Oktoberfest: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit [[1950]] gibt es die traditionelle Festeröffnung: Zwölf Böllerschüsse und der [[Fassanstich|Anstich]] des ersten [[Fass]]es Wiesnbier um 12 Uhr durch den jeweils amtierenden Münchener Oberbürgermeister mit dem Ruf "Ozapft is!" eröffnen das Oktoberfest. Der erste Oberbürgermeister, der selbst das erste Fass anzapfte, war [[Thomas Wimmer]].
Seit [[1950]] gibt es die traditionelle Festeröffnung: Zwölf Böllerschüsse und der [[Fassanstich|Anstich]] des ersten [[Fass]]es Wiesnbier um 12 Uhr durch den jeweils amtierenden Münchener Oberbürgermeister mit dem Ruf "Ozapft is!" eröffnen das Oktoberfest. Der erste Oberbürgermeister, der selbst das erste Fass anzapfte, war [[Thomas Wimmer]].


[[Bild:Oktoberfestbombe_denkmal.jpg|thumb|Zum Gedenken an die Opfer des Bombenanschlages vom 26.9.1980]]
Ab [[1960]] entwickelte sich die Wiesn langsam zu einem weltberühmten Massenfest. Die ersten Japaner, Amerikaner und Neuseeländer entdeckten das Oktoberfest und stoßen mit Urbayern zusammen mit Maßkrügen an. Sie tragen den Ruf der Stadt München in die Welt hinaus. Seit dieser Zeit entwickelte sich im Ausland stetig das Bild des typisch aussehenden Deutschen mit "Sennerhut", Lederhose oder die Mädchen auch im Dirndl.
Ab [[1960]] entwickelte sich die Wiesn langsam zu einem weltberühmten Massenfest. Die ersten Japaner, Amerikaner und Neuseeländer entdeckten das Oktoberfest und stoßen mit Urbayern zusammen mit Maßkrügen an. Sie tragen den Ruf der Stadt München in die Welt hinaus. Seit dieser Zeit entwickelte sich im Ausland stetig das Bild des typisch aussehenden Deutschen mit "Sennerhut", Lederhose oder die Mädchen auch im Dirndl.


[[Bild:Oktoberfestbombe_denkmal.jpg|thumb|left|Zum Gedenken an die Opfer des Bombenanschlages vom 26.9.1980]]
Am 26. September [[1980]], bei einem Bombenanschlag des Rechtsextremisten Gundolf Köhler am Haupteingang um 22:19 Uhr sterben 13 Besucher, über 200 weitere Personen wurden verletzt. Laut Bundesanwalt hatte der Attentäter alleine den Sprengsatz gebaut, ihn zum Tatort gebracht und dort gezündet.
Am 26. September [[1980]], bei einem Bombenanschlag des Rechtsextremisten Gundolf Köhler am Haupteingang um 22:19 Uhr sterben 13 Besucher, über 200 weitere Personen wurden verletzt. Laut Bundesanwalt hatte der Attentäter alleine den Sprengsatz gebaut, ihn zum Tatort gebracht und dort gezündet.



Version vom 13. Mai 2006, 12:42 Uhr

Oktoberfest 2003 aus Vogelperspektive

Das Oktoberfest in München (mundartlich auch: die Wiesn, oft falsch mit Apostroph "Wies'n" geschrieben) ist das größte Volksfest der Welt.

Für die Wiesn brauen die Münchner Brauereien ein spezielles, etwas dunkleres und kräftigeres Bier (Märzen).

Geschichte

Das erste "Oktoberfest" fand am 12. Oktober 1810 statt: zur öffentlichen Feier ihrer Hochzeit veranstalteten Kronprinz Ludwig (späterer König Ludwig I.) und die Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (daher: "Theresienwiese") ein großes Pferderennen (Die Hochzeit fand am 12. Oktober 1810 statt, das Pferderennen am 17. Oktober 1810, deshalb werden unterschiedliche Termine für das erste Oktoberfest genannt).

