Gabriele Münter: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gabriele Münter''' war eine Kunstmalerin und Graphikerin (* 19.2.[[1877]] in Berlin, † 19.5.[[1962]] in [[Murnau]]), die auch in [[München]] gewirkt hat.
'''Gabriele Münter''' war eine Kunstmalerin und Graphikerin (* [[19. Februar]] [[1877]] in Berlin, † [[19. Mai]] [[1962]] in [[Murnau]]), die auch in [[München]] wirkte.


Ihre Beziehungen zu München und zur Münchner Malerszene waren vielfältig. Insgesamt verlebte sie dort 12 Jahre. Der von 1901 an in München ausgebildeten Kunstmalerin wurde zwar als Frau der Zugang zur [[Akademie der Bildenden Künste|Akademie]] verwehrt, weshalb sie die private Schule bei Angelo Jank und die Kurse der "Phalanx-Kunstschule" bei Wilhelm Hüsgen sowie dort auch bei [[Wassily Kandinsky]] besuchte.  
Ihre Beziehungen zu München und zur Münchner Malerszene waren vielfältig. Insgesamt lebte sie dort 12 Jahre. Der von 1901 an in München ausgebildeten Kunstmalerin wurde zwar als Frau der Zugang zur [[Akademie der Bildenden Künste|Akademie]] verwehrt, weshalb sie die private Schule bei Angelo Jank und die Kurse der "Phalanx-Kunstschule" bei Wilhelm Hüsgen sowie dort auch bei [[Wassily Kandinsky]] besuchte.  


Die 1877 in Berlin Geborene ist in Herford aufgewachsen und 1962 in Murnau gestorben. Sie ist so etwas wie die stiefmütterlich behandelte Hausheilige des Lenbachhauses. Sie war bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Lebensgefährtin Wassily Kandinskys. Er und [[Franz Marc]] initiierten als „Redaktion des [[Blauer Reiter|Blauen Reiter]]“ [[1911]] und [[1912]] einen berühmten Almanach und zwei legendäre Ausstellungen.  
Die 1877 in Berlin Geborene wuchs in Herford auf und starb 1962 in Murnau. Sie ist so etwas wie die stiefmütterlich behandelte Hausheilige des Lenbachhauses. Sie war bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Lebensgefährtin Wassily Kandinskys. Er und [[Franz Marc]] initiierten als „Redaktion des [[Blauer Reiter|Blauen Reiter]]“ [[1911]] und [[1912]] einen berühmten Almanach und zwei legendäre Ausstellungen.  


Gabriele Münter besaß viele Werke Kandinskys. Ihr zweiter Lebenspartner war [[Johannes Eichner]]. Diesen Schatz sowie die Bilder weiterer Akteure des „Blauen Reiters“ schenkten sie [[1957]] dem Lenbachhaus.
Gabriele Münter besaß viele Werke Kandinskys. Ihr zweiter Lebenspartner war [[Johannes Eichner]]. Diesen Schatz sowie die Bilder weiterer Akteure des „Blauen Reiters“ schenkten sie [[1957]] dem Lenbachhaus.


* 2018 [https://www.br.de/mediathek/video/ausstellung-im-muenchner-lenbachhaus-gabriele-muenter-av:5a00f9585f54770012bba92a Besondere Ausstellung im [[Lenbachhaus]]]


