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[[Bild:MuepreysingpalaisOA1891b.jpg|thumb|left|300px|Das Preysing-Palais, detaillierte Ansicht im Jahre 1891]] | [[Bild:MuepreysingpalaisOA1891b.jpg|thumb|left|300px|Das Preysing-Palais, detaillierte Ansicht im Jahre 1891]] | ||
Das [[1728]] fertiggestellte Stadtschloss des [[Johann Maximilian IV. Emanuel Graf von Preysing|Grafen Maximilian (Preysing)]], Oberjäger von [[Kurfürst]] [[Karl Albrecht]], das '''Preysing-Palais''', steht am ehemaligen Rand der [[Altstadt]] noch auf der Innenseite der früheren [[Stadtmauer]] beim [[Schwabinger Tor]]. Es ist auch auch als '''Älteres Palais Preysing''' bekannt. Dort am [[Odeonsplatz]] befindet sich heute die [[Feldherrnhalle]]. Das vorhandene Gebäude ist ein Nachbau. Vor seiner Hauptfassade läuft die [[Viscardigasse]] zwischen [[Residenzstraße| Residenz-]] und [[Theatinerstraße]]. | |||
Das [[1728]] fertiggestellte Stadtschloss des | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
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Nach den Zerstörungen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Gebäude von [[Erwin Schleich]] nach alten Plänen rekonstruiert. Hier wollen wir den genauen Wortlaut zitieren der uns das Denkmalamt in einem seiner Schriftstücke überliefert. ''Der Wiederaufbau des Presysing-Palais wird für alle Zeit mit dem Namen eines großherzigen und mit der Kultur seiner Heimatstadt verbundenen Bauherrn, Dr. Hartlaub, und seines für derartige Aufgaben hervorragend geeigneten Architekten Dr. Schleich verknüpft bleiben.'' | Nach den Zerstörungen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Gebäude von [[Erwin Schleich]] nach alten Plänen rekonstruiert. Hier wollen wir den genauen Wortlaut zitieren der uns das Denkmalamt in einem seiner Schriftstücke überliefert. ''Der Wiederaufbau des Presysing-Palais wird für alle Zeit mit dem Namen eines großherzigen und mit der Kultur seiner Heimatstadt verbundenen Bauherrn, Dr. Hartlaub, und seines für derartige Aufgaben hervorragend geeigneten Architekten Dr. Schleich verknüpft bleiben.'' | ||
Im Rahmen des | Im Rahmen des Wiederaufbaus erhielt das Edgeschoss eine Ladenpassage. Der Nordflügel trägt die Hausnummer ''[[Residenzstraße]] 27.'' Es sollte vom Namen und früheren Besitzer her nicht mit dem wenig später entstandenen [[Palais Neuhaus-Preysing]] in der [[Prannerstraße]] verwechselt werden. | ||
<gallery> | <gallery> | ||
Bild:MuepreysingportalOA189xa.jpg|Das Portal an der Residenzstraße vor 1891* | Bild:MuepreysingportalOA189xa.jpg|Das Portal an der Residenzstraße vor 1891* | ||
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==Randbemerkungen und Interessantes== | ==Randbemerkungen und Interessantes== | ||
Auszug aus: ''Besitzthum und Geschick der Preysinger überhaupt'', Joseph Ernst von Sternfeld, Hübschmann, München, 1827. | Auszug aus: ''Besitzthum und Geschick der Preysinger überhaupt'', Joseph Ernst von Sternfeld, Hübschmann, München, 1827. | ||
''Der Kurfürst Karl Albert hatte öfter über seinen mit jährlich 6000 fl. honorierten ersten Hof-, und Staatsbeamten und Minister, Grafen Maximilian, über deren Preysinger spießbürgerliche Wohnung an der Residenz gespottet. Da ließ dieser insgeheim alle Vorkehrungen zur schnellstmöglichen Erbauung eines Palastes treffen, noch während Karl Albrecht in Böhmen im Krieg verweilte. Als Karl Albert im Jahre 1742, nach einigen zu Mannheim und Frankfurt den Festen der Kaiserwahl, und Krönung gewidmeten Monaten, nach München zurückkehrte, erblickte er der Residenz gegenüber den großen, von aussen bereits vollendeten, ''Palast'' der Preysingers. Durch ein gigantisches