Maxtor

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Blick durch das Maxtor in die Prannerstraße (Aufn. v. 2008)

Das Maxtor, das in den Jahren 1804 bis 1805 unmittelbar an der alten Ringmauer und dem Stadtgraben hinter dem Rochusberg errichtet wurde, diente als Übergang von der Prannerstraße und vom Maximiliansplatz in die Altstadt hinein ins Kreuzviertel.

Entstehung

Der Name des Tores geht auf den Auftraggeber, König Maximilian I. Joseph zurück. Es ist unter der Führung des Stadtbaumeisters Nikolaus Schedel von Greiffenstein, (geb. 1752 in Waidhaus Obpfalz, gestorben 1810 in München) zusammen mit der Randbebauung entstanden und wurde im Plan der Königlichen Residenzstadt München, erarbeitet von Joseph Gonsoni, erstmalig unter der Bezeichnung "Max-Joseph-Thor" geführt. Aber bereits auf dem Stadtplan aus dem Jahr 1807 wird die noch heute übliche Schreibweise eingeführt, Max-Tor oder Maxtor. Die große Torduchfahrt war einst mit einem zweiflügeligen Eisengittertor im klassizistischen Stil versehen, das von der Mitte zu den Torangeln hin nach oben geschwungen verlief. Im geschlossenen Zustand ergab sich somit eine wunderschön geformte Sichel.

Diese Tore sind im Laufe der Jahre abgebaut worden und verschwunden. Auf Fotoansichten aus den Jahren um 1890 und einer weiteren von 1910 sind die Tore noch angebracht. Auch die beiden kleinen Durchgänge waren mit je einer Gittertür ausgestattet. Die beiden Löwen wie auch deren zwei Geschwister auf den Mauerkanten des Maxtorbrunnen-Portals (das Brunnenbecken ist aus rotem schwedischem Granit oder Tiroler Granit gefertigt) hocken oben auf der Kante der linken und rechten kleineren Fussgängerdurchbrüche; sie sind aus feinen, ehedem grün-grauen Molassesandstein, von Franz Jakob Schwanthaler entworfen und gefertigt und haben in den vergangenen nunmehr über 200 Jahren schon viel gesehen und erlebt.

Ob diese 4 Löwen bereits durch Kopien ersetzt wurden, ist nicht belegt oder bekannt.

Desweiteren hatte der linke Torpfeiler, der dem Maximiliansplatz zugwandte, eine Laterne gehalten, und die beiden Torpfeiler, die aus Tuffkalksandstein gemauert sind, trugen Reklameschilder und Hinweistafeln. Nach der Fertigstellung des Neubaus Maximiliansplatz 18 im Jahre 1898 hat man die Tafeln abgeräumt und das Maxtor gereinigt. Oben auf den Pfeilern, die mit einer großen, weit überragenden, gestuften Platte abgedeckt sind, steht jeweils eine große Urne, die mit Tuch und Bindwerk geschmückt ist.

Nach 1945

Leider wurde eine Hälfte, das als Durchgang dienende linke Haupttor, das Maxtor, zusammen mit dem direkt anschließenden Gebäude auf Hausnummer 17 im Krieg zerstört. Erst in den Jahren 1983 bis 1985 wurde es unter der Leitung von Erwin Schleich rekonstruiert.

Quellen

  • Reber; Bautechnischer Führer durch München 1876, Theodor Ackermann, München, 1876. (Infos zu Schedel)
  • Richard Bauer: Das alte München. Schirmer/Mosel, München, 1982. 226 Seiten. ISBN 3-88814-108-7 (Maxtor um 1890, Abb. S.98)
  • Richard Bauer: Ansichten und Einsichten. Hugendubel, München, 1994. 215 Seiten. ISBN 3-88034-749-2 (Abb. S.129, Maxtor, Fotoansicht, Hans Grässel um 1910)
  • Stadtarchiv München, Häuserbuch der Stadt München. 4 Bände. R. Oldenbourg 1958. (keine ISBN) (Band 2, Kreuz Viertel).
  • Andreas Huber, Franz Jakob Schwanthaler, Nusser,München, 1973. (Hilfreiche Informationen zum Aufspüren weiterer Informationen über das Maxtor.)
  • Topografische Karten der Stadt. 1803-1880, verschiedene Quellen.
  • Begehung vor Ort, Fotos und Ansichten.
  • Otto Reis: Die Gesteine der Münchner Bauten und Denkmäler, Bayerische Landeskunde, München, 1935.
  • Bildindex der Uni Marburg. Fotoansicht um 1903.
  • Fotoarchiv Johann Vorzellner. (Abb. hoff-64673, ca. 1950)


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