den nächsten Jahren noch die Teile "Postcommunism" und "Postcapitalism" folgen lassen wollte. 
2020 trat Wolfgang Orthmayr die Nachfolge des bisherigen kaufmännischen Geschäftsführers Bernhard Spies an. Dessen Vertrag endete wie vorgesehen nach zwei Jahren. In dieser Zeit hatte er das Haus zeitweise allein geführt, nachdem der künstlerischer Direktor Okwui Enwezor sein Amt im August 2018 aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte<ref>[[Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2018: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/kultur-wechsel-im-haus-der-kunst-direktor-okwui-enwezor-hoert-auf-1.4001677 wechsel-im-haus-der-kunst. Susanne Hermanski: Das Haus der Kunst kommt nicht zur Ruhe]</ref>. Der künstlerischen Geschäftsführer [[Andrea Lissoni]] trat sein Amt am 1. April 2020 an<ref>Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, 22. Oktober 2019: [https://www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/11762/dr-andrea-lissoni-wird-neuer-kuenstlerischer-geschaeftsfuehrer-im-haus-der-kunst-dr-andrea-lissoni-is-the-new-artistic-director-of-the-haus-der-kunst.html Andrea Lissoni wird neuer künstlerischer Geschäftsführer]</ref>, sodass das Haus der Kunst nun von einer Doppelspitze geführt wird.


== Theater im Haus der Kunst ==
== Theater im Haus der Kunst ==
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===2016 - das Centre Pompidou kommt nach München===
===2016 - das Centre Pompidou kommt nach München===
160 Arbeiten von über hundert KünstlerInnen seit den 1980er Jahren aus dem Centre Pompidou in Paris werden gezeigt.  
160 Arbeiten von über hundert KünstlerInnen seit den [[1980er]]-Jahren aus dem Centre Pompidou in Paris werden gezeigt.  


Das Ausstellungsprojekt wird begleitet von "Improvise NOW!", einem Musikprogramm mit Konzerten, Talks und Vorträgen in Kooperation mit dem [[Goethe-Institut]].  
Das Ausstellungsprojekt wird begleitet von "Improvise NOW!", einem Musikprogramm mit Konzerten, Talks und Vorträgen in Kooperation mit dem [[Goethe-Institut]].  
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** ''[http://www.sueddeutsche.de/news/kultur/ausstellungen-zeitgenoessische-kunst-aus-centre-pompidou-in-muenchen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160324-99-343698 … noch nie sei eine Schau in so großem Umfang] auf Reisen gegangen. Die Themen reichen von Kriegen und Terror über Katastrophen und Aids bis zu persönlichen Fantasien.'' In Süddeutsche Ztg. vom 24.3.16
** ''[http://www.sueddeutsche.de/news/kultur/ausstellungen-zeitgenoessische-kunst-aus-centre-pompidou-in-muenchen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160324-99-343698 … noch nie sei eine Schau in so großem Umfang] auf Reisen gegangen. Die Themen reichen von Kriegen und Terror über Katastrophen und Aids bis zu persönlichen Fantasien.'' In Süddeutsche Ztg. vom 24.3.16
** ''[http://www.art-in.de/incmu2.php?id=4998 In der heutigen künstlerischen Praxis dagegen ist, so Okwui Ewenzor, Raum in erster Linie politisch und sozial definiert: durch traumatische geschichtliche Ereignisse, Heimat, Exil, Diaspora und hybride Identitäten - wie Afrikanisch-Amerikanisch, Latino, Türkisch-Deutsch, Französisch-Arabisch, … ]'' Von ''art-in.de'' vom 22.3.16
** ''[http://www.art-in.de/incmu2.php?id=4998 In der heutigen künstlerischen Praxis dagegen ist, so Okwui Ewenzor, Raum in erster Linie politisch und sozial definiert: durch traumatische geschichtliche Ereignisse, Heimat, Exil, Diaspora und hybride Identitäten - wie Afrikanisch-Amerikanisch, Latino, Türkisch-Deutsch, Französisch-Arabisch, … ]'' Von ''art-in.de'' vom 22.3.16
== Weblinks ==
*{{Website|www.hausderkunst.de}}
*Bayerisches Staatsschauspiel [http://www.bayerischesstaatsschauspiel.de/spielplan/ (bayerischesstaatsschauspiel.de)]
*Programm [http://www.munichx.de/planen/locations.php?location=Haus%20der%20Kunst Austellungen im Haus der Kunst] bei munichx.de