Die Feier war ein großer Erfolg. Man beschloss, das Fest im folgenden Jahr zu wiederholen - das Oktoberfest war geboren. Später kam noch eine landwirtschaftliche Ausstellung dazu, die ab 1812 unter dem Titel Centrallandwirtschaftsfest abgehalten wird; das heutige Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) findet allerdings nur noch alle vier Jahre statt, das Pferderennen gibt es seit 1960 nicht mehr. Im Jahre 1813 wurde die Wiesn abgesagt, da Bayern gegen Napoleon kämpfte. 1816 kamen dann die ersten Losstände zum Fest hinzu. Hauptpreise waren Silber, Porzellan und Schmuck. 1819 übernahmen dann die Münchener Stadtväter die Festleitung. Es wurde beschlossen, dass das Oktoberfest jedes Jahr und ohne Ausnahme gefeiert werden sollte. Später wurde es dann verlängert und zeitlich vorverlegt. Dabei spielt eine oft Ende September eintretende Schönwetterphase eine große Rolle. Die Höchsttemperaturen steigen in der ersten Oktoberfestwoche zuweilen noch einmal bis nahe 30° Celsius, was den Durst der Besucher anregt. Das letzte Oktoberfest-Wochenende liegt aber auch heute noch im Oktober.

Seit 1850 bewacht die Statue Bavaria die Wiesn. Ebenfalls wurde in diesem Jahr die Ruhmeshalle eingeweiht. 1854 erlagen 3.000 Münchner einer Cholera-Epidemie. Das Fest fiel daher aus. Auch im Jahre 1866 gab es kein Oktoberfest, da Bayern im Preußisch-Österreichischen Krieg kämpfte. 1870 war der Deutsch-Französische Krieg der Grund für den Ausfall des Festes. 1873 wurde das Oktoberfest erneut abgesagt, da wieder eine Cholera-Epidemie ausgebrochen war. Im Jahre 1880 genehmigte die Stadtverwaltung dann den Bierverkauf. Elektrisches Licht erhellte über 400 Buden und Zelte. 1881 eröffnete die erste Hendlbraterei. 1892 wurde das Bier erstmals im Glaskrug ausgeschenkt. Ende des 19. Jahrhunderts fand dann ein Umbruch statt. Bis dahin gab es in den Bierbuden Kegelbahnen, Kletterbäume und große Tanzflächen, doch diese Attraktionen verschwanden nun aus den Hallen. Man wollte so mehr Platz für Gäste und Musikkapellen gewinnen. Aus den Buden wurden Bierhallen.

Im Jahre 1910 feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag. 12.000 Hektoliter Bier wurden ausgeschenkt. 1913 fanden im Bräurosl, dem größten Wiesn-Bierzelt aller Zeiten rund 12.000 Gäste Platz. Heute ist das größte Zelt jedoch die Hofbräu-Festhalle mit 10.000 Plätzen. 1914-1918 verhinderte der 1.Weltkrieg das Stattfinden des Oktoberfests. In den Jahren 1919 und 1920 feierten die Münchner nach dem Krieg nur "Herbstfest". 1923 und 1924 zwang die Inflation zur Absage des Oktoberfestes.

Ab 1933 wurden die bayerischen weiß-blauen Fahnen auf dem Oktoberfest durch eine einheitliche Hakenkreuzbeflaggung ersetzt.

1939-1945 fand wegen des II. Weltkrieges wiederum kein Oktoberfest statt. 1946-1948 feierten die Münchner nach Kriegsende wieder nur "Herbstfest". Der Ausschank von richtigem Wiesn-Bier war nicht gestattet. Die Gäste des Festes mussten mit Dünnbier vorlieb nehmen.

Seit Bestehen der Wiesn ist das Fest aufgrund von Cholera, Krieg und sonstigen Notzeiten damit schon 24 mal ausgefallen.

