Bad-Schachener-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bad-Schachener-Straße''' in [[Ramersdorf]] führt von der [[Aschheimer Straße]] zur [[Sankt-Michael-Straße]].
Die '''Bad-Schachener-Straße''' in [[Ramersdorf]] führt von der [[Aschheimer Straße]] zur [[Sankt-Michael-Straße]].
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Sie wurde benannt nach '''Bad Schachen''', einem auf dem Festland liegenden Stadtteil von Lindau, der südlichsten Stadt Bayerns am Bodensee.  
Sie wurde benannt nach '''Bad Schachen''', einem auf dem Festland liegenden Stadtteil von Lindau, der südlichsten Stadt Bayerns am Bodensee.  


==Erinnerung an Habil Kilic==
Der Straßenzug bildet die Grenze zwischen den beiden Stadtteilen Berg am Laim und Ramersdorf.
''[[Habil Kilic]]'', ein geschätzter Gemüsehändler, wurde am 29. August 2001 in seinem Geschäft in der Bad-Schachener-Straße brutal ermordet.  


Die Aufklärung der Mordserie dauerte sehr lange. 2005 wurde [[Mord in der Trappentreustraße 4 (2005)|Theodorus Boulgarides]] ebenfalls in München ermordet. Seit dem Jahr 2000 begingen die Täter dreimal Morde in Nürnberg, einmal je in Hamburg und Rostock und zwei Mal in München. Hinzu kamen zu den Morden zwei Bombenanschläge und weitere 14 Bankraube, die in dieser Zeit nach einem ähnlichen Muster begangen wurden.
== Weitere Beschreibungen ==
* Scheibers Straßenverzeichnis von München, 47. Auflage, 1948. S. 25 - Bad-Schachener-Straße; ''Ramersdorf, zwischen Fasbenderplatz und Hofangerstraße.''


===Fotoausstellung ===
== Erinnerung an Habil Kılıç ==
Regina Schmeken fertigte eine Fotoserie zu den Verbrechen, Titel: „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU.“  Gezeigt werden die Bilder im Martin-Gropius-Bau, Berlin; Niederkirchner Str. 7. (Tel. 030 / 254 860. Mi. bis Mo. 10-19 Uhr, bis 29. 10.2017) Es gibt einen Katalog zur Ausstellung.
[[Habil Kılıç]], ein geschätzter Gemüsehändler, wurde am 29. August 2001 in seinem Geschäft in der Bad-Schachener-Straße getötet. Er war eines der elf Mordopfer des [[NSU|Nationalsozialistischen Untergrunds]].


Die Pressefotografin der „Süddeutschen Zeitung“ R. Schmeken hat alle Tatorte der NSU-Morde besucht – Dabei sind verstörende Bilder entstanden.


Es ist nach der verstrichenen Zeit hilfreich, sich das Ausmaß des Terrors gegen Menschen türkischer und griechischer Abstammung in Deutschland vor Augen zu führen. Die Tatorte sind von Regina Schmeken nicht mythisch verklärt worden. Jeder Tatort wird wie im klassischen Altarbild mit je drei Ansichten ganz ohne Pathos gezeigt. „Blutiger Boden“ ist die Ausstellung zwar betitelt, aber das reale Blut ist längst weggewischt. Der Boden ist dieses Land. Gezeigt wird auch seine Banalität im Alltag. Besucher fragen sich vielleicht: Wie konnte das mitten unter uns geschehen? Warum blieb es so lange unentdeckt?
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== Lage ==
Kunst und Wirklichkeit
 
 
Enver Simsek hatte einen eigentlich optimalen Verkaufsort gefunden. Am 9. September 2000 fuhr der Blumenhändler mit seinem Lieferwagen in eine Parkbucht an einem Waldgelände, günstig gelegen zwischen drei Autobahnen und einem Gewerbegebiet um Nürnberg mit viel Durchgangsverkehr. Simsek breitete die Schnittblumen aus. Als er in den Laderaum seines Transporters stieg, traten zwei Männer in der Montur von Radfahrern von hinten heran. Mit acht Schüssen strecken sie Enver Simsek nieder.
 
Die Ausstellung kommt zum richtigen Zeitpunkt. Demnächst wird das Oberlandesgericht München das Urteil über die Mittäterin Beate Zschäpe sprechen. Es ist hilfreich, noch mal das Ausmaß des Terrors gegen Menschen türkischer und griechischer Abstammung vor Augen geführt zu bekommen. Von 2000 bis 2007, sieben Jahre lang, tötete der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU). Zehn Menschen starben, auch eine Polizistin. Die Mörder waren Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, unterstützt von Beate Zschäpe, der einzigen Überlebenden des Terror-Trios. In dem jahrelangen Prozess verschanzt sie sich hinter der Fassade einer bürgerlichen Existenz, doch die Ermittlungen belegen, dass sie die beiden Männer tatkräftig unterstützt hat. Die wählten den Selbstmord, als ihnen 2011 klar wurde, dass sie überführt waren. Erst da erfuhr die Öffentlichkeit von der beispiellosen Mordserie, die rassistisch motiviert war.
 
