Rumfordstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Rumfordstraße''' verläuft von der Ecke [[Am Einlaß]] / [[Müllerstraße]] in der [[Altstadt]] nach Osten hin zur [[Zweibrückenstraße]] in der [[Isarvorstadt]]. Sie bildet die Grenze zwischen den Stadtbezirken [[Altstadt-Lehel]] (ungerade Hausnummern) und [[Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt]] (gerade Hausnummern). | Die '''Rumfordstraße''' verläuft von der Ecke [[Am Einlaß]] / [[Müllerstraße]] in der [[Altstadt]] nach Osten hin zur [[Zweibrückenstraße]] in der [[Isarvorstadt]]. Sie bildet die Grenze zwischen den Stadtbezirken [[Altstadt-Lehel]] (ungerade Hausnummern) und [[Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt]] (gerade Hausnummern). | ||
[[Datei:Muerumfordstrtram062017i.jpg|mini|Trambahnbetrieb entlang der Rumfordstraße bei der Straßenkreuzung Zwingerstraße und Klenzestraße]] | |||
== Straßenname == | == Straßenname == | ||
Die Straße wurde um | Die Straße wurde bereits vor dem Jahr 1819 benannt.<ref>''München im Jahre 1819.'' Theil I, Alois Huber. Heft 1-5, 1819 S. 16; Hier die vermutlich erste Erwähnung. Huber schreibt es so; ''Das Jahr 1796, als die französische Armee vor der Stadt dießseits, und die k. k. österreichische Armee mit dem französischen Emigranten - Korps jenseits der Isar am Gasteigberge einander gegenüber standen, München aber mit einer Garnison von 12,000 Mann eine Neutralität gegen beide Armeen aufrecht zu erhalten wußte, — dieses Jahr beschleunigte die gänzliche Zerstörung der Festungswerke; - denn kaum waren die fremden Armeen abgezogen, als die meisten Außenwerke abgeworfen, und jene Straßen um die Stadt geführt wurden, die jetzt unter dem Namen "Otto", "Sonnen", "Müller", und "Rumford Straße" bekannt sind</ref> Der Name geht zurück auf dem zeitweise in bayrischen Diensten gestandenen {{WL2|Benjamin Thompson|Sir ''Benjamin Thompson,'' auch ''Reichsgraf von Rumford''}} (* 26. März 1753 in North Woburn, Massachusetts; † 21. August 1814 in Auteuil bei Paris), einem britisch-amerikanischen Physiker und Begründer des [[Englischer Garten|Englischen Gartens]]. | ||
[[Datei:Muerumfordstr2062017c90.jpg|thumb|Mietshaus Rumfordstraße 2. Hier ist der Übergang zur Müllerstraße, rechte Bildhälfte.]] | |||
[[Datei:Muerumfordstrview122017c99.jpg|thumb|Blick in die Rumfordstraße]] | |||
== Mühlbäche == | |||
Unmittelbar am Reichenbachplatz vorbei, von der Müllerstraße kommend der Lazarettbach, die Utzschneiderstraße unterquerend, hier mit einem Abzweig die Reichenbachstraße entlang zum Viktualienmarkt, als Roßschwemmbach bezeichnet, der Rumfordstraße folgend als Katzenbach benannt, und bei der Zwingerstraße abzweigend zur Westenriederstraße hinüber. In groben Zügen nehmen hier die Müllerstraße, die Rumfordstraße und die Reichenbachstraße die Verläufe der Bäche wieder auf. Unter der Aventinstraße 1 hindurch, noch der Heiliggeistmühlbach herüber, der sich hinter den Häuser der Klenzestraße entlangzog, und die Heiliggeist-Roggenmühle mit Wasser versorgte, sie hatte ihren Auslauf hinter der Rumfordstraße 32, an der sie sich mit dem nur eine Häuserzeie weiter verlaufenden Kaiblmühlbach vereinigte. Bis auf wenige Abschnitte waren all diese Bäche in überwölbter Form ausgebildet. | |||
== Geschichtliche Gebäude == | |||
* Auf Hausnummer 32; Ehedem die Heiliggeist-Roggenmühle. Später als Rumford Mühle<ref>Abbildung des Gebäudes auf dem Pettendorfer Foto DE-1992-FS-NL-PETT1-3131</ref> benannt. Die Mühle wurde mit dem Wasser des Heiliggeistmühlbachs betrieben der unmittelbar hinter dem Gebäude in offener Bauweise, von der Aventinstraße herüber, entlang floß. Im Gebäude befand sich auch ein Mühlenbaugeschäft der Familie Kramer. Das noch erhaltene Nachbarhaus, die Nummer 34, wurde 1889-1990 durch den Baumeister Georg Meister schräg an die Mühle angebaut. Da sich das Mühlengebäude bereits im Straßenverlauf der sich hier schräg zur Rumfordstraße abzweigenden Klenzestraße befand. Das Grundstück mit den Häusern der Mühle und den Werkstätten wurde durch Bombentreffer im 2. Weltkrieg stark beschädigt. In den Nachkriegsjahren wieder instandgesetzt, später durch einen Neubau ersetzt. | |||