===Geschichte===
===Geschichte===
* Sabine Brantl: ''Haus der Kunst München. Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus.'' Allitera Verlag, München, 2007. ISBN 978-3-86520-242-0 (Edition Monacensia)
* Sabine Brantl: ''Haus der Kunst München. Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus.'' Allitera Verlag, München, 2007. ISBN 978-3-86520-242-0 (Edition Monacensia)
* [http://www.gdk-research.de/db/apsisa.dll/ete GDK Research – die Bildbasierte Forschungsplattform zu den ''Großen Deutschen Kunstausstellungen''] von 1937 — 1944 in München
* [http://www.gdk-research.de/db/apsisa.dll/ete GDK Research – die Bildbasierte Forschungsplattform zu den ''Großen Deutschen Kunstausstellungen''] von 1937 — 1944 in München (s.o.)
* Ulrike Knöfel:'' [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,792246,00.html Kunsthistorische Datenbank - Wie Hitler das "Dritte Reich" dekorieren wollte.]'' (zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München, Haus der Kunst; Spiegel onl. vom 18.10.2011 "Heroisch, bieder, lüstern - bei den "Großen Deutschen Kunstausstellungen" zeigte der NS-Staat, wie er sich zeitgenössische Kunst vorstellte. Eine nun zugängliche Datenbank (Online-Archiv) präsentiert Ansichten dieser Verkaufsschauen und dokumentiert die Käufer: Adolf Hitler und Göbbels selbst waren die besten Kunden.")
* Ulrike Knöfel:'' [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,792246,00.html Kunsthistorische Datenbank - Wie Hitler das "Dritte Reich" dekorieren wollte.]'' (zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München, Haus der Kunst; Spiegel onl. vom 18.10.2011 "Heroisch, bieder, lüstern - bei den "Großen Deutschen Kunstausstellungen" zeigte der NS-Staat, wie er sich zeitgenössische Kunst vorstellte. Eine nun zugängliche Datenbank (Online-Archiv) präsentiert Ansichten dieser Verkaufsschauen und dokumentiert die Käufer: Adolf Hitler und Göbbels selbst waren die besten Kunden.")
* Architektur-Bilder: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/entwuerfe-so-soll-das-neue-haus-der-kunst-aussehen-1.3176696 Entwürfe – So soll das neue Haus der Kunst aussehen. Architekt David Chipperfield hat seine Pläne vorgestellt.] SZ vom 25.9.16, Vier Bilder


===Renovierungspläne werden heftig kritisiert ===
siehe dazu den kurzen Film mit Bild-Vergleichen damals-heute
*bei [http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/capriccio/capriccio-haus-kunst-100.html '''BR — Capriccio''' dort]


===Renovierungspläne werden heftig kritisiert ===
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/architektur-die-baeume-am-haus-der-kunst-muessen-weg-1.3175865  die-baeume-am-haus-d.. ...]    (sueddeutsche)   
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/nazi-architektur-eine-neue-chance-fuer-das-muenchner-haus-der-kunst-1.3287960 Chipperfield u. a.: Eine neue Chance für das Münchner Haus der Kunst ???] (sueddeutsche)


siehe dazu den kurzen Film mit Bild-Vergleichen damals-heute
== Streit um Rekonstruktion ==
Der Streit um die Pläne das Gebäude zu rekonstruieren