Seit 1950 gibt es die traditionelle Festeröffnung: Zwölf Böllerschüsse und der Anstich des ersten Fasses Wiesnbier um 12 Uhr durch den jeweils amtierenden Münchener Oberbürgermeister mit dem Ruf "Ozapft is!" eröffnen das Oktoberfest. Der erste Oberbürgermeister, der selbst das erste Fass anzapfte, war Thomas Wimmer.

Ab 1960 entwickelte sich die Wiesn langsam zu einem weltberühmten Massenfest. Die ersten Japaner, Amerikaner und Neuseeländer entdeckten das Oktoberfest und stoßen mit Urbayern zusammen mit Maßkrügen an. Sie tragen den Ruf der Stadt München in die Welt hinaus. Seit dieser Zeit entwickelte sich im Ausland stetig das Bild des typisch aussehenden Deutschen mit "Sennerhut", Lederhose oder die Mädchen auch im Dirndl.

Zum Gedenken an die Opfer des Bombenanschlages vom 26.9.1980

Am 26. September 1980, bei einem Bombenanschlag des Rechtsextremisten Gundolf Köhler am Haupteingang um 22:19 Uhr sterben 13 Besucher, über 200 weitere Personen wurden verletzt. Laut Bundesanwalt hatte der Attentäter alleine den Sprengsatz gebaut, ihn zum Tatort gebracht und dort gezündet.

Ein besonderes Problem sind jedes Jahr die jugendlichen Bierleichen. Viel zu viele Jugendliche überschätzen ihre Kapazität, Alkohol zu sich zu nehmen. Sie finden sich dann wieder in einen Ausnüchterungszelt, das vom Roten Kreuz eingerichtet ist und in dem sowohl schwer Betrunkene als auch Verletzte behandelt werden.

Daten und Fakten (2004)

Bavaria-Statue auf der Theresienwiese

Das Oktoberfest dauert heute 16 Tage und endet traditionell am ersten Sonntag im Oktober. Wegen einer Verlängerung des Festes und aufgrund des kühlen Wetters im Oktober beginnt seit 1872 das Oktoberfest damit schon im September. Die Festwiese (Theresienwiese) ist heute 26 Hektar groß.

Das Oktoberfest wird gerne als größtes Volksfest der Welt bezeichnet. Jahr für Jahr kommen ca. sechs Millionen Besucher auf die Theresienwiese. 70 Prozent der Besucher stammen aus Bayern. Zahlreiche Besucher kommen aus dem Ausland, insbesondere aus Italien. Aber auch aus anderen europäischen Ländern, aus Japan und sogar aus Australien kommen regelmäßig viele Gäste.

Neben dem Oktoberfest findet am gleichen Ort im April/Mai ein zweites Volksfest statt: das Münchner Frühlingsfest, welches auch als "kleine Wiesn" bezeichnet wird. Daneben gibt es diverse Stadtteilfeste, von denen die Auer Dult das bekannteste ist.

Nach dem Vorbild der Wiesn entstanden auch in anderen Ländern Oktoberfeste: Das nächstgrößere Oktoberfest findet jährlich in Kitchener, Ontario (Kanada) statt. Auch in den USA gibt es zahlreiche Orte, die ein Oktoberfest ausrichten, z.B. das Little Oktoberfest in Milwaukee, auf dem deutsche Blasmusik gespielt wird und es Sauerkraut-Burger zu kaufen gibt. In Brasilien ist das Oktoberfest in Blumenau (im südlichen Bundesstaat Santa Catarina) mit ca. 600.000 Besuchern eines der größten und bekanntesten anderen Oktoberfeste.

Die großen Festzelte

Augustiner-Bräu

Augustiner-Zelt

Die Augustiner Brauerei liefert als einzige Münchner Brauerrei noch Fässer auf die Wiesen. Somit ist das Augustiner Zelt das einzige Großzelt, in dem noch Faßbier ausgeschenkt wird. Auch die Fischer Vroni schenkt Augustiner Bier aus und bietet somit echtes Bier vom Faß.



