Alte Matthäuskirche

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Ansichtskarte der (Alte Matthäuskirche)
Blick von der Sonnenstraße in Richtung Karlsplatz
(Bild falsch beschriftet)
Ansicht der Kirche vom Karlsplatz aus gesehen (1903)

Die Alte Matthäuskirche war die erste evangelische Kirche im Stadtgebiet Münchens.

Geschichte

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ließen sich vermehrt evangelische Zuwanderer in München nieder. Im Zeitalter der aufgeklärten Monarchie konnte ihnen das Münchner Bürgerrecht nicht mehr verweigert werden. So wurde im Vorort Perlach die erste evangelische Kirche St. Paulus im heutigen Stadtgebiet von München errichtet. 1799 kam zusammen mit der zweiten Gemahlin des Kurfürsten Maximilian IV. Joseph, der lutherischen Karoline von Baden, ein protestantischer Hofstaat nach München. Damit hat sich die konfessionelle Situation auch in der Stadt verändert. Am 12. Mai 1799 hielt der Kabinettsprediger L.F. Schmidt den ersten evangelischen Gottesdienst im Nymphenburger Schloss. Zunächst war die kleine evangelische Hofgemeinde Gast in der katholischen Allerheiligen-Hofkirche der Residenz. Bald wurde der Kirchenraum in der Residenz zu klein. 1806 erhielt die evangelische Pfarrei München die ehemalige Friedhofskirche der Frauenkirche, St. Salvator, zur Nutzung. Der evangelischen Gemeinde war aber die Nutzung dieser Kirche nicht möglich, da sie als Abstellraum, Wagenremise und als Getreidespeicher zweckentfremdet war. Es wurden mehrere Entwürfe für einen Kirchenneubau gemacht: Eine Erweiterung von St. Salvator oder Neubau an der heutigen Brienner Straße oder am Maximiliansplatz. Schließlich genehmigte der Bayerische Landtag am 6. September 1825 den Bau der Kirche. Unter König Ludwig I. verzögerte sich der Bau immer weiter. Ludwig I. akzeptierte die Entwürfe Leo von Klenzes nicht, schließlich billigte er die Pläne des Baurats Johann Nepomuk Pertsch in der Sonnenstraße.

Am 5. August 1827 fand die Grundsteinlegung statt und am 25. August 1833, dem Namenstag des damaligen Königs Ludwig I., wurde die Kirche in Anwesenheit der Königinmutter Karoline feierlich geweiht.

1938 wurde sie von den Nationalsozialisten aus städtebaulichen Gründen, wie es offiziell hieß, innerhalb von drei Wochen abgebrochen. Als eigentlicher Anlass wird jedoch die schwelende Animosität des NS-Regimes gegen den bayerischen Landesbischof Hans Meiser vermutet, der eine Gleichschaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zu verhindern versuchte. Bereits einige Jahre vor dem Abriss der Kirche wurde der Platz mit dem Brunnen geräumt und für den Autoverkehr freigegeben.

Matthäus ist neben Markus, Johannes und Lukas einer der vier Evangelisten des christlichen Neuen Testaments. Auch den drei anderen Evangelisten sind evangelische Kirchen in München gewidmet: St. Markus in der Maxvorstadt, St. Johannes in Haidhausen und St. Lukas im Lehel.

Siehe auch, Weblinks

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