bei [http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/capriccio/capriccio-haus-kunst-100.html BR — Capriccio dort], 5 Min mit ....
*[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/haus-der-kunst-in-muenchen-das-traumschiff-des-fuehrers-1.3287962 Das Traumschiff des Führers.] In SZ  vom 11. Dezember 2016, mit Bildern; zum Haus der Kunst in München, gebaut von Hitler als  ''Haus der '''Deutschen''' Kunst''. In seiner Eröffnungsrede 1937 kündigte Hitler einen "Säuberungskrieg" gegen "Kulturzersetzung" an. Und der begann am nächsten Tag: in den Arkaden des [[Hofgarten]]s. Dort hingen die Werke der Avantgarden, welche die Nazis in den Museen beschlagnahmt hatten. Ihre Schöpfer wurden von Goebbels und der NSDAP für verrückt und verdorben erklärt. Hitlers Feldzug gegen die "[[entartete Kunst]]" nahm damit ihren Lauf.  
=''Streit um ReKonstruktion''=


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[München in der Zeit des Nationalsozialismus]]
*[[München in der Zeit des Nationalsozialismus]]
*[[NSDAP-Gebäude_in_München_und_ihre_Reste|Reste von NSDAP-Gebäuden]]
*[[NSDAP-Gebäude_in_München_und_ihre_Reste|Reste von NSDAP-Gebäuden]]
== Weblinks ==
*{{Website|www.hausderkunst.de}}
*Bayerisches Staatsschauspiel [http://www.bayerischesstaatsschauspiel.de/spielplan/ (bayerischesstaatsschauspiel.de)]
*Programm [http://www.munichx.de/planen/locations.php?location=Haus%20der%20Kunst Ausstellungen im Haus der Kunst] bei munichx.de
{{Wikipedia-Artikel}}


[[Kategorie:Museum]]
[[Kategorie:Museum]]

Aktuelle Version vom 2. Juli 2022, 14:26 Uhr

Haus der Kunst
Luftbild (Foto: Karl Schillinger, 1985)

Das Haus der Kunst ist ein 1937 fertiggestelltes Museumsgebäude in der Prinzregentenstraße (eines der vielen Gebäude in der Stadt aus der Nazi-Zeit). Im Erdgeschoss findet man heute das Theater im Haus der Kunst, im Keller befindet sich die Discothek P1.

Ausstellungen, Archiv

  • Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965. (Ausstellung vom 14.10.16 bis 26. März 2017
    • In acht Kapiteln führt die Ausstellung durch die ersten 20 Jahre nach dem Krieg. Sie zeigt an vielen Werken, wie die Kunstschaffenden auf die Traumata von Holocaust, Hiroshima und Nagasaki reagierten; wie die zwei politischen Blöcke im Kalten Krieg die Künste instrumentalisierten und so den Gegensatz von Sozialistischem Realismus und Abstraktion festschrieben. Die Ausstellung zeigt auch, wie Migrations- und Fluchtbewegungen eine neue Form von Kosmopolitismus hervorbrachten.
    • Diese global ausgerichtete Ausstellung zeigt 350 Werke aus Malerei, Plastik, Installationen, Collagen, Performances, Filme, Künstlerbücher, Dokumente und Fotografie von 218 Künstlern aus 65 Ländern.

Adresse

Haus der Kunst


Prinzregentenstraße 1
80538 München
☎ : 089 211271-13
@ : mail@hausderkunst.de

Mit Allianz Schriftzug während der WM 2006
Scrabble der Erinnerung
Öffnungszeiten
Mo – So: 10 – 20 Uhr
Do: 10 – 22 Uhr

Architektur / Geschichte

Das heute als "Haus der Kunst" bekannte Gebäude wurde vom bayerischen Kultusministerium in der Zeit der sog. Weimarer Republik als Nachfolgebau des 1931 durch Brand zerstörten Glaspalasts (ehemals im alten botanischen Garten gelegen) geplant.