Aufgebot an Handwerkern und Künstlern war, selbst in den Nächten bei Fackelschein, das Werk gefördert worden. Im inneren währte die kostbare und reiche Ausführung freilich noch mehrere Jahre. Beich, Amigoni, und andere Künstler fertigten darin die Malereien. Aber die große von Caryatiden getragene, Doppeltreppe von Marmor, welche die Hausmauer hinausdrückte, mußte mit einer hölzernen in gleicher Gestalt vertauscht werden. Die ungeheuren Summen dieses im Geist der alten Thevaleri unternommenen Baues wußte nur der Erbauer selbst. Sein Nachfolger, Graf Maximilian V. suchte neugierig nach den Rechnungen, sie waren insgesamt vernichtet, bis auf einen zufällig verlegten Konto des Schlossermeisters, der die saldierte Summe von 25,000 fl betrug. Solche Fideikommiß- und Majorats-Attribute, für den Glanz und die Künste der Staaten bestimmt, konnten nur den Fundationen bestechen, die man heutzutage als drückende Fesseln und Privilegien bezeichnet.'' | :''Der Kurfürst Karl Albert hatte öfter über seinen mit jährlich 6000 fl. honorierten ersten Hof-, und Staatsbeamten und Minister, Grafen Maximilian, über deren Preysinger spießbürgerliche Wohnung an der Residenz gespottet. Da ließ dieser insgeheim alle Vorkehrungen zur schnellstmöglichen Erbauung eines Palastes treffen, noch während Karl Albrecht in Böhmen im Krieg verweilte. Als Karl Albert im Jahre 1742, nach einigen zu Mannheim und Frankfurt den Festen der Kaiserwahl, und Krönung gewidmeten Monaten, nach München zurückkehrte, erblickte er der Residenz gegenüber den großen, von aussen bereits vollendeten, ''Palast'' der Preysingers. Durch ein gigantisches Aufgebot an Handwerkern und Künstlern war, selbst in den Nächten bei Fackelschein, das Werk gefördert worden. Im inneren währte die kostbare und reiche Ausführung freilich noch mehrere Jahre. Beich, Amigoni, und andere Künstler fertigten darin die Malereien. Aber die große von Caryatiden getragene, Doppeltreppe von Marmor, welche die Hausmauer hinausdrückte, mußte mit einer hölzernen in gleicher Gestalt vertauscht werden. Die ungeheuren Summen dieses im Geist der alten Thevaleri unternommenen Baues wußte nur der Erbauer selbst. Sein Nachfolger, Graf Maximilian V. suchte neugierig nach den Rechnungen, sie waren insgesamt vernichtet, bis auf einen zufällig verlegten Konto des Schlossermeisters, der die saldierte Summe von 25,000 fl betrug. Solche Fideikommiß- und Majorats-Attribute, für den Glanz und die Künste der Staaten bestimmt, konnten nur den Fundationen bestechen, die man heutzutage als drückende Fesseln und Privilegien bezeichnet.'' | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Gisela Vits, Erwin Schleich: ''Das Preysing-Palais – Joseph Effners spätbarockes Meisterwerk in München.'' Prestel, München, 1998. ISBN 3-7913-1928-0 | * Gisela Vits, Erwin Schleich: [http://www.preysingpalais.de/files/Preysing-Palais.pdf ''Das Preysing-Palais – Joseph Effners spätbarockes Meisterwerk in München.''] Prestel, München, 1998. ISBN 3-7913-1928-0 | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Palais_Preysing?uselang=de Abbildungen bei Commons] (commons.wikimedia.org, Kategorie: Palais Preysing) | *http://www.preysingpalais.de/ | ||
*[http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Palais_Preysing?uselang=de Abbildungen bei Commons] (commons.wikimedia.org, Kategorie: Palais Preysing) | |||
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[[Kategorie:Palais|Preysing]] | [[Kategorie:Palais|Preysing]] | ||
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[[Kategorie: Viscardigasse| | [[Kategorie:Viscardigasse|Preysing]] |
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