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[[Bild:800px-Arena1.jpg|thumb|300px|Allianz Arena am Tag des 1. Testspiels]]
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| style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 90%"| '''Anfahrt zur Fußball Arena München'''
 
Vom '''Münchner Hauptbahnhof''' aus nimmst du bitte die S-Bahn vom Tiefgeschoss auf Gleis 1 zwei Haltestellen bis zum '''Marienplatz'''. Dort steigst du in die U-Bahn der Linie {{ÖPNV|U6}} Richtung Garching um. Die Arena erreichst du von dort in etwa 15 Minuten. Nach 11 Haltestellen mit der U6 steigst du dann am Bahnhof in '''Fröttmaning''' aus und folgst der Beschilderung.
 
'''Von einer Anreise mit dem Auto wird aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens abgeraten. Bitte nutze die öffentlichen Verkehrsmittel.'''
 
Von der Fanzone im Olympiapark verkehren zusätzlich Shuttlebusse zum Stadion in Fröttmaning.
 
'''Während der kompletten Europameisterschaft, besonders während der Spiele ist in komplett München mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen zu rechnen. Bitte rechne auch für normale Fahrten durch das Stadtgebiet erheblich mehr Zeit ein oder vermeide unnötige Fahrten mit dem ÖPNV!'''
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| colspan="2" style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 80%" |''→ Weitere Informationen zur Anfahrt finden sich auf folgender Webseite: https://de.uefa.com/euro2024/event-guide/munich/travel/''
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| style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 90%"| '''Route to get to Soccer Arena Munich'''
 
From '''Munich Central Station''', please take the S-Bahn from the basement on platform 1 two stops to '''Marienplatz'''. There you change to the subway line {{ÖPNV|U6}} towards Garching. You can reach the arena from there in about 15 minutes. After 11 stops on the U6, get off at the train station in '''Fröttmaning''' and follow the signs.
 
'''Traveling by car is not recommended due to the high volume of traffic. Please use public transport.'''
 
Shuttle buses also run from the fan zone in the Olympic Park to the stadium in Fröttmaning.
 
'''During the entire European Championship, especially during the games, an increased number of passengers can be expected throughout Munich. Please allow considerably more time for normal journeys through the city or avoid unnecessary journeys on public transport!'''
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|}[[Bild:800px-Arena1.jpg|thumb|300px|Allianz Arena am Tag des 1. Testspiels]]
Die '''Allianz-Arena''' ist ein  am 30./31. Mai 2005 eröffnetes Fußballstadion im Norden [[München]]s. Die Allianz-Arena war u.a. Austragungsort des [[Eröffnungsspiel|Eröffnungsspiels]] der [[WM 2006]]. Weitere [http://de.wikipedia.org/wiki/Allianz_Arena#Er.C3.B6ffnung_und_erste_Spiele erste Spiele.]  
Die '''Allianz-Arena''' ist ein  am 30./31. Mai 2005 eröffnetes Fußballstadion im Norden [[München]]s. Die Allianz-Arena war u.a. Austragungsort des [[Eröffnungsspiel|Eröffnungsspiels]] der [[WM 2006]]. Weitere [http://de.wikipedia.org/wiki/Allianz_Arena#Er.C3.B6ffnung_und_erste_Spiele erste Spiele.]  


==Verkehrserschließung ==
==Verkehrserschließung ==
Am [[U-Bahnhof Fröttmaning]] gibt es direkt den Zugang zur [[U6|U-Bahnlinie U6]] und damit am [[Bahnhof_München_Marienplatz|Bahnhof Marienplatz]] der Übergang zur [[S-Bahn]].
Am [[Fröttmaning|U-Bahnhof Fröttmaning]] gibt es direkt den Zugang zur [[U6|U-Bahnlinie U6]] und damit am [[Bahnhof_München_Marienplatz|Bahnhof Marienplatz]] der Übergang zur [[S-Bahn]].


