Schwabinger Tor: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Industriegelände Schwabing.jpg|thumb|420px|Das Areal zwischen der Hörwarthstraße bis zum Schwabinger Tor im Jahr 1976 Foto: Schillinger.]]
Das '''Schwabinger Tor''' war ein Stadttor der zweiten [[Stadtmauer]] [[München]]s. Es befand sich im Norden der [[Altstadt]] einige Meter nördlich der heutigen [[Feldherrnhalle]]. 1319 wird es erstmals erwähnt. Bei diesem Schwabinger Tor war im Gegensatz zu den beiden „Inneren“ Schwabinger Toren ([[Vorderes Schwabinger Tor]] und [[Hinteres Schwabinger Tor]]) nur ein einzelnes „Äußeres“ Schwabinger Tor erforderlich.
Das '''Schwabinger Tor''' war ein Stadttor der zweiten [[Stadtmauer]] [[München]]s. Es befand sich im Norden der [[Altstadt]] einige Meter nördlich der heutigen [[Feldherrnhalle]]. 1319 wird es erstmals erwähnt. Bei diesem Schwabinger Tor war im Gegensatz zu den beiden „Inneren“ Schwabinger Toren ([[Vorderes Schwabinger Tor]] und [[Hinteres Schwabinger Tor]]) nur ein einzelnes „Äußeres“ Schwabinger Tor erforderlich.
 
[[Datei:Mueschwabitorp2006122018c85.jpg|thumb|Variante 2018  —  ''immerhin passen zwei Trams gleichzeitig zwischen die Torpfosten'']]
===Geschichte===
===Geschichte===
Erstmals erwähnt wird das Schwabinger Tor 1319. Ursprünglich war es ein etwa 30 m hoher Torturm. Im 15. Jahrhundert erhielt es ein Vortor, das wie beim Neuhauser Tor ein Tordurchgang in der Mauer war, der von zwei quadratischen Türmen flankiert wurde. Nach einer kleinen Kapelle in der Nähe wurde das Tor auch „Unseres Herrn Tor“ genannt.  
Erstmals erwähnt wird das Schwabinger Tor 1319. Ursprünglich war es ein etwa 30 m hoher Torturm. Im 15. Jahrhundert erhielt es ein Vortor, das wie beim Neuhauser Tor ein Tordurchgang in der Mauer war, der von zwei quadratischen Türmen flankiert wurde. Nach einer kleinen Kapelle in der Nähe wurde das Tor auch „Unseres Herrn Tor“ genannt.  


1817 wurde es für die Anlage der Verkehrsachse [[Odeonsplatz]]–[[Ludwigstraße]] abgerissen.
1817 wurde es für die Anlage der Verkehrsachse [[Odeonsplatz]]–[[Ludwigstraße]] abgerissen.
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== Weblinks ==
Es war benannt nach dem nördlich gelegenen damaligen Dorf und heutigen Stadtteil [[Schwabing]], da unmittelbar dort die Straße nach Schwabing begann. Die heutige [[Ludwigstraße]] hat noch den ungefähren Verlauf dieser Straße, die damals noch viel schmaler gewesen sein dürfte. Es war der nördliche Zugang zur Stadt und das Gegenstück zum im Süden gelegenen [[Sendlinger Tor]].
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Im Aussehen ähnelte es dem [[Karlstor]]. Zunächst bestand es aus einem Torturm von 30 Meter Höhe, später wurde es um zwei seitliche Türme erweitert.
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[[Kategorie:Wehrturm in München]]
[[Kategorie:Stadttor in München]]
[[Kategorie:Bauwerk in der Münchner Altstadt]]
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[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in München]]
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Es wurde auch "Unseres Herrn Tor" genannt, da sich vor dem Toreingang eine kleine Kapelle befand. Außerdem wurde es auch "Äußeres Schwabinger Tor" genannt, da sich auf Höhe der heutigen [[Schäfflerstraße]], wo die [[Theatinerstraße]] in die [[Weinstraße]] übergeht, das innere Schwabinger Tor des ersten Mauerrings befand. Es wurde später auch ''Wilbrechtsturm'' genannt. Auch von diesem Tor ist heute nichts mehr erhalten.
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===Das neue Tor im Jahr 2018===
Als 1817 der [[Odeonsplatz]] angelegt wurde, riss man das Schwabinger Tor ab, wahrscheinlich auch weil es seine Funktion verloren hatte, denn 1795 wurde die Festungsfunktion der [[Stadtmauer]] aufgehoben.