* 2018 <big>[https://www.br.de/mediathek/video/ausstellung-im-muenchner-lenbachhaus-gabriele-muenter-av:5a00f9585f54770012bba92a besondere ausstellung im [[lenbachhaus]] ]</big>
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** 132 Werke werden im Kunstbau vom [[Lenbachhaus]] gezeigt, viele die lange nicht gezeigt wurden. (mehr als die Hälfte bislang noch nie)
** 132 Werke werden im Kunstbau vom [[Lenbachhaus]] gezeigt, viele die lange nicht gezeigt wurden. (mehr als die Hälfte bislang noch nie)
**u. a. werden auch Münters Fotografien von 1899 (während ihrer Nordamerikareise) der Malerei gegenübergestellt.
**u.a. werden auch Münters Fotografien von 1899 (während ihrer Nordamerikareise) der Malerei gegenübergestellt.
**<small> Im Kunstbau = Zwischengeschoss der [[U-Bahnstation Königsplatz]],  '''Di 10-20 Uhr,''' sonst Mi bis So und feiertags 10'''-18''' Uhr. Eintritt: 12 Euro</small>
**<small> Im Kunstbau = Zwischengeschoss des [[U-Bahnhof Königsplatz|U-Bahnhofs Königsplatz]],  '''Di 10-20 Uhr,''' sonst Mi bis So und feiertags 10'''-18''' Uhr. Eintritt: 12 Euro</small>


Kandinsky erkannte ihre außergewöhnliche Begabung und unterstützte sie bei der Eigenart ihrer Malweise. Nach mehreren Reisen auch ins Ausland bezog das inzwischen als verlobt geltende Paar vom 20. September 1909 eine gemeinsame Wohnung in der Münchner [[Ainmillerstraße]] 36.  
Kandinsky erkannte ihre außergewöhnliche Begabung und unterstützte sie bei der Eigenart ihrer Malweise. Nach mehreren Reisen auch ins Ausland bezog das inzwischen als verlobt geltende Paar vom 20. September 1909 eine gemeinsame Wohnung in der Münchner [[Ainmillerstraße]] 36.  
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Zehn Jahre nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] rückte Gabriele Münter wieder ins Rampenlicht der Kunstszene. Sie erhielt 1956 den [[Förderpreis im Bereich Bildende Kunst der Landeshauptstadt München]] und es entstand die "Gabriele-Münter-Stiftung". Nur ein Jahr später vermachte die inzwischen 80jährige Malerin alle Gemälde Kandinskys, die noch in ihrem Besitz waren, sowie 25 eigene Werke, ihre gesamten druckgraphischen Arbeiten, Aquarelle, Zeichnungen und Hinterglasbilder der [[Lenbachhaus|Städtischen Galerie im Lenbachhaus]]. Die Stadt München erbte 1962 insgesamt 1421 Kunstwerke. In München-[[Solln]] ist zwei Jahre später die [[Gabriele-Münter-Straße]] nach ihr benannt worden.
Zehn Jahre nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] rückte Gabriele Münter wieder ins Rampenlicht der Kunstszene. Sie erhielt 1956 den [[Förderpreis im Bereich Bildende Kunst der Landeshauptstadt München]] und es entstand die "Gabriele-Münter-Stiftung". Nur ein Jahr später vermachte die inzwischen 80jährige Malerin alle Gemälde Kandinskys, die noch in ihrem Besitz waren, sowie 25 eigene Werke, ihre gesamten druckgraphischen Arbeiten, Aquarelle, Zeichnungen und Hinterglasbilder der [[Lenbachhaus|Städtischen Galerie im Lenbachhaus]]. Die Stadt München erbte 1962 insgesamt 1421 Kunstwerke. In München-[[Solln]] ist zwei Jahre später die [[Gabriele-Münter-Straße]] nach ihr benannt worden.


===Weblinks===
== Weblinks ==
* [https://www.facebook.com/Lenbachhaus/?hc_location=ufi bei ''facebook'']
* [https://www.facebook.com/Lenbachhaus/?hc_location=ufi bei ''facebook'']
* [https://www.br.de/mediathek/video/ausstellung-im-muenchner-lenbachhaus-gabriele-muenter-av:5a00f9585f54770012bba92a br-filmbericht zur ausstellung im lenbachhaus ]
* [https://www.br.de/mediathek/video/ausstellung-im-muenchner-lenbachhaus-gabriele-muenter-av:5a00f9585f54770012bba92a BR-Filmbericht zur Ausstellung im Lenbachhaus]
* Das [[Münter-Haus]] in [[Murnau]], von Ortansässigen auch ''Russenhaus'' genannt, war für Gabriele Münter und Wassily Kandinsky von 1909 bis 1914 die Sommerfrische  
* Das [[Münter-Haus]] in [[Murnau]], von Ortansässigen auch ''Russenhaus'' genannt, war für Gabriele Münter und Wassily Kandinsky von 1909 bis 1914 die Sommerfrische.
 