Zschäpe tritt vor Gericht selbstbewusst und abweisend auf, für die Angehörigen der Opfer von Böhnhardt und Mundlos hat sie kein Wort übrig. Sie will die Deutungshoheit über die Bildsprache der Taten behalten. Da können ihr die Bilder der Fotokünstlerin Regina Schmeken nicht gelegen kommen. Die Pressefotografin der „Süddeutschen Zeitung“ hat eine ganz eigene Darstellung entwickelt, als sie alle Tatorte mehrfach aufsuchte und schwarz-weiß ablichtete. Schmeken zeigt die Leere des Grauens. Das hat eine außerordentliche Wirkung auf die Betrachter. Die Bilder werden im Gropius-Bau in zwei abgedunkelten Räumen als Großformate gezeigt.
 
Da ist die Bushaltestelle in der Münchner Trappentreustraße. Nahebei wurde Theodoris Boulgarides am 15. Juni 2006 erschossen. Da ist die Keupstraße in Köln mit einer Reihe türkisch-kurdischer Geschäfte. Hier wurden am 9. Juni 2004 durch eine explodierende Nagelbombe 22 Menschen zum Teil schwer verletzt. Da ist die Mallinckrodtstraße in Dortmund. Am 4. April 2006 richteten die Täter an dieser Stelle Mehmet Kubasik hin. Da ist ein Platz in Rostock. Dort stand am 25. Februar 2004 Mehmet Turgut in seinem Döner-Imbiss, als er hinterrücks erschossen wurde. Da ist die Schützenstraße in Hamburg. Dort wurde am 27. Juni 2001 Süleyman Tasköprü getötet. Und da ist die Theresienwiese am Stadtrand von Heilbronn. Hier kam den Tätern am 25. April 2007 die Polizistin Michèle Kiesewetter in die Quere – sie brachten sie um.
 
Die Täter fuhren mit einem Auto durchs Land und suchten sich Opfer. Eine infame Tötungsserie, wie es sie zuvor nie in der Bundesrepublik gab. Sie wähnten sich sicher, weil die polizeilichen Ermittlungen lange in die Irre liefen – man glaubte an Mafiaabrechnungen, folgte jahrelang völlig falschen Spuren.
 
Die Tatorte sind von Regina Schmeken nicht mythisch verbrämt fotografiert worden. Jeder Tatort wird wie im klassischen Tryptichon mit je drei Ansichten -->
 
==Lage==
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== Einzelnachweise ==
<references/>


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[[Kategorie:Straße und Platz]]
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Aktuelle Version vom 7. März 2025, 17:00 Uhr

Bad-Schachener-Straße
Schachener Straße (bis 1926)
Straße in München
Bad-Schachener-Straße
Basisdaten
Ort München
Ramersdorf-Perlach Ramersdorf
PLZ 81671
Name erhalten 1926 Umbenennung[1]
Anschluss­straßen
 
Aschheimer Straße Sankt-Michael-Straße
Querstraßen
 
Birkkarspitzstraße Innsbrucker Ring Echardinger Straße Krumbadstraße Hechtseestraße Hofangerstraße
München S.jpg / München U.png
 
München U2.jpg München U5.jpg München U7.jpg München U8.jpg Innsbrucker Ring München U5.jpg München U7.jpg München U8.jpg Michaelibad
Bus.png
 
59 Aschheimer Straße 199 Bad-Schachener-Straße 187 195 199 Michaelibad
Nutzung
Nutzergruppen zu Fuß, Fahrrad, Kraftfahrzeuge
Straßen­gestaltung vierspurig
Technische Daten
Straßenlänge 1200 m
Straßennamenbücher
(2016), Dollinger S. 35
Straßen-ID 00383

Die Bad-Schachener-Straße in Ramersdorf führt von der Aschheimer Straße zur Sankt-Michael-Straße.

Sie wurde benannt nach Bad Schachen, einem auf dem Festland liegenden Stadtteil von Lindau, der südlichsten Stadt Bayerns am Bodensee.

Der Straßenzug bildet die Grenze zwischen den beiden Stadtteilen Berg am Laim und Ramersdorf.

Weitere Beschreibungen

  • Scheibers Straßenverzeichnis von München, 47. Auflage, 1948. S. 25 - Bad-Schachener-Straße; Ramersdorf, zwischen Fasbenderplatz und Hofangerstraße.

Erinnerung an Habil Kılıç

Habil Kılıç, ein geschätzter Gemüsehändler, wurde am 29. August 2001 in seinem Geschäft in der Bad-Schachener-Straße getötet. Er war eines der elf Mordopfer des Nationalsozialistischen Untergrunds.


Lage

  • >> Geographische Lage des Straßenanfangs von Bad-Schachener-Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
  • >> Geographische Lage des Straßenendes von Bad-Schachener-Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Einzelnachweise