Klima in München

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Luftaufnahme von Unterhaching Richtung München – eine wichtige unbebaute Schneise zur Versorgung der Stadt mit Frischluft aus den Bergen und dem Umland. (Foto: Karl Schillinger, 1974)

Das relativ gemäßigte Klima in München ist einerseits geprägt durch die geographische Nähe der Stadt zu den Alpen und deren Gebirgswindsystemen, und andererseits durch die hohe Siedlungsdichte der Großstadt, welche diese besonders empfindlich gegenüber Situationen mit hohen Temperaturen macht. Hierbei ist insbesondere die bei heißer Witterung nachts in die Stadt strömende Kaltluft wichtig, um die Wärmebelastung in München zu reduzieren.

Eckdaten

Das Münchner Klima lässt sich mit einigen Eckdaten umreißen: Die Maximal-Temperatur beträgt im Durchschnitt der Jahre zwischen 2 °C im Januar und 23 °C im Juli/August, die durchschnittliche Tiefst-Temperatur beträgt zwischen -4 °C im Januar und 13°C im Juli/August. Die meisten täglichen Sonnenstunden haben die Monate Juli und August mit durchschnittlich 9 Stunden. Die wenigsten täglichen Sonnenstunden bietet der März mit durchschnittlich 1 Stunde.

Die Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich zwischen 45 mm im Februar und 126 mm im Juli. Die meisten Tage mit Niederschlag hat der Monat Januar mit durchschnittlich 19 Tagen. Die wenigsten Tage mit Niederschlag hat der Monat August mit durchschnittlich 11 Tagen.

Das Münchner Klima über die Jahre

Die heißesten Monate sind laut Statistischem Amt und Deutschem Wetterdienst ganz klar Juli und August. Am 27. Juli 1983 wurde ein Temperaturrekord von 37,5 °C gemessen. Der kälteste Julitag wurde übrigens am 5. Juli 1962 notiert: Hier zeigte das Thermometer mitten im Sommer nur winterliche 6,5 °C an.

Im Zuge der weltweiten Klimaerwärmung wurden auch in München in den letzten Jahren die höchsten Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen: In den letzten 10 Jahren war nur eines (2021) nicht in den Top 10 der höchsten jemals gemessenen Temperaturen. Spitzenreiter (Stand: 2024) war dabei das Jahr 2023 mit einer Durchschnittstemperatur von 11,6 °C.[1]

Eher unterkühlt ging es 1956 zu: Hier betrug die durchschnittliche Temperatur im Jahr nur 6,5 °C.

Die insgesamt niedrigste Temperatur wurde am 22. Januar 1942 gemessen: Eisige -30,5 °C.

Der Föhn

Eine Münchner Besonderheit ist der Föhn, ein Wetterphänomen, bei dem ein sehr niedriger Luftdruck herrscht. Der Druckunterschied zwischen Alpenhauptkamm und dem nördlichen Voralpengebiet mit München führt zu einer entsprechenden Luftströmung. Bei klarer Sonne und hervorragender Fernsicht kann man dann von München aus bis zu den Alpen sehen.

Bei einer Föhnwetterlage kommt es immer wieder zu einem vermehrten Auftreten von Herz- und Kreislaufproblemen. Bei manchen Personen sind weitere Symptome erkennbar: Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und eine rasche Ermüdung. Die Ursache für die so genannte Föhnkrankheit liegt wahrscheinlich in den kleinen Druckschwankungen, die an der Grenze zwischen der am Boden aufliegenden Kaltluft und der warmen Föhnluft entstehen. Die Föhnkrankheit tritt besonders dann auf, wenn der warme Fallwind Bodennähe erreicht (sog. Vorföhn).

Man kann schon erkennen, wie der Baumschaden und damit das Absterben der Bäume in der Stadt vor sich geht. Hier ein Beispiel aus der Thalkirchnerstrasse. Infrarotfotografie 850nm zeigt den Zustand. Foto: Infrarot und Farbfotografie: Karl Schillinger (2020)
Natürlich ist für manche Betrachter das Sehen im unbekannten Spektrum für das Auge ungewohnt. Aber es wurde von mir seit 1971 Infrarotfotografie angewandt. Es ist besonders in der Vegetation interessant, wie sich das Pflanzengrün darstellen lässt. Die ungeheure Vitalität der Natur ist so darstellbar. Aber auch Absterben und Verschwinden der Natur kann man so erkennen. Foto: Infrarot 850nm Karl Schillinger (2018)

Das Münchner Wetter im Jahresverlauf

Der Frühling kann in manchen Jahren schon im März mit warmen sonnigen Tagen einkehren, wobei es dann oft zu Ostern trotzdem kühl wird und es sogar nochmal etwas Schnee geben kann. Wenn Ostern Ende April ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch für fast schon sommerliche Temperaturen, wie z.B. 2011. Der Mai ist höchst unterschiedlich, mal kann es sein, dass schon der Frühsommer Einzug hält, wo es auch schon mal 30ºC werden kann, mal ist er kühl, verregnet oder wechselhaft.