Bräurosl / Pschorrbräu-Festhalle

Bräurosl-Zelt

Die Bräurosl ist das Festzelt der Familie Heide, den Betreibern der Großgaststätte Heide-Volm in Planegg bei München. In diesem Festzelt findet traditionell jedes Jahr am ersten Wiesn-Sonntag der aus einer Vereinsveranstaltung des "Münchner Löwenclubs" hervorgegangene "Gay Sunday" statt.
Wahrzeichen der Bräurosl sind zwei fast 20 Meter hohe Maibäume vor dem Zelt. 2004 erwartete die Wiesnbesucher ein komplett neues Zelt. Festwirte: Georg & Renate Heide
Sitzplätze gesamt: 6.000 im Zelt + 2.500 Garten = 8.500 Gesamt
Bierpreis: Wiesnmaß Helles: 6,95 Euro (2004)


Hacker-Festzelt

Hacker-Zelt

Der Festwirt vom Hacker-Festzelt ist Toni Roiderer, derzeit (2004) amtierender Sprecher der Wiesnwirte und Gastwirt des Gasthof zum Wildpark in Straßlach.

Gast in seiner Kutsche beim Einzug der Festwirte ist traditionell der bayerische Schauspieler Ottfried Fischer.

2004 wurde das Zelt innen neu gestaltet, um den Werbeslogan der Hacker-Brauerei "Himmel der Bayern" besser gerecht zu werden. Dazu wurde die Zeltinnendecke aufwendig behängt.

Hippodrom

Das Hippodrom wurde 1902 als Imbiß- und Schau- Bude auf dem Oktoberfest. Als Besonderheit befand sich im Zelt eine Pferdereitbahn, in dem Besucher selber reiten durften. Seinerzeit stand vor dem Zelt ein Recommandeur.

Im Hippodrom wird Bier der Spaten-Franziskaner-Brauerei ausgeschenkt; Festwirt ist Sepp Krätz.

Weblink

Hofbräu-Festzelt

Hofbräu-Zelt

Das Hofbräu-Festzelt wird seit 1980 von der Familie Steinberg geführt. Unter ihrer Leitung wurden bedeutende bauliche Veränderungen im Zelt veranlasst, so dass man heute den auf dem Oktoberfest einzigen Stehbereich mit 1.000 Plätzen ebenso im Hofbräu-Festzelt vorfindet, wie 12 Zentner Hopfenreben eines ganzen Hopfenfeldes, die als Dekoration genutzt werden. Das Hofbräu-Festzelt ist mit seinen insgesamt knapp 10.000 Sitzplätzen das zweitgrößte Bierzelt auf dem Oktoberfest. Das Festzelt wird auf einer Fläche von über 7.000 m² errichtet, wobei die ersten Aufbauarbeiten bereits 3 Monate vor dem Start des Festes beginnen. In den 16 Tagen werden dort über eine halbe Million Maß Bier, 70.000 halbe Hähnchen, 5.500 Schweinshaxn und 8.500 Portionen Schweinswürstel konsumiert.

Löwenbräu-Festzelt

Im Löwenbräu-Festzelt (2003)

Charakteristisch an diesem Zelt mit 8.573 Sitzplätzen ist der 37 m hohe Löwenbräu-Turm. Unter dem Zelthimmel leuchten 16.500 Glühbirnen. Die Festwirte sind Christa und Ludwig Hagn sowie Stephanie Spendler.



Ochsenbraterei

Hier wird Spaten-Bier ausgeschenkt.

Im September 1881 briet der Metzger Johann Rössler einen Ochsen am Stück erstmals auf einem Spiess auf dem Oktoberfest und bot ihn als Stehimbiß an. Das Geschäft mußte er 1882 einstellen, da er kein Bier ausschenken konnte. Ab 1898 war er mit seiner Ochsenbraterei zur wieder präsent. 1901 wurde sein 200. Ochse gebraten.