==Lage==
==Lage==
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Bild:Arena_Modell.jpg|Modell im Legoland
Bild:Arena_Modell.jpg|Modell im Legoland
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== „Fußball Arena München“ ==
Zur Fußball-Europameisterschaft 2020, die 2021 ausgetragen wurde, ist das Stadion kurzzeitig in „Fußball Arena München unbenannt“ worden.
Ein Überblick über die Fußball-Ergebnisse der Euro 2020 in München:
*Deutschland - Frankreich: '''0:1'''
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== Architekturkritik ==
== Architekturkritik ==
'''München leuchtet'''
'''München leuchtet'''


[[München]], 30. Mai 2005. Ein Ufo ist gelandet. Über [[Fröttmaning]], an der Peripherie Münchens, zwischen Autobahn, Schuttberg und einem Park-and-Ride-Parkhaus strahlt ein Ring blau-weißer Rauten in die Nacht. Massen von Menschen aus allen Himmelsrichtungen strömen zum Ort dieses überirdischen Geschehens. Endlich ist es so weit...endlich.
[[München]], 30. Mai 2005. Ein Ufo ist gelandet. Über [[Fröttmaning]], an der Peripherie Münchens, zwischen Autobahn, Schuttberg und einem Park-and-Ride-Parkhaus strahlt ein Ring blau-weißer Rauten in die Nacht. Massen von Menschen aus allen Himmelsrichtungen strömen zum Ort dieses überirdischen Geschehens. Endlich ist es so weit, endlich.


Das Ufo ist Münchens neues, reines Fußballstadion, die Menschen sind keine Ufo-Jäger, sondern Fußballfans und Architektur-Interessierte, die sich am Tag des Eröffnungsspiels selbst ein Bild von dieser spektakulären [http://www.allianz-arena.de/ Allianz-Arena] machen wollen. Der Grund für den Stadion-Neubau war die Entscheidung der FIFA, ab 2006 nur noch Stadien für die Weltmeisterschaft zuzulassen, die eine komplette Überdachung der Zuschauertribünen vorweisen können. Damit hatte München ein Problem, da die bisherige Heimstatt des Prestigevereins [[FC Bayern München]], das [[Olympiastadion]], diese Kriterien nicht erfüllte. Das nach Plänen von Günther Behnisch in Zusammenarbeit mit Frei Otto für die [[Olympiade 1972]] als Leichtathletik- bzw. Allzweckstadion konzipierte Stadion, ist nur zur Hälfte überdacht. Die Münchner, als heimliche Hauptstädter des deutschen Fußballs wollten es sich natürlich nicht nehmen lassen, selbst eine der Austragungsstätten bei der [[WM 2006]] zu sein. Es musste eine Lösung gefunden werden.  
Das Ufo ist Münchens neues, reines Fußballstadion, die Menschen sind keine Ufo-Jäger, sondern Fußballfans und Architektur-Interessierte, die sich am Tag des Eröffnungsspiels selbst ein Bild von dieser spektakulären Allianz-Arena machen wollen. Der Grund für den Stadion-Neubau war die Entscheidung der FIFA, ab 2006 nur noch Stadien für die Weltmeisterschaft zuzulassen, die eine komplette Überdachung der Zuschauertribünen vorweisen können. Damit hatte München ein Problem, da die bisherige Heimstatt des Prestigevereins [[FC Bayern München]], das [[Olympiastadion]], diese Kriterien nicht erfüllte. Das nach Plänen von [[Günther Behnisch]] in Zusammenarbeit mit Frei Otto für die [[Olympiade 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] als Leichtathletik- bzw. Allzweckstadion konzipierte Stadion, ist nur zur Hälfte überdacht. Die Münchner als heimliche Hauptstädter des deutschen Fußballs wollten es sich natürlich nicht nehmen lassen, selbst eine der Austragungsstätten bei der [[WM 2006]] zu sein. Es musste eine Lösung gefunden werden.  