* Die Hausnummer 36; Dieses Mietshaus wurde im Jahr 1885 durch den Baumeister Max Albrecht (Hildegardstraße 19, vormals Ludwig Bayer) erbaut. Über eine Zufahrt des Mietshauses Rumfordstraße 36, gibt es die Verbindung zum sogenannten Rumfordhof, daß zur einen Seite hin direkt an den gewaltigen Komplex des Gebäudes des Isarparkhauses von der Baaderstraße anschließt. Der Hof ist mit Bäumen bepflanzt, am Rand stehen kleine niedrigere Häuser mit Garagen. In diesem hat sich ein Handwerkerhof angesiedelt. | |||
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Die Rumfordstraße ist auch mit der [[Tram]] erreichbar. Die Linie {{ÖPNV|16}} {{ÖPNV|17}} hält an der Haltestelle Reichenbachplatz, an der Gabelung Buttermelcherstraße, Reichenbachstraße und Utzschneiderstraße | |||
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== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Rumford-Denkmal]] im [[Englischen Garten]]. | * [[Rumford-Denkmal]] im [[Englischen Garten]]. | ||
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== Quellen und Literatur == | |||
* Alexander Rotter: ''Wasser und Strom für München.'' Anton Konrad Verlag, 2018 | |||
* Rädlinger: ''Die Geschichte der Münchner Stadtbäche.'' Stadtarchiv München, Franz Schiermeier 2004/2014 | |||
* Adreßbücher, 1895, 1958 | |||
* Stadtpläne 1808, 1812, 1864, 1888, 1958 | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Aktuelle Version vom 29. September 2025, 16:57 Uhr
| Rumfordstraße | ||
|---|---|---|
| Straße in München | ||
| Basisdaten | ||
| Ort | München | |
| Altstadt-LehelLudwigsvorstadt-Isarvorstadt | Gärtnerplatz | |
| PLZ | 80469 | |
| Name erhalten | 1819 oder früher Erstnennung[1] | |
| Anschlussstraßen |
| |
| Querstraßen |
| |
| Plätze | Reichenbachplatz | |
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| ||
| Nutzung | ||
| Nutzergruppen | zu Fuß, Fahrrad, Kraftfahrzeuge, ÖPNV | |
| Technische Daten | ||
| Straßenlänge | 600 m | |
| Straßennamenbücher | ||
| (1894), Rambaldi | S. / Nr. 555 | |
| Straßen-ID | 03989 | |
Die Rumfordstraße verläuft von der Ecke Am Einlaß / Müllerstraße in der Altstadt nach Osten hin zur Zweibrückenstraße in der Isarvorstadt. Sie bildet die Grenze zwischen den Stadtbezirken Altstadt-Lehel (ungerade Hausnummern) und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (gerade Hausnummern).
Straßenname
Die Straße wurde bereits vor dem Jahr 1819 benannt.[2] Der Name geht zurück auf dem zeitweise in bayrischen Diensten gestandenen Sir Benjamin Thompson, auch Reichsgraf von RumfordW (* 26. März 1753 in North Woburn, Massachusetts; † 21. August 1814 in Auteuil bei Paris), einem britisch-amerikanischen Physiker und Begründer des Englischen Gartens.
Mühlbäche
Unmittelbar am Reichenbachplatz vorbei, von der Müllerstraße kommend der Lazarettbach, die Utzschneiderstraße unterquerend, hier mit einem Abzweig die Reichenbachstraße entlang zum Viktualienmarkt, als Roßschwemmbach bezeichnet, der Rumfordstraße folgend als Katzenbach benannt, und bei der Zwingerstraße abzweigend zur Westenriederstraße hinüber. In groben Zügen nehmen hier die Müllerstraße, die Rumfordstraße und die Reichenbachstraße die Verläufe der Bäche wieder auf. Unter der Aventinstraße 1 hindurch, noch der Heiliggeistmühlbach herüber, der sich hinter den Häuser der Klenzestraße entlangzog, und die Heiliggeist-Roggenmühle mit Wasser versorgte, sie hatte ihren Auslauf hinter der Rumfordstraße 32, an der sie sich mit dem nur eine Häuserzeie weiter verlaufenden Kaiblmühlbach vereinigte. Bis auf wenige Abschnitte waren all diese Bäche in überwölbter Form ausgebildet.