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Heute wird als Schwabinger Tor ein Betonbrockenkomplex und eine erweiterte Trambahnhaltstelle östlich der [[Leopoldstraße]] und nördlich der [[Johann-Fichte-Straße]] bezeichnet. Es befindet sich auf dem Gelände des früheren [[Schwabylon]]s und wurde bis 2017 fertig gestellt. Das gesamte Areal ist autofrei konzipiert. Im nördlichen Teil kreuzt die [[Trambahnlinie 23]] das Gelände. Der Eigentümer hat dort eine Haltestelle gleichen Namens, Architektur Büro Felix Fischer, errichtet. Diese wurde am 9. Dezember [[2018]] eröffnet.
Es war benannt nach dem nördlich gelegenen damaligen Dorf und heutigen Stadtteil [[Schwabing]], da unmittelbar dort die Straße nach Schwabing begann. Die heutige [[Ludwigstraße]] hat noch den ungefähren Verlauf dieser Straße, die damals noch viel schmaler gewesen sein dürfte. Es war der nördliche Zugang zur Stadt und das Gegenstück zum im Süden gelegenen [[Sendlinger Tor]].


Im Aussehen ähnelte es dem [[Karlstor]]. Zunächst bestand es aus einem Torturm von 30 Meter Höhe, später wurde es um zwei seitliche Türme erweitert.  
== Trambahn-Haltestelle ==
Das Schwabinger Tor ist auch mit der [[Tram]] erreichbar. Die Linien {{ÖPNV|12}} und {{ÖPNV|23}} halten an der gleichnamigen Haltestelle, die sich östlich der [[Leopoldstraße]] befindet.  


Es wurde auch "Unseres Herrn Tor" genannt, da sich vor dem Toreingang eine kleine Kapelle befand. Außerdem wurde es auch "Äußeres Schwabinger Tor" genannt, da sich auf Höhe der heutigen [[Schäfflerstraße]], wo die [[Theatinerstraße]] in die [[Weinstraße]] übergeht, das innere Schwabinger Tor des ersten Mauerrings befand. Es wurde später auch ''Wilbrechtsturm'' genannt. Auch von diesem Tor ist heute nichts mehr erhalten.
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[[Datei:Mueschwabitora1122018c85.jpgl420px|right|Das neue Tor im Jahr 2018]]
== Lage ==
Als 1817 der [[Odeonsplatz]] angelegt wurde, riss man das Schwabinger Tor ab, wahrscheinlich auch weil es seine Funktion verloren hatte, denn 1795 wurde die Festungsfunktion der Stadtmauer aufgehoben.
* [http://tools.wmflabs.org/geohack/geohack.php?language=de&params=48.17235_N_11.58592_E_dim:500 Geo-Koordinaten bei geohack.php (Nachweis diverser Karten)]
 
Heute wird als Schwabinger Tor ein Bauprojekt östlich der [[Leopoldstraße]] und nördlich der [[Johann-Fichte-Straße]] bezeichnet. Es befindet sich auf dem Gelände des früheren [[Schwabylon]]s und soll bis 2017 fertig gestellt sein. Das gesamte Areal ist autofrei konzipiert. Im nördlichen Teil kreuzt die [[Trambahnlinie 23]] das Gelände und hat dort eine Haltestelle gleichen Namens. Diese wurde am 9. Dezember 2018 eröffnet.


==Quellen/Literatur==
==Quellen/Literatur==
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* Michael Weithmann: ''Burgen in München''. [[Stiebner Verlag]], München,  2006. 108 Seiten. ISBN 3-8307-1036-4
* Michael Weithmann: ''Burgen in München''. [[Stiebner Verlag]], München,  2006. 108 Seiten. ISBN 3-8307-1036-4
 
* [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/neue-tramhaltestelle-tramlinie-1.4243926 Tramlinie 23 erhält neue Haltestelle]. SZ vom 8. Dezember 2018
{{Wikipedia}}
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[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk]]
[[Kategorie:Theatinerstraße]]
[[Kategorie:Theatinerstraße]]
[[Kategorie:Stadtmauer]]

Aktuelle Version vom 11. Januar 2025, 12:07 Uhr

Das Areal zwischen der Hörwarthstraße bis zum Schwabinger Tor im Jahr 1976 Foto: Schillinger.