Zwei Alternativen standen zur Auswahl, entweder das architektonische Prunkstück [[Olympiastadion]] umbauen oder eben eine neue Arena für den Fußball. Behnisch hat zwar anfangs sogar sein ja zum Umbau gegeben, natürlich nur unter der Auflage, dass er selbst die Leitung übernehme, doch so manchem erschien diese Möglichkeit wie Frevel an einem weltbekannten Monument der jungen Architektur-Geschichte. Die Zweite Option wurde durch die Münchner Bauverwaltung erschwert, die lange Zeit behauptete, es gäbe keinen geeigneten Bauplatz für ein neues Stadion. Als die Diskussion zu einer Farce werden drohte und das Projekt schon von so manchem ad acta gelegt wurde, war über Nacht plötzlich doch ein möglicher Bauplatz gefunden. Nachdem diese erste Hürde genommen war, herrschte auf einmal Einheit in Fußball-München. So meldete sich jetzt auch der [[TSV 1860 München]] zu Wort, dessen Schlachtrufe traditionell im von den Fans zwar heiß geliebten, aber dennoch nur zweitklassigem, [[Grünwalder Stadion]] zu hören sind. So kam man in bayerischer Bierseligkeit mit dem Erzrivalen FC Bayern überein und begann Anfang 2001 die Vorbereitungen zur Planung eines gemeinsamen Stadions.  
Zwei Alternativen standen zur Auswahl: entweder das architektonische Prunkstück Olympiastadion umbauen oder eben eine neue Arena für den Fußball. Behnisch hat zwar anfangs sogar sein ja zum Umbau gegeben, natürlich nur unter der Auflage, dass er selbst die Leitung übernehme, doch so manchem erschien diese Möglichkeit wie Frevel an einem weltbekannten Monument der jungen Architektur-Geschichte. Die zweite Option wurde durch die Münchner Bauverwaltung erschwert, die lange Zeit behauptete, es gäbe keinen geeigneten Bauplatz für ein neues Stadion. Als die Diskussion zu einer Farce zu werden drohte und das Projekt schon von so manchem ad acta gelegt wurde, war über Nacht plötzlich doch ein möglicher Bauplatz gefunden. Nachdem diese erste Hürde genommen war, herrschte auf einmal Einheit in Fußball-München. So meldete sich jetzt auch der [[TSV 1860 München]] zu Wort, dessen Schlachtrufe traditionell im von den Fans zwar heiß geliebten, aber dennoch nur zweitklassigem, [[Grünwalder Stadion]] zu hören sind. So kam man in bayerischer Bierseligkeit mit dem Erzrivalen FC Bayern überein und begann Anfang 2001 die Vorbereitungen zur Planung eines gemeinsamen Stadions.  


Das Stadion-Bündnis war geboren und die Entscheidung schnell getroffen. Der Vorschlag der Basler Architekten Herzog & DeMeuron überzeugte die Verantwortlichen: Eine Arena, deren Fassade wahlweise in den Vereinsfarben beider Vereine, weiß-blau oder rot-weiß, sowie neutral weiß leuchtet. Auf diese Art wird die Identität beider Vereine gesichert und überhaupt, größer schwebte noch nie ein Vereinslogo über einer fußballverrückten Stadt. Schon der Name des Hauptsponsors, der sich für fünfzehn Jahre die Rechte am Namen des Stadions gesichert hat, klingt verheißungsvoll: die Allianz-Arena.  
Das Stadion-Bündnis war geboren und die Entscheidung schnell getroffen. Der Vorschlag der Basler Architekten Herzog & DeMeuron überzeugte die Verantwortlichen: Eine Arena, deren Fassade wahlweise in den Vereinsfarben beider Vereine, weiß-blau oder rot-weiß, sowie neutral weiß leuchtet. Auf diese Art wird die Identität beider Vereine gesichert und überhaupt, größer schwebte noch nie ein Vereinslogo über einer fußballverrückten Stadt. Schon der Name des Hauptsponsors, der sich für fünfzehn Jahre die Rechte am Namen des Stadions gesichert hat, klingt verheißungsvoll: Allianz-Arena.  