Geschichtliche Gebäude
- Auf Hausnummer 32; Ehedem die Heiliggeist-Roggenmühle. Später als Rumford Mühle[3] benannt. Die Mühle wurde mit dem Wasser des Heiliggeistmühlbachs betrieben der unmittelbar hinter dem Gebäude in offener Bauweise, von der Aventinstraße herüber, entlang floß. Im Gebäude befand sich auch ein Mühlenbaugeschäft der Familie Kramer. Das noch erhaltene Nachbarhaus, die Nummer 34, wurde 1889-1990 durch den Baumeister Georg Meister schräg an die Mühle angebaut. Da sich das Mühlengebäude bereits im Straßenverlauf der sich hier schräg zur Rumfordstraße abzweigenden Klenzestraße befand. Das Grundstück mit den Häusern der Mühle und den Werkstätten wurde durch Bombentreffer im 2. Weltkrieg stark beschädigt. In den Nachkriegsjahren wieder instandgesetzt, später durch einen Neubau ersetzt.
- Die Hausnummer 36; Dieses Mietshaus wurde im Jahr 1885 durch den Baumeister Max Albrecht (Hildegardstraße 19, vormals Ludwig Bayer) erbaut. Über eine Zufahrt des Mietshauses Rumfordstraße 36, gibt es die Verbindung zum sogenannten Rumfordhof, daß zur einen Seite hin direkt an den gewaltigen Komplex des Gebäudes des Isarparkhauses von der Baaderstraße anschließt. Der Hof ist mit Bäumen bepflanzt, am Rand stehen kleine niedrigere Häuser mit Garagen. In diesem hat sich ein Handwerkerhof angesiedelt.
Trambahn-Haltestelle
Die Rumfordstraße ist auch mit der Tram erreichbar. Die Linie
hält an der Haltestelle Reichenbachplatz, an der Gabelung Buttermelcherstraße, Reichenbachstraße und Utzschneiderstraße
| < Vorherige Station | Linien | Nächste Station > |
|---|---|---|
| Müllerstraße | Isartor |
Einkaufsmöglichkeiten entlang der Straße
- Rumfordstraße 34: (Nicht mehr Musikhaus Rauscher. Noten, Musikinstrumente/Werkstatt)
Essen & Trinken
| Hausnr. | Anwesen | Beschreibung |
|---|---|---|
| 6 | Ukiyo | japanisches Restaurant, als „schönstes Restaurant Deutschlands“ ausgezeichnet[4] |
| 17 | Jazzbar Vogler | Jazzbar, 1997 gegründet |
Lage
>> Geographische Lage von Rumfordstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
Siehe auch
- Rumford-Denkmal im Englischen Garten.
- Rumfordhaus im Englischen Garten.
- dazu auch: Baudenkmäler im Angerviertel
Quellen und Literatur
- Alexander Rotter: Wasser und Strom für München. Anton Konrad Verlag, 2018
- Rädlinger: Die Geschichte der Münchner Stadtbäche. Stadtarchiv München, Franz Schiermeier 2004/2014
- Adreßbücher, 1895, 1958
- Stadtpläne 1808, 1812, 1864, 1888, 1958
Einzelnachweise
- ↑ Stadtgeschichte München: Rumfordstraße
- ↑ München im Jahre 1819. Theil I, Alois Huber. Heft 1-5, 1819 S. 16; Hier die vermutlich erste Erwähnung. Huber schreibt es so; Das Jahr 1796, als die französische Armee vor der Stadt dießseits, und die k. k. österreichische Armee mit dem französischen Emigranten - Korps jenseits der Isar am Gasteigberge einander gegenüber standen, München aber mit einer Garnison von 12,000 Mann eine Neutralität gegen beide Armeen aufrecht zu erhalten wußte, — dieses Jahr beschleunigte die gänzliche Zerstörung der Festungswerke; - denn kaum waren die fremden Armeen abgezogen, als die meisten Außenwerke abgeworfen, und jene Straßen um die Stadt geführt wurden, die jetzt unter dem Namen "Otto", "Sonnen", "Müller", und "Rumford Straße" bekannt sind
- ↑ Abbildung des Gebäudes auf dem Pettendorfer Foto DE-1992-FS-NL-PETT1-3131
- ↑ Münchner Merkur vom 4. April 2023: „Sind unglaublich glücklich und stolz“: Experten küren Münchner Lokal zum schönsten Restaurant Deutschlands