Zunächst war als Architekt Adolf Abel vorgesehen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 beauftragte Hitler Paul Ludwig Troost mit dem Entwurf eines neuen Ausstellungsgebäudes; der Bau wurde der erste Monumentalbau der Nazidiktatur in München.

Auf einer Bronzetafel wurden damals alle Grundsteinstifter namentlich vermerkt, die die Geldgeber für Hitlers Haus der deutschen Kunst sein wollten: Flick, Siemens, Krupp, Reemtsma, Opel und viele andere. (Man hat die Tafel zur Information über das Gebäude und seine Geschichte nach 2000 aus dem Keller herausgeholt.)

"Deutsche Kunst"

Das Gebäude im Monumental-Stil, steht da mit neoklassizistischen Anleihen, mit Anklängen an Schinkel und Klenze. Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang.

Schon 1933 wurde der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wurde, genau wie die Eröffnung des "Haus der deutschen Kunst" am 18. Juli 1937, pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wurde dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" begleitet; dieser Umzug bediente sich gigantomaner Festwagen, die die angeblich 2000jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer, in Szene gesetzter Figuren illustrierten. Der Festumzug wurde integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wurde, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wurde.


Und innen drin: muskelbepackte Herrenmenschen, züchtige Blondinen, der heimische Wald und Hitlers Porträt. So sah sie aus, die neue deutsche Bilderwelt. Heroisch, national, unverwundbar.

Räume

Zusätzlich zu den Ausstellungsräumen gibt es eine Ehrenhalle sowie ein Restaurant für 700 Personen.

Paul Ludwig Troost hatte die zentral liegende ehemalige "Ehrenhalle" für die Aufstellung von Großplastiken und für die Durchführung von Künstlerfesten vorgesehen. Gemäß dieser Bestimmung als repräsentative Empfangshalle wurden die Sockel, Wand- und Pfeilerfassungen des dreischiffigen Oberlichtsaals mit blutrotem Tegernseer Marmor verkleidet. Die Omnipräsenz der Farbe Rot, die in der Hakenkreuzfahne der NSDAP dominant zum Ausdruck kommt, sollte die Allgegenwärtigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung beschwören. Nach 1950 nahm man im Inneren bauliche Veränderungen vor, die die Erinnerung an das unliebsame Erbe verschwinden lassen sollten. 1956 gewann der Architekt Josef Wiedemann einen Wettbewerb zur "Neutralisierung" durch die Farbe Weiß. Die rote Marmorverkleidung der Säulen und Türrahmen wurde weiß übertüncht, eingezogene Wände und Decken – und zeitweise Vorhänge aus weißem Nessel – verwandelten die monumentale Halle in einen multifunktionalen Raum. Diese Veränderungen wurden in den 1990er-Jahren, vor allem aber seit 2003 im Rahmen des "Kritischen Rückbaus" sukzessive rückgängig gemacht. Seither wurde die Mittelhalle immer wieder als Ausstellungsfläche für zeitgenössische Künstler genutzt. Ob eine kritische Auseinandersetzung mit der Hitlerschen Totschlag-Architektur dieser Halle stattfindet, sollte das Publikum beurteilen. 2016 führten dann Pläne zur Rekonstruktion äußerer Bauelemente der Nazizeit zu einem Eklat.

Nazi-Austellungen

Bis ins Jahr 1944 wurden im "Haus der deutschen Kunst" jährliche Ausstellungen unter dem Motto "große deutsche Kunstausstellung" gezeigt. Sie präsentierten Werke lebender deutscher Künstler, in denen die nationalsozialistische Blut- und Boden-Mythologie verherrlicht wurde und weiterhin deutschtümelnder Kitsch und ein martialisch-konservatives Schönheitsideal vorgeführt wurden. So kamen noch im Jahr 1942 während der Laufzeit von 34 Wochen über 800.000 Besucher. Die Ausstellungen wurden als wichtigste Leistungsschau dieser Art Kunst vom NS-Regime gefördert.