Ob per Auto oder mit den Öffentlichen, sobald man in Sichtweite der Arena kommt, und diese im Glanz der 2760 rautenförmigen Kunststoffkissen erstrahlt, ist der Blick wie gebannt. Man ist versucht, weiter einzudringen in diese leichte, zu neunzig Prozent opake Hülle. Und tatsächlich erscheint hinter dem schimmerndem Mantel die von unbeugsamer Kraft strotzende, mächtige Betonkonstruktion. Die mit Luft angefüllten, schon von Frei Otto angedachten sogenannten pneumatischen Kissen sind aus 0,2 Millimeter dünnem Teflon und werden auf einfachste Weise mit durch farbige Kunststofffolien scheinende Fluoreszenzleuchten angestrahlt. Durch einen Trick der Architekten sieht der Besucher auf seinem Weg zur Arena nur diese scheinbar schwebende Fassade und befindet sich nicht, wie sonst in Stadien dieser Dimension, auf Augenhöhe mit einem eintönigen Betonsockel. Der gesamte Bau nämlich steht auf einer 542 Meter langen, 136 Meter breiten und etwa 15 Meter hohen Rampe, die sich, leicht ansteigend, von der U-Bahn-Station bis zur Arena hin erstreckt. Darunter wird Platz geschafft für Anfahrts-und Versorgungszonen, sowie für ein Parkhaus, das 11.000 Autos Platz bietet. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass das auf der gleichen Ebene wie die Anfahrtszonen liegende Spielfeld zwar wie unter die Erde versenkt scheint, jedoch dafür kaum Aushub des Erdreichs notwendig war, da das Gelände ja nur überbaut wurde. Man betritt dieses Rund also quasi in der Mitte der extrem steil abfallenden Ränge. Dieser geschlossene Kessel, 800 Meter im Umfang und so hoch wie etwa acht Normalgeschosse, fasst 66.000 Zuschauer und wirkt wie eine Wettkampfstätte des antiken Rom. Hier wird aus Spaß Ernst und aus einem Spiel ein Kampf. Die Zuschauermassen mutieren durch ihre Kompaktheit für die Fußballer zu einer bedrohlichen Wand und ihre Pfiffe werden zu galeerischen Peitschen.  
Ob per Auto oder mit den Öffentlichen, sobald man in Sichtweite der Arena kommt, und diese im Glanz der 2760 rautenförmigen Kunststoffkissen erstrahlt, ist der Blick wie gebannt. Man ist versucht, weiter einzudringen in diese leichte, zu neunzig Prozent opake Hülle. Und tatsächlich erscheint hinter dem schimmerndem Mantel die von unbeugsamer Kraft strotzende, mächtige Betonkonstruktion. Die mit Luft angefüllten, schon von Frei Otto angedachten sogenannten pneumatischen Kissen sind aus 0,2 Millimeter dünnem Teflon und werden auf einfachste Weise mit durch farbige Kunststofffolien scheinende Fluoreszenzleuchten angestrahlt. Durch einen Trick der Architekten sieht der Besucher auf seinem Weg zur Arena nur diese scheinbar schwebende Fassade und befindet sich nicht, wie sonst in Stadien dieser Dimension, auf Augenhöhe mit einem eintönigen Betonsockel. Der gesamte Bau nämlich steht auf einer 542 Meter langen, 136 Meter breiten und etwa 15 Meter hohen Rampe, die sich, leicht ansteigend, von der U-Bahn-Station bis zur Arena hin erstreckt. Darunter wird Platz geschafft für Anfahrts- und Versorgungszonen, sowie für ein Parkhaus, das 11.000 Autos Platz bietet. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass das auf der gleichen Ebene wie die Anfahrtszonen liegende Spielfeld zwar wie unter die Erde versenkt scheint, jedoch dafür kaum Aushub des Erdreichs notwendig war, da das Gelände ja nur überbaut wurde. Man betritt dieses Rund also quasi in der Mitte der extrem steil abfallenden Ränge. Dieser geschlossene Kessel, 800 Meter im Umfang und so hoch wie etwa acht Normalgeschosse, fasst 66.000 Zuschauer und wirkt wie eine Wettkampfstätte des antiken Rom. Hier wird aus Spaß Ernst und aus einem Spiel ein Kampf. Die Zuschauermassen mutieren durch ihre Kompaktheit für die Fußballer zu einer bedrohlichen Wand und ihre Pfiffe werden zu galeerischen Peitschen.  


