Eversbuschstraße

Die Eversbuschstraße ist Teil der Staatsstraße 2063 im Stadtbezirk Allach-Untermenzing. Sie verläuft von der Von-Kahr-Straße nach Norden, wo sie in Höhe der S-Bahn-Station Karlsfeld in die Karlsfelder Bayernwerkstraße (Fahrradstraße[3]) übergeht.

Eversbuschstraße
Straße in München
Eversbuschstraße
Basisdaten
Ort München
Stadtteil Allach-Untermenzing
PLZ 80999
Name erhalten 1945 Umbenennung[1]
Anschluss­straßen
 
Von-Kahr-Straße Bayernwerkstraße (Karlsfeld)
Querstraßen
 
Pfarrer-Grimm-Straße Allacher Straße Auenbruggerstraße Esmarchstraße Willstätterstraße Nigglstraße Vesaliusstraße St.-Johann-Straße Höcherstraße Ludwigsfelder Straße Kupfferstraße Kleselstraße Pasteurstraße Friedhofgasse Hohenadelweg Am Allacher Bahndamm Otto-Warburg-Straße
München S.jpg / München U.png
 
München S2.png Karlsfeld
Bus.png
 
160 165 Friedhof Untermenzing, Pfarrer-Grimm-Straße, Esmarchstraße, Vesaliusstraße, 164 Eversbuschstraße, 160 Kleselstraße, Hohenadelweg, Otto-Warburg-Straße, Karlsfeld (West)
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge, ÖPNV
Straßen­gestaltung großteils Tempo 30[2]
Technische Daten
Straßenlänge 4 km
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi Nicht gelistet
(2016), Dollinger S. 83
Straßen-ID 01129
Eine weitere, sehr selten verwendete Ausführung der Straßennamenschilder

Am 1. Juli 1945 wurde mit Beschluss ein neuer Name für die zuvor unter drei unterschiedlichen Namen geführte Straße nach Dr. Oskar Eversbusch (* 26. Mai 1853 in Haspe/Westfalen; † 6. August 1912 in München), dem bedeutenden Vertreter der Augenheilkunde in München und Direktor der Universitäts-Augenklinik bestimmt. Ab dem Jahr 1939[4] hieß die Straße, in drei Teilstücke unterteilt, im Norden Dachauer Straße, das Mittelstück Horst-Wessel-Straße und der südlichste Teil Adolf-Hitler-Straße[5][6] In den 1920er-Jahren war die Straße im Gebiet von Allach als Dorfstraße, oder Allacher Hauptstraße, benannt.

Die Straße beginnt an der Würmbrücke mit der Kreuzung an der Von-Kahr-Straße. Die Straße bildet den Verlauf der alten Ortschaft Untermenzing ab. Die ersten Hinweise zeigen sich mit der alten Dorfkirche Sankt Martin. Entlang der Straße zeigt sich auch noch das Bild eines Bauerndorfs. Leerstehende ehemalige Bauernhöfe bis nach Allach hinein.

Die Anwesen

Bauprojekt „Hirmerei“

Im Gebiet östlich der Eversbuschstraße / westlich der Bahnlinie München-Ingolstadt / nördlich der Otto-Warburg-Straße soll ein Neubaugebiet entstehen. Es trägt den Namen Hirmerei und umfasst Wohnungen mit wohnverträglichem Gewerbe (Gaststätten, Einzelhandel…), Kindergarten, Mobilitätszentrale, Tiefgarage sowie Frei- und öffentlichen Grünflächen[7].

Geschichtlich

Am 26. April 1945 wurden in der Nacht etwa 7.000 Gefangene aus dem KZ Dachau in einen „Todesmarsch“ gezwungen, um das KZ vor dem Anmarsch der Alliierten zu „räumen.“ Sie mussten u.a. durch die heutige Eversbuschstraße nach Süden laufen. Der Marsch endete am Morgen des 2. Mai bei WaakirchenW im Landkreis Miesbach, nachdem die Wachmannschaften der SS geflohen waren, weil in Waakirchen bereits die US-Streitkräfte waren. Auf dem Marsch starben etwa 2.000 Gefangene, die meistens einfach am Straßenrand erschossen wurden und dort liegen blieben.