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"Ich war in vieler Augen doch nur eine unnötige Beigabe zu Kandinsky. Dass eine Frau ein ursprüngliches, echtes Talent haben und ein schöpferischer Mensch sein kann, das wird gern vergessen" notierte Gabriele Münter 1926 in ihrem Tagebuch. Tatsächlich steht in der Rezeptionsgeschichte dieser Malerin meist ihre Beziehung zu ihrem zeitweiligem Lebensgefährten Wassily Kandinsky im Vordergrund, respektive jene Werke, die sie während der kurzen Blauen-Reiter-Zeit schuf.
 
Die Künstlervereinigung löste sich nach dreijährigem Bestehen mit Beginn des Ersten Weltkriegs auf. Gabriele Münter aber, 1877 geboren, lebte bis 1962 und hörte mit ihrer Kunst nie auf. Sie wiederholte sich in ihren Sujets und Stilen auch nicht ständig, wie ebenfalls noch gelegentlich zu lesen ist.
 
Unter diese beschränkte Wahrnehmung wollen die Gabriele-Münter-Stiftung und das Lenbachhaus nun endgültig einen Schlussstrich ziehen und in einer großen Ausstellung die Vielseitigkeit der experimentierfreudigen Künstlerin herausarbeiten. Im Kunstbau des Lenbachhauses werden etwa 130 Arbeiten gezeigt, mehr als die Hälfte wurden bislang noch nie vorgestellt. Im Gegensatz zu bisherigen Münter-Ausstellungen - die letzte große in München war übrigens 1992 - folgt die Schau nicht chronologisch Münters Leben, sondern gliedert sich in zehn thematische Kapitel, die Gemälde aus den verschiedenen Lebensphasen enthalten.
 
Die Abschnitte stellen klassische Gattungen wie Porträt oder Landschaft in den Mittelpunkt, widmen sich aber auch der Abstraktion, der Neuen Sachlichkeit oder dem "Primitivismus", mit dem sich aktuell auch eine kleine Sonderausstellung im Murnauer Münterhaus befasst. Ein eigener Abschnitt beschäftigt sich mit Münters Fotografien, vor allem mit den Aufnahmen, die sie 1899 während ihrer Nordamerikareise machte und mit denen sie ihren Sinn für Komposition schulte. 2006 wurden die Fotos bereits gezeigt, dieses Mal werden sie der Malerei gegenübergestellt.
 
Die Künstlerin selbst war mit ihrer Rezeption nicht unzufrieden. Sie schrieb kurz vor ihrem Tod am 19. Mai 1962: "Es ist nun eingetreten, was Kandinsky mir schon früh prophezeit hatte, wenn ich als Frau immer zurückgesetzt und übersehen wurde, dass spät, aber sicher die allgemeine Anerkennung kommen werde."
 
 
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* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ausstellung-die-vielschichtige-1.3731048 Rezension der Ausstellung: ''Die Vielschichtige.''] (Süddt. Ztg. vom 1. November 2017)
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ausstellung-die-vielschichtige-1.3731048 Rezension der Ausstellung: ''Die Vielschichtige.''] (Süddt. Ztg. vom 1. November 2017)


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Aktuelle Version vom 14. Februar 2025, 20:46 Uhr

Gabriele Münter war eine Kunstmalerin und Graphikerin (* 19. Februar 1877 in Berlin, † 19. Mai 1962 in Murnau), die auch in München wirkte.