Weblink

Schottenhamel

Schottenhamel-Zelt

Das Zelt besteht seit 1953 und hat eine Fläche von 4.800 m² mit 6.000 Plätzen (zwei Galerien). Der Wirtsgarten hat 4.000 Plätzen auf einer Fläche von 2.200 m².

Im Schottenhamel-Zelt wird alljährlich vom amtierenden Oberbürgermeister das erste Fass angezapft ("Ozapft is!"). Diese Tradition geht auf das Jahr 1950 zurück, als Thomas Wimmer das erste Fass anschlug.

Das Zelt ist außerdem das Traditionszelt für Münchner Studentenverbindungen, was man auch an den Wappen mit Zirkeln an einer der Seitenwände erkennen kann. Im Schottenhamel-Zelt wird Spaten-Bier ausgeschenkt.

Die Geschichte des Zeltes als gastronomischen Betrieb geht auf 1876 zurück, als der Schottenhamel ein Bretterschuppen hinter dem Königszelt war.

Festwirte sind Peter und Christian Schottenhamel.

Schützenfestzelt

Das Schützenfestzelt gehört mit 5.361 Plätzen (ca. 4.300 innen und ca. 1.090 außen) zu den kleineren Bierzelten. Es steht gleich neben der Bavaria und damit abseits der großen 'Bierstraße'.

Von vielen Touristen wird es übersehen, weil der Eingang nicht unbedingt bierzelttypisch ist; das Publikum ist im Schnitt älter, die Atmosphäre wesentlich gemütlicher (soweit man das von einem Wiesnzelt überhaupt behaupten kann) als bei den anderen, großen Zelten der Biermeile. Das Schützenfestzelt ist für seinen Geranienbalkon berühmt.

Die Festwirte sind Claudia und Eduard Reinbold. Die Spezialität des Zeltes sind in Malzbier gebratene Spanferkel.

Weblinks

Winzerer Fähndl - Paulaner-Festhalle

Weithin ist das Winzerer Fähndl erkennbar am großen Turm mit einem sich drehenden, sechs Meter hohen Paulaner-Maßkrug an der Spitze.

Der Name "Winzerer Fähndl" für die Paulaner-Festhalle stammt aus der Zeit, als die gleichnamige Armbrustschützengilde hier ihr Hauptquartier hatte und im Zelt noch mit der Armbrust scharf geschossen wurde. Vor langen Jahren zog es die Armbrustschützen in ein seinerzeit neues Zelt, das Armbrustschützenzelt. Der Name der Gilde "Winzerer Fähndl" blieb der Paulaner-Festhalle erhalten.

Wirte sind Peter und Arabella Pongratz. Sitzplätze insg. 8.450 (Zelt), 2.450 außen. Kapelle: "Die Nockherberger" unter der Leitung von Konrad Aigner. Wiesnmaß Helles: Euro 6,95 (2004).

Kleinere Festzelte

Fischer-Vroni

"Steckerlfisch"

Fisch. Seit einigen Jahren hat sich am zweiten Wiesn-Montag eingebürgert, dass das Zelt von Schwulen und Lesben "besetzt" wird. Diese Tradition geht zurück auf den inzwischen verstorbenen schwulen Wirt der Bar Prosecco, der einfach einige Tische für seine Gäste reservierte, woraufhin sich auch viele andere Schwule und Lesben anschlossen. Inzwischen ist dieser Termin aber ein Selbstläufer, so dass man nur rechtzeitig erscheinen muss um mitfeiern zu können

Attraktionen

Neben den Bierzelten gibt es auf dem Oktoberfest auch viele Fahrgeschäfte. Darunter befinden sich einige historische Attraktionen:

Krinoline

Die Krinoline ist ein traditionelles Rundkarussell, das bereits seit1924 auf dem Oktoberfest aufgestellt wird und 2004 sein 80jähriges Jubiläum feierte. Die runde Form und die schwankende Bewegung erinnern an eine Krinoline, wodurch sich der Name erklärt. Die Krinoline wurde bis 1938 mit Muskelkraft bewegt, seither per Elektroantrieb. Bis heute wird die Musik live von einer Blaskapelle gespielt.