Im Sommer schwanken die Tageshöchsttemperaturen zwischen 20°C und 30°C, bei außergewöhnlich lang anhaltenden Schönwetterperioden kann es auch über 30ºC heiß werden, wie z.B. 2003, 2006 und 2015, was ein Gefühl wie am Mittelmeer vermittelt. Es kann aber auch vorkommen, dass tagelang kühles Regenwetter oder wechselhaftes Wetter herrscht. Dann hat es auch schon mal unter 20ºC.

Der Spätsommer ist sehr unterschiedlich. Mal kann es im September über mehrere Tage noch sommerliche 25ºC haben, (vor allem meist zur Wiesnzeit), es kann aber auch regnerisch und kühl mit nur 10 - 15ºC sein.

Ähnliches gilt für den Herbst im Oktober. Auch der November kann neben trüben und nebeligen Tagen noch ein paar milde sonnige Tage mit bis zu 15ºC haben.

Im Winter liegen die Temperaturen zwischen -5°C und 5°C, bei Föhn können auch schon mal an manchen Tagen frühlingshafte 15ºC erreicht werden.

Niederschlag gibt es reichlich in der Hauptstadt Bayerns, dies liegt in der relativen Nähe zum Gebirge begründet. Der Sommer bietet dennoch auch oft lange Schönwetterperioden.

Klimawandel

Bilder zur Untersuchung des Stadtklimas aus den 1970er Jahren von Karl Schillinger

Der Klimawandel wird München laut Klimaforschern wahrscheinlich in Zukunft noch mehr heiße und trockene Sommer bescheren, sowie auch kurze, aber dafür sehr heftige, unwetterartige Niederschläge. Die Winter werden kürzer, schneeärmer und vor allem wärmer. Manche Klimaforscher sprechen auch davon, dass die Jahreszeiten mit einiger Verspätung im Vergleich zu früher einsetzen werden.

Geschichte der amtlichen Wetteraufzeichnungen in München

Seit 1879 wird in München das Wetter Tag für Tag aufgezeichnet. Die erste Wetterstation befand sich im alten Botanischen Garten und war bis 1954 in Betrieb. Mittlerweile sind mehrere Wetterstationen vom Deutschen Wetterdienst der Stadt verteilt, eine davon ist am Flughafen.

Messverfahren

Die einzelnen Wetterstationen vom Deutschen Wetterdienst werden zum Teil von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben. Neben der Temperatur werden auch Luftdruck, Windstärke, Niederschlagsmenge und Sonnenstunden gemessen. Die Messwerte werden in der Regel stündlich an die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes übermittelt.

Historische Extremwerte (Auswahl)

  • Am wärmsten war es in München am 27.Juli 1983: 37,5ºC
  • Am kältesten war es am 22. Januar 1942: -30,5ºC
  • Der wärmste Apriltag war am 28. April 2012: 32,2ºC
  • Der 24. Dezember 2012 war der wärmste Dezembertag seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen in München. Kurioser Weise wurden an diesem Tag zwei verschiedene Höchsttemperaturen gemessen. An dem Meteorologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität wurden 20,7ºC gemessen. Da die Messstation an der Universität nicht zum Deutschen Wetterdienst in München gehört, ist dieser Rekord nicht amtlich. Der Deutsche Wetterdienst in München ermittelte an seinen Messstationen „nur“ 16,2ºC, somit ist dieser Rekord amtlich.

Klimadaten aus dem Jahr 2000

  • Mittlere Lufttemperatur: 10,6° C
  • Sommertage (25° C und mehr): 49
  • Frosttage (0° C und darunter): 54

Siehe auch

Weblinks

Um ein umfassenderes Bild zu erhalten, betreibt … auch die Stadt München 44 sogenannte Passivsammler, mit denen die Stickstoffdioxid-Belastung dokumentiert werden kann. Zwar liegen die Jahreswerte für 2019 noch nicht abschließend vor, die vorläufige Bilanz fürs dritte Quartal lässt aber erwarten, dass an etwa einem Dutzend weiteren Stellen im Stadtgebiet die Luft schlechter ist als von der EU erlaubt. Darunter neben der Paul-Heyse-Straße nahe des Hauptbahnhofs vor allem Bereiche, die wie die Landshuter Allee zum Mittleren Ring gehören

Einzelnachweise