Denksteine und Denkmäler

  • Kriegerdenkmal - Untermenzing. Derzeit steht es an der Kreuzung mit der Pfarrer-Grimm-Straße, auf der Seite zum Schulgrundstück. Es wurde am 8. Juni 1924 an der Kreuzung Willstätterstraße erstmals aufgestellt und enthüllt. Der Entwurf geht auf Alois Aufleger zurück.
  • Kriegerdenkmal - im Jahr 1950 umgesiedelt. Vormals an der Würmbrücke Pail-Ehrlch-Weg und Eversbuschstraße. Es wurde am 28. Mai 1922 enthüllt. Entwurf Wilhelm Maurer. Ab dem Jahr 1950 wurde die Brücke über die Würm am Paul-Ehrlich-Weg neu erbaut, und das Denkmal entfernt. Im Jahr 1954 wurde es an der Ecke Baumstängelstraße und Höcherstraße wieder aufgestellt.
  • Ein Mahnmal zum Gedenken an die Todesmärsche wurde an der Theodor-Heuss-Straße am John-F.-Kennedy-Platz in Dachau aufgestellt. Von diesem wurden Kopien an 20 Orten entlang der Routen der Todesmärsche aufgestellt. Eines dieser Denkmäler findet sich an der Kreuzung mit der Höcherstraße. Das nächste Denkmal aus dieser Serie steht an der Blutenburg, nahe der Würmbrücke. Das Mahnmal wurde am 28. August 1989 enthüllt.
  • Mariensäule aus dem Jahr 1901 an der Ecke mit der Kleselstraße errichtet. Die Weihe fand an Mariä Himmelfahrt Donnerstag 15 August 1901 statt. Dort abgebaut, und im Jahr 1934 oder 1935, am Abzweig bei der Ludwigsfelder Straße wieder aufgestellt.

Wegkreuze - Marterl

  • Unmittelbar am Abzweig der Auenbruggerstraße, steht auf der rechten Straßenseite ein von hohen Tujen eingewachsenes, und ebenso hohes Holzkreuz mit einer Jesusfigur darauf. Das Marterl ist als "Schmotz-Kreuz" bezeichnet, und kommt aus der Zeit um 1900, gehörte zum Hofanwesen Eversbuschstraße 54, dem Grandlhof.

Lage

  • >> Geographische Lage des Straßenanfangs von Eversbuschstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
  • >> Geographische Lage des Straßenendes von Eversbuschstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Literatur und Quellen

  • G. Haindl: Die Geschichte des Allacher Schulhauses an der Eversbuschstraße im Wandel der Zeit. Betz, 2004.
  • E. Rudolph, C. Aicher: München Allach-Untermenzing - Die Geschichte eines Stadtteils. Buchendorfer/München Verlag. 1997/2012.

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Eversbuschstraße
  2. Hallo München, 20. Dezember 2022: Eversbuschstraße in München: Tempo 30 setzt sich durch ‒ Mit Einschränkungen
  3. Münchner Merkur (Dachauer Nachrichten), 20. Mai 2022: Damit Karlsfeld fahrradfreundlicher wird: Alte Bayernwerkstraße wird Fahrradstraße – Einbahnregelungen für Radler entfallen
  4. Vergleiche, Münchener Straßen-Verzeichnis 1938 und Münchener Straßen-Verzeichnis 1939.
  5. Von einer Liste von Straßen, wurden auch diese drei Straßen umbenannt. Straßenverzeichnis 11. August 1948. Liste der umbenannten Straßen im Anhang.
  6. Postalisches Strassenverzeichnis der Stadtgemeinde München. Oberpostdirektion München Januar 1949. (Liste mit allen Straßennamen, die seit 1945 umbenannt wurden. S. 134 E - Eversbuschstr. bisher Adolf-Hitler-Str., Horst-Wessel-Str. u. Dachauer Str. 1-35 in Untermenzing und Allach.
  7. Landeshauptstadt München: Wohngebiet „Hirmerei“