Toboggan

Der Toboggan ist eine Turmrutschbahn: der Fahrgast wird mittels eines schnell laufenden Förderbandes auf ca. acht Meter Höhe transportiert. Von dort steigt man auf Treppen zur Turmspitze und rutscht dann in einer sich um den Turm windenden Holzrinne mit durchaus beachtlicher Geschwindigkeit wieder zu Boden. Die eigentliche Attraktion für die Zuschauer sind allerdings die mehr oder weniger eleganten Versuche der Fahrgäste, das Förderband zu betreten. Boshafterweise bewegt sich, anders als bei einer Rolltreppe, der Handlauf nicht mit, und wer sich dort festhält, fällt unweigerlich hintenüber. Die Idee kommt ursprünglich aus Nordamerika. Das Wort "Toboggan" entstammt der Sprache der kanadischen Algonkin-Indianer, und bezeichnet einen leichten Schneeschlitten.
Der Münchner Toboggan steht seit 1933 auf dem Oktoberfest.

Kettenkarussell

Das Kettenkarussell der Familie Kalb ist das älteste Fahrgeschäft auf dem Oktoberfest. Es wurde 1919 gebaut und befindet sich seither im Familienbesitz.

Teufelsrad

Das Teufelsrad ist eine liegende, drehbar gelagerte Holzscheibe mit etwa fünf Metern Durchmesser. Jeder Besucher ist eingeladen, sich darauf zu setzen oder zu legen und sich, bei steigender Drehzahl, so lange wie möglich zu halten. Dies wird, sehr zum Gaudium der Zuschauer, erschwert durch einen an einem Seil über dem Rad aufgehängten Strohsack, mit dem Mitarbeiter des Teufelsrads die Personen regelrecht vom Rad "herunterkegeln". Aber erst der Rekommandeur, der die Vorgänge mit derbem bairischen Humor kommentiert, macht das Teufelsrad zu einem besonderen Vergnügen für die Zuschauer.
Das Teufelsrad kam um 1910 auf.

Schichtl

"Der Schichtl" ist ein Wiesn-Variété, das in Kurzvorstellungen Zauberei und Kuriositäten präsentiert. Berühmt wurde es durch die "Enthauptung einer lebendigen Person mittels Guillotine", die bis heute präsentiert wird. Natürlich wird dabei nicht wirklich jemand getötet. Von Zeit zu Zeit lassen sich Prominente - wie z.B. Oberbürgermeister Christian Ude - "enthaupten". Der Werbespruch "Auf geht's beim Schichtl" dürfte einer der ersten Slogans gewesen sein, der - zumindest im Münchner Raum - den Sprung in die Alltagssprache geschafft hat.
Seit 1869 ist "der Schichtl" Bestandteil des Oktoberfestes.

Pitt's Todeswand

Pitt's Todeswand (der Apostroph gehört zum Firmennamen) ist im Wesentlichen ein großer hölzerner Zylinder von etwa acht Metern Durchmesser und acht Metern Höhe, an dessen Innenwand Motorradfahrer - nur durch die Fliehkraft gehalten - bis dicht an die Oberkante (an der die Zuschauer stehen) herauf fahren, und dabei sogar noch akrobatische Übungen im Sattel vollführen. Moderne Motorräder sind dafür ungeeignet, deshalb werden Maschinen aus den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts benutzt.
Das Unternehmen ist seit 1932 auf dem Oktoberfest dabei.