Das Schwabinger Tor war ein Stadttor der zweiten Stadtmauer Münchens. Es befand sich im Norden der Altstadt einige Meter nördlich der heutigen Feldherrnhalle. 1319 wird es erstmals erwähnt. Bei diesem Schwabinger Tor war im Gegensatz zu den beiden „Inneren“ Schwabinger Toren (Vorderes Schwabinger Tor und Hinteres Schwabinger Tor) nur ein einzelnes „Äußeres“ Schwabinger Tor erforderlich.

Variante 2018 — immerhin passen zwei Trams gleichzeitig zwischen die Torpfosten

Geschichte

Erstmals erwähnt wird das Schwabinger Tor 1319. Ursprünglich war es ein etwa 30 m hoher Torturm. Im 15. Jahrhundert erhielt es ein Vortor, das wie beim Neuhauser Tor ein Tordurchgang in der Mauer war, der von zwei quadratischen Türmen flankiert wurde. Nach einer kleinen Kapelle in der Nähe wurde das Tor auch „Unseres Herrn Tor“ genannt.

1817 wurde es für die Anlage der Verkehrsachse OdeonsplatzLudwigstraße abgerissen.

Es war benannt nach dem nördlich gelegenen damaligen Dorf und heutigen Stadtteil Schwabing, da unmittelbar dort die Straße nach Schwabing begann. Die heutige Ludwigstraße hat noch den ungefähren Verlauf dieser Straße, die damals noch viel schmaler gewesen sein dürfte. Es war der nördliche Zugang zur Stadt und das Gegenstück zum im Süden gelegenen Sendlinger Tor.

Im Aussehen ähnelte es dem Karlstor. Zunächst bestand es aus einem Torturm von 30 Meter Höhe, später wurde es um zwei seitliche Türme erweitert.

Es wurde auch "Unseres Herrn Tor" genannt, da sich vor dem Toreingang eine kleine Kapelle befand. Außerdem wurde es auch "Äußeres Schwabinger Tor" genannt, da sich auf Höhe der heutigen Schäfflerstraße, wo die Theatinerstraße in die Weinstraße übergeht, das innere Schwabinger Tor des ersten Mauerrings befand. Es wurde später auch Wilbrechtsturm genannt. Auch von diesem Tor ist heute nichts mehr erhalten.

Mueschwabitora1122018c85.jpg

Das neue Tor im Jahr 2018

Als 1817 der Odeonsplatz angelegt wurde, riss man das Schwabinger Tor ab, wahrscheinlich auch weil es seine Funktion verloren hatte, denn 1795 wurde die Festungsfunktion der Stadtmauer aufgehoben.

Baustelle Schwabinger Tor. April 2014

Heute wird als Schwabinger Tor ein Betonbrockenkomplex und eine erweiterte Trambahnhaltstelle östlich der Leopoldstraße und nördlich der Johann-Fichte-Straße bezeichnet. Es befindet sich auf dem Gelände des früheren Schwabylons und wurde bis 2017 fertig gestellt. Das gesamte Areal ist autofrei konzipiert. Im nördlichen Teil kreuzt die Trambahnlinie 23 das Gelände. Der Eigentümer hat dort eine Haltestelle gleichen Namens, Architektur Büro Felix Fischer, errichtet. Diese wurde am 9. Dezember 2018 eröffnet.

Trambahn-Haltestelle

Das Schwabinger Tor ist auch mit der Tram erreichbar. Die Linien Muenchen Tram 12.jpg und Muenchen Tram 23.jpg halten an der gleichnamigen Haltestelle, die sich östlich der Leopoldstraße befindet.

Anschlussmöglichkeiten von Schwabinger Tor
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Am Münchner Tor Muenchen Tram 12.jpg Muenchen Tram 23.jpg Parzivalplatz

Lage

Quellen/Literatur

  • Christian Behrer, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Herausgeber): Bodendenkmalpflege in München, Bd. I.2/1, Drittelband 1: Landeshauptstadt München Mitte. Karl M. Lipp Verlag, München, 2009. ISBN 978-3-87490-586-2


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