Doch die Allianz-Arena birgt auch ein anderes Phänomen in sich. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ist heute fast zum Greifen nah. Zwei Fußballvereine, deren Fans kaum unterschiedlicher sein könnten und sich traditionell mit gegenseitiger Verachtung begegnen, raufen sich zusammen und beweisen Teamgeist. Das Verlangen nach Brot und Spielen in seiner modernsten Form scheint doch größer als das Pflegen von Rivalitäten, deren Basis schon immer eine zweifelhafte war. Heute verhelfen die Bayern den Löwen zu einem neuen Stadion, früher waren es die Sechziger, die den Bayern Unterschlupf in ihrem ''[[Grünwalder Stadion]]'' (früher ''Heinrich-Zisch-Stadion'') boten. So wäscht eine Hand die andere. Und mal ehrlich, welcher Münchner Fan hält nicht zum einen oder anderen Münchner Club, wenn’s gegen die Preiß’n geht. Eine Stadt, zwei Vereine, München leuchtet. <!-- Namenszeichen auskommentiert: --[[Benutzer: flol|flol]]-->
Doch die Allianz-Arena birgt auch ein anderes Phänomen in sich. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ist heute fast zum Greifen nah. Zwei Fußballvereine, deren Fans kaum unterschiedlicher sein könnten und sich traditionell mit gegenseitiger Verachtung begegnen, raufen sich zusammen und beweisen Teamgeist. Das Verlangen nach Brot und Spielen in seiner modernsten Form scheint doch größer als das Pflegen von Rivalitäten, deren Basis schon immer eine zweifelhafte war. Heute verhelfen die Bayern den Löwen zu einem neuen Stadion, früher waren es die Sechziger, die den Bayern Unterschlupf in ''ihrem'' Grünwalder Stadion (früher ''Heinrich-Zisch-Stadion'') boten. So wäscht eine Hand die andere. Und mal ehrlich, welcher Münchner Fan hält nicht zum einen oder anderen Münchner Club, wenn’s gegen die Preiß’n geht. Eine Stadt, zwei Vereine, München leuchtet mal blau, meist rot. <!-- Namenszeichen auskommentiert: --[[Benutzer: flol|flol]]-->


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[[Kategorie:Sportstadion]]
[[Kategorie:Sportstadion]]
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[[Kategorie:Fröttmaning]]
[[Kategorie:Bürgerentscheid]]

Aktuelle Version vom 28. Mai 2024, 12:30 Uhr

Info.png Wie komme ich zum Stadion? Info.png How to get to the stadium? Info.png
800px-Arena1.jpg Anfahrt zur Fußball Arena München

Vom Münchner Hauptbahnhof aus nimmst du bitte die S-Bahn vom Tiefgeschoss auf Gleis 1 zwei Haltestellen bis zum Marienplatz. Dort steigst du in die U-Bahn der Linie München U6.jpg Richtung Garching um. Die Arena erreichst du von dort in etwa 15 Minuten. Nach 11 Haltestellen mit der U6 steigst du dann am Bahnhof in Fröttmaning aus und folgst der Beschilderung.

Von einer Anreise mit dem Auto wird aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens abgeraten. Bitte nutze die öffentlichen Verkehrsmittel.

Von der Fanzone im Olympiapark verkehren zusätzlich Shuttlebusse zum Stadion in Fröttmaning.

Während der kompletten Europameisterschaft, besonders während der Spiele ist in komplett München mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen zu rechnen. Bitte rechne auch für normale Fahrten durch das Stadtgebiet erheblich mehr Zeit ein oder vermeide unnötige Fahrten mit dem ÖPNV!

→ Weitere Informationen zur Anfahrt finden sich auf folgender Webseite: https://de.uefa.com/euro2024/event-guide/munich/travel/
Route to get to Soccer Arena Munich

From Munich Central Station, please take the S-Bahn from the basement on platform 1 two stops to Marienplatz. There you change to the subway line München U6.jpg towards Garching. You can reach the arena from there in about 15 minutes. After 11 stops on the U6, get off at the train station in Fröttmaning and follow the signs.

Traveling by car is not recommended due to the high volume of traffic. Please use public transport.