Moderne Fahrgeschäfte

Zu den modernsten zählen unter anderem der Fünferlooping - die größte mobile Achterbahn der Welt mit fünf Loopings auf einer 1250 Meter langen Strecke. Im Eurostar hängen die Wägen unter den Schienen, und die Füße der sitzenden Fahrgäste hängen frei in der Luft.

Das auf dem Oktoberfest aufgestellte Riesenrad hat einen Durchmesser von 50 Metern.

Sanitäts- und Rettungsdienst

2004 wurde ein neues Gebäude, das sogenannte Servicezentrum im Bereich des ehemaligen Behördenhofes direkt hinter dem Schottenamelzelt in den Dienst gestellt, in dem die Polizei, Berufsfeuerwehr München und das Rote Kreuz stationiert sind.

Das Münchner Rote Kreuz erledigt den Großteil des Sanitätsdienstes. Im Umkreis des Oktoberfestes stehen aber zusätzliche Rettungsfahrzeuge weiterer Hilfsorganisationen und privater Rettungsdienste in Bereitschaft. Im Jahr 2005 hat ein privates Unternehmen, die Aicher Ambulanz Union erstmals den Sanitätsdienst in einem Zelt übernommen.

Um in dem Gedränge einigermaßen zügig voranzukommen, hat sich der Einsatz von Schiebetragen mit Sichtschutzplanen bei den Geländetrupps des Roten Kreuzes bewährt. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht kommen die Sanitäter relativ selten wegen betrunkener Personen zum Einsatz, sondern viel häufiger wegen "normaler" medizinischer Notfälle. Durch die hohe Besucherzahl entsteht auf ihr das Einsatzaufkommen einer mittleren Stadt.

Im Behördenhof stehen ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein vollausgestattetes medizinisches Behandlungszentrum mit einem kleinen OP-Raum zur Verfügung, in dem ambulante Notfall-Operationen vorgenommen werden können. Ausführliche Informationen dazu stellt das Bayerische Rote Kreuz auf einer eigenen Seite bereit.

Philatelie

Briefe, die in die auf dem Oktoberfest aufgestellten Briefkasten gesteckt wurden, werden mit einem Sonderstempel der Post versehen. Sie sind begehrte Sammlerobjekte.

Termine des Münchner Oktoberfestes

Das Oktoberfest dauert heute 16 Tage und endet regelmäßig am ersten Sonntag im Oktober. Fällt dieser Sonntag auf den 2. Oktober, so wird das Fest auf den darauf folgenden Montag (Tag der Deutschen Einheit) verlängert. Aus dieser Regel ergeben sich die folgenden Termine für die einzelnen Jahre:

  Jahr   Termin   Besonderheit  
  2003   20. Sep. - 05. Okt.    
  2004   18. Sep. - 03. Okt.     Mit ZLF*
  2005   17. Sep. - 03. Okt.     17 Tage
  2006   16. Sep. - 03. Okt.     18 Tage
  2007   22. Sep. - 07. Okt.    
  Jahr   Termin   Besonderheit  
  2008   20. Sep. - 05. Okt.     Mit ZLF*
  2009   19. Sep. - 05. Okt.    
  2010   18. Sep. - 03. Okt.     200 Jahre Oktoberfest  
  2011   17. Sep. - 03. Okt.     17 Tage
  2012   21. Sep. - 06. Okt.   Mit ZLF*

*) Bayerisches Zentral-Landwirtschaftsfest

Literatur

  • Maria von Welser (Hrsg.): Münchner Oktoberfest; Bummel-Verlag, München; 1982; ISBN 388781004X
  • 175 [Hundertfünfundsiebzig] Jahre Oktoberfest: 1810-1985/hrsg. von d. Landeshauptstadt München. Zsgest. von Richard Bauer u. Fritz Fenzl.- München : Bruckmann, 1985. ISBN 3-7654-2027-1

Weblinks



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