  • Die Bilddatenbank und Forschungsplattform "www.gdk-research.de zu den NS-Kunstausstellungen ("GDK") zeigt von den acht Ausstellungen 12.550 Werke die Ausstellungskatalogen und Digitalisate von weiteren Fotografien sowie archivalische Informationen und biografische Daten – und ist damit eine Plattform für die Erforschung der offiziellen Kunst der Zeit des Nationalsozialismus.

1937 wurde im Kontrast dazu in Hofgartennähe als propagandistische Schau "Entartete Kunst" vom Göbbelsministerium präsentiert, in der Werke vormals angesehener Avantgardisten wie Oskar Schlemmer und Max Beckmann in diffamierender Hängung, von geschmierten Parolen umgeben, und neben Bildern von Psychiatriepatienten zu sehen waren. Hunderttausende Besucher sahen in den folgenden Jahren sowohl die Münchner "deutschen Kunstausstellungen" wie auch die Schau "Entartete Kunst", die später durch ganz Deutschland tourte.

Offiziersclub, Ausstellungen nach 1949

Das Gebäude selbst übersteht den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, da es während alliierter Bombenangriffe unter einem Tarnnetz verborgen war. Zunächst hatte die US-Armee geplant, das Gebäude in die Luft zu sprengen, da es ein Symbol der Hitlerdiktatur gewesen ist. Nachdem München jedoch in weiten Teilen zerstört war, entschied 1945 die US-Armee es zu beschlagnahmen, um es als Offiziersclub zu nutzen. Unter anderem hatte ein Raum exakt die Größe eines Basketballfeldes und konnte so als Freizeiteinrichtung für die US-Offiziere dienen. Später wurden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Ausstellungshallen verwendet. 1949 eröffnete unter großer Beachtung die Ausstellung "Der Blaue Reiter" (heute zum Teil im Lenbachhaus zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen waren; man sprach damals von einer Entnazifizierung des Gebäudes.

Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst". Tausende von durch die Nazis geraubten Kunstwerke wurden in den weitläufigen Kellerräumen aufbewahrt und archiviert, um die rechtmäßigen Besitzer auszufinden.

Die weitere Entwicklung des Hauses der Kunst zeichnete sich zunächst (in den 1950er-Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wurde u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt.

Während der Faschingszeit fanden zahlreiche Maskenbälle im weiträumigen Areal des Hauses statt und zählten zu den führenden Faschingsveranstaltungen in München.

Spätestens seit der Ausstellung "Weltkulturen und moderne Kunst" im Jahr 1972 anlässlich der Olympiade ist das Haus der Kunst zum Ort eines international anerkannten Ausstellungsbetriebes geworden.

Gelegentlich wird das Haus der Kunst für Veranstaltungen gebucht.

Derzeitige Leitung, Konzept

Leiter war bis 1. 6. 2018 Okwui Enwezor als Nachfolger von Chris Dercon. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und dort ein renommierter Ausstellungsmacher.

Das Haus der Kunst will den Blick auf die zeitgenössische Kunst "schärfen", indem es ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So soll die historische Dimension des Zeitgenössischen untersucht und vermittelt werden.

Okwui Enwezor, der Direktor des Hauses der Kunst in München, legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. "Es gibt nie den idealen Zeitpunkt für einen Abschied, aber ich trete zu einem Zeitpunkt zurück, an dem das Haus der Kunst eine künstlerische Position der Stärke erreicht hat", teilte Enwezor am Montag offiziell mit. "Es war für mich ein besonderes Privileg, diese außergewöhnliche Institution zu leiten und mit solch einem engagierten und talentierten Team zusammenzuarbeiten." Er war seit Oktober 2011 Direktor des Hauses, das über keine eigene Sammlung verfügt, aber mit einem umso diffizileren Erbe zu arbeiten hat; Adolf Hitler hatte es als Tempel der "deutschen Kunst" nach seinen Vorstellungen als einen der ersten Monumentalbauten des nationalsozialistischen Regimes errichten lassen.