Shuttle buses also run from the fan zone in the Olympic Park to the stadium in Fröttmaning.

During the entire European Championship, especially during the games, an increased number of passengers can be expected throughout Munich. Please allow considerably more time for normal journeys through the city or avoid unnecessary journeys on public transport!

→ Further information on how to get there can be found on the following website: https://www.uefa.com/euro2024/event-guide/munich/travel/

Die Allianz-Arena ist ein am 30./31. Mai 2005 eröffnetes Fußballstadion im Norden Münchens. Die Allianz-Arena war u.a. Austragungsort des Eröffnungsspiels der WM 2006. Weitere erste Spiele.

Allianz Arena am Tag des 1. Testspiels

Verkehrserschließung

Am U-Bahnhof Fröttmaning gibt es direkt den Zugang zur U-Bahnlinie U6 und damit am Bahnhof Marienplatz der Übergang zur S-Bahn.

Lage

>> Geographische Lage von Allianz-Arena im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Weblinks

Photo-Serie: Allianz-Arena

„Fußball Arena München“

Zur Fußball-Europameisterschaft 2020, die 2021 ausgetragen wurde, ist das Stadion kurzzeitig in „Fußball Arena München unbenannt“ worden.

Ein Überblick über die Fußball-Ergebnisse der Euro 2020 in München:

  • Deutschland - Frankreich: 0:1

Architekturkritik

München leuchtet

München, 30. Mai 2005. Ein Ufo ist gelandet. Über Fröttmaning, an der Peripherie Münchens, zwischen Autobahn, Schuttberg und einem Park-and-Ride-Parkhaus strahlt ein Ring blau-weißer Rauten in die Nacht. Massen von Menschen aus allen Himmelsrichtungen strömen zum Ort dieses überirdischen Geschehens. Endlich ist es so weit, endlich.

Das Ufo ist Münchens neues, reines Fußballstadion, die Menschen sind keine Ufo-Jäger, sondern Fußballfans und Architektur-Interessierte, die sich am Tag des Eröffnungsspiels selbst ein Bild von dieser spektakulären Allianz-Arena machen wollen. Der Grund für den Stadion-Neubau war die Entscheidung der FIFA, ab 2006 nur noch Stadien für die Weltmeisterschaft zuzulassen, die eine komplette Überdachung der Zuschauertribünen vorweisen können. Damit hatte München ein Problem, da die bisherige Heimstatt des Prestigevereins FC Bayern München, das Olympiastadion, diese Kriterien nicht erfüllte. Das nach Plänen von Günther Behnisch in Zusammenarbeit mit Frei Otto für die Olympischen Sommerspiele 1972 als Leichtathletik- bzw. Allzweckstadion konzipierte Stadion, ist nur zur Hälfte überdacht. Die Münchner als heimliche Hauptstädter des deutschen Fußballs wollten es sich natürlich nicht nehmen lassen, selbst eine der Austragungsstätten bei der WM 2006 zu sein. Es musste eine Lösung gefunden werden.

Zwei Alternativen standen zur Auswahl: entweder das architektonische Prunkstück Olympiastadion umbauen oder eben eine neue Arena für den Fußball. Behnisch hat zwar anfangs sogar sein ja zum Umbau gegeben, natürlich nur unter der Auflage, dass er selbst die Leitung übernehme, doch so manchem erschien diese Möglichkeit wie Frevel an einem weltbekannten Monument der jungen Architektur-Geschichte. Die zweite Option wurde durch die Münchner Bauverwaltung erschwert, die lange Zeit behauptete, es gäbe keinen geeigneten Bauplatz für ein neues Stadion. Als die Diskussion zu einer Farce zu werden drohte und das Projekt schon von so manchem ad acta gelegt wurde, war über Nacht plötzlich doch ein möglicher Bauplatz gefunden. Nachdem diese erste Hürde genommen war, herrschte auf einmal Einheit in Fußball-München. So meldete sich jetzt auch der TSV 1860 München zu Wort, dessen Schlachtrufe traditionell im von den Fans zwar heiß geliebten, aber dennoch nur zweitklassigem, Grünwalder Stadion zu hören sind. So kam man in bayerischer Bierseligkeit mit dem Erzrivalen FC Bayern überein und begann Anfang 2001 die Vorbereitungen zur Planung eines gemeinsamen Stadions.

