Friedrich von Bürklein: Unterschied zwischen den Versionen
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* Rathaus von Fürth (im italienischen Stil 1840-50 als Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz) | * Rathaus von Fürth (im italienischen Stil 1840-50 als Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz mit einem 55 m hohen Turm) | ||
* Neubau des [[Hauptbahnhof]]s 1847–[[1849]] | [[Bild:Hauptbahnhof 1906.jpg|thumb|Hauptbahnhof nach Bürklein (um 1906)]] | ||
* Es folgten weitere Bahnhofsbauten in [[Pasing]], Augsburg, Bamberg, Ansbach, Neu-Ulm, Hof (Saale), Nördlingen, Rosenheim, Würzburg, Nürnberg, Bad Kissingen und des Bahnhofs [[Haidhausen]] ([[1871]], historisch an der Stelle des heutigen [[Ostbahnhof]]s an der damals neuen | * Neubau des [[Hauptbahnhof]]s 1847–[[1849]] in gewagter Stahlkonstruktion | ||
* Es folgten weitere Bahnhofsbauten in [[Pasing]], {{WL2|Augsburg}}, Bamberg, Ansbach, Neu-Ulm, Hof (Saale), Nördlingen, [[Rosenheim]], Würzburg, Nürnberg, Bad Kissingen und des Bahnhofs [[Haidhausen]] ([[1871]], historisch an der Stelle des heutigen [[Ostbahnhof]]s an der damals neuen {{WL2|Bahnstrecke München–Mühldorf}} und {{WL2|Bahnstrecke München–Salzburg|München–Rosenheim—Salzburg}}. | |||
* viele Bauten in der [[Maximilianstraße]] | * viele Bauten in der [[Maximilianstraße]] | ||
* 1859-1863/1862-1864 Münzgebäude, Maximilianstraße 6,8 und Falkenturmstraße | * Planung 1853-1854, Grundsteinlegung am 28. November 1856 um 12:00 Uhr mittags, Bauzeit bis 1859. Vollendung der Terrakotta-Fassade und Ausschmückung im Jahre 1864. Gebäude für die [[Regierung von Oberbayern]] [[Maximilianstraße]] 39. Am 27. Juni 1864 begann der Umzug vom alten Gebäude am [[Marienplatz]] in das neue Bauwerk. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bis auf die Fassade komplett zerstört, danach Wiederaufbau. | ||
:Zwei Pavillons mit einem Arkadengang verbunden | * 1859-1863/1862-1864 Münzgebäude, Maximilianstraße 6,8 und [[Falkenturmstraße]] | ||
:Zwei Pavillons sind mit einem Arkadengang verbunden, die Attika mit 8 Standfiguren geschmückt, die folgendes darstellen: den Bergbau, die Schneidekunde, die Gravierkunst, die Prägekunst, den Handel, die Industrie, die Wissenschaft und die Kunst. Diese Figuren wurden von Josef Anton Gröbmer und [[Friedrich Kirchmayer]] modelliert. Jeweils an den äußeren Ecken des Baus die etwas größeren Figuren, die ''Baukunst'' und die ''Gartenkunst'', wurden von [[Johann von Halbig]] modelliert. | |||
* das [[Maximilianeum]] ([[1874]]) | * das [[Maximilianeum]] ([[1874]]) | ||
Er gilt als Hauptvertreter des neugotischen [[Maximilianstil]]s. | Er gilt als Hauptvertreter des neugotischen [[Maximilianstil]]s. Zu Lebzeiten wurde Bürklein in der Fachwelt für diesen Baustil oft hart kritisiert. Er litt unter den ständigen Anfeindungen in der Öffentlichkeit. Noch kurz vor seinem Tode und trotz bereits laufender Bauarbeiten am [[Maximilianeum]] entließ König [[Maximilian II. Joseph]] ihn als Baumeister und holte den Dresdner Gottfried Semper nach München. Der sensible Bürklein starb 59-jährig in der Heilanstalt Werneck in geistiger Umnachtung. | ||
[[Bild:Suedfriedbuerklein.jpg|thumb|Grab auf dem Südfriedhof]] | |||
Sein Grab befindet sich auf dem [[Alter Südfriedhof|Alten Südfriedhof]]. | |||
== | == Ehrungen == | ||
* | * [[Bürkleinstraße]] im [[Lehel]] | ||
== Literatur und Nachweise == | |||
== Literatur == | |||
* Friedrich Bauer, Alfred Wiedenmann: ''Die bayerische Postbauschule (1920–1934).'' In: Florian Aicher, Uwe Drepper (Hrsg.): ''Robert Vorhoelzer – Ein Architektenleben. Die klassische Moderne der Post.'' München 1990, S. 152–157. | * Friedrich Bauer, Alfred Wiedenmann: ''Die bayerische Postbauschule (1920–1934).'' In: Florian Aicher, Uwe Drepper (Hrsg.): ''Robert Vorhoelzer – Ein Architektenleben. Die klassische Moderne der Post.'' München 1990, S. 152–157. | ||
*Morin, ''Neuester Wegweiser durch München'',Kaiser,München 1870. (Münzgebäude) | * Morin, ''Neuester Wegweiser durch München'',Kaiser,München 1870. (Münzgebäude) | ||
* Alexander Klar: ''Im Dienste des Bayerischen Königs''. ISBN 3892358036 | |||