Okwui Enwezor hatte Chris Dercon als Direktor abgelöst und seither den internationalen Ruf der Hauses als erstklassigen Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst weiter aufgebaut. Er war bereits Direktor in München, als er die künstlerische Leitung der 56. Biennale von Venedig übernahm. Seine ausgezeichneten Kontakte in die globale Kunstwelt hat der ehemalige Documenta-Kurator auf vielfältige Weise in München eingebracht. Das Haus der Kunst kommt nicht zur Ruhe Die finanziellen Probleme des Museums sind seit Monaten bekannt. Nun musste der Kaufmännische Leiter gehen. ... Als Kurator zeigte er in München Kunst, die jenseits der westlich geprägten Szene zu verorten war Zu den bedeutendsten Projekten des 54-Jährigen gehörten etwa die Matthew-Barney-Schau "River of Fundament" und die Ausstellung "Postwar", die der Auftakt einer Trilogie sein sollte und der er in den nächsten Jahren noch die Teile "Postcommunism" und "Postcapitalism" folgen lassen wollte.

2020 trat Wolfgang Orthmayr die Nachfolge des bisherigen kaufmännischen Geschäftsführers Bernhard Spies an. Dessen Vertrag endete wie vorgesehen nach zwei Jahren. In dieser Zeit hatte er das Haus zeitweise allein geführt, nachdem der künstlerischer Direktor Okwui Enwezor sein Amt im August 2018 aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte[1]. Der künstlerischen Geschäftsführer Andrea Lissoni trat sein Amt am 1. April 2020 an[2], sodass das Haus der Kunst nun von einer Doppelspitze geführt wird.

Theater im Haus der Kunst

1991 bis 1994 wurde das Haus der Kunst teilweise restauriert; eine 1992 gegründete GmbH sollte das Fortbestehen des Hauses sichern. Die Staatsgalerie Moderner Kunst verließ im Jahr 2000 den seit 1980 genutzten Westflügel, um in die die Pinakothek der Moderne umzuziehen, seither ist das Bayerische Staatsschauspiel (vgl. Bayerisches Staatsschauspiel) dort mit dem "Theater im Haus der Kunst" vertreten.

Rückseite

Programme

Aktuelles Programm vgl. Ausstellungen

2016 - das Centre Pompidou kommt nach München

160 Arbeiten von über hundert KünstlerInnen seit den 1980er-Jahren aus dem Centre Pompidou in Paris werden gezeigt.

Das Ausstellungsprojekt wird begleitet von "Improvise NOW!", einem Musikprogramm mit Konzerten, Talks und Vorträgen in Kooperation mit dem Goethe-Institut.

Geschichte

Renovierungspläne werden heftig kritisiert

siehe dazu den kurzen Film mit Bild-Vergleichen damals-heute

Streit um Rekonstruktion

Der Streit um die Pläne das Gebäude zu rekonstruieren

  • Das Traumschiff des Führers. In SZ vom 11. Dezember 2016, mit Bildern; zum Haus der Kunst in München, gebaut von Hitler als Haus der Deutschen Kunst. In seiner Eröffnungsrede 1937 kündigte Hitler einen "Säuberungskrieg" gegen "Kulturzersetzung" an. Und der begann am nächsten Tag: in den Arkaden des Hofgartens. Dort hingen die Werke der Avantgarden, welche die Nazis in den Museen beschlagnahmt hatten. Ihre Schöpfer wurden von Goebbels und der NSDAP für verrückt und verdorben erklärt. Hitlers Feldzug gegen die "entartete Kunst" nahm damit ihren Lauf.

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Haus der Kunst" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Haus der Kunst.
  1. [[Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2018: wechsel-im-haus-der-kunst. Susanne Hermanski: Das Haus der Kunst kommt nicht zur Ruhe
  2. Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, 22. Oktober 2019: Andrea Lissoni wird neuer künstlerischer Geschäftsführer