Das Stadion-Bündnis war geboren und die Entscheidung schnell getroffen. Der Vorschlag der Basler Architekten Herzog & DeMeuron überzeugte die Verantwortlichen: Eine Arena, deren Fassade wahlweise in den Vereinsfarben beider Vereine, weiß-blau oder rot-weiß, sowie neutral weiß leuchtet. Auf diese Art wird die Identität beider Vereine gesichert und überhaupt, größer schwebte noch nie ein Vereinslogo über einer fußballverrückten Stadt. Schon der Name des Hauptsponsors, der sich für fünfzehn Jahre die Rechte am Namen des Stadions gesichert hat, klingt verheißungsvoll: Allianz-Arena.

Ob per Auto oder mit den Öffentlichen, sobald man in Sichtweite der Arena kommt, und diese im Glanz der 2760 rautenförmigen Kunststoffkissen erstrahlt, ist der Blick wie gebannt. Man ist versucht, weiter einzudringen in diese leichte, zu neunzig Prozent opake Hülle. Und tatsächlich erscheint hinter dem schimmerndem Mantel die von unbeugsamer Kraft strotzende, mächtige Betonkonstruktion. Die mit Luft angefüllten, schon von Frei Otto angedachten sogenannten pneumatischen Kissen sind aus 0,2 Millimeter dünnem Teflon und werden auf einfachste Weise mit durch farbige Kunststofffolien scheinende Fluoreszenzleuchten angestrahlt. Durch einen Trick der Architekten sieht der Besucher auf seinem Weg zur Arena nur diese scheinbar schwebende Fassade und befindet sich nicht, wie sonst in Stadien dieser Dimension, auf Augenhöhe mit einem eintönigen Betonsockel. Der gesamte Bau nämlich steht auf einer 542 Meter langen, 136 Meter breiten und etwa 15 Meter hohen Rampe, die sich, leicht ansteigend, von der U-Bahn-Station bis zur Arena hin erstreckt. Darunter wird Platz geschafft für Anfahrts- und Versorgungszonen, sowie für ein Parkhaus, das 11.000 Autos Platz bietet. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass das auf der gleichen Ebene wie die Anfahrtszonen liegende Spielfeld zwar wie unter die Erde versenkt scheint, jedoch dafür kaum Aushub des Erdreichs notwendig war, da das Gelände ja nur überbaut wurde. Man betritt dieses Rund also quasi in der Mitte der extrem steil abfallenden Ränge. Dieser geschlossene Kessel, 800 Meter im Umfang und so hoch wie etwa acht Normalgeschosse, fasst 66.000 Zuschauer und wirkt wie eine Wettkampfstätte des antiken Rom. Hier wird aus Spaß Ernst und aus einem Spiel ein Kampf. Die Zuschauermassen mutieren durch ihre Kompaktheit für die Fußballer zu einer bedrohlichen Wand und ihre Pfiffe werden zu galeerischen Peitschen.

Doch die Allianz-Arena birgt auch ein anderes Phänomen in sich. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ist heute fast zum Greifen nah. Zwei Fußballvereine, deren Fans kaum unterschiedlicher sein könnten und sich traditionell mit gegenseitiger Verachtung begegnen, raufen sich zusammen und beweisen Teamgeist. Das Verlangen nach Brot und Spielen in seiner modernsten Form scheint doch größer als das Pflegen von Rivalitäten, deren Basis schon immer eine zweifelhafte war. Heute verhelfen die Bayern den Löwen zu einem neuen Stadion, früher waren es die Sechziger, die den Bayern Unterschlupf in ihrem Grünwalder Stadion (früher Heinrich-Zisch-Stadion) boten. So wäscht eine Hand die andere. Und mal ehrlich, welcher Münchner Fan hält nicht zum einen oder anderen Münchner Club, wenn’s gegen die Preiß’n geht. Eine Stadt, zwei Vereine, München leuchtet mal blau, meist rot.

Das Thema "Allianz-Arena" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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