Ihre Beziehungen zu München und zur Münchner Malerszene waren vielfältig. Insgesamt lebte sie dort 12 Jahre. Der von 1901 an in München ausgebildeten Kunstmalerin wurde zwar als Frau der Zugang zur Akademie verwehrt, weshalb sie die private Schule bei Angelo Jank und die Kurse der "Phalanx-Kunstschule" bei Wilhelm Hüsgen sowie dort auch bei Wassily Kandinsky besuchte.

Die 1877 in Berlin Geborene wuchs in Herford auf und starb 1962 in Murnau. Sie ist so etwas wie die stiefmütterlich behandelte Hausheilige des Lenbachhauses. Sie war bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Lebensgefährtin Wassily Kandinskys. Er und Franz Marc initiierten als „Redaktion des Blauen Reiter1911 und 1912 einen berühmten Almanach und zwei legendäre Ausstellungen.

Gabriele Münter besaß viele Werke Kandinskys. Ihr zweiter Lebenspartner war Johannes Eichner. Diesen Schatz sowie die Bilder weiterer Akteure des „Blauen Reiters“ schenkten sie 1957 dem Lenbachhaus.

    • 132 Werke werden im Kunstbau vom Lenbachhaus gezeigt, viele die lange nicht gezeigt wurden. (mehr als die Hälfte bislang noch nie)
    • u.a. werden auch Münters Fotografien von 1899 (während ihrer Nordamerikareise) der Malerei gegenübergestellt.
    • Im Kunstbau = Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Königsplatz, Di 10-20 Uhr, sonst Mi bis So und feiertags 10-18 Uhr. Eintritt: 12 Euro

Kandinsky erkannte ihre außergewöhnliche Begabung und unterstützte sie bei der Eigenart ihrer Malweise. Nach mehreren Reisen auch ins Ausland bezog das inzwischen als verlobt geltende Paar vom 20. September 1909 eine gemeinsame Wohnung in der Münchner Ainmillerstraße 36.

Gabriele Münter war Mitbegründerin der "Neuen Künstler-Vereinigung" und war auf Ausstellungen der Galerie Thannhäuser vertreten. Auch gehörte sie seit Ende 1911 zum inneren Kreis des "Blauen Reiter". In diese und die folgende Zeit fallen die zahlreichen Begegnungen mit Franz Marc und Paul Klee, der mit seiner Frau in der nahe gelegenen Ainmillerstraße 32 wohnte. Das 1913 entstandene Bild "Mann im Sessel" zeugt von den gegenseitigen Besuchen. Verschiedene auf München bezogene Bilder entstanden in den Jahren zwischen 1912 und 1913 wie z.B. "Straßenbahn in München", "Im Münchner Hofgarten", "Habsburger Platz" oder "Nach dem Tee".

In die Zeit des Ersten Weltkriegs fällt die Auflösung der gemeinsamen Wohnung in der Ainmillerstraße (1914/15) wie auch die Auflösung der Lebensgemeinschaft mit Kandinsky (1916). Danach folgte eine tiefe Schaffenskrise. Sie zog sich in ihr Haus nach Murnau zurück, malte dort auch wieder, obwohl 1937 von den Nazis das Malverbot über sie verhängt wurde. Beim "Münchner Kunstverein" war sie zwar mit 37 Arbeiten vertreten, jedoch wurden diese durch den "NDSAP-Gauleiter" entfernt.

Zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg rückte Gabriele Münter wieder ins Rampenlicht der Kunstszene. Sie erhielt 1956 den Förderpreis im Bereich Bildende Kunst der Landeshauptstadt München und es entstand die "Gabriele-Münter-Stiftung". Nur ein Jahr später vermachte die inzwischen 80jährige Malerin alle Gemälde Kandinskys, die noch in ihrem Besitz waren, sowie 25 eigene Werke, ihre gesamten druckgraphischen Arbeiten, Aquarelle, Zeichnungen und Hinterglasbilder der Städtischen Galerie im Lenbachhaus. Die Stadt München erbte 1962 insgesamt 1421 Kunstwerke. In München-Solln ist zwei Jahre später die Gabriele-Münter-Straße nach ihr benannt worden.

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