Brunnentröge vor St. Martin Riem: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Trinktrog und Brauchwassertrog'''
;Standort:[[Martin-Empl-Ring]] in [[Riem]]  
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*Künstler: [[Monika Neumann]]
;Künstler: Monika Neumann
 
;Material: [[Granit]]
*Material: Granit.
;Zeit der Errichtung: [[1990]]
*Zeit der Errichtung: [[1990]]
;Jahres-Wasserverbrauch: 1.140 Kubikmeter (2005)
*Jahres-Wasserverbrauch: 1.140 Kubikmeter (2005)


==Beschreibung==
==Beschreibung==
Auf dem dörflichen, seit der [[Flughafen Riem|Flughafen]]verlegung weitgehend lärmfreien Platz, links vor dem Eingang in die [[St. Martin]]skirche, zwei kniehohe, rechteckige, fast quadratische Brunnenbecken aus hellem Granit. Die Flächen sind eben und grob gekörnt. Insgesamt wirkt alles sehr rechtwinklig. 
Auf dem dörflichen, seit der [[Flughafen Riem|Flughafen]]verlegung weitgehend lärmfreien Platz, links vor dem Eingang in die [[St. Martin]]skirche, stehen zwei kniehohe, rechteckige, fast quadratische Brunnenbecken aus hellem Granit. Die Flächen sind eben und grob gekörnt.


Zwischen ihnen stehen aus dem gleichen Material zwei schulterhohe, oben hakenförmige, einander zugewandte Vierkant-Brunnensäulen mit einem nach Osten gerichteten Wasserauslaß.  
Zwischen ihnen stehen aus dem gleichen Material zwei schulterhohe, oben hakenförmige, einander zugewandte Vierkant-Brunnensäulen mit einem nach Osten gerichteten Wasserauslass.  


Das Besondere ist die an diesem Ort praktizierte Mehrfachverwendung der kostbaren Resource. Denn das vorbeifließende Trinkwasser läuft nicht gleich in die Kanalisation, sondern zunächst über das erste in das zweite Becken und wird dort durch ein hohes Überlaufventil als nutzbares Brauchwasser noch vorgehalten.  
Das Besondere ist die an diesem Ort praktizierte Mehrfachverwendung der kostbaren Ressource, denn das vorbeifließende [[Trinkwasser]] läuft nicht gleich in die [[Kanalisation]], sondern zunächst über das erste in das zweite Becken und wird dort durch ein hohes Überlaufventil als nutzbares Brauchwasser noch vorgehalten.  


Die beiden Becken sind etwa gleich groß mit einer 19 cm dicken Wandung. Das westliche Becken ist zum Abschöpfen oben ganz offen. Auf dem östlichen Becken ist unter dem Wasserauslauf und parallel zu ihm ein Rost zum Absetzen der Gefässe beim Wasserschöpfen, bestehend aus 4 an ihren Enden zur Hälfte in je 2 gegenüberliegende Brunnnenränder eingelassene eloxierte Aluminium-Vierkantrohre von 15 x 30 mm.
Die beiden Becken sind etwa gleich groß mit einer 19 cm dicken Wandung. Das westliche Becken ist zum Abschöpfen oben ganz offen. Auf dem östlichen Becken ist unter dem Wasserauslauf und parallel zu ihm ein Rost zum Absetzen der Gefässe beim Wasserschöpfen, bestehend aus 4 an ihren Enden zur Hälfte in je 2 gegenüberliegende Brunnnenränder eingelassene eloxierte Aluminium-Vierkantrohre von 15 x 30 mm.


'''Exkurs zur Weiterverwendung nicht genutzten Wassers:'''
'''Exkurs zur Weiterverwendung nicht genutzten Wassers:'''
 
:Zur nutzbringenden Weiterverwendung des besonders reinen Münchner Trinkwassers wurde in Riem eine zukunftsweisende Idee in die Praxis umgesetzt. Wasser kann man ja auch nicht verschenken, ohne dabei gleichzeitig auch die Abwasser-Rechnung zu übernehmen. Zwar erreichen die Trinkwasser-Netze in Deutschland schon jetzt neunmal den Erdumfang, nämlich 360.000 km und die [[Abwasser]]netze bereits den zwölffachen Erdumfang, nämlich 480.000 km. Verrieselungs-und Berieselungs-Netze aber kann es erst nach Freistellung von den Abwasserkosten geben. Es sei denn, das Wasser gelangt über das dafür notwendige Maß hinaus nicht in die Kanalisation; so jedenfalls die Verordnung in München.
Zur nutzbringenden Weiterverwendung des besonders reinen Münchner Trinkwassers wurde in Riem eine zukunftsweisende Idee gleich einmal in die Praxis umgesetzt. Wasser kann man kann ja auch nicht verschenken, ohne dabei gleichzeitig auch die Abwasser-Rechnung zu übernehmen. Zwar erreichen die Trinkwasser-Netze in Deutschland schon jetzt neunmal den Erdumfang, nämlich 360.000 km und die [[Abwasser]]netze bereits den zwölffachen Erdumfang, nämlich 480.000 km. Verrieselungs-und Berieselungs-Netze aber kann es erst nach Freistellung von den Abwasserkosten geben. Es sei denn, das Wasser gelangt über das dafür notwendige Maß hinaus nicht in die Kanalisation; so jedenfalls die Verordnung in München.*