* Münchener Amtsblatt 50, 29. Juni 1864. Bekanntmachung des Präsidenten der Regierung von Oberbayern, Freiherr von Zu-Rhein, über den Umzug der Regierung, beginnend am 27. Juni 1864. | |||
* Münchener Zeitung, Morgenblatt, Nr.284, 27. November 1856. Beschreibung des Programms der Grundsteinlegung des Regierungsgebäudes. | |||
* Morin & Trautwein; Neuester Wegweiser durch München, 1870. Beschreibung der Figuren (Gerechtigkeit. Weisheit und Klugheit aus Terrakotta), von Halbig, auf dem Gebäude der Regierung. | |||
*Gerhard Wulz in Saale-Zeitung vom 23.3.2002 | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Frauengebäranstalt]] | * [[Frauengebäranstalt]] | ||
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Version vom 30. Dezember 2022, 15:24 Uhr
Friedrich Bürklein, später geadelt als Friedrich von Bürklein (mit allen Vornamen Georg Friedrich Christian Bürklein; * 30. März 1813 in Burk; † 4. Dezember 1872 in Werneck) war Architekt und ein Schüler von Friedrich von Gärtner. Von ihm entworfene Bauten stehen oder standen in ganz Süddeutschland:
- Rathaus von Fürth (im italienischen Stil 1840-50 als Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz mit einem 55 m hohen Turm)
- Neubau des Hauptbahnhofs 1847–1849 in gewagter Stahlkonstruktion
- Es folgten weitere Bahnhofsbauten in Pasing, AugsburgW, Bamberg, Ansbach, Neu-Ulm, Hof (Saale), Nördlingen, Rosenheim, Würzburg, Nürnberg, Bad Kissingen und des Bahnhofs Haidhausen (1871, historisch an der Stelle des heutigen Ostbahnhofs an der damals neuen Bahnstrecke München–MühldorfW und München–Rosenheim—SalzburgW.
- viele Bauten in der Maximilianstraße
- Planung 1853-1854, Grundsteinlegung am 28. November 1856 um 12:00 Uhr mittags, Bauzeit bis 1859. Vollendung der Terrakotta-Fassade und Ausschmückung im Jahre 1864. Gebäude für die Regierung von Oberbayern Maximilianstraße 39. Am 27. Juni 1864 begann der Umzug vom alten Gebäude am Marienplatz in das neue Bauwerk. Im Zweiten Weltkrieg bis auf die Fassade komplett zerstört, danach Wiederaufbau.
- 1859-1863/1862-1864 Münzgebäude, Maximilianstraße 6,8 und Falkenturmstraße
- Zwei Pavillons sind mit einem Arkadengang verbunden, die Attika mit 8 Standfiguren geschmückt, die folgendes darstellen: den Bergbau, die Schneidekunde, die Gravierkunst, die Prägekunst, den Handel, die Industrie, die Wissenschaft und die Kunst. Diese Figuren wurden von Josef Anton Gröbmer und Friedrich Kirchmayer modelliert. Jeweils an den äußeren Ecken des Baus die etwas größeren Figuren, die Baukunst und die Gartenkunst, wurden von Johann von Halbig modelliert.
- das Maximilianeum (1874)
Er gilt als Hauptvertreter des neugotischen Maximilianstils. Zu Lebzeiten wurde Bürklein in der Fachwelt für diesen Baustil oft hart kritisiert. Er litt unter den ständigen Anfeindungen in der Öffentlichkeit. Noch kurz vor seinem Tode und trotz bereits laufender Bauarbeiten am Maximilianeum entließ König Maximilian II. Joseph ihn als Baumeister und holte den Dresdner Gottfried Semper nach München. Der sensible Bürklein starb 59-jährig in der Heilanstalt Werneck in geistiger Umnachtung.
Sein Grab befindet sich auf dem Alten Südfriedhof.
Ehrungen
Literatur und Nachweise
- Friedrich Bauer, Alfred Wiedenmann: Die bayerische Postbauschule (1920–1934). In: Florian Aicher, Uwe Drepper (Hrsg.): Robert Vorhoelzer – Ein Architektenleben. Die klassische Moderne der Post. München 1990, S. 152–157.
- Morin, Neuester Wegweiser durch München,Kaiser,München 1870. (Münzgebäude)
- Alexander Klar: Im Dienste des Bayerischen Königs. ISBN 3892358036
- Münchener Amtsblatt 50, 29. Juni 1864. Bekanntmachung des Präsidenten der Regierung von Oberbayern, Freiherr von Zu-Rhein, über den Umzug der Regierung, beginnend am 27. Juni 1864.
- Münchener Zeitung, Morgenblatt, Nr.284, 27. November 1856. Beschreibung des Programms der Grundsteinlegung des Regierungsgebäudes.
- Morin & Trautwein; Neuester Wegweiser durch München, 1870. Beschreibung der Figuren (Gerechtigkeit. Weisheit und Klugheit aus Terrakotta), von Halbig, auf dem Gebäude der Regierung.
- Gerhard Wulz in Saale-Zeitung vom 23.3.2002
Siehe auch
Das Thema "Friedrich von Bürklein" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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