Die Brienner Straße war noch vor der Ludwigstraße, der Maximilianstraße und der Prinzregentenstraße die erste im 19. Jahrhundert angelegte große Straßenanlage. Sie diente der Erschließung des Neubaugebiets, das heute den Stadtteil Maxvorstadt bildet. Ihr Verlauf folgt weitgehend dem des Fürstenwegs, der die Residenz mit Schloss Nymphenburg verband. Ihr Charakter als Prachtstraße ist bis heute unverkennbar.

Hier beginnt die Brienner Straße

Die Straße nimmt ihren Ausgang am Odeonsplatz direkt an der Nordostecke der Residenz. Auf ihrem Weg tangiert sie den Wittelsbacher Platz, erweitert sich kurz darauf zum rondellartigen Karolinenplatz, überquert den Königsplatz und mündet schließlich am Stiglmaierplatz. Ab hier setzt sich der Straßenzug als Nymphenburger Straße fort.

Ihren Namen verdankt die Straße der französischen Stadt Brienne-le-Château. Hier erzielten am 1. Februar 1814 alliierte Truppen, an denen auch bayerische Soldaten beteiligt waren, unter Gebhard Leberecht von Blücher einen entscheidenden Sieg über Napoleon Bonaparte.

Luitpoldblock

Ehedem die Knorrhäuser. Julius Knorrs Vater, Ludwig Knorr, war nicht nur Mitbegründer der Hypotheken und Wechselbank, sondern auch Inhaber der größten damaligen Kolonialwarenhandlung, Angelo Sabbadini. Er war Magistratsrat, Wechselgerichtsassor, Kommandant der Landwehr-Kavallerie und Inhaber der Knorr-Brauerei. Diese befand sich von 1812 bis 1860 auf dem Gelände des Luitpoldblocks. Zu beginn des 20. Jahrhunderts war unter den Münchner Bürgern das Areal an der Brienner Straße 6-12, daß als Knorr Häuser, noch wohl bekannt. Auch der Augustinerkeller hatte bis in die 1880er Jahre den Namen der Familie Knorr inne, Zum Knorr-Keller. Die Zunft der Knorr-Brauer starb aber bereits mit erscheinen des Sohnes, Julius Knorr wieder aus. Dieser studierte zwischen 1844 und 1848 auf der Münchner Universität, und zog es vor einen eher politisch Weg einzuschlagen. Zusammen mit seinem Bruder, Angelo Knorr, stiftere er im Jahre 1860 die Knorr-Hütte auf der Zugspitze. Das grosse Knorranwesen in der Brienner Straße 21, bewohnte Richard Wagner in den Jahren 1864 bis 1865.

An der Hausnrummer 11 steht der sogenannte Luitpoldblock. 1814 ließ Joseph von Utzschneider die vierseitige Blockbebauung im frühklassizistischen Stil vierstöckig errichten. 1886/87 wurde er im Stil der Neurenaissance mit Palmengarten umgewandelt. Am 1. Januar 1888 eröffnete das Café Luitpold. In den 1980ern wurde es zur Einkaufspassage umgestaltet.

Am 4. November 1929 eröffnete ein 1200 Plätze großes UFA-KinoW Luitpold-Theater im Westtrakt; dazu wurden die Prinzensäle und der Billardsalon umgebaut. 1974 schloss das Kino und die Räume wurden in Ladengeschäfte umgewandelt.

 
Zerstörte Klopfer-Villa, entworfen von Gabriel von Seidl. Das Bankhaus Klopfer befand sich ehedem in der Schützenstraße 7

Weitere Gebäude und Anwesen

Namensgeschichte

Zwischen 1936 und 1945 trug die Straße den Namen Adolf-Hitler-Straße, Name des damaligen NSDAP-Chefs und Reichskanzlers.

Weblinks


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