==Quellen/Weblinks==
==Quellen/Weblinks==
* Liste der Münchner Städtischen Frischwasserbrunnen, Stand: Sept 2011, Nr. 64
* Liste der Münchner Städtischen Frischwasserbrunnen, Stand: Sept 2011, Nr. 64
* Liste der Münchner Städtischen Brunnen, Stand Mai 2011, Nr. 81
* Liste der Münchner Städtischen Brunnen, Stand Mai 2011, Nr. 81
* Landeshauptstadt München, Baureferat Tiefbau, Stadtentwässerung München, C.H.Harbeke, 1969
* Landeshauptstadt München, Baureferat Tiefbau, Stadtentwässerung München, C.H.Harbeke, 1969
* [http://www.ju-greber.de/MUC-Springbrunnen15-01.html Foto des Brunnens] (Nahaufnahme, ohne Jahr, bei Mu-Gerber.de)
* [http://www.ju-greber.de/MUC-Springbrunnen15-01.html Foto des Brunnens] (Nahaufnahme, ohne Jahr, bei www.ju-greber.de)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* Liste mit knappen Angaben zu vielen anderen ''[[Münchner Brunnen]]''
* Liste mit knappen Angaben zu vielen anderen ''[[Münchner Brunnen]]''
nicht verwechseln mit dem
* [[St. Martin Brunnen]] (Sankt Martinus im Walde / Martinsbrunnen) an der Stadtgrenze zu [[Grünwald]]


[[Kategorie:Brunnen|St. Martin]]
[[Kategorie:Brunnen|St. Martin]]
[[Kategorie:Riem]]
[[Kategorie:Riem]]
[[Kategorie:Martin-Empl-Ring]]

Aktuelle Version vom 11. November 2016, 19:06 Uhr

Auf dem Dorfplatz

Trinktrog und Brauchwassertrog

Standort
Martin-Empl-Ring in Riem
Künstler
Monika Neumann
Material
Granit
Zeit der Errichtung
1990
Jahres-Wasserverbrauch
1.140 Kubikmeter (2005)

Beschreibung

Auf dem dörflichen, seit der Flughafenverlegung weitgehend lärmfreien Platz, links vor dem Eingang in die St. Martinskirche, stehen zwei kniehohe, rechteckige, fast quadratische Brunnenbecken aus hellem Granit. Die Flächen sind eben und grob gekörnt.

Zwischen ihnen stehen aus dem gleichen Material zwei schulterhohe, oben hakenförmige, einander zugewandte Vierkant-Brunnensäulen mit einem nach Osten gerichteten Wasserauslass.

Das Besondere ist die an diesem Ort praktizierte Mehrfachverwendung der kostbaren Ressource, denn das vorbeifließende Trinkwasser läuft nicht gleich in die Kanalisation, sondern zunächst über das erste in das zweite Becken und wird dort durch ein hohes Überlaufventil als nutzbares Brauchwasser noch vorgehalten.

Die beiden Becken sind etwa gleich groß mit einer 19 cm dicken Wandung. Das westliche Becken ist zum Abschöpfen oben ganz offen. Auf dem östlichen Becken ist unter dem Wasserauslauf und parallel zu ihm ein Rost zum Absetzen der Gefässe beim Wasserschöpfen, bestehend aus 4 an ihren Enden zur Hälfte in je 2 gegenüberliegende Brunnnenränder eingelassene eloxierte Aluminium-Vierkantrohre von 15 x 30 mm.

Exkurs zur Weiterverwendung nicht genutzten Wassers:

Zur nutzbringenden Weiterverwendung des besonders reinen Münchner Trinkwassers wurde in Riem eine zukunftsweisende Idee in die Praxis umgesetzt. Wasser kann man ja auch nicht verschenken, ohne dabei gleichzeitig auch die Abwasser-Rechnung zu übernehmen. Zwar erreichen die Trinkwasser-Netze in Deutschland schon jetzt neunmal den Erdumfang, nämlich 360.000 km und die Abwassernetze bereits den zwölffachen Erdumfang, nämlich 480.000 km. Verrieselungs-und Berieselungs-Netze aber kann es erst nach Freistellung von den Abwasserkosten geben. Es sei denn, das Wasser gelangt über das dafür notwendige Maß hinaus nicht in die Kanalisation; so jedenfalls die Verordnung in München.

Quellen/Weblinks

  • Liste der Münchner Städtischen Frischwasserbrunnen, Stand: Sept 2011, Nr. 64
  • Liste der Münchner Städtischen Brunnen, Stand Mai 2011, Nr. 81
  • Landeshauptstadt München, Baureferat Tiefbau, Stadtentwässerung München, C.H.Harbeke, 1969
  • Foto des Brunnens (Nahaufnahme, ohne Jahr, bei www.ju-greber.de)

Siehe auch


nicht